Günstige Verzerrer mit Top-Sound!
Die Welt der Gitarren-Effektpedale ist faszinierend und vielfältig, und gerade für Gitarristen mit begrenztem Budget gibt es hervorragende Optionen für kraftvolle Verzerrung. Unsere umfassende Marktübersicht zeigt, dass High-Quality-Sounds nicht zwangsläufig ein dickes Portemonnaie erfordern. Wir haben die besten Verzerrerpedale unter 150 Euro unter die Lupe genommen und verraten, welche Modelle maximalen Klang bei minimalen Kosten bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Was macht ein gutes Verzerrerpedal für unter 150 Euro aus?
- 14. TC Electronic Dark Matter
- 13. Harley Benton American TrueTone
- 12. Nobels ODR-Mini 2 Overdrive
- 11. Boss DS-1 Distortion
- 10. ProCo Rat 2 Verzerrerpedal
- 9. Beetronics Tuna Fuzz
- 8. T-Rex Mudhoney II
- 7. EHX Big Muff PI
- 6. Walrus Audio Fundamental Overdrive
- 5. Boss MT-2 Metalzone
- 4. Harley Benton Ultimate Drive
- 3. JHS Pedals 3 Series Overdrive
- 2. Ibanez TS Mini
- 1. Boss BD-2
Was macht ein gutes Verzerrerpedal für unter 150 Euro aus?
Qualität muss nicht teuer sein. Die entscheidenden Kriterien für ein überzeugendes Verzerrerpedal sind Klangcharakter, Vielseitigkeit, Bauqualität und natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis. In unserer Analyse konzentrieren wir uns auf einige bekannte Alltime-Classics und ein paar neue Modelle, die man auf dem Schirm haben sollte. Fakt ist: Es geht richtig teuer. Das Brothers von Chase Bliss Audio ist eine Gain Stage, die 400 Euro kostet. Oder die neueste Double Barrel-Version von JHS – 349 Euro. Das Sunn O))) Life Pedal von EQD ist auch so ein Fall. Aber muss es so teuer zugehen? Natürlich nicht.
Verzerrerpedale im Preis-Leistungs-Check: Große Sounds ohne großes Budget
Welcher Amp mit welcher Art von Verzerrerpedal einhergeht, ist ein eigenes Thema, das wir in dieser zweiteiligen Serie ausführlich beleuchtet haben:
- Das passende Verzerrerpedal für deinen Verstärker Teil 1
- Das passende Verzerrerpedal für deinen Verstärker Teil 2
Röhrenverstärker haben eine eigene Weise, auf Overdrive-Pedale zu reagieren. Ein Signal, das geboostet wird, ehe es in den Amp gespeist wird, kann einen enormen Unterschied im Klangbild ausmachen. Das Signal wird gewissermaßen erweitert, die Signalkurven bekommen einen größeren Umfang, was dem Amp mehr gibt, womit er arbeiten kann.
Nicht ohne Grund kommt es vor, dass Gitarristen auch vor 2000 Euro teuren Tops ein 150 Euro teures Overdrive-Pedal setzen. Je nachdem, was der EQ des Verstärkers sagt, kann man mithilfe des Overdrive-Pedals die Frequenzbereiche betonen, auf die es einem ankommt. So ist es z. B. für die Live-Situation wichtig, Höhen und Mitten des Amps ein wenig herunterzufahren, um eine allzu harsche Klangfarbe zu vermeiden. Mithilfe des Overdrive-Pedals lassen sich diese Bereiche jedoch trotzdem durch den Mix drücken – doch dazu ein anderes Mal mehr.
