Synth-Klassiker im Update versteckt
Nachdem es lange ruhig um den System-8 Synthesizer war, kommt nun, nach dem kürzlich erfolgten kleinen FM- und Filter-Update, das nächste Update, welches so „ganz nebenbei“ das JX-3P Plug-out beinhaltet.
In der Boutique-Serie von Roland gab es vor einigen Jahren mit dem JX-03 eine VA-Emulation des Klassikers JX-3P (zu dem ihr unter diesem Link einen Blue Box-Artikel findet). Leider ist der JX-03 schon geraume Zeit nicht mehr erhältlich, doch nun kehrt er sozusagen in den Schoß der Familie zurück. Denn die ebenfalls als Boutique-Geräte und ebenfalls nicht mehr erhältlichen Jupiter- und Juno-Emulationen sind ja bereits im System-8 als Plug-outs vorhanden. Mit dem System-Update Version 1.30 bekommt man das JX-3P mitinstalliert, wo es auf den dritten Platz der Plug-out-Taster, abgelegt wird. Hat man dort bereits ein anderes Plug-out (aus dem Systems-1-Sortiment) installiert, muss man zunächst entfernen.
Das JX-3P Plug-out hat gegenüber dem JX-03 ein paar kleine Verbesserungen erhalten. Der Synthesizer kann 8-stimmig gespielt werden, es gibt eine Brilliance-Control, der VCA kann wahlweise von Envelope 1, Envelope 2 oder Gate gesteuert werden, der LFO hat eine Key-Trigger- und eine Envelope-Trigger-Option.
Ansonsten sind alle bekannten Features des Originals vorhanden: zwei DCOs mit Crossmodulation, das Tiefpassfilter mit zusätzlichem (resonanzlosem) Hochpass, zwei Hüllkurven, LFO und der Chorus-Effekt, dessen originales Rauschen man dosieren kann. Und man benötigt natürlich keinen Programmer.
Das Update 1.30 steht ab sofort auf der Roland-Website zum Download bereit.
Das Update lief per SD-Karte problemlos. Nach dem Initialisieren der Factory Presets für PLG3 stehen die zwei Sound-Bänke (A,B) des originalen JX-3P unter den Bänken E,F,G und H des System-8 zur Verfügung.
Ein erster Klangvergleich zwischen dem System-8, einem JX-03 und meinem originalen JX-3P lässt kaum Unterschiede erkennen.
Als System-8-Käufer der ersten Stunde fühle ich mich (nach dem extremen Price Drop) nun nicht mehr ganz so abgezockt, da das PlugOut kostenlos ist.
Ich hatte schon befürchtet, dass ich nur noch über die Roland Cloud neue PlugOuts bekommen werde, obwohl ich vorher schon viele PlugOuts für mein Sytem-1 gekauft hatte, und mir die Cloud eigentlich nix bringt…
Danke Roland !
Langsam werde ich neugierig… wenn da nur nicht dieses giftgrüne Design wäre und die Tastatur Aftertouch besitzen würde.
@Tyrell Peter, du kannst doch dimmen :) Mit dem Update auf 1.3 gibts kaum noch ne Ausrede. Wenn ich nicht schon zugeschlagen hätte, würde ich morgen losziehen, zumal das System 8 mit den anderen Airas gut abgeht.
@TobyB Echt? Also beim Sys8 patchen sie die LEDs… als Sys1m Besitzer komme ich mir da mittlerweile etwas verarscht vor -.-
@Roller Hallo Roller,
ja echt. Am System1m kannst du die LED Show aka „Screensaver“ abschalten. Bei den TRs und Airas auch. Was mich eher ärgert sind die Bedienungsanleitungen in denen sowas nicht steht, bzw. die nicht gewartet werden. Ich sehe aber auch nicht ein mir dann ein 15 minütiges Tutorial auf Youtube zu geben, für eine Einstellung die eine Minute braucht. Roland ist da Meister drin. Mitten drin mal die Struktur der Menüs ändern, weil eine neue Funktion hinzukommt. Oder eben Dokumentationsfehler.
@TobyB hmm, ok, dieses Feature war mir schon bekannt (kurioserweise findet man sowas auf der australischen Roland Seite %) ). Allerdings dimmt das nicht die LED RInge. Die bleiben gleich grell.
