FM mit einer Stimme
Einen komplett mit Reglern ausgestatteten FM-Synthesizer wünschen sich viele Musiker. Nozoid MMO-4 bietet genau das mit vier Oszillatoren – und ist einstimmig.
Der Nozoid MMO-4 ist als Mono-Synth konzipiert und soll laut Hersteller hauptsächlich „atonal sounds, fat drones and percussive noise“ erzeugen. Zumindest FM-Bässe sollte man damit aber auch hinbekommen können – es muss ja nicht Lately sein.
Nozoid MMO-4 hat im Gegensatz zu herkömmlichen FM-Synthesizern keine festgelegten Routings. Alle vier Oszillatoren können gleichzeitig sowohl als Modulator dienen und moduliert werden. Die Oszillatoren arbeiten mit einem Sinus, der auf zwei Arten moduliert werden kann: in der Frequenz und in der Amplitude. Dies lässt sich für jede der drei Modulationsquelle pro Oszillator auswählen. Da eine Eigenmodulation eines Oszillators in den Augen des Entwicklers wenig sinnvoll ist, gibt es an dieser Stelle stattdessen Waveshaping.
Neben den Oszillatoren können auch ein LFO, eine ADSR-Hüllkurve, ein Joystick, ein CV-Eingang sowie die beiden Audioeingänge als Modulationsquellen genutzt werden.
Die vier Oszillatoren werden in einem Mixer zusammengeführt und dann ohne ein weiteres klangbearbeitendes Element wie Filter oder Effekt zu einem Dual-VCA geleitet. Für die Audioausgabe gibt es drei Modi: Mono, Stereo mit OSC 1 / 2 links sowie OSC 3 / 4 recht und Mix mit OSC 1 und OSC 4 nach links bzw. recht verteilt, während OSC 2 und 3 zentriert bleiben.
Der LFO verfügt wie sein Gegenstück am Nozoid OCS-2 Synthesizer über die Möglichkeit, mittels Waveform-Regler stufenlos von Sinus nach Rechteck verändert zu werden. Zusätzlich ist eine Manipulation der Symmetrie möglich.
Der MMO-4 verfügt über Tasten, die entweder als 2-Oktaven Keyboard oder für Zuweisungen und Systemeinstellungen genutzt werden. Der Light Sensor des OCS-2 ist hier nicht vorhanden, stattdessen gibt es einen Joystick. Die Ansteuerung erfolgt über MIDI, es sind aber auch ein Gate- und ein CV-Eingang vorhanden. Da das gleiche Format wie beim OCS-2 verwendet wird, ist MMO-4 vermutlich auch kompatibel zum Eurorack. Aber grundsätzlich handelt es sich um ein Standalone-Gerät.
Einen genauen Liefertermin konnte uns Nozoid-Entwickler Cyrille Henry noch nicht nennen, auch der Preis steht noch nicht fest, wird aber vermutlich ähnlich wie beim OCS-2 liegen.
Dem kurzen Demovideo zufolge ist Nozoid MMO-4 tatsächlich mehr auf geräuschhafte Klänge ausgelegt. Auf einen voll beknopften DX-7 oder wenigstens TX-81Z müssen wir wohl auch weiterhin warten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sehr interessant. Statt MIDI-controlled hätte ich mir eine CV/Gate-Patchbay wie beim Mother-32 gewünscht…
Das die Kiste monophon ist hatte ich irgendwie übersehen, naja mal sehen…
Schon beeindruckend, das Teil!
Die Videos auf der Website lassen sich leider nicht anzeigen.
Ich hab mich durch meinen Volca FM total in FM Synthese verliebt.
@Green Dino Dann könnte für Dich auch der PreenFM2 von Xavier Hosxe von Interesse sein ;-)
Der PreenFM2 hat ja echt eine beeindruckende Liste an Features. Hatte jetzt länger nicht mehr auf der Website geschaut, weil ich (jetzt endlich) erst mal den Shruthi bauen wollte.
Der MMO-4 hat auch einige sehr interessante Möglichkeiten.
Schwere Entscheidung^^
Hört sich vielversprechend an. Als kampferprobter FM-Bändiger finde ich es toll, daß die Syntheseform wieder zu neuen Ehren kommt. Nozoid bewegt sich mit dem MMO-4 abseits vom Yamaha FM-Stil und gibt keine Algorithmen mit Carriers und Modulators vor, sondern erlaubt eine freie Wahl der Modulation der vier Oszillatoren untereinander (oder mit sich selbst), sowie durch LFO, Hüllkurve, usw. Letzteres haben die Yamaha FM-Synths auch nicht, damit kann man bestimmt feine Sachen anstellen. Sogar zwischen AM und FM kann gewählt werden, und das sogar individuell für jeden Oszillator! Ja, das gefällt mir, wird auf die Liste gesetzt.
Klingt sehr interessant. Ich würde den Midi Anschluß auf dem gerät rücken bevorzugen.