Rolands neuester Sprach-o-synthesizer
Roland hat sich nun wohl endlich bei seiner AIRA-Serie von aufdringlichen, giftgrün leuchtenden Zierleisten verabschiedet. Der Roland VT-4, Nachfolger des Voice-Effects Roland VT-3, hat einige Features mehr zu bieten und setzt sich optisch deutlich dezenter in Szene.
Die digitalen Voice-Effekte von Roland sind inzwischen legendär und finden sich in zahlreichen Synthesizern und Keyboards wieder. Ich persönlich bevorzuge nach wie vor z. B. einen Roland V-Synth XT für diese Aufgabe. Aber auch die digitalen Vocoder-Keyboards VP-550 oder VP-770 zeigen eindrucksvoll, wie Roland sich dem Thema der Stimmenverbiegung immer wieder aufs Neue annahm.
Der Urvater des Roland VT-4 lief seinerzeit noch unter der Boss-Flagge und kam bereits 1996 auf den Markt. Der Boss VT-1 war zunächst nur ein mittelmäßiger Erfolg, entwickelte sich aber in den Folgejahren zum Geheimtipp unter Live-Acts. Die Gebrauchtmarktpreise lagen zu Hochzeiten bei über 300,- Euro. Mit dem Erscheinen des Roland VT-3 im Jahr 2014 Roland sank auch der Wert des Boss VT-1 wieder auf ca. 150,- Euro ab. Wer denkt, wo es einen Roland VT-4, VT-3 und VT-1 gäbe, da müsse es doch einen VT-2 geben, der irrt.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf das erste Exemplar des neuen Roland-Voice-Effektes und übergeben nun an dieser Stelle an die Pressestelle von Roland ;-)
Roland VT-4 Voice Transformer
Roland präsentiert den VT-4 Voice Transformer, einen leistungsstarken neuen Effekt-Prozessor zur Manipulation der menschlichen Stimme. Der kompakte und einfach zu bedienende VT-4 ermöglicht es Anwendern, ein Mikrofon anzuschließen und über die Performance-orientierte Steuerung schnell einzigartige Vocal-Sounds zu kreieren. Die Effektauswahl beinhaltet unter anderem einen Harmonizer und Vocoder, Pitch-Shifting, Ambience sowie weitere hochwertige Effekte, die von der subtilen Vergrößerung bis zu radikalen Transformationen alles abdecken. Der VT-4 lässt sich mit Batterien betreiben und eignet sich somit als idealer mobiler Begleiter für Sänger, DJs, Streamer sowie alle, die ihre Stimme kreativ einsetzen.
Mit dem VT-4 erhalten Anwender eine Vielzahl von modernen und Retro-Vocal-Effekten, ohne auf ein kompliziertes Setup aus Computer und Plugins zurückgreifen zu müssen.
Der VT-4 verfügt über eine intuitive Bedienoberfläche, mit der sich kreative Einfälle ohne Umwege umsetzen lassen. So können Anwender ihren Vocal-Sound bearbeiten, während sie singen, und an den jeweiligen Song und Vibe ihrer Performance anpassen. Durch die separate Steuerung von Tonhöhe und Formant lassen sich Männer- in Frauenstimmen umwandeln und umgekehrt, mit elektronischen Timbres experimentieren oder Roboterstimmen erzeugen.
Mit dem VT-4 ist es denkbar einfach, komplexe Vocal-Effekte zu erzeugen. Zudem lassen sich mehrere Effekte gleichzeitig verwenden. Jeder Effekt steht in diversen Variationen zur Verfügung, um auf Knopfdruck unterschiedliche Vocoder-Charakteristiken, Lo-Fi-Effekte, Harmonien sowie Reverb- und Delay-Typen abzurufen. Anwender können Effekte verketten, Parameter nach Belieben einstellen, als individuelle Effektsetups abspeichern und diese später über Preset-Buttons schnell und einfach abrufen.