@Tyrell Leicht gedimmt und mit Holzseitenteilen am Gerät macht sich das „Soylent Grün“ in der Realität im halbdunkel des Studios gar nicht so schlecht. Ja, an der Tastatur kann man wenig ändern, aber trotzdem Peter, das ist schon ein super Teil ……einfach mal aus der „Vintagewunschdenkecke“ rauskommen und antesten………du wirst es nicht bereuen!
Beim System 8 macht Roland jetzt vieles besser als bei einigen anderen „Eintagesprodukten“ aus den letzten Jahren. Das sieht jetzt richtig nach Produktpflege aus und wertet das ohnehin schon sahnige Teil noch mal um etliches auf!
Ich mag ihn, vielleicht kommt ja auch noch mal was größeres von Roland, aber immer nur das ewige hoffen macht einen auf Dauer auch nicht satt, von daher steht anstatt Hoffnung lieber ein System-8 im Keller.
@Moogfeld danke für den Zuspruch!!! Na dann werde ich den Herbst abwarten und hoffe auf einen guten Deal :-)
@Tyrell Vorsicht, Peter! https://www.amazona.de/gas-gear-acquisition-syndrome-equipmentsucht/
Zitat: „Tatsächlich habe ich aber beschlossen, es nun gut sein zu lassen – und das ist leichter gesagt als getan.“
:-)
@Soundreverend haha… ich lass mir jetzt erst mal ein Probeexemplar für einen Update Test schicken. Dann bin ich wirklich mal gespannt.
@Tyrell Gute Idee! Vielleicht darfst Du den dann ja für einen kleinen Obolus behalten :) Und freue mich auf den Test!
@Tyrell Hoffentlich hat Roland noch ein System 8 auf Lager, irgendwie waren die gestern nicht mehr lieferbar. Erst in 4 Wochen. Aber bei den derzeit geforderten 1.212€ kein Wunder.
@TobyB @ TobyB: „Aber bei den geforderten 1212 kein Wunder“ das heisst: du findest das ein super Angebot? Für einen 4-Okt. PlugIn Host ohne Aftertouch? Ok….
@Tai Hallo Gaffer,
ich hatte die Wahl JD XA oder System 8. Die Wahl fiel auf S8. Den Aftertouch brauch ich nicht, ich bin da eher der Pedaltyp. Und wenn ich mehr als 4 Oktaven brauche, habe ich das MO XF 8. Ich find den Preis fürs S8 angemessen.
@Moogfeld Gut, dass man DAS Soylent Grün nicht essen muss. ;-)
@Tyrell Ja genau, wäre da nicht dieser „Plastikbomber-Style“ … Also ich warte auch auf einen vergleichbaren Design-Fortschritt wie bei AIRA TR-8 auf TR-8S. Das Teil sollte flacher und kompakter werden und irgendwie hübscher (ruhig am Design der TR-8S orientieren, gerne ohne integrierte Lichtorgel!) plus Aftertouch sowie ein paar Cloud-Synthies standardmäßig drin. Gerne Holzseitenteile. Dann bin ich sofort (!) im Laden und greife zu! Mit dieser Hardware leider keine Chance, Roland.
@Tyrell Das „Giftgrün“ ist spitze! Rot und Blau hingegen tödlich. Von Cyan, Türkis, Magenta etc. will ich lieber schweigen.
Aftertouch ist ganz nett, aber zur Modulation reichen auch der Stick und die Knöpfe. Meistens muß man eh viel zu feste drücken und die Tastatur fast demolieren damit sich was tut. Mein K5000S ist der einzige meiner Synth mit wirklich gutem Aftertouch.
16 Stimmen währen wesentlich wichtiger!
Tolle Sache, ich habe den System 8 vor wenigen Monaten gebraucht für 900 gekauft, Einführungspreis von 1500 (?) fand ich heftig, jetzt 1200 passt eher. Das letzte Update mit FM war schon der Knaller, endlich ein DX-7 Rhodes Sound ;) und nun noch kostenlos den JX-3p. Danke Roland! Die LEDs habe ich auf den untersten Wert gestellt, damit geht es prima und sieht auch schick aus.
