Dunkle Wolken am Musikhimmel?
Wer aktuell nach einer neuen Fender-Gitarre, einem EHX-Effektpedal oder einem hochwertigen Amp von Morgan Amps sucht, dürfte bald merken: Die Preise für Musik-Equipment ziehen kräftig an. Doch warum wird alles teurer? Grund dafür sind internationale Handelsentwicklungen und höhere Importkosten, die US-Hersteller besonders hart treffen – und damit letztlich auch Musiker und Musikerinnen weltweit betreffen. In diesem Artikel beleuchten wir, wie sich diese Faktoren auf den globalen Musikmarkt auswirken und was du wissen solltest, bevor du dein nächstes Instrument oder Pedal kaufst.
Inhaltsverzeichnis
- Die globale Lieferkette: Warum ein Verzicht auf ausländische Komponenten kaum möglich ist
- Mehrkosten, Margen und der Konsument: Wer trägt die Last?
- Tradition in Gefahr: Das Beispiel Electro-Harmonix
- Große Marken unter Druck: Fenders Kredit-Rating sinkt
- Ohne Einstiegsmodelle keine Premium-Serien?
- Weitere Folgen: Gebrauchtmarkt, DIY und Verlagerung
- Gibt es einen Ausweg?
- Fazit: Eine Branche zwischen Tradition und Kostenexplosion
Die auferlegten Zölle des US-Präsidenten Donald Trump, die eigentlich amerikanische Unternehmen stärken sollten, haben derzeit für viele einen gegenteiligen Effekt. Egal ob Traditionsmarken wie Electro-Harmonix, Fender oder kleinere Boutique-Hersteller wie Morgan Amps: Viele US-Firmen stehen durch die erhöhten Importkosten und steigenden Produktionsausgaben erheblich unter Druck – und das wirkt sich letztendlich auch auf die Preise für Musiker und Musikerinnen weltweit aus.
Die globale Lieferkette: Warum ein Verzicht auf ausländische Komponenten kaum möglich ist
Die Musikindustrie ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. John Mlynczak, Präsident und CEO der NAMM (National Association of Music Merchants), bringt es in einem Interview mit Billboard auf den Punkt: „Die globale Lieferkette hat es uns ermöglicht, hochwertige und zugleich erschwingliche Produkte zu fertigen. Das hat Jahrzehnte gedauert, um es aufzubauen.“ Bei allen Schwierigkeiten und problematischen Aspekten der Globalisierung – die (Nischen-) Welt des Musikequipments hat von den Entwicklungen der letzten Dekaden enorm profitiert.
Allen voran: viele US-Hersteller. Amerikanische Pedal- und Gitarrenbauer sind darauf angewiesen, bestimmte Komponenten im Ausland zu beschaffen. Ob es nun Trafos aus Kanada, Holz aus Mexiko oder Elektronik-Bauteile aus China sind: Oft werden diese Einzelteile anschließend in den USA zusammengesetzt. Diese Herstellungsweise ist gewachsen, weil sie kosteneffizient und hochspezialisiert ist.
- Ein typisches Beispiel: Fender lässt schon lange Gitarrenhälse oder Bodies in Mexiko fertigen und montiert sie in den Vereinigten Staaten.
- Andere Firmen greifen wiederum auf hochwertige Röhren aus Russland zurück oder bestimmte Metallteile aus Taiwan. Ganz recht: Auch wenn die Politik einen anderen Kanon hat – Normalbürger verfeindeter Hemisphären kooperieren trotzdem weiter und seit jeher.
Kurz gesagt: Der Versuch, alles in den USA zu bauen, klingt zwar nach einer Lösung, ist aber für mittelständische und kleinere Hersteller oft nicht realistisch – weder aus Kostengründen noch wegen des fehlenden Know-hows in manchen Produktionsbereichen.
Mehrkosten, Margen und der Konsument: Wer trägt die Last?