Die besten Distortion, Fuzz und Overdrives unter 150,- Euro
Fakt ist: Günstige Verzerrerpedale gibt es wie Sand am Meer. Nicht alles, was teuer ist, ist zwangsläufig toll und nicht alles, was billig ist, zwangsläufig unbrauchbar. Unter dem Vorbehalt, dass die Frage des Amps geklärt ist, geben wir euch hier eine Liste der beliebtesten Verzerrerpedale unterschiedlichsten Coleurs bis zu 150 Euro. Die Liste ist nicht hierarchisch, sondern vielmehr als Aufzählung gedacht, die euch als Orientierung dienen soll. Wer also 150 Euro übrig hat, noch ein Weihnachtsgeschenk braucht und ein bisschen mehr aus seinem Verstärker rauskitzeln will: Auf geht’s!
14. TC Electronic Dark Matter
Das TC Electronic Dark Matter macht den Einstieg. Mit seinen 55,- Euro genau in der Mitte unserer Preisriege liegt. Ein Fuffi für Verzerrung – und das soll taugen? Durchaus. Zugegeben, das Dark Matter gibt seine Störgeräusche von sich. Und wenn man es einschaltet, gibt es auch das berühmte, kurze „Klack“, mit dem viele Pedale aus ihrem Schlummer erwachen. Gain-Spielereien zwischen 3 und 6 Uhr sind problematisch, weil das gute Stück durchaus deutlich rauscht.
Doch da hört es mit dem Negativen schon auf: Zwischen 6 und 12 Uhr auf dem Gain-Regler ist eine Menge möglich, butterweicher Crunch, Vintage-Charakter und bisweilen auch ein zutiefst britischer Charakter oder regelrechte Marshall Sounds. Für Hardrock à la AC/DC beispielsweise allemal geeignet. Nur High-Gain für Metal kann das gute Teil nicht, dafür wird einfach zuviel gerauscht. Trotzdem: analoge Bauweise, True-Bypass, flexibler Sound – für einen Tiefpreis.
13. Harley Benton American TrueTone
Geballte amerikanische Verzerrer-Authentizität für gerade mal 30 Euro? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Tatsache ist: Der TrueTone von Harley Benton ist in Kombination mit einer Strat recht häufig anzutreffen. Ein äußerst effektiver EQ und ein Charakter, der extrem gut auf Fender anspringt sind die definitiven Kaufargumente für den TrueTone. Wer also seine Strat über einen Twin Reverb spielt, kann den American TrueTone hervorragend dafür verwenden, das Signal mit einem leichten Crunch zu unterfüttern, ehe man es durch den Verstärker jagt.
Unabhängig ob man direkt ins Mischpult geht oder über einen Röhrenverstärker, „krankt“ auch der American TrueTone an genau den gleichen Problemen wie viele andere Pedale dieser Preisklasse: In höheren Bereichen knarzt und quietscht es an allen Ecken. „Drive“ und „Voice“ des American TrueTone sind bekannt dafür, dass man sie in ihrer Einstellung nicht überstrapazieren darf. Trotzdem: ein ungemein fähiger Low-Gain-Overdrive für knappe 30 Euro, besonders geeignet für Singlecoils.
12. Nobels ODR-Mini 2 Overdrive
Das Nobels ODR-Mini 2 Verzerrerpedal ist so ziemlich das Schweizer Taschenmesser unter den Overdrive-Pedalen. Klein, aber oho – und das für’n Appel und ’n Ei. Wer auf der Suche nach nem geilen Sound zwischen sanfter Anzerrung und deftigem Rocks ist, wird hier definitiv fündig.
Das Ding ist winzig – gerade mal Daumennagelgroß – und passt damit auf jedes noch so vollgepackte Pedalboard. Die Bedienung ist denkbar einfach: Mit Drive, Level, Spectrum und Bass Cut dreht man sich seinen Traumsound quasi im Handumdrehen zusammen. Besonders schön: Der Bass Cut Regler lässt sich super fein einstellen, sodass der Sound nie matschig wird. Ob sanfte Röhrenwärme oder kerniger Crunch – das ODR-Mini 2 macht einfach alles mit. Und das Beste? Es kostet nicht die Welt. Fazit: Ein Overdrive-Pedal, das definitiv mehr drauf hat, als seine Größe vermuten lässt. Absolute Kaufempfehlung für alle, die nicht den ganzen Sparstrumpf leeren wollen.