Der VT-4 braucht im Grunde nur eine Stimme, um fantastische Sounds zu erzeugen. Der Anschluss eines MIDI-Keyboards ermöglicht jedoch die Steuerung der Auto-Pitch-, Vocoder- und Harmonizer-Engine über die gespielten Noten und Akkorde. Auf diese Weise lassen sich Stimmen beim Singen fest auf bestimmte Tonhöhen einstellen, Keyboard-Leads durch den Einsatz eines Vocoders mit einer Prise Funk anreichern sowie mehrstimmige Backing-Vocals erstellen.
Effekttypen Roland VT-4 Voice Transformer
ROBOT
- [1] NORMAL
- [2] OCTAVE-1
- [3] OCTAVE+1
- [4] FEEDBACK
MEGAPHONE
- [1] MEGAPHONE
- [2] RADIO
- [3] BBD CHORUS
- [4] STROBO
VOCODER
- [1] ADVANCED
- [2] VP
- [3] TALK BOX
Zwei Demo-Videos gibt es auch schon:
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Das ist doch kein Sprachsyntheziser ;) … höchstens ein Vocoder!
@rio Er synthetisiert Stimmen – ergo – er ist ein Sprachsynthesizer ;-)
@Tyrell Aber das Gerät arbeitet weder mit allophone bzw. phoneme… sind wir doch mal ehrlich – es ist eher ein effektgerät (ohne jetzt tiefer reinzuschauen). Auch wenn z.b. der SPEAKJET, SPO256AL-2 Chip oder ähnliche Varianten eher Lofi sind, kann man diese Chips eindeutig als Sprachsynthesizer bezeichnen, da sie genau das tun …
@rio So – habs korrigiert – jetzt passt aber, ok?
@Tyrell Peter, ich widerspreche Dir nur ungern, aber ich tu’s :)… Rio hat natürlich recht, Sprachsynthese ist was anderes. TTS ist Sprachsynthese, Die Texas Instrument Spielzeuge sind Sprachsynthese…. Der VT-4 ist keine, die Stimme wird nicht synthetisch erzeugt, sondern nur verwurstelt. Zugegeben, man braucht zwar ne Wellenform für die Modulation, aber das war’s dann auch schon :)
@Atarikid Stimmt! Hat im Prinzip so viel mit Sprachsynthese zu tun, wie ein Bud Spencer Film mit Romeo und Julia. Ein Sprachsynthesizer erzeugt ja von grundauf eine Stimme. Hier jagen wir die Vox durch einen Kasten und verfremden diese.
Erkennen wir ja übrigens einfach am Namen des Produkts „Voice Transformer“ – VT.
@Atarikid Ihr dreht das Prinzip des Vocoders auf den Kopf. In diesem Falle ist die Stimme der Modulator! Das Endergebnis, eben das synthetisierte Signal, wird aus dem Trägersignal gebildet. Von dem original Sprachsignal ist nichts mehr übrig, nur die Modulation daraus. Also wurde die Sprache synthetisiert.
Und es muss ja auch keine Sprache sein.
Nochmal… ein Vocoder ist kein (Sprach)Synthesizer. Was den Synthesizer ausmacht, ist u.a., dass er einen VCO, DCO bzw. ein Signalgenerator als klangbildendes Element aufweist. Ein Sprachsynthesizer erzeugt vollkommen unabhängig von der menschlichen Stimme ein Signal, dass die menschliche Stimme nachbildet.
Definition der Sprachsynthese (siehe Wikipedia):
„Unter Sprachsynthese versteht man die künstliche Erzeugung der menschlichen Sprechstimme.“
In deiner Aussage ist übrigens ein fundamentaler Fehler. Die Stimme ist das Signal, nicht der Modulator, der Modulator ist der Kasten. Und ohne Signal, keine Modulation des Signals.
Fundamentaler Fehler?
1. das Gerät hier hat einen Eingang
folglich ist das immer der Modulator
2. das Gerät hat eine einfache Klangerzeugung, welche in dieser Version jetzt auch über MIDI gespielt werden kann
das ist immer das Trägersignal
Wenn du jetzt ein Mikrofon anschließt und Balance komplett auf Effekt stellst, dann hörst du nur noch das modulierte, intern erzeugte (Sägezahn?) Signal. Von der Stimme ist nichts mehr übrig.