Ein besonders eindringliches Beispiel liefert Joe Morgan, Gründer des Boutique-Herstellers Morgan Amps, in einem Instagram-Beitrag:
„Wenn meine Kosten für Teile aus Kanada um 25 % steigen, erhöht sich der Preis für einen AC20 DELUXE-Verstärker rechnerisch am Ende um 300 US-Dollar. Das führt dazu, dass der Ladenpreis für die Kunden und Kundinnen sogar um bis zu 1.050 US-Dollar steigen könnte, weil Händler ebenfalls ihre Marge aufschlagen müssen.“
Was zunächst nach simplen Prozentrechnungen klingt, wird zu einem echten Problem für Hersteller wie Morgan Amps, die ohnehin schon mit knappen Margen arbeiten. Joe Morgan stellt klar, dass er nicht vorhat, ohne angemessenen Gewinn zu arbeiten. Steigen die Kosten für wichtige Komponenten, sind Preiserhöhungen unausweichlich. Bye bye, Morgan Amps? Das wäre nichts weniger als eine hausgemachte Katastrophe.
Tradition in Gefahr: Das Beispiel Electro-Harmonix
Doch nicht nur kleinere Boutique-Firmen betrifft das. Auch Electro-Harmonix (EHX) ist von den Entwicklungen betroffen. Die Firma, die seit 1968 ikonische Effektpedale produziert, ist für US-Musiker und Musikerinnen fast schon ein Urgestein. Gründer Mike Matthews erklärte in einem Bloomberg-Interview, wie schwierig die Situation inzwischen geworden ist:
„Inzwischen habe ich versucht, das Unternehmen zu verkaufen. Es ist eine schwierige Zeit.“
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. EHX hat Produktionsstätten und Zulieferer in verschiedenen Ländern, darunter auch Russland (Röhrenproduktion). Zwar konnte man einige Komponenten aus China ersetzen, doch jetzt schlägt unter anderem Taiwan in die gleiche Kerbe, da sich Handelskonflikte jederzeit weiter zuspitzen können. Für Matthews wäre ein kompletter Umzug aller Produktionsschritte in die USA ein „riesiges Investment“, das kaum zu stemmen ist. Da kann man sich durchaus fragen, was Trump und sein Team zu einer derartigen Politik umtreibt. Ist es Kurzsichtigkeit? 4D-Chess? Oder doch einfach nur inkompetente Symbolpolitik mit weitreichendem, realem Schaden?
Große Marken unter Druck: Fenders Kredit-Rating sinkt
Die nächste Hiobsbotschaft traf Fender: Die Rating-Agentur Moody’s stufte den Hersteller kürzlich herab. Als Begründung nannte Moody’s unter anderem die zu erwartenden Mehrkosten von rund 20 bis 25 Millionen US-Dollar. Gerade weil Fender weltweit auf Zulieferer angewiesen ist und in Mexiko ein großes Standbein hat, wirken sich die Zölle massiv auf die Gesamtbilanz aus.
Diese Kosten werden zum Teil an die Kunden und Kundinnen weitergegeben. Gleichzeitig erschwert das schlechtere Rating neue Investitionen, was den Druck zusätzlich erhöht. Dabei gilt Fender als Marktführer mit einer unverwechselbaren Brand – doch auch dieses Image schützt nicht vor den Folgen der hohen Zölle.
Fast ist man versucht zu sagen: Je globaler die amerikanische Marke, desto schwerer ist sie von den Trump-Zöllen betroffen. Wohin soll die Reise gehen langfristig? Und kann man davon ausgehen, dass die nächste Regierung die Zollpolitik rückgängig machen wird? Wenn ja – wird es in vier Jahren nicht viel zu spät dafür sein?
Ohne Einstiegsmodelle keine Premium-Serien?
Ein entscheidender Punkt, den John Mlynczak von der NAMM hervorhebt, ist das Zusammenspiel zwischen günstigen Serien- und Premium-Modellen. Die günstigen oder mittelpreisigen Gitarren und Amps generieren den Löwenanteil des Umsatzes, mit dem hochwertige US-Fertigung von Custom-Shop-Modellen überhaupt querfinanziert werden kann.
„Unsere Kunden kaufen ihre erste Gitarre oder das Einsteiger-Pedal oft im unteren Preissegment. Nur ein kleiner Teil investiert später in ein Premium-Modell. Deshalb brauchen Hersteller beide Bereiche, um zu überleben.“
Wenn die Einsteigerinstrumente jedoch durch Importzölle teurer werden, sinkt die Hemmschwelle bei Kunden und Kundinnen für den Erstkauf – und das kann langfristig auch den Absatz hochklassiger Instrumente verringern. Eine Kettenreaktion, die in ihrer Dynamik sicher nicht nur die Welt der Gitarren und Verstärker betrifft, sondern ganz andere Sparten von Konsumgütern und Hobby-Geräten betrifft.
