Zurück in die Zukunft
Nachdem Gibson ja auf der NAMM 2018 zum ersten Mal mit Abwesenheit glänzte und es stattdessen vorzog, die Neuigkeiten auf der CES-Show in Las Vegas vorzustellen, sind nun die genauen Fakten der wohl spektakulärsten Neuvorstellung offiziell bekannt geworden. Die neue Gibson Modern Flying V, erhältlich in drei Farbvarianten, dürfte ganz sicher für regen Gesprächsstoff sorgen, und das bestimmt nicht nur unter Fans der Marke!
Der originalen Flying V wurden kurzerhand die Flügel gestutzt – und zwar soweit, dass für das neue Design des Korpus glatt das Startrek-Logo als Vorlage hätte dienen können. Ein Metall-Pickguard bedeckt so gut wie die ganze Decke des Mahagoni-Bodys, der in den Metallicfarben Gold, Silber und Schwarz erhältlich ist. Die Hardware passt sich dabei der Farbgebung der Gitarre an, an der bewährten Kombination Steg/Tailpiece hat sich bei der neuen Gibson Modern Flying V nichts gegenüber der Original Flying V geändert.
Der Hals besteht aus einem Stück Mahagoni und wurde im Bereich des Übergangs der Kopfplatte verstärkt, Gibson nennt das „Apex Headstock Carve“, damit scheint die klassische Sollbruchstelle wohl entschärft. Beim Griffbrett verzichtet Gibson komplett auf „echte“ Hölzer, bei der Modern Flying V kommt der Werkstoff „Richlite“ zum Einsatz: Eine Mischung aus Recyclingpapier und Harzen, die so verarbeitet werden, dass ein extrem hartes Material mit holzähnlichen Eigenschaften entsteht. Optisch ist diese Mischung kaum von Ebenholz zu unterscheiden, selbst im Klang soll es eine große Verwandtschaft geben. In jedem Fall ist „Richlite“ ein extrem haltbarer und robuster Werkstoff, den auch andere Hersteller schon lange verwenden.
Die Elektronik der Gibson Modern Flying V ist weiterhin ganz traditionell gehalten. Ein Volume- und ein Tonepoti sowie ein Dreiwegeschalter dienen zur Steuerung der beiden Humbucker an Hals- und Stegposition. Am Hals sitzt ein 496R, an der Brücke lauert das Modell 500T, beide in farblich entsprechenden Blechgehäusen. Eine Neuerung stellt jedoch die Position der Klinkenbuchse dar, die nun in die Innenseite des unteren Horns gewandert ist.
Ausgeliefert wird die Gibson Modern Flying V in einem Black Customshop-Case, inklusive eines Echtheitszertifikats. Die neue Serie wird von Gibson als „Limited Run“ angeboten, wie limitiert, darüber gibt es keine weiteren Informationen. Genaue Informationen gibt es allerdings über den Preis, der mit einer UVP von 4499,- US-Dollar schon die Träume manch eines „Trekkies“ platzen lassen dürfte.
Die Dinger sehen furchtbar aus. Mit Gitarren, die 4500 Dollar kosten, werden die Gitarrenhersteller ihre Verluste an Umsatz und Stückzahlen auch nicht kompensieren können. Sie haben vermutlich ein ähnliches Generationsproblem wie die Produzenten von Modellbahnen.