Außer der aufmodulierten Stimm-Charakteristik.
Einfach zu verstehen.
Das Trägersignal in einem Vocoder ist zuerst einmal die Grundfrequenz des eingehenden Signals. Das geht dann durch eine Bandpass-Filterbank und wird in einzelne Frequenzbänder aufgesplittet. Erst dann kommt der Sägezahn ins Spiel. Das Synthetisieren bedarf des o.g. ZUGEFÜHRTEN Signals.
Einem Sprachsynthesizer muss kein Audiosignal zugeführt werden. Der Kasten da oben generiert erstmal gar nix von sich aus, was der menschlichen Artikulation nahe kommt.
Sprachsynthesizer sind da klar definiert. Nicht einmal Roland selbst käme auf den Gedanken, die Kiste da als Synthesizer zu bewerben.
Natürlich sind die Vox beim Vocoder Modulationssignal. Aber der Carrier allein bringt im Gegensatz zum (komplexen) (Sprach)synthesizer erstmal gar nix zustande. Insofern trifft die Bezeichnung als „Vocal Transformer“ den wahren Kern, auch den des klassischen Vocoders.
Wurde derVocooder nicht ursprünglich gebaut um die Stimme zu codieren? Also zu verwurschteln und nicht zu erzeugen ^^ :-P
Naja der Harmonizer erzeugt ja schon mehrschichtige Klänge um die Stimme herum aber das macht ihn noch nicht zum Sprachsynthesizer…
Da kommt der Nave mit seiner Text to Speach Funktion der Sprachsynthese um weiten näher.
Aber ich denke das der neue VT4, im Gegensatz zu seinem Urahn, ein gutes Stimmen Tool abgeben wird.
Nur bin ich leider kein Fan von modernen Auto Tune Stimmen und dergleichen. Daher bleib ich lieber beim klassischen Vocooder :-)
@Ashatur Hallo Ashatur,
Voder und Coder aka Vocoder kommen aus der Nachrichtentechnik und entstanden kurz vor WK2 sollte er die Bandbreite eines Sprachsignales reduzieren und mehr als eine Sprachübertragung über Kupfer ermöglichen. Man entdeckte aber auch das der Vocoder auch Sprachnachrichten verschlüsseln konnte. Siehe bijektive Transposition von Frequenzbändern. Um 1960 herum landete der Vocoder im europäischen Raum dann über die TU Wien im Siemens Synthesizer. Wurden aber bis zum Einzug der Digitaltechnik noch in der Telekommunikationstechnik eingesetzt. Daraus haben sich dann in der ITTK gebräuchliche Codecs entwickelt. In ISDN werkelte auch noch so ein Überbleibsel.
@TobyB Ein empfehlenswertes Buch hierzu: https://www.amazon.de/How-Wreck-Nice-Beach-Vocoder/dp/1612190928
@Dirk Matten Hallo Dirk,
Lehre und Technikerschule bei Siemens, Ö Werk (Öffentliche Netze) später abgestellt zur Bundespost und in den Fachbereich Rundfunk :-D und anschliessend im C, D Netz ausgetobt. Ich durfte schon Hand an den Siemens Synthesizer legen. Die Oszillatoren haben wir als Funktionsgeneratoren „benutzt“ und der Vocoder hieß Trümmerlotte.
@TobyB Die Antwort ist für alle Leser gedacht, anderenfalls hätte ich dir eine PN geschickt.
@Dirk Matten Danke :-)
@TobyB Ach lieber Toby,
Ich kenne doch die Geschichte des Vocoders und wollte doch nur neckisch darauf hinweisen das er ein Sprach Effekt ist und nicht ein Sprachsynthesizer ;-)
Leider kann ich mich nicht immer so ausdrücken wie ich es gerne würde :-P
@Ashatur Er nun wieder, :-D Deswegen heisst das Ding auch Voice Transformer also VT ^^
@Atarikid Ihr habt ja Recht… es ist ein Sprach-o-Synthesizer, habs geändert.