Weitere Folgen: Gebrauchtmarkt, DIY und Verlagerung
Die Tarife und steigenden Preise könnten auch einige Nebeneffekte mit sich bringen:
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Belebter Gebrauchtmarkt: Wenn neue Geräte spürbar teurer werden, könnte das den Second-Hand-Markt ankurbeln. Musiker und Musikerinnen, die sonst in neue Produkte investiert hätten, greifen eher zu gebrauchten Exemplaren. Und ganz ehrlich – kann man es ihnen verübeln? Natürlich nicht. Die globale Sachlage dahingestellt, will man sich in seiner Kreativität ja trotzdem nicht beschränken lassen.
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Vermehrte DIY-Projekte: Gerade im Pedalbereich setzen einige Bastler und Bastlerinnen und kleine Start-ups auf DIY-Kits. Hier könnten sich mehr Leute ausprobieren, um steigende Kosten im Fachhandel zu umgehen. Wobei davon auszugehen ist, dass eher eine Minderzahl von Leuten diesen etwas aufwendigen Weg gehen wird.
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Verlagerung in andere Länder: Firmen, die bisher hauptsächlich in China oder Mexiko fertigen ließen, könnten nach alternativen Produktionsstandorten suchen. Das schafft neue Abhängigkeiten und birgt gleichzeitig das Risiko weiterer Zollkonflikte. Fast könnte man meinen: Die idiotische Zollpolitik des Herrn Trump befeuert einen Teufelskreis. Wer hätte das gedacht?
Gibt es einen Ausweg?
Donald Trump hatte sich zum Ziel gesetzt, die Fertigung zurück in die USA zu holen. Doch dass dies für die meisten Musikfirmen in Gänze umsetzbar ist, erscheint, gelinde gesagt, fraglich. Viele Hersteller arbeiten bereits mit knappen Margen. Ein kompletter Aufbau neuer Werke, gepaart mit Fachkräfteausbildung, kostet Zeit, Geld und Know-how, das kurzfristig nicht verfügbar ist. Ist es auszuschließen? Nicht völlig, aber wenn sogar EHX über die Geschäftsaufgabe nachdenken muss, wird deutlich: Ein großer Teil der US-Firmen spielt überhaupt nicht mit dem Gedanken, die Produktion ins Heimische zu verlagern. Und wie man die Demagogen im Weißen Haus aktuell einschätzt, werden die den Mike Matthews des Landes einen Strick draus drehen und sie des „Anti-Amerikanismus“ und „unpatriotischen“ Gebarens bezichtigen.
Was dazu kommt: DER US-MUSIKMARKT IST EXPORTORIENTIERT. Marken wie Fender, Gibson oder Electro-Harmonix genießen weltweit Kultstatus. Doch auch das Ausland reagiert oft mit Gegenzöllen – was bleibt ihnen übrig? Damit steigen nicht nur die Importkosten, sondern auch die Exportkosten – wie gesagt, ein Teufelskreis.
Fazit: Eine Branche zwischen Tradition und Kostenexplosion
Für Musiker und Musikerinnen und Hersteller sind die neuen Zölle ein harter Schlag. Man kann nur hoffen, dass der Irrsinn bald aufhört. Denn amerikanische Traditionsmarken laufen Gefahr, durch steigende Produktions- und Importkosten in Schieflage zu geraten und vielleicht sogar von der Bildfläche zu verschwinden. Gleichzeitig werden auch Konsumenten und Konsumentinnen zur Kasse gebeten, wenn Preise für neue Amps, Pedale oder Gitarren teils drastisch steigen.
Dennoch ist das US-Musik-Business einfallsreich und oft sehr anpassungsfähig – das muss man natürlich sagen. Reicht der „Backlog“ der Produkte, um sich so lange über Wasser zu halten, bis Donald Trump und seine Truppe aus dem Weißen Haus sind? Schwierig. Wahrscheinlich fraglich. Ob langfristig eine Diversifizierung der globalen Lieferkette, ein stärkeres Engagement im DIY-Bereich oder völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Die Branche befindet sich in einem aufgezwungenen Transformationsprozess, der meinen Blutdruck durch die Decke treibt.