11. Boss DS-1 Distortion
Selbstredend kommt eine solche Liste nicht ohne Boss aus. Die Urväter der Gitarren-Pedale haben im Laufe ihrer Geschichte unzählige Verzerrer auf den Markt gebracht. Sich für einen zu entscheiden, ist da nicht leicht. Für die unteren Preisregionen muss der Boss DS-1 zur Sprache gebracht werden. Die Charakteristik des DS-1 Distortion macht diesen Verzerrer zu etwas ganz Besonderem. Zu allererst: Er ist rau.
Das verstand Grunge-Überväter wie Kurt Cobain recht früh, die selbst später in ihrer Karriere mehr oder minder gar nicht ohne das DS-1 auskamen – zumindest Live. Klar ist: In der Charakteristik ist das Boss DS-1 Distortion britisch, doch es reicht schon, wenn man die Regler auf die 12-Uhr Marke gesetzt hat – und schon knarzt und fiept es. Wer also auf Rückkopplung, Rauschen und ein authentisches Garage-Feeling Wert legt, kommt um ein Boss DS-1 Distortion nicht herum. Feines Low-Gain? Fehlanzeige. Dafür jedoch ein schiebender Sound, der trotz seines Preises die Transparenz der Töne gewährleistet.
10. ProCo Rat 2 Verzerrerpedal
Auch auf die Gefahr hin, dass Stimmen laut werden, „man würde immer wieder nur die gleichen Namen auf so einer Liste lesen“: Auf die ProCo Rat 2 zu verzichten wäre ein bisschen mutwillig. Drei Regler: Distortion, Filter, Volume. Das reichte aus, damit die Rat zu einem der meistverkauften Overdrive- und Distortion-Pedale aller Zeiten wurde. Einer der größten Vorteile der ProCo Rat dürfte der sein, dass sie so ziemlich mit allen Amps harmoniert.
Egal ob Fender, Randall oder Marshall – die Rat springt an. Bei voll aufgedrehtem Distortion-Regler verwandelt sich die ProCo Rat 2 in ein Fuzz-Pedal. Das Lowpass-Filter und das Dioden-Clipping agieren prima miteinander. Statt also mit herkömmlichen Tone-Parametern auszukommen, passt man beim ProCo Rat 2 die Verzerrung vor allem mithilfe des Filters an. Dieses in dieser Preisriege recht einzigartiges Zusammenspiel der Regler ermöglicht eine enorme Bandbreite in Sachen Klang.
Die Distortion auf Halbmast und der Filter-Regler auf Anschlag kann ungemein warme Sounds entfalten, während eine volle Distortion und ein minimal eingestelltes Filter fuzzy Leadsounds ermöglicht, die sich auch vor dem Big Muff nicht zu verstecken brauchen. Ein echter Allrounder also.
9. Beetronics Tuna Fuzz
8. T-Rex Mudhoney II
Ein Klassiker aus Dänemark: Der Mudhoney. Hat ein bisschen gedauert, bis der Nachfolger auf der Bildfläche erschien. T-Rex ließen sich Zeit, um keinen Schnellschuss abzuliefern und haben ein kleines Sahnehäubchen für knapp über 100 Ocken abgeliefert.
Im Detail gibt es hier zwei separate Kanäle, die entweder im Normal- oder Boost-Modus funktionieren und wenn man einen unmittelbaren Vergleich wagen möchte: Einen Tubescreamer-Verschlag mit intelligenter Schaltung. Der Boost ist nicht nur ein herkömmlicher Volume-Push, sondern ein ordentliches Satz Gain obendrauf. Über die zwölf Uhr Marke kann mit dem Boost ein fettes Distortion-Brett aufgefahren werden. Wird hier ein authentischer Röhrensound simuliert? Böse Stimmen meinen, dass ein leichtes Clipping und eine Transistor-artige Qualität das Mudhoney ungenießbar machen. Trotzdem ist es eins der meistgenutzten Overdrive Pedale. Wer Riffs à la Helmet zockt und ein möglichst breitflächiges Distortion-Brett sucht, ist beim Mudhoney II also bestens beraten.