Ich finde es nur nervig, dass man zum Einspielen eines PlugOuts ein komplettes DAW auf dem PC installieren muss. Und nicht jedes DAW geht bzw. es gibt davon eine Testversion. Kann Roland es nicht hinbekommen ein kleines Programm zu schreiben, welches die paar Bytes per USB auf den Synth überträgt?
@Wasserspeier Es geht auch mit dem Developer-Kit von Steinberg https://www.steinberg.net/de/company/developer.html
Auch damit kann man die Plugouts laden.
@a.jungkunst Ok, danke. Ich probier’s mal.
@Wasserspeier Ist das Update eine .mid Datei? Es gibt diverse Tools die diese laden und übertragen können. Und wer bitte hat keine DAW heutzutage?
@Saxifraga Ein System-8-Update ist eine .bin-Datei, die unabhängig von einer DAW geladen werden kann. Es geht über SD-Card oder im Falle von Windows mit Hilfe des Explorers und einer USB-Verbindung.
@Saxifraga Hallo saxifraga,
du bringst ja erstmal das System 8 oder System 1m in einen Update Modus und auf deinem Recher erscheint ein USB Massenspeicher. Auf den extrahierst du die *.bin Datei und startest dann das eigentliche Update. Die Aira und JD-X Plattform kennt dann noch den Modus Presets, hier kannst du dann Patches sichern, austauschen und ergänzen. Allerdings ist das wirklich Roland-Style. Wenn z.b. die letzte vom System belegte Bank E99 ist, darfst du dich nicht ab H1 austoben, sondern fängst z.b. bei S1 an. Du kannst war deinen Patch auf H1 sichern, wenn du dann aber auf dem Gerät einen neuen Patch erzeugst, überschreibst du H1 und dein importierter Patch ist weg.
@Wasserspeier Hast du schon mal irgendein geiles Programm aus Fernost gesehen? Such nicht, gibt‘s nicht. Ist absolut nicht rassistisch gemeint, schlicht ein Fakt.
Der JX3P und leider auch der JX-03 hat nur eine Hüllkurve; die zweite im Plug-Out ist also auch eine Erweiterung. Wie seine Verwandten müssen allerdings die DCOs auch hier auf PWM verzichten. Dennoch, mit insgesamt vier erstklassig klingenden Synthesizern gibt es kaum noch einen Grund, sich nicht ein System-8 zuzulegen. Wenn er nur noch einen weiteren LFO hätte…
Wie viele Plug-in’s bzw. Plug-out’s gibt es denn inzwischen?
So hält man sich die Kundschaft warm. Sinken die Verkaufszahlen gibt es ein Update. Tja mal schauen ob ich ein gebrauchtes System 8 finde…..
Man mag über die Geschäftspolitik von Roland in den letzten Jahren geteilter Meinung sein, das System 8 ist jedoch meiner Meinung nach eine lohnenswerte Anschaffung. In Verbindung mit der Plugin Software verschiedener Synthesizer stehen einem zahlreiche alte analoge Geräte zur Verfügung die für sich sprechen. Wer da was zu meckern kauft sich einfach die Originale. Scherz. Über die Verarbeitung lässt sich streiten. Auch über die internen Sounds die teilweise alles andere klingen als nach einem Jupiter 8 oder JX3P. Doch Vorsicht. Das Geheimnis liegt im Filter und den VCOs. Da ich hier noch original Jupiter 4 bis 8 rumstehen habe kann ich vergleichen. Mein Tipp, einfach mal die VCF Werte dezent runter drehen und Maximal auf 130 einstellen, dann klingen diese Filter schon dem Original sehr nahe.
Die VCOs im System 8 lassen sich übrigens exact auf analoge CEM 3320 VCOs trimmen. Dazu mal den Parameter Color benutzen. Mittels Oszilloskop hab ich meine VCOS im System 8 sehr gut an die Originale von JP4 und 6 anpassen können. Das mag einem jetzt pedantisch vorkommen aber mein System 8 klingt jetzt tatsächlich wie mein Jupiter 8 und verhält sich ähnlich.
Man muss etwas Zeit investieren um dem Gerät den alten Geist zu entlocken. Nebenbei kreiert man seine eigenen Sounds und muss nicht teure patches aus der Roland Cloud zurückgreifen. Do it yourself bedeutet auch immer Individualität.