Wenn du schon mit einer neuen Fender-Gitarre liebäugelst, dein Amp-Setup mit einem Morgan-Topteil aufrüsten oder endlich das heiß begehrte EHX-Pedal in dein Pedalboard integrieren möchtest, ist wahrscheinlich jetzt der richtige Zeitpunkt das abzuholen, was ihr schon auf der Liste habt. Bevor die Zölle greifen, Backlogs aufgebraucht werden und die Preise wirklich durch die Decke schießen.
Zölle sind eine Einnahmequelle für den Staat, die eine gute Alternative zu Steuern ist:
– Wenn ausländische Produzenten konkurrenzfähig sein wollen, müssen sie ihre Marge senken. Der Zoll kommt also gar nicht beim Bürger an.
– Tun sie dies nicht, sind ihre Waren teurer, und dies ist vorteilhaft für die heimische Fertigung und heimische Arbeitsplätze.
Letztlich lässt man also andere Staaten zahlen und kann die Bevölkerung entlasten durch Steuersenkungen. Es heißt, Trump will die Einkommenssteuer für niedrige bis mittlere Einkommen abschaffen. Ob er das wirklich tut, werden wir sehen.
Die Gegenthese ist der Globalismus, der ausländischen Produzenten – meist multinationalen Konzernen – ideale Bedingungen für den Zugang zum Markt bietet und dafür eine hohe Steuerlast der Bürger sorgt. Denn der Staat braucht Geld.
@bluebell Na, das ist eine sehr vereinfachte Sichtweise.
Es wird sich zeigen wie viele US-Firmen, die auf der Hoppel Wiese des Shareholder Values unterwegs sind, jetzt den Preis für Designed in CA und Made in China zahlen dürfen.
Und da rede ich nicht von Apple.
Gerade im Bereich der Musikindustrie wird das sicher ein schmerzhafter Prozess. Da wird es auch Opfer geben. Ob nun Universal Audio, KRK, Shure, Mackie oder Fender, einfach mal nachsehen, was der obligatorische Aufkleber sagt.
Och mano, Made in China?
Gerade die „Massenhersteller“ haben auf die China Karte gesetzt, UA zeigt nicht nur die.
Da eine Produktion auch nicht per Dekret eingerichtet werden kann, das wird somit weh tun und auch die Frage aufwerfen, wo findet man entsprechendes Personal für die Produktion.
Für mich als Europäer ist eine Antwort einfach, warum US-Produkte kaufen, wenn es europäische Alternativen gibt. Im IT-Bereich ist das sicher schwer, aber bei der Musikindustrie hat man Alternativen und auch wenn die Neumann Lautsprecher nicht in Deutschland gefertigt werden und deshalb Made in Irland oder Czech Republic draufsteht, ist für mich auch in Ordnung.
Wenn es um noch andere Dinge geht, ratet mal warum McDonald & Co, Coca-Cola, Mars, Twix und auch Milka und Toblerone (wie alles von Mondelez) nicht auf dem Einkaufszettel stehen und sicher auch kein Tesla.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
@bluebell Das ist prinzipiell richtig. Aber wir reden ja hier über völlig neue Zölle, die quasi „aus dem nichts“ kommen und keinerlei wirtschaftliche Grundlage haben. Alle genannten Unternehmen (und noch viele mehr) haben bis gestern sehr gut funktioniert und sowohl in den USA als auch in den Zuliefererländern für Umsatz und Arbeitsplätze gesorgt. Was jetzt passiert, ist das Gegenteil. Und zwar aus dem einzigen Grund, der auch nur irgendwie infrage zu kommen scheint: ein geradezu religiöser Fanatismus, die eigentliche Millionärsagenda durchzuziehen. Ein bisschen König, Kaiser, Gott spielen, auf Kosten der Allgemeinheit.
@Everpure Das wird die Zukunft zeigen. Wenn Trump tatsächlich wie versprochen die Einkommensteuer ganz oder teilweise abschafft und sie per Zölle gegenfinanziert, dann ist das genau das Gegenteil von der Umverteilung von unten nach oben.