7. EHX Big Muff PI
Auch ein Big Muff kann helfen, den Gitarrenklang für den Amp zu öffnen – genau die Aufgabe, die einem Overdrive-Pedal zufällt, von einem Fuzz aber ebenso übernommen werden kann. Und der klassische Big Muff Klang von EHX für unter 100 Euro ist für so eine Liste eben unverzichtbar. Die PI/Tone Wicker Version des Big Muff besitzt den Wicker-Schalter.
Hierbei handelt es sich um ein Hochfrequenzfilter, das einen für Doom- und Stoner-Rock sehr geeignetes Sustain bietet. Ohne den Wicker-Schalter habt ihr den regulären Big Muff Sound. Darüber hinaus den Tone-Schalter, der die Tone-Einstellung des Big Muff umgeht und den Sound öffnet und aus dem erstickten „Furz“ die Fuzz-Wand zaubert. Der Big Muff PI kann also cremige Distortion, ist aber ebenso fähig, den nötigen Biss für Leads und Soli liefern. Ein bekannter Klassiker in modernem Gewand, zu einem absolut angemessenem Preis.
6. Walrus Audio Fundamental Overdrive
Der Walrus Audio Fundamental Overdrive ist vielseitig, zuverlässig und ohne Schnickschnack. Mit drei verschiedenen Modi – Smooth, Crunch und Bright – ist hier für jeden Gitarristen was dabei, egal ob du sanfte Blues-Töne oder fette Rock-Riffs suchst.
Das Design bei diesem Verzerrerpedal ist so schlicht wie genial: Drei Regler, ein Modus-Schalter und fertig. Kein Gehirnakrobatik beim Einstellen, sondern pure Plug-and-Play-Philosophie. Der Smooth-Modus zaubert warme, weiche Übersteuerungen, der Crunch-Modus haut ordentlich Druck raus und der Bright-Modus sorgt dafür, dass ihr euch im Bandkontext durchsetzen könnt.
Made in USA bedeutet hier nicht nur Herkunft, sondern Qualität. Die Verarbeitung ist der Hammer – da merkt man, dass nicht jeder Cent für Marketing draufgehauen wurde, sondern in echte Handwerkskunst geflossen ist. Für alle Gitarristen, die keinen Bock auf endloses Herumgetusche haben, sondern einfach nur spielen wollen: Der Walrus Audio Fundamental Overdrive ist genau richtig. Ein Pedal, das mehr drauf hat, als seine schlichte Optik vermuten lässt.
5. Boss MT-2 Metalzone
Es gibt wohl kaum ein Verzerrerpedal, das die Pedal-Szene so sehr spaltet wie der Metalzone von Boss. Von nicht wenigen wird das Pedal als eins der schlimmsten Verzerrer-Pedale aller Zeiten bezeichnet. YouTube-Videos wurden gemacht, die sich dem Thema ausführlich widmen. Müssen wir deshalb gleich in dasselbe Lied mit einstimmen? Auf keinen Fall.
Denn Tatsache ist: In Sachen best buy for the buck hat der MT-2 Metalzone durchaus was zu bieten. Und wie bei den meisten anderen Pedalen, steht und fällt die Nutzbarkeit damit, wie man es nutzt – und wo es in der Signalkette zum Einsatz kommt. Wer die Metalzone schulterzuckend einfach vor den cleanen Kanal eines Fender Twin Reverbs schaltet, wird natürlich sofort verstehen, was gemeint ist, wenn vom Metalzone als the worst distortion pedal of all time die Rede ist.
