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Tour-Tagebuch: Mad Max on the Road – Teil 1

(ID: 2353)

Tag 3: Samstag, 13.06.2009, 05:00 Uhr … – ca. 400 km weiter irgendwo zwischen der Schweiz und den Niederlanden

Kai bemerkt, dass der Bus zwar Betten hat wie ein Kreuzfahrtschiff, dafür aber auch genau so wackelt. Angekommen geht es aber „ausgeruht“ weiter! 

In den frühen Morgenstunden des 13. Juni werde ich wach und Zeuge davon, dass die Bodenplatten der Autobahnen irgendwo zwischen Holland und der Schweiz mit der Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks gebaut worden sein müssen, denn die Schaukler beim Überfahren der Bodenwellen mit 90 km/h sind nicht nur immens gleichmäßig, sondern entsprechen auch einem rhythmischen Muster, das exakt 16tel-Noten bei Tempo 60 bzw. Achtel-Noten bei Tempo 120 entspricht und im Halbschlaf beginne ich – vermutlich auch wegen der thematischen Nähe und sonstigen Fahrgeräuschen – „Spinning Wheel“ von Blood, Sweat & Tears mitzusummen. Was für ein fantastischer Zusammenhang, nur leider fühle ich mich auch wie ein nasses Handtuch in einer Wäscheschleuder und mir wird schlecht.

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Zum Glück ist die Müdigkeit aber stärker als die Übelkeit und darum schlafe ich mit der Vorstellung, der ganze Tourbus sei eine überdimensionale, motorbetriebene aber mit Nitro betankte Wiege, wieder ein. Für immerhin zwei Stunden.
Vollkommen gerädert (Achtung: Wortspiel) liege ich um 07:00 Uhr und hellwach im Bett und frage mich, welcher Teil meiner Wirbelsäule oben und welche unten ist. Anhand das ansonsten stets unten befindlichen Rückenschmerzens kann ich es diesmal nicht festmachen, denn irgendwie tut alles weh – aber hey: That’s Rock ’n‘ Roll-Touring, also was soll’s. No pain – no gain und auf in den Tag. Dass mich fortan alle (übrigens absolut berechtigt) für einen Morgenmuffel halten werden, stört mich in diesem Moment nicht besonders, als sich auf irgendeinem Rastplatz im Drei-Länder-Eck die noch offene Frage „wo duschen wir eigentlich“ zum ersten Mal klärt – auf ’nem Rastplatz zum Beispiel.

Allerdings kann ich mich nicht beschweren, denn für die 2 Euro, die das Duschen kostet, bekomme ich immerhin fließendes heißes Wasser, fühle mich anschließend sogar einigermaßen wohl und sehe auch wieder aus wie ein Mensch …

Beschauliche Idylle auf einem AUtobahnrastplatz

Rastplatzidylle

Die anderen übrigens auch. Der Blick ins Portemonnaie beim Bezahlen des „Frühstücks“, natürlich ebenfalls auf dem Rastplatz, hat was von einem Blick in eine magische Glas-Kugel, die kaputt ist, denn sie zeigt nichts an … nichts … ach ja … richtig … könnte vielleicht auch doch korrekt sein, wenn es so weiter geht. Die Preise an Raststätten sind jenseits von gut und böse und werden mir sicher in der kommenden Woche noch den ein oder anderen Appetit verderben. Gut, dass es an den Locations wenigstens immer sehr gutes Catering gibt.

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So muss Catering aussehen

Das schweizer Catering

In Uster/Zürich angekommen betrete ich das Rock City, einmal wieder sehr einladender, kleiner Rock-Club, wie man ihn in unzähligen größeren Städten vermisst. Eine kleine Bühne mit PA-Speakern, die in etwa ungefähr so groß sind wie die Hälfte der Raumhöhe und eine nur 15 cm hohe Bühne erzeugen eine sehr familiäre Atmosphäre. Hier sind wir nah dran an den Leuten, derer der Laden nicht mehr als nur geschätzt 150 fasst, aber wie sich später rausstellt, macht gerade das den Reiz dieses Gigs aus. Es ist nämlich ein Heimspiel der Hauptakteure von Crush, Zac, Begg und da dieser Termin der einzige in dieser Gegend ist, haben sie natürlich alle Freunde mobilisiert und so werden wir mit CZB gefeiert wie internationale Rock-Stars. Das macht richtig Spaß, und das beflügelt diese Band zu neuen Höchstleistungen. Die Befürchtung, dass bei MadMax anschließend weniger Publikum bleiben könnte, tritt nicht ein und auch MadMax rocken das Rock City, ganz nah dran an den Fans.

 

So macht Rocken richtig Laune. Ich selbst fühle mich inzwischen mit den ganzen Songs deutlich wohler und das mit der Technik und den Fadern läuft auch schon recht rund. Mir macht’s auf jeden Fall noch mehr Spaß als der Vorabend und auch diese Show geht schnell rum. Anschließend gibt’s noch leckere Pizza, während unser grandioser Roadie mal wieder richtig reinklotzt und alles gibt, damit wir uns aufs Musikmachen konzentrieren können. Fantastisch der Mann!
Kurz vor der Abfahrt begegne ich in der Bus-Lounge noch dem ersten weiblichen Gast bei einem der Kollegen im Arm, aber von dem, was ich mir extra im Vorfeld noch mit Hilfe des Films „Rock Star“ (kleiner Film-Tipp an dieser Stelle) über das Rock-Band-Touring so angeeignet habe, hat das noch nicht all zu viel zu tun … und die Frauen fahren auch nicht im Auto hinterher … Mal schauen, was die Zukunft dieser Tour noch so aufholen kann zum Film.
Der Plan, während der Rückfahrt noch ein bis zwei gute Action-Filme zu gucken, scheitert bereits nach 20 Minuten bei „shoot em up“ und alle kapitulieren, um sich in die Federn zu legen. Vor uns liegt schließlich ein fast 900 km Ritt nach Hamburg in den sagenumwobenen Club Logo. Ich lasse mich überraschen.

Tag 4: Sonntag, 14.06.2009, 10:00 Uhr mit 5 Stunden Schlaf in der Tasche Richtung Hamburg

Ein persönlich Highlight für Kai. Er darf zusammen mit den Bands im Logo in Hamburg spielen. Hier spielten auch schon Größen wie Bo Diddley bis Heather Nova oder auch Rammstein. Seid gespannt!

Ich werde wach – einfach so – ohne ersichtlichen Einfluss äußerer Umstände und realisiere, dass ich mehr als 5 Stunden geschlafen habe. Hervorragend – ich freu‘ mich. Ein Blick auf Google Maps verrät mir, dass wir ca. 2/3 der Strecke nach Hamburg hinter uns haben und uns irgendwo in der Nähe von Kassel befinden. „Schade“, denke ich, denn das bedeutet auch, dass ich meine Lieblingsstrecke der A7 in der Nähe von Bad Hersfeld verpennt habe. Rasthof – duschen – Brötchen und Schokolade und weiter auf die Bahn. Im Radio läuft „Spinnig Wheel“ … AHAAA und unser Busfahrer erzählt (auch gerne öfter), dass er Blood, Sweat & Tears 1971 bereits schon gefahren ist.

Ein Hoch auf den Busfahrer

Der Busfahrer

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