Noch interessanter wird es sein, wie und wann dies nach Europa überschwappt. Bisher ist vieles, was aus den USA stammt, nach Europa geschwappt, immer mit einem gewissen Zeitverzug.
@bluebell Wie soll das funktionieren wenn keiner die Zölle zahlen will? Kommt dann das Kanonenboot und bedroht uns? Die Welt ist multipolar geworden, Trump ist ein Idiot.
@Kazimoto Warum sollte keiner die Zölle zahlen? Die sind doch nicht viel, auch wenn sie sich in Prozentpunkten viel anhören, denn sie werden nicht auf den Endkundenpreis, sondern auf den Abverkaufspreis im Werk erhoben.
Zölle sind keine neue Idee, und schon gar keine Idee von Trump. In den USA gab es schon mal eine Zeit ohne Einkommenssteuer. Dieser Griff nach den Einkünften der Bürger wurde 1913 eingeführt, also in der Zeit, in der es eine private Bank (FED) schaffte, die Geldmenge zu bestimmen und Geld aus dem Nichts zu schaffen, das sie dann gegen Zinsen an den Staat verlieh. Der Staat brauchte Geld für die Zinsen und erfand eine Besteuerung der Einkommen.
Nicht ohne Grund sagte Henry Ford: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
Jeder mag sich nun selbst ein Urteil bilden, warum die Qualitätsmedien aus allen Rohren gegen Trump feuern.
@bluebell Besser wir lassen das Thema.
@bluebell Das ist wirklich eine interessante Sichtweise, um es mal vorsichtig zu sagen. Alleine die Idee, dass Zölle beim Verbraucher nicht ankommen, weil Exporteure ihre Margen um 25 % senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist ganz schön wild. Es mag ja hier und da Unternehmen geben, die kurzfristig ihre Preise nach unten etwas anpassen können, um nicht vom Markt zu verschwinden, aber langfristig verkraftet das kaum ein Hersteller. Und was meinst du mit „Abverkaufspreis im Werk“? Noch bevor die Einfuhrzölle überhaupt erhoben werden? Das ist würde ja die Produkte noch teurer machen :-)) Aber selbst wenn das anders gemeint war, würde es keinen Unterschied machen, weil die höheren Preise entlang der Lieferkette weitergegeben werden und am Ende immer der Verbraucher steht. Jeder in dieser Lieferkette wird versuchen, seine Margen zu sichern, denn niemand hat etwas zu verschenken.
@bluebell „Die sind doch nicht viel…“
Was meinst du denn, wie die Zölle ausfallen werden, wenn man damit die Abschaffung der Einkommenssteuer gegenfinanzieren muß?
Die Amerikaner haben es so gemacht wie wir, und wenig in die wirklich wichtigen Dinge investiert, und jetzt stehen die ebenfalls da mit einer Infrastrukturapokalypse.
Jetzt denken wir uns die Steuern da mal weg aus dem Haushalt…also, auch wenn man Entwicklungshilfe und Umweltauflagen abschafft, und Ministerien schließt, landet man bei einem Prinzip wie beim Merz: Wir hauen 500 Milliarden raus, und finanzieren das durch Kürzungen beim Bürgergeld und Schulden.
Da sagt einem eigentlich der gesunde Menschenverstand, daß solche Rechnungen für die Zukunft nicht aufgehen.
Ich würde prognostizieren: Trump wird sich und seinen Kollegen die Taschen füllen, und dann kommt die Sintflut.
Die Bonzen haben dann ihre Privatarche, das Volk nicht.
@bluebell „Jeder mag sich nun selbst ein Urteil bilden, warum die Qualitätsmedien aus allen Rohren gegen Trump feuern.“
Warum „alle Qualitätsmedien“ gegen Trump „feuern“ hat seine guten Gründe.
Wenn du die ausblendest, bist du entweder total naiv, selber Trumpist oder einfach nur dumm. Sorry.
@Sven Blau Tut mir leid, wenn ich mit dem Vorschlag, sich selbst ein Urteil zu bilden, eine solch große kognitive Dissonanz erzeugt habe, dass Du meinst, mich als Person abwerten zu müssen.
Wenn Du Dich von den Qualitätsmedien gut, neutral und umfassend informiert fühlst, ist das doch wunderbar.