Wer den MT-2 jedoch in den FX-Loop eines Hugh & Kettner schaltet, dem dürfte die Kinnlade runterklappen. Ein saftiges, absolut bühnentaugliches Metal-Brett entfaltet sich da, eins, mit dem sich beispielsweise die für Metal so geeigneten Mid-Scoops einstellen lassen oder mit vollem Gain ein machtvoller Schub einstellen lässt. Robust, einfach und für den Preis in der Effektschleife eures Amps eine nicht zu unterschätzende Macht!
4. Harley Benton Ultimate Drive
Der Harley Benton Ultimate Drive leistet für seinen absurd niedrigen Preis etwas, das zum Beispiel einem Big Muff oder einem anderen Pedal mit spezieller Charakteristik nicht gelingt: Es verfälscht den Grundsound der Gitarre nicht. Das ist eins der Hauptaugenmerke, die man beim Kauf eines Overdrive-Pedals im Blick haben muss. Sucht man bei seinem ein Gerät zur Saturierung oder Öffnung des Sounds oder einen bestimmten Charakter in der Zerre? Wo Big Muff draufsteht, ist auch Big Muff drin. Doch was, wenn man Wert drauf legt, den Sound seiner Gitarre wirklich adäquat zu verstärken, ohne seinen Charakter zu verändern?
Dann gibt es wohl, zumindest des Preis-Leistungs-Verhältnisses, kein besseres Pedal hierfür als den Ultimate Drive von Harley Benton. Speziell, wenn ihr das Gerät in die Effektschleife eures Röhrenverstärkers einspeist, bekommt ihr den Charakter einer zusätzlichen 6L6 Endröhre für 30 Euro geliefert. Heißt also: sehr natürlicher Sound, der vor allem als Blues- oder Rock-Zerre eine feste Bank darstellt.
Wieder zu erwarten ist natürlich das übliche Manko: In den High-Gain-Gefilden wird es schmutzig/rauschend, bisweilen ungenießbar. Manch einem gefällt aber auch der Charakter des Ultimate Drive in höheren Gain-Regionen, da er nicht wie manche Tubescreamer das Signal jenseits der 3-Uhr Marke ausdünnt. Best buy for buck? In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis hätte der Ultimate Drive hier auf jeden Fall eine Pole-Position sicher.
3. JHS Pedals 3 Series Overdrive
Das JHS Pedals 3 Series gehört einfach in diese Liste – ein Alleskönner, der mehr drauf hat, als so manch teurer Konkurrent. Mit seinem cleveren „Body“-Regler und dem Gain-Schalter ist dieses Pedal so flexibel wie so manche Boutique Zerre.
Von sanftem Colour Boost bis zum fetten Medium-Gain Overdrive – dieses Pedal kann alles, ohne je billig oder aufgesetzt zu klingen. Der Gain-Schalter ist die Geheimwaffe: Er lässt dich zwischen transparentem Low-Gain-Sound und komprimiertem, fettem Drive wechseln. Zwei Optionen, easy zu handhaben – so muss das. Gebaut in den USA, mit nem Metallgehäuse, das einiges abkann. Der „Body“-Regler ist kein gewöhnlicher Tone-Regler, sondern definiert komplett die Struktur des Sounds – eine Funktion, die dieses Pedal von der Masse abhebt.
Für Gitarristen, die einen treuen Begleiter suchen, der von „nice und dezent“ bis „bring die Wände zum Wackeln“ alles kann: Das JHS Pedals 3 Series Overdrive ist euer neuer bester Freund. Ein Pedal, das mehr drauf hat, als sein unscheinbares Äußeres vermuten lässt.
2. Ibanez TS Mini
Der Ibanez TS Mini ist der kleine Bruder des legendären Tubescreamers – und der bewegt sich mit der gleichen Coolness wie sein großer Vater. Kaum größer als ’ne Streichholzschachtel, aber mit massivem Klang.
