Der Apple Pencil als Geigenbogen
Pen2Bow
von
Dimos Gaidatzis
8,99 €, AppStore
Pen2Bow ist ein Geigenbogen MIDI-Kontroller, der über den Apple Pencil gesteuert wird. Es werden sowohl lineare als auch zirkulare Bewegungen erkannt und daraus virtuelle Bogenbewegungen generiert. Kreisbewegungen erzeugen dabei eine „unendliche Verlängerung“ des Bogens, wo das Vorbild in der physikalischen Länge beschränkt ist. Das ermöglich beim Führen des Bogens auf einen Richtungswechseln zu verzi
Pen2Bow
chten, wenn besonders lange Noten gehalten werden sollen. Richtungswechsel werden jedoch ebenfalls korrekt erkannt und in MIDI-Daten umgewandelt. Diese Anwendungs wird vom Entwickler als „Unendlicher Bogenkontroller“ bezeichnet, der sich für weit mehr Anwendungen eignet als nur Streichinstrumente.
Pen2Bow nutz die vollen technischen Möglichkeiten und hochauflösenden, maximalen 240Hz Positionsinformationen des Apple Pencils und erzeugt vier separate MIDI-Controller-Daten, als da wären Anschlagsstärke, Druckkraft, Neigungswinkel und Orientierung zum iPad. Diese MIDI-Kontrollerdaten können für jeden beliebigen Zweck eingesetzt werden. Nicht nur Streichinstrumente, sondern jede Art von Klangerzeugern. Die Software isst dabei auf minimal Latenz ausgelegt. Der Entwickler gibt dabei 10ms bei den beiden iPad Pros der zweiten Generation an und 20ms beim iPad Pro der ersten Generation und beim 2018 iPad, das als erstes „Nicht-Pro“ mit dem Apple Pencil kompatibel ist.
20ms sind allerdings nicht gerade wenig. Wenn die „Streicher“ aber nicht gerade Staccato und Pizzicato gespielt werden, sollte das auch auch auf dem ersten 12.9“ iPad Pro und dem 2018er iPad gehen.
Neben Notenschrifterkennugn ist dies der zweite wirklich interessante und sinnvolle Einsatz des Apple Pencils im Musikbereich. Der Apple Pencil mit 99Euro auch nicht gerade billig ist, aber sehr wohl das Geld wert und mit diesem App sicher wieder ein Stück interessanter geworden, da mit einer Hand, der nicht-spielenden um genau zu sein, nun vier weitere Parameter einen Klanges kontrolliert werden können.
Auch vom möglichen Feingefühl her, kommen hier Standartkontroller wie Modulationsräder oder Joysticks wohl kaum mit. Das eröffnet neue und lebendigere Live-Spielweisen von Software, die man ansonsten in der Art nur mit Macros oder Automation hinbekommen würde. Die Anzahl der Multidimensionalen MIDI-Kontroller hat in den letzten Jahren doch zugenommen. Von der Eigenharp über Rogers Linnstruments hin zu Expressive E Touché, Roli Seaboards und dem angekündigten Keith McMillen K-Board 4Pro. Es scheint als dürfte sich der Apple Pencil nun dazugesellen.mit diesem App sicher wieder ein Stück interessanter geworden.