@Tyrell Dann Kochmütze auf und den Fader gegen einen Kochlöffel austauschen und hop hop :-D :-P
Tja und wie straft Gott die kleinen Sünden? Genau sofort … gleich ist die Schule aus ich muss auch in die Küche :-)
@rio Ähm, ein Vocoder ist ein Sprachsynthesizer. Das war der ursprüngliche Zweck.
Ich zitiere: „A vocoder (/ˈvoʊkoʊdər/, a portmanteau of voice encoder) is a category of voice codec that analyzes and synthesizes the human voice signal for audio data compression, multiplexing, voice encryption, voice transformation, etc.“
https://en.wikipedia.org/wiki/Vocoder
Die Benutzung als Effektgerät ist ein Abfallprodukt, die erst möglich ist, seit es den Encoder und den Decoder in einem Gerät gibt. Das, was man „heute“ als Vocoder kennt.
Nur weil man heute noch andere Arten der Sprachsynthese hat, ist das trotzdem noch ein Synthesizer.
Was macht denn einen Synthesizer zum Synthesizer? Je nach Einstellung ist an einem Vocoder nichts mehr vom Originalsignal übrig -> Synthesizer.
Es macht einen Unterschied, ob du einen Klang generierst, oder ob ein Signal benötigt wird, welches erst einmal durchgeschliffen werden muss. Dieser Kasten wird von Sich aus erstmal keinen Ton von sich geben.
Hier mal die Definition von Sprachsynthese. Siehe auch Wikipedia z.B.
„Unter Sprachsynthese versteht man die künstliche Erzeugung der menschlichen Sprechstimme.“
Hier wird die Stimme nicht künstlich erzeugt.
Der Kasten da ist definitiv kein Synthesizer. Ich wage auch mal zu behaupten, dass nicht einmal Roland diesen als Synthesizer bewirbt oder deklariert.
Ich hab mal eben eine neue Kategorie für den VT-4 erfunden. jetzt müsste es doch passen, oder? ;-)
Welle,
Laut Duden ist Synthese die Vereinigung von zwei oder mehr Elementen zu einer neuen Einheit, dieser Vorgang setzt eine Analyse voraus. Das passiert im Vocoder, der zuerst die Frequenzen „analysiert“ und dann Stimme und Träger zu einem neuen Ganzen synthetisiert.
Man könnte einen Vocoder also als Synthesizer bezeichnen, ebenso wie man ein entsprechend aufgebautes Radio oder Funkgerät mit PLL-basierter Frequenzsynthese Synthesizer nennt.
Doch ist ein Vocoder ein Sprachsynthesizer? Wenn man den von dir zitierten Wiki-Artikel weiterliest, steht dort:
„Grundsätzlich lassen sich zwei Ansätze zur Erzeugung von Sprachsignalen unterscheiden. Zum einen kann durch die sogenannte Signalmodellierung auf Sprachaufnahmen (Samples) zurückgegriffen werden. Zum anderen kann das Signal aber auch durch die sogenannte physiologische (artikulatorische) Modellierung vollständig im Rechner erzeugt werden. Während die ersten Systeme auf Formantsynthesen beruhten, basieren die zurzeit industriell eingesetzten Systeme vorwiegend auf Signalmodellierung.“
Ersteres findet im Vocoder statt, nur daß hier nicht zwingend Sprachsamples als Rohmaterial zum Einsatz kommen, sondern auch direkt per Mic eingegebene Sprache. Danach ist ein Vocoder im Grunde auch ein Sprachsynthesizer (womit man seinen Funktionsumfang aber definitorisch einschränkt, der kann schon noch mehr).
Oder was? :)
Vielleicht sollten da mal die technischen Bewanderteren darauf antworten.
Meine Interpretation aber darauf:
Der samplebasierte Sprachsynthesizer baut auf gespeicherte Samplingdateien, die im Synthesizer selbst nach bedarf abgerufen und zu neuen Lauten, Sätzen whatever zusammengesetzt werden. Dazu bedarf es keines weiteren (Audio)Signals von außen mehr. Dieser Syntheseprozess findet also ausschließlich im Sprachsynthesizer statt. Wie die Bausteine für die Synthese da reingekommen sind, spielt m.E. erstmal dafür keine Rolle. Aber sie sind da und jederzeit reproduzier- und verknüpfbar.