Man muss kein Trumpist sein und ihn auch nicht als Heilsbringer verehren, wenn man ihn nicht verteufelt.
@bluebell Relativieren ist Teil des Problems!
Es wird bei der AfD relativiert, bei Trump ebenso und auch bei Putin.
Mit verteufeln oder nicht verteufeln hat das nix zu tun, IMO.
Ich weiß auch nicht, was du genau mit „Qualitätsmedien“ meinst. Da schwingt für mich jedoch eine abwertende Konnotation mit. Hierzulande gibt es jedenfalls noch freien Journalismus, in den USA nicht mehr. Warum? Weil Trump aktiv gegen Pressefreiheit vorgeht.
Ich konsumiere auch nicht nur hiesige Medien sondern auch internationale. Und nahezu alle sind sich über die Bewertung von Turmp und seinen Handlangern und Handlungen einig. Meinst du etwa, die irren sich alle?
@Sven Blau Ich teile Deine Wahrnehmung nicht. Weder Medien noch Wissenschaft sind sich einig, schon prinzipbedingt nicht. Man kann aber die, die sich einig sind, finanziell und politisch fördern und den anderen das Leben schwer machen.
Manche sagen, das ist bereits geschehen im Wertewesten.
@bluebell Kannst du seriöse Quellen aus der Wissenschaft nennen, die Trumpismus, also Ermächtigung, De-Demokratisierung und Isolationismus, wie er grad in der USA stattfindet, gutheißen? Ich bin gespannt!
@Sven Blau Ich kann – vermutlich aus technischen Gründen – auf Deinen Artikel „Kannst du seriöse Quellen aus der Wissenschaft nennen, die Trumpismus …“ nicht antworten, daher hier meine Antwort:
Trump setzt um, was er vor der Wahl versprochen hat: America first. Er wurde mit einer Mehrheit gewählt. Dass man so etwas in Deutschland mit Befremden zur Kenntnis nimmt, wo jemand sämtliche Wahlversprechen bricht, schon bevor er im Amt ist, und in der Wahlverlierer regieren, ist nachvollziehbar.
Ob diese „Ermächtigung“ mehr De-Demokratisierung ist als der Filz der Democrats, kann ich nicht beurteilen. Dazu sollten wir erst mal abwarten. Bezüglich der Belehrung anderer über Demokratie und Meinungsfreiheit sollten wir in Deutschland und auch in der EU zurückhaltend sein, sei es wegen der Klagefreundlichkeit gewisser Politiker, Grundgesetzänderungen durch ein vom Bundespräsidenten bereits aufgelöstes Parlament oder der Wiederholung von Wahlen, wenn das Ergebnis nicht gefällt.
@bluebell Danke für eure Beiträge! Ich möchte euch aber bitten, beim Thema des Artikels zu bleiben. Es geht hier um die Auswirkungen von Zöllen auf Gitarren, Amps und Equipment. Politische Grundsatzdiskussionen passen an dieser Stelle nicht so gut.
@bluebell Im empfinde deine Antwort als ausweichend und relativierend. Ich kann und möchte auf die Diskussion nicht weiter Energie verschwenden…
@bluebell sogar ulis Synths sind in den USA nun deutlich teurer…
@Numitron Wer hätte das gedacht. 😂
Wird noch besser, da den Chinesen der Absatzmarkt in den USA teilweise flöten geht, kommt alles noch billiger zu uns. Hatte darüber was im Radio gehört und dachte, klingt logisch! Der Kram muss ja irgendwo hin.
@Kazimoto eh klar.aber dass es so rasch geht?
Uli hat auch nix zu verschenken!
die Sticker sind auch schon lange Geschichte..😜
@Numitron Also wenn ich US-Händler wäre, würde ich mir ganz schnell ein paar Moog Aufkleber besorgen. Denn stell dir mal vor, du zahlst 5000 Euro für einen Synth und gehst am Ende mit einem Behringer Model D aus dem Geschäft.
@Roy Fatty hehe.
manche Amis in den Foren verteidigen Moog.
das fast alle Bauteile aus China sind erwähnen die nicht.
man will ja einen Grund haben den teuren Moog zu kaufen. 😜
Frei nach Habeck: „Is halt so, ne“.