Wer den TS Mini nur als Booster nutzt, macht alles richtig. Mit minimal gedrehtem Gain und maximal aufgedrehter Lautstärke verwandelt er selbst müde Verstärker in Klang-Raketen. Der Tone-Regler zaubert mehr Definition und Durchsetzungskraft ins Signal, ohne es schneidend klingen zu lassen.
Made in Japan bedeutet hier Präzision und Qualität. Das winzige Pedal ist so robust, dass es locker ’ne Ewigkeit durchhält. Für Pedalboard-Junkies ist er der Geheimtipp und gehört meines Erachtens eigentlich auf jedes Board: klein, leicht und mit dem Klang-DNA des Kultpedals. Für alle, die ihren Sound aufmöbeln wollen, ohne Unsummen auszugeben: Der Ibanez TS Mini ist euer neuer bester Freund. Heavy Metal, Blues oder Rock – dieser grüne Zwerg macht einfach alles mit. Weniger ist manchmal definitiv mehr!
1. Boss BD-2
Der Boss Blues Driver ist in Sachen Klangqualität eins der vielseitigsten Overdrive-Pedale, das ihr für unter 150 Euro kriegen könnt. Er kriegt nämlich einen authentischen Vintage-Sound mit einer Präzision hin, mit der manch ein Boutique-Overdrive-Pedal nicht mithalten kann. Springender Punkt hierbei: Welche Gitarre ihr spielt. Humbucker und der Blues Driver sind nicht zwangsläufig die besten Freunde, aber eine Fender mit Singlecoil und der Blues Driver? Da passiert Großartiges. Der „Twang“ eines Coils und der warme, raue Charakter des Blues Drivers verstehen sich großartig, wobei bei den Höhen geguckt werden muss.
Am besten da schön am EQ oder am Tone der Gitarre schrauben. Eins der charakteristischen Mankos des Blues Driver: das eigenwillige Sustain, das vor allem in höheren Zerr-Regionen manchmal recht unvermittelt nachgibt. Im unmittelbaren Vergleich mit dem Tubescreamer lässt sich aber sagen, dass der Blues Driver die Bässe stärker betont und sich deshalb redlich besser eignet für Crunch. Ein Evergreen, ein Tausendsassa, dessen vielleicht größtes Manko die etwas arg eng zusammenstehenden Potis darstellen.
Der American TrueTone ist mein absoluter Geheimtipp, wer den noch nicht hat: Erst kaufen, dann fragen. Weil viele mit dem zusätzlichen Voice-Regler ein Problem haben, hier noch mal die Erklärung: Damit wird die Verstärker-Generation ausgewählt. Um die 9 Uhr: Blackface, ideal für Clean und rauen Crunch. In der Mitte (12 Uhr): Tweed-Sound. Satt aufgedreht (3 bis 5 Uhr): klingt wie die kleinen Hupen (Champ und Co.) voll aufgedreht. Und wer Surf-Sound will: Drive und Voice voll aufdrehen, Lautstärke von Hand rauf und runter, und Du hörst das Rauschen der Wellen 😎
Der Ultimate Drive ist „vom OCD inspiriert“, geht stark in Richtung Marshall-in-a-Box. Einfach mal vor nen clean eingestellten Amp hängen und ausprobieren.
Ich hab den Ibanez TSA 15, der hat für meinen Geschmack schöne Clean-Sounds, aber die Verzerrung des Amps selbst geht eher in Richtung Tweed, und das ist nicht so mein Ding. Probehalber mal den Ultimate Drive davorgehängt: Alter Schwede, das ist ein Rock-Sound!
Was hast du für Daumen, Dimitri?
Schöne Übersicht mal ohne Butik🙂
Mit fehlt der Golden Plexi von Tone City in der Liste. Kostet um die 50 € und schmeißt einen Hänger Sound. Ist neben meinen Boutique Zerren einer meiner Lieblinge. 😉