Ein Vocoder gibt nur dann etwas von sich, wenn wir Modulations- und Trägersignal zeitlich aneinander gebunden zusammenführen. Die Modulation ist dabei ein von außen hinzugefügtes (Audio)Signal. Meinetwegen kann man von synthetisieren sprechen. Aber meine Definition von Synthesizer ist ein autarkes System, auch ein Verbund von Modulen, das keine zusätzlichen Audiosignale im Prozess der Synthetisierung benötigt, um Klang zu bilden, auch nicht als Modulationsquelle. Einen Sampler kann man m.E. auch erst dann als Synthesizer betrachten, wenn das gesampelte, das gespeicherte Material, mit den (klassisch integrierten) Synthesizerkomponenten weiterverarbeitet wird. Mal plump formuliert, wenn aus dem eingehenden Signal eine Wellenform geworden ist. Reproduzierbar, als Grundlage für weiter Prozesse. Und wie schon angedeutet, ist ja auch ein einzelnes Modul eines Synthesizers für sich genommen noch kein Synthesizer.
Wat sagen denn Tobyb und Co. zu dem Thema…. muss ja hier nicht den Klugscheißer mimen… Vocoder, Harmonizer und so’n Zeugs sind nicht wirklich meine musikalische Alltagswelt.
Muss ja auch nicht recht haben (wollen)… aber wir haben ja generell die Bezeichnung Vocoder = Effekt und nicht = Synthesizer. Dass es Kombinationen, Zwitter gibt und so steht außer Frage. Aber dann tragen die Teile auch irgendwo Synthesizer UND Vocoder in der Bezeichnung, im Namen. Und das Roland Dingen erfüllt ja schon allein schwerlich den reinen Vocoder Gedanken, weil das Dingen ja auch erstmal eine Tastatur benötigt, um überhaupt als Vocoder werkeln zu können.
„Und das Roland Dingen erfüllt ja schon allein schwerlich den reinen Vocoder Gedanken, weil das Dingen ja auch erstmal eine Tastatur benötigt, um überhaupt als Vocoder werkeln zu können.“
Wie ich oben schon schrieb, ist dieser neue VT-4 der erste in der Reihe mit MIDI-Eingang. Der(Die?) Vorgänger haben die Tonhöhe analysiert und den internen Sound mit den entsprechenden Tonhöhen auch nur monophon gespielt. Nix mit Roboter-Chören.
Hallo Meister, ihr habt gerufen? ;-)
Dem Namen nach ist der VT 4 ein Voice Transformer, was so richtig ist. Ein kompletter Vocoder also Voder und Coder bringt noch mehr Technik mit. Immer an den ursprünglichen Einsatz Stimmverschlüsselung denken. In der Musiktechnik als Nebenzweig der Nachrichtentechnik ticken die Uhren nun etwas anders. Zunächst muss man unterscheiden zwischen analog und diskretem Vocoder. Digital wirds noch komplexer. Ich kann entweder ein physikalisches Modell haben oder baue alles DSP basierend nach. Entscheidend hier ist das eine Trägerwelle durch einen Modulator eine Schwingung aufprägt, es eine Filterbank mit Bandpässen gibt. In der Nachrichtentechnik werden und Carrier und Modulator für einen anderen Zweck bereitgestellt. In der Musik will man ja künstlerische Freiheit und insofern unterscheiden sich das Einspeisen hier.
@TobyB Ja… und ist nu‘ ein Vocoder auch ein Sprachsynthesizer oder nicht?
Ich sag ja.
Mahlzeit Lightman,
der Vocoder ja, da gibts ja dieses Gerät welches man sich an den Hals hält, der Carrier schwingt auf der Sprachfrequenz und mit dem Mikro am Hals erzeugen die ihre Stimme. Und in der TK über Kupfer machst du das mit Vocoder und Voder. Wobei Voder auf den Carrier des Vocoders abgestimmt wird. Ich guck mal im Keller ob ich Aufzeichnungen finde.
Ist es immer noch nicht geklärt?
