101-Sounds für das Modularsystem
Im Modularsektor gibt es so viele Neuerscheinungen, dass wir sie im Rahmen unserer News kaum berücksichtigen können. Doch hin und wieder sticht da etwas aus der Masse heraus. Intellijel Designs kündigt mit Atlantis ein Voice Modul an, das an Struktur und Schaltung der Tonerzeugung des Roland-Klassikers SH-101 angelehnt ist.
Intellijel wurde zunächst eher durch kleine Module und nützliche Helfer bekannt, doch gehören seit einiger Zeit auch ein paar Module zu Programm, die von Schaltungen alter Roland-Geräte inspiriert wurden. Atlantis stellt nun den vorläufigen Höhepunkt der Serie dar, denn hier gibt es eine komplette Synthesizerstimme auf Basis der SH-101. Das Modul beinhaltet einen auf einer Dreieckswelle basisierenden VCO, einen Sub-Oszillator sowie Rauschgenerator, die über einen Mixer mit Fadern zusammengemischt werden. Ferner sind ein VCF, eine ADSR-Hüllkurve und ein Modulationsoszillator (LFO) vorhanden.
Doch Atlantis geht in vielen Punkten über das Vorbild hinaus. Der Modulationsoszillator kann in einen VCO-Modus umgeschaltet und über eine Link-Funktion an den Hauptoszillator angebunden werden, so dass es sich bei Atlantis eigentlich um einen 2-VCO-Synthesizer (+ Sub) handelt.
Das Filter verfügt neben dem Tiefpass auch über Band- und Hochpass, lässt sich zwischen 2- und 4-Pol-Betrieb umschalten und besitzt für den Tiefpass-Modus auch einen Boost. Die Hüllkurve ist loopbar und kann in der Geschwindigkeit um den Faktor 10 erweitert werden. Die Hüllkurve steuert VCF und VCA, wahlweise lässt sich für den VCA auch eine Gate-Hüllkurve aktivieren. Für mehr Juice im Sound sorgt die zweifache Overdrive-Stufe im VCA.
Nicht zuletzt ist Atlantis auf vielfältige Weise CV-steuerbar. Dabei stehen zusätzliche Funktionen zur Verfügung, wie z. B. Einzelausgänge für alle Wellenformen von VCO und LFO oder ein Hardsync-Eingang.
Für Fans ist die SH-101 jedoch nur mit ihrem Sequenzer vollständig, den Atlantis nicht bietet. Jedoch hat Intellijel mit Metropolis einen Stepsequenzer im Programm, der wiederum auf dem M-185 des Roland System 100m beruht. Hierbei handelt es sich ebenfalls um keinen Clone, sondern eine erweiterte Variante des Konzeptes. Metropolis bietet unter anderem mehrere Sequenzer Modi (Forward, Forward-fixed, Reverse, Reverse-fixed, PingPong, PingPong-Fixed, Random, Random-fixed, Brownian, Brownian-fixed), Slide im TB-303-Stil, 30 Quantisierungsskalen, Shuffle, Clock-Teiler und eine rückseitige Link-Verbindung, die zur direkten Ansteuerung von Atlantis genutzt werden kann.
Atlantis soll bereits ab dem 1. Januar lieferbar sein, Metropolis ist bereits verfügbar.
Der Atlantis basiert übrigens auf den Schaltungen der unten gezeigten Module Dr. Octature und Dual ADSR für Filter und Hüllkurve. Die Oszillatoren basieren auf den Schaltungen von Dixie & Rubicon. Falls jemand also Demos zum Atlantis sucht helfen Demos zu den genannten Modulen auch schon etwas weiter, auch wenn die Möglichkeiten vom Atlantis beschränkter sind.
Dafür braucht man mit dem Atlantis keinen externen Polarizing Mixer um sich Highpass und Bandpass zusammen zu patchen und der VCO bietet einen Oktavschalter, den weder Dixie noch Rubicon besitzen.