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Top News: Denk ich an Deutschland in der Nacht

Kinostart einer Doku mit seltenen Einblicken

11. Mai 2017

„Denk ich an Deutschland in der Nacht“ – eine Dokumentation der DJ- und Club-Kultur

Romuald Karmakar dreht seit vielen Jahren Spiel- wie auch Dokumentarfilme. Gesehen davon hatte ich bisher keinen, wobei Titel wie „Das Frankfurter Kreuz“ oder „Das Himmler Projekt“ nicht wirklich nach langweiliger Doku klingen.

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Auf keinen Fall langweilig, eher sehr spannend für Musikinteressierte, dürfte sein neuester Dokumentarfilm sein: „Denk ich an Deutschland in der Nacht“. Die Doku verspricht neben dem interessanten Thema DJ- und Club-Kultur alleine schon von den Akteuren viel spannenden Stoff. Einer der Hauptakteure: Ricardo Villalobos. Ricardo Villalobos gehört zu den DJs und Produzenten der deutschen Techno-Bewegung, die gefühlt seit Anfang an dabei sind. Auflegen sowie Veröffentlichen findet zumeist (hat jemand ihn schon einmal eine CD spielen sehen?) straight Vinуl statt und viele seiner Releases finden nie den Weg in den Handel, sondern werden auf Platte gepresst nur an andere DJs verteilt.

Eine illustre Gestalt der deutschen Club-Szene: Ricardo Villalobos in seinem Studio

Nicht weniger illuster sind die weiteren Gesichter, die in dem Dokumentarfilm zu sehen sind wie Roman Flügel, David Moufang aka Move D, Ata oder Sonja Moonear.

Dabei ist der Film keine Dokumentation, die dem Zuschauer aktiv Informationen vorsetzt, sondern eher eine Reise, geleitet von den Akteuren, Erzählungen und der Musik. Viel spielt quasi hinter der Kulisse Musik. Ideen, Gedanken, ein wenig spirituell und viel Philosophie, das, was dort gefeiert wird.

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„Immer wenn ich hier spaziere, spazieren die Ohren auch“ – Move D

So wie die Gedankensprünge, so auch das Stilmittel des Films. Dafür gibt es Bilder, die man so selten zu sehen bekommt – zum Beispiel eхklusives Material aus der Panorama Bar im Berghain, wo schlicht und einfach härtestes Film- und Fotografierverbot herrscht.

„Man schraubt alle Werte auf ein niedriges Level runter, sodass keiner mehr mit komplizierten Werten kommen kann. Man trifft sich auf dem niedrigsten Wert, und das ist eine gleichbleibend rhythmische Musik, die es schafft, sehr viele Leute in diesen Zeiten von Atomisierung und Vereinzelung zusammenzubringen. Wir kümmern uns um dieses Zusammenbringen.“ Ricardo Villalobos

Roman Flügel

Nachdem der Film auf der Berlinale Premiere feiern durfte und bisher nur auf Events wie der Superbooth 2017 zu sehen war, startet der Film heute in den öffentlichen Kinos und wird hier für kurze Zeit zu sehen sein. Sehenswert ist diese Dokumentation in jedem Fall.

Die Termine dafür gibt es HIER.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Das nenne ich mal ein Studio! Hätte man von einem aktuellen Techno-DJ gar nicht erwartet. Schon fast peinlich das man selber davon vielleicht nur etwa 3% besitzt. ;) Bei mir in der Nähe läuft der Film natürlich nicht. Dennoch überzeugt der Trailer für eine interessante Doku zum Thema DJ-Kultur und elektronischer Musik.

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      MichBeck

      @Filterpad Vielleicht druckt mal jemand eine Modularsystem-Fototapete für Musiker mit wenig Budget. ?

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      fkdiy

      @Filterpad Hm, ich nehme sowohl Roman Flügel als auch Villalobos primär als Produzenten und nicht als DJs wahr, also passt das mit der Hardware, finde ich.

      Machen beide auch deutlich experimentellere Sachen als den 08/15 Looptechno mit zu 100 % zugekauften Samples.

      Mir persönlich etwas zu lahm (habs gern simpler und dafür mit viel Energie), aber der künstlerische Anspruch ist auf jeden Fall vorhanden. Passt ;)

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      fkdiy

      @Filterpad Und zu der modularen Wand auf dem Foto: Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich würde das einfach nur überforden. Beim ganzen patchen und schrauben würde bei mir wohl nie ein fertiger Song rauskommen.

      Auf jeden Fall beeindruckend, aber Neid kommt da (zum Glück!) nicht auf.

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        swellkoerper AHU

        @fkdiy Es gibt Leute, die mit Riesen-Modularen ihren Workflow beibehalten können. Nur nicht allzu viele. Mich würde das auf-die-Leiter-steigen nerven :-) So einen Cwejman S1 mit SND SAM16 dazu hätt ich also schon gern…

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          fkdiy

          @swellkoerper Och ja, so zu „Forschungszwecken“ würde ich mir sicher auch das ein oder anderen Teil mal borgen wollen …

          Erstmal haben, ich überleg mir dann, was ich damit mache. ;)

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      [P]-HEAD AHU

      @Filterpad Also, ich denke, das es bei einigen hier bei Amazona so aussieht, wahrscheinlich zwar noch etwas organisierter. Aber das kommt schon hin, wenn ich mich hier bei mir umschaue.

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      Green Dino AHU

      @Filterpad Wieso peinlich??
      Gibt auch Leute, die machen mit Hartz4 bzw. in anderen Ländern mit viel weniger Musik – Sollen die sich alle schämen und zu hause verstecken oder so?
      Also echt…

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        Green Dino AHU

        @Green Dino Ja gut ich weiss, das hast du so nicht gesagt – allerdings befinden wir uns hier im reichen Teil der Erde und ich finde einfach dafür sollte man das Gefühl nicht verlieren. *Daumen hoch*

  2. Profilbild
    mariomoog

    ja, hin und wieder haut er auch cd´s rein. um nr anzutesten oder welche, die ihm wirklich gefallen, aber die es nicht auf vinyl gibt. letzeres aber seltener

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sieht für mich eher aus wie ne Rumpelbude als wie ’n Studio

  4. Profilbild
    tonvibration

    Der Film ist definitiv sehenswert! Habe ihn hier in Aachen letzten Freitag mit anschließender Diskussion mit Ata gesehen. Läuft bestimmt bald auf Arte (schade, dass es solche Filme nur in Programmkinos schaffen….wobei, ist schon sehr speziell). Die einzelnen Interviewhappen, die sehr unterhaltsam und teilweise philosophisch sind, sind abwechselnd mit Minuten langen Takes aus Clubs. Das lässt einen gut eintauchen. Gute Doku!

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