Wenn nicht, dann finden wir hier die Antwort (auch aus dem Wikiartikel):
„Was den Syntheseprozess an sich betrifft, gibt es verschiedene Methoden. Gemeinsam ist allen Methoden, dass sie auf eine Datenbank zurückgreifen, in der charakteristische Informationen über Sprachsegmente hinterlegt sind.“
Scheint zu stimmen, was ich da oben schrieb. Betrachte die Samples, die ja gespeichert wurden, und in der Datenbank sind, also Teil dieser sind, um sie dann, je nach Bedarf NEU zusammenzusetzen.
Der Vocoder bearbeitet nur eingehende Signale, die selbst Sprache formen.
Also – ich bleib dabei – der Vocoder ist kein Sprachsynthesizer. Er „synthetisiert“ die STIMME, formt aber keine Sprache, die kommt vom Modulator, bzw. Steuersignal und das steckt in keiner Datenbank.
Zum Vocoder findet sich auf Wikipedia.
„Mit einem Sprachsignal als Steuersignal und einem zu modulierenden Instrumentensignal ist es etwa möglich, ein Instrument „sprechen“ zu lassen.“
Veranschaulicht auch noch mal den Gegensatz. Es bedarf eines von außen zugeführten Sprachsignals. Ohne läuft im Vocoder nix in Sachen Sprachsynthese. Und das macht erst den Sprachsynthesizer aus: Die internen Daten (z.B. die Samples), aus denen unabhängig von äußeren Steuersignalen Sprache generiert werden kann.
Setze einen Stummen an einen Vocoder! Wird er aus dem Vocoder Wörter und Sätze generieren können? Nein.
Setze einen Stummen an einen Sprachsynthesizer! Wird er damit Sprache generieren? Ja.
Denke, das müsste einleuchtend sein.
Jup, war eigentlich schon geklärt. Einleuchtend? Nö.
Dann nimmt der Stumme halt eine Aufnahme einer Stimme und jagt sie durch einen Vocoder, und schon klappts mit der Sprachsynthese. Wenn er sich mit einem Sampler eine Wortdatenbank anlegt, kann er sogar ganze Sätze synthetisieren. Es kommt ja nicht auf die Art der Eingabe an, die ist beim Vocoder insofern „offen“ ausgelegt, als daß er keine eigene Datenbank oder VCO oder sowas mitbringt und man erst was reingeben muß, um was rauszukriegen, aber das ist bei einem anderen Sprachsynthesizer auch so, nur eben technisch anders gelöst.
Ein Klavier ist auch dann nicht weniger ein Tasteninstrument, wenn du jemand davorsetzt, der keine Arme hat.
So, und jetzt Schulz damit von meiner Seite aus, sonst wirds albern. Man kann ja alles zerreden. :)
Moin Welle,
das mit dem Stummen ist kein gutes Beispiel. Guck dir den österreichischen Film „Die Aufschneider“ an, dort hält sich ein Stummer einen elektromechanischen Vocoder an den Hals und spricht Wiener Schmäh. :)
@TobyB @ toby
Du meinst ein Electrolarynx?
Jo, aber auch die Dinger benötigen erstmal das (Modulations) Signal vom Hals des Stummen. Auch hier ist Sprache nur dann gegeben, wenn der Stumme gelernt hat, sauber zu modulieren. Die Teile geben von sich aus nur einen durchgehenden Ton aus. Sprachsyntese ist da noch gar nicht gegeben. Der grundlegende Teil der Sprachformung findet ja immer noch beim Stummen statt. Und es gibt nur diesen Weg, mit dem speziell angepassten Gerät.
@ lightman
Klangsynthese ist nicht gleichzusetzen mit Sprachsynthese. Bei der Sprachsynthese geht es nicht um die rein tonale Wiedergabe und tonale Veränderung eines gesprochenen, gesungenen Wortes, Lautes etc. Dabei geht es um (Neu)Konstruktionen (basierend auf Samples, die neu zusammengesetzt werden) und/oder Konstruktion durch Formantsynthese z.B. von Lauten, Worten und Sätzen. Ein Vocoder gibt nur auf sprachlicher Ebene das aus, tonal verändert, was ich einspreche, singe. Nix anderes. Es wird moduliert, umgewandelt, meinetwegen synthetisiert. Aber das nur im Sinne von rein klangformenden Elementen. Ein Sprachsynthesizer beinhaltet aber hauptsächlich das Synthetisieren von Phonemen, Syntax etc.