Im Ernst, gute Gitarren sind doch schon heute sittenwidrig überteuert.
Beispiel:
Meine PRS „Santana Anniversary“ habe ich vor Jahren für 3.600,- € neu beim Händler gekauft.
Heute reichen 6.000,- € für ein faktisch baugleiches Modell beim gleichen Händler nicht.
Also was soll‘s … dann kaufen die Käufer halt nicht und der Verkäufer hat ein Problem.
Es ist wie bei den Gasthöfen und Restaurants … Sterben allerorten … auch ohne Zölle.
„Is halt so, ne“
@JTMer die gier ist ein Luder.. oder so 🤣
Die Trumpschen Zölle verteuern die Produkte in den USA, nicht außerhalb. Was uns betrifft, sind die Gegenzölle. Eine MiM Strat z.B. ist davon nicht betroffen, die war ja nie in den USA. Aber insges. ist das doch eine gute Gelegenheit, patriotisch auf die ohnehin häufig besseren lokalen Lösungen umzusteigen!
Dass die Zölle durch Einkommensteuer Senkungen kompensiert werden, ist MAGA Propaganda. Der tax cut ist so angelegt, dass die Einsparungen ganz oben ankommen. Ausserdem sind die Einkommensteuern selten so hoch, dass die Zölle kompensiert werden könnten. Da müssten auch noch GST/VAT entfallen.
Nebenbei will Trump ja angeblich die Produktion nach USA holen. Da bin ich mal gespannt, ob dem Kemper oder Duesenberg oder andere folgen können oder wollen.
Die Morgansche Zuschlag Argumentation ist Quatsch. Warum sollte ein Verkäufer auf den selben Verstärker plötzlich viel mehr Marge bekommen, weil er ihn teurer einkauft? Unter der Annahme, dass die Stückzahlen konstant bleiben (was bei einem Luxusartikel m.E. gerechtfertigt ist, da wenig elastisch), ist das nicht notwendig, höchstens, es wollen alle fleißig mitverdienen.
Das mit den Zöllen darf man sich nicht so einfach vorstellen, von Amerikanischen Autoherstellern gibt es Beispiele, wie durch den Zoll ein Auto aus US-Produktion um viele 10000 Dollar teurer wird, weil Autoteile während der Produktion mehrfach die Grenze zwischen USA und Kanada passieren.
MXR und Fender dürften vor ähnlichen Problemen stehen. Es gibt keine Welt in der jeder Tuner, jede Schraube, jeder Jammerhaken und jedes Pedalgehäuse in einem Land produziert werden und dabei noch günstig sind. (außer China)😉 Also werden US Produkte um ein Vielfaches der Zölle teurer.
Der letzte President, der eine solche Zollpolitik fuhr war Herbert Hoover – 1929. Wir alle wissen, was danach passierte.
BTW vier Jahre, wer glaubt denn noch, dass der Spuk nach vier Jahren vorüber ist?
@Slehmi1 ich nicht.
vieles wurde vor 5 Jahren wegen Corona eingeführt und ist geblieben..leider..
@Slehmi1 Ich würde eher vermuten: Der nächste Schütze hat bessere Augen, und Gott kuckt mal kurz weg.
Ich würde Geld rauf setzen, daß Trump in vier Jahren tot ist. Er hat sich mit Wirrköpfen eingelassen, von denen nur EINER durchdrehen muß. War ja schon knapp.
@mort76 Ich meine das eher andersrum: an dieser Regierung sind Stand jetzt 14 Milliardäre und etliche verurteilte Verbrecher beteiligt. Der Obermaga ist auch ein felon. Wer glaubt den ernsthaft daran, dass diese Bande die Macht jemals wieder abgeben wird? Die werden dafür nichtmal die Verfassung ändern wie Putin damals, sondern einfach weiter wurschteln. Die freigelassenen Kongressstürmer werden dem Maga schon dabei helfen.
@Slehmi1 Das steht zu befürchten. Das ist alles derart unglaublich, dass es eigentlich nur den Schluss zulässt, das jetzt Alles, aber wirklich Alles möglich wird und wir bisher nur die Spitze des Eisbergs gesehen haben. Wer sich immer gefragt hat, wie der Faschismus in Deutschland möglich war, kann jetzt live zuschauen.