Vier geklonte Dieter
Eisenberg Vier ist eine Softwareemulation des Doepfer MS-404 Analogsynthesizers.
Die „historische“ Bedeutung des MS-404 von Doepfer kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mitte der 90er Jahre avancierte der monophone Analogsynthesizer zwischen all den TB-303-Clones zum erfolgreichsten Gerät dieser Epoche und gab damit Dieter Doepfer den Anstoß, das Modularsystem A-100 zu realisieren. Den heute boomenden Eurorack-Markt haben wir im Grund genommen dem MS-404 zu verdanken.
Der Berliner Softwareentwickler Eisenberg Audio bringt mit Vier ein Plug-in heraus, das gleich vier MS-404-Emulationen beinhaltet. Wie das Original besteht eine Einheit aus einem Oszillator mit wahlweise Saw, Pulse/PWM oder Noise, einem 24 dB Tiefpassfilter und einem VCA. Zur Modulation sind zwei LFOs und eine ADSR-Hüllkurve vorhanden. Glide und Accent vervollständigen die Ausstattung. Neu am Plug-in ist jedoch der regelbare Overdrive.
Das Plug-in kann im Gegensatz zum Original polyphon gespielt werden und wirbt mit „Anti-Aliasing-Oscillators“ und Filtern mit Zero-Feedback-Delay-Technik, wie sie in jüngster Zeit von vielen Analogemulationen genutzt wird.
Vier ermöglicht die Verlinkung mehrerer Parameter zur gemeinsamen Kontrolle über eine Marko-Steuerung. Außerdem ist Crossmodulation der einzelnen Synthesizer untereinander sowie eine dynamische Stimmenverteilung vorgesehen. Somit dürften rotierende Voice-Effekte wie mit dem Vermona Perfourmer möglich sein.
Eisenberg Vier ist ab sofort für Windows und MacOS für die Schnittstellen VST, AU, RTAS und AAX verfügbar, eine Demoversion steht zum Download bereit.
PS: Ob man bei Eisenberg in logischer Konsequenz auch an eine A-100-Emulation denkt?