Neue Hoffnung für Cakewalk User
Ende November berichteten wir über das Ende von Cakewalk. Die zum Gibson Konzern gehörende DAW, die weltweit viele Freunde und User hat, sollte nach damaligen Berichten aufgrund des folgenden Grunds zu Grabe getragen werden: „…in order to align with the company’s acquisition strategy, focused on growth in the global consumer electronics audio business.“ Gibson wollte sich seitdem mehr auf den Consumer Markt konzentrieren, die Server von Cakewalk sollten aber auf unbestimmte Zeit weiterlaufen.
Jetzt gibt es aber Grund zur Freude, denn die Marke Cakewalk wurde mit all ihren Produkten von BandLab übernommen. Auf der neu kreierten Webseite cakewalk.bandlab.com wurde die Neuigkeit heute verkündet. Interessant: Zur NAMM SHOW 2018 belebte Bandlab bereits die Hersteller Teisco und Harmony, Cakewalk ist nun der nächste insolvente Kandidat, der neu belebt wird.
In der zugehörigen Pressemeldung von BandLab klingt alles sehr vielversprechend. Man wisse um das Potenzial des bereits seit über 30 Jahre aktiven Herstellers und finde, dass die Entwicklungen des Herstellers eine neue Basis benötigen.
Das Unternehmen BandLab existiert seit 2016 und war bisher vor allem als Social Music Plattform bekannt. Die Firma hält einen Großteil am Magazin Rolling Stone, dem Unternehmen MONO sowie Swee Lee, dem führenden asiatischen Händler für Musikinstrumente und Pro-Audio Produkte. Nun gehört also auch Cakewalk zum Portfolio des Unternehmens BandLab und es bleibt abzuwarten wie sich die Firma unter neue Führung entwickeln wird. Laut Pressemeldung sollen weitere Informationen zum Fortbestand des DAW-Spezialisten bald bekannt gegeben werden.
Gut für die Cakewalkuser.
Stelle mir aber schon die Frage, inwiefern Sonar noch ’ne Zukunft hat.
Die vielen Eigentümerwechsel, die merkwürdigen Entwicklungen zwischendurch (Abogedöns) und vermutlich auch eine zum nicht unerheblichen Teil mittlerweile abgewanderte Userschaft lassen schon ’nen skeptischen Blick auf die weitere Entwicklung zu.
Vermutlich hast Du mit Deiner Annahme recht. Leider. Und trotzdem freue ich mich, dass Cakewalk noch eine allerletzte Chance erhält. Denn auch wenn SONAR in Deutschland nie sonderlich verbreitet war, so ist es dennoch eine durchdachte und stabile DAW mit etlichen tollen Features. Allerdings waren viele der mitgelieferten Plugins inzwischen etwas in die Jahre gekommen, sowohl optisch als auch klanglich. Daher wünsche ich mir, dass bei der bevorstehenden „Neuauflage“ alter Ballast über Bord geworfen wird. Und das verfluchte Abomodell können die neuen Eigentümer dann gleich mit entsorgen!
@bengelfried Yep, isso…. SONAR hat definitiv die gleiche Daseinsberechtigung wie Cubase, Logic usw., und zwar ohne Abzockmodelle.
Wobei bei Cakewalk immer wieder mal böse Fehlentscheidungen in der Entwicklung usw. getroffen hat. Die erste, an die ich alter Sack mich noch erinnern kann, war die sehr späte Integration der VST Schnittstelle. Das wird Sonar viele potentielle User (in Deutschland und anderswo) gekostet haben.
@bengelfried Wie kann ein Plug-in „klanglich“ in die Jahre kommen?
@rw1957 Indem die darin verwendeten Algorithmen im Vergleich zu denen in aktuellen Plugins überholt sind und daher im Vergleich zu diesen schwächere Ergebnisse liefern.
Ja, fantastisch. Aber mal ehrlich, diese Software, sie begleitet mich seit den späten 80ern, hat noch nie was gerissen. Mir selbst ist es daher völlig schnurz, ob die weiter existiert oder nicht. Was mich allerdings nervt: diese Scheiss Firma Gibson, die alles kauft, ohne fähig zu sein gerade aus dem Bus zu gucken, die hat wieder ein Opfer mehr zu verantworten.
@Tai Die Qualität der Cakewalk-Produkte sehe ich zumindest bezüglich SONAR etwas milder. Aber was die katastrophale Firmenpolitik und Inkompetenz von Gibson angeht – da bin ich absolut deiner Meinung!
@Tai Ich habe Cakewalk seit der Version 3.01 über zwanzig Jahre lang benutzt (später natürlich Sonar) und war die meiste Zeit sehr zufrieden. Damals gab es ja nur drei große Seqenzer (Cakewalk, Cubase und Notator), von denen nur Cakewalk unter Windows keine Probleme im MIDI-Timing hatte. Als begonnen wurde, das User-Interface zu flexibilisieren, fand ich das zwar grundsätzlich gut, es hat aber meinem persönlichen Workflow geschadet, fast nichts war mehr an der gleichen Stelle, Änderungen wurden nur teilweise mit dem Profil gespeichert, alles hat länger gedauert. Ich bin dann vor wenigen Jahren auf Cubase umgestiegen, teste gerade die aktuelle Cakewalk-Version und überlege, wieder zu Cakewalk zu wechseln, nicht nur aus monetären Gründen.