Knaller. Wollte mir vor einer Woche bei THOMANN einen bestellen, aber da sind aktuell drei Wochen Lieferzeit drauf. Perfekt, dann bekomme ich jetzt fast zum selben Preis den Nachfolger. So was nennt sich Timing.
@SimonChiChi Selten so über lange Lieferzeiten gefreut ;)
Gutes Gerät :-)
Lohnt es sich den VT-4 zu kaufen, wenn man den VT-3 schon hat?
@Kingfisher ich würd den VT3 für den VT4 verkaufen ;-)
@TobyB Wenn der neue auch andere Sounds hat, kaufe ich mir den einfach dazu. Wenn er nur anders zu bedienen ist, interessiert er mich nicht. Den alten verkaufen, wird sich wahrscheinlich nicht lohnen, da wird’s jetzt wohl ne Schwemme geben, nach Ankündigung des VT-4. Werd ihn verschenken, wenn er obsolet wird. :-D
@Kingfisher Ich sag mal so, guck dir die Anschlüsse vom VT3 an und Vergleiche diese mit dem VT 4 ;-)
Nebenbei sieht er auch besser aus als der VT 3.
Ich warte noch auf den VT6.
… und MIDI-DIN-Eingang!!!! YEAH! Darauf hab ich gewartet :D
@Markus Schroeder Der fehlende DIN-Midi-In war beim VT-3 natürlich richtig übel… Aber ich hätte nicht gedacht, dass Roland da nochmal was auf den Markt wirft…
@Atarikid Genau, das hat mich jetzt auch so richtig überrascht. :)
@Markus Schroeder Yeah!
Nettes Spielzeug – sorry, aber ich brauche sowas nicht.
@Violator Danke für die Information! :-)
Thump Up !!! :-)
Ich hatte mal einen VT-1, den ich aber nach einer Woche wieder zurück gab, weil er mir mit nur 2 Parametern plus „Robot“-Taster und Reverb zu eingeschränkt war. Der VT-4 ist mit seinem DIN-MIDI-In weitaus interessanter und wäre auch für Leute, die beim VP-03 nur den Vocoder nutzen, eine günstige Alternative.
Ich habe den VT-3 und bin zufrieden damit. Sein Funktionsumfang ist zwar sehr überschaubar, aber aus meiner Erfahrung kann ich nur empfehlen, mit möglichst vielen unterschiedlichen Soundquellen (nicht nur Sprache) zu experimentieren und diese durch den VT zu schicken, so mancher Input führt zu unerwarteten und teils sehr gut einsetzbaren Ergebnissen.
Die neuen Funktionen des VT-4 hören sich gut an, besonders den MIDI-Eingang finde ich sehr nützlich. Er ist im Vergleich zum Vorgänger wohl das professionellere Gerät, aber gemessen daran, wie ich meinen VT-3 einsetze, brauche ich das auf den ersten Blick nicht wirklich. So wie ich das sehe, gibts beim VT-4 auch keinen Scatter-Effekt, der hats mir angetan. Ich habe sogar extra dafür Drumsequenzen konstruiert, um die Eigenheiten des Effekts musikalisch zu nutzen. Je kürzer das Signal, desto drastischer und schneller wird der Output, je leiser bzw. länger er dauert, desto sanfter wird er. Das ist für langsam groovende Beats mit langsam ausklingenden (z. B. einer boomigen 808 Kick mit langem Release) und schnellen, zackigen Elementen (Hihats, Snares, usw.) richtig geil.
Ich werde den VT-4 aber auf alle Fälle testen, denn ich hab damals schon beim VT-3 gedacht, daß er mir wohl nicht viel bringen würde, wurde aber nach kurzer Zeit eines Besseren belehrt, die Teile können viel mehr, als man glaubt.