0,7 ms Latenz sind möglich!
Bereits zur NAMM Show 2017 verriet Steven Slate die ersten Informationen zu seinem Audiointerface Slate Digital VRS8. Rund 1 1/2 Jahre später soll es das Interface nun tatsächlich zu kaufen geben. Die Fakten sind verlockend, der Preis ebenso.
Slate Digital VRS8
Die Ankündigung ist Steven Slate typisch sehr verlockend, im folgenden Video spricht er beispielsweise vom besten Audiointerface, das gänzlich ohne Kompromisse entwickelt wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=mP3IhLrnDW4
Die Fakten lesen sich sehr gut. Das Slate Digital VRS8 bietet acht ultra-lineare VMS-One Mikrofonvorverstärker. Jeder davon kann in Verbindung mit den Slate Mikrofonen zur Emulation bekannter Recording Klassiker genutzt werden. Verbindung zum Rechner findet es per Thunderbolt.
Die Abkürzung LLN nutzt Steven Slate für „Low Latency Native“, d.h. dank eines eigens entwickelten Chipsatzes sollen Latenzen von 0,7 Sekunden möglich sein, dies soll dazu führen dass Echtzeitvorhören mit Effekten möglich ist. Und das bei 96 kHz und einem Sample Puffer von 32 Samples. Den Dynamikbereich gibt der Hersteller mit 124 dB an. Dazu bietet das Slate Digital VRS8 eine XTC Clocking-Technologie mit vier temperaturkompensierenden Quarzoszillatoren.
Acht Eingängen stehen ebenso acht analogen Ausgängen gegenüber, hinzu kommen ein MIDI- und Wordclock-Pärchen. Laut Slate Digital hat man bewusst auf ADAT und S/PDIF verzichtet. Der Hintergrund: Eine geringstmögliche Latenz stand bei der Entwicklung des VRS8 im Vordergrund und die Umsetzung einer digitalen Schnittstelle hätte die Minimal-Latenz von 0,7 ms deutlich nach oben gedrückt.
Die ersten VRS8 Interfaces werden allesamt Mac only sein, laut Hersteller befindet sich eine Windows Version derzeit im Beta Stadium. Nach der Umsetzung unter Windows soll dann ein Legacy Mac Treiber für PCIe folgen.
Der Preis des Slate Digital VRS8 wird bei 2.099,- Euro liegen.
mh. 2.000€ und nichtmal ne adat-schnittstelle? also bräuchte ich mindestens 2 davon… ich befürchte, ich bin nicht die zielgruppe ;)
32 Samples Puffergrösse bei 96kHz sind exakt 0.7ms, das ist bei jedem Interface so. Trotzdem handelt es sich bei dieser Aussage um Marketing-Geschwurbel, weil es eben nur die Latenz des verbauten Chipsatzes herausstellt. Der reine Prozess der AD- und DA-Wandlung benötigt auch Zeit, die sich zur Gesamtlatenz addiert. Deshalb verwundert mich auch die Aussage, dass ein ADAT-Interface die Latenz erhöhen würde, aber nun denn, ich bin kein Ingenieur..
Auch die anderen Auswüchse im Text sind schwer zu ertragen: „das beste Audiointerface“ mit „ultra-linearen VMS-One Mikrofonvorverstärkern“ und „XTC Clocking-Technologie“ usw. Welchen Informationswert soll das bieten? Und die Quarzoszillatoren sind höchstens temperaturkompensiert statt -kompensierend :-)