Studiotisch für Masterkeyboard und 19-Zoll-Equipment
So ein richtiger Studiotisch ist schon etwas Feines. Zwar liegt der Fokus, vor allem bei Einsteigern, am Anfang der Karriere definitiv nicht darauf, sich als allererstes einen schicken Tisch ins Home- oder Tonstudio zu stellen, denn da gibt es zunächst deutlich wichtigeres Equipment, was auf der Anschaffungsliste weiter oben steht. Doch mit der Zeit (und evtl. dem Alter) wünscht man sich dann doch etwas Anderes und vielleicht auch etwas Hochwertigeres. Evrl. könnte der neue Studiotisch Unterlass KEY88 TOPRACK hierfür in Frage kommen. Hier die wichtigsten Informationen dazu.
Unterlass KEY88 TOPRACK
Zunächst der Verweis auf unseren großen Übersichtsartikel zu den verschiedensten Studiotischen. Dort findet ihr allerhand Modelle, von günstig bis richtig teuer:
Die österreichische Firma Unterlass stellt bereits seit vielen Jahren hochwertige Studiomöbel her und im Verlauf des Jahre hat sich das Angebot stetig vergrößert. Mit dem Unterlass KEY88 TOPRACK kommt nun ein Tisch dazu, der laut Hersteller eine „kreativitätsfördernde Kombination aus Ergonomie, Flexibilität und Präzision anstrebt“.
Zunächst einmal bietet der KEY88 TOPRACK Platz für ein 88-Tasten-Masterkeyboard. Die ausziehbare Tastaturschublade lässt sich maximal 370 mm ausziehen und bietet acht Ausziehstufen (95, 108, 121, 134, 147, 160, 173 und 186 mm), an denen der Tastaturzug jeweils einrastet. Das Keyboard findet auf einer 2 mm dicken Stahlablage Platz.
Auch wenn viele Nutzer heutzutage nicht mehr all zu viel Outboard-Equipment besitzen und nutzen, finden sich in vielen Tonstudios zumindest ein paar 19-Zoll-Geräte, seien es Audiointerfaces, der Lieblings-Preamp oder Dynamikprozessoren und Effektgeräte. Hierfür bietet der KEY88 TOPRACK Tisch zwei Racks. Je nach Positionierung der Racks lassen sich hier auf zwei (schräger Einbau) oder drei (flacher Einbau) Höheneinheiten Geräte unterbringen. Die beiden Racks können unabhängig voneinander im bzw. am Tisch montiert werden. Sollte man sich für einen schrägen Einbau entscheiden, steht immer noch 1 HE Rackplatz (im verborgenen Bereich über dem Kabelkanal) für Steckdosenleisten oder ähnliche Geräte zur Verfügung steht.
Zur Ausstattung des Studiotisch gehören außerdem zwei Kabelwannen, die in drei verschiedenen Positionen montiert werden können. An der Rückseite der Tischplatte befinden sich sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite dedizierte Kabelauslässe, während die Tastaturkabel zusätzlich durch die Querstange direkt in den Kabelkanal geführt werden, um einen übersichtlichen Arbeitsbereich zu gewährleisten.
Mit mehr als 30 Farboptionen – einschließlich verschiedener Pulverbeschichtungen und einer Vielzahl von Tischplatten- und Beinoberflächen – kann der Unterlass KEY88 TOPRACK Studiotisch nahezu vollständig frei gestaltet werden. Die 22 mm dicke Tischplatte und die 38 mm dicken Beine sind aus pulverbeschichtetem MDF gefertigt. Darüber hinaus sind für die Tischplatte und die Beine auch Echtholzfurniere erhältlich.
Der Tisch misst insgesamt 1.650 x 875 x 784 mm (L x B x H) und kann eine maximale Tastaturlänge von 1.495 mm aufnehmen. Wer mehr Platz im Rack benötigt, kann bei Unterlass ein 16U, 19″-Erweiterungskit oder ein 16U 19″-Standalone-Rack an einer und/oder beiden Seiten hinzufügen. Optional sind auch Nahfeld-Desktop-Monitorregale erhältlich.
Der Unterlass KEY88 TOPRACK ist ab sofort zum Preis von 1.992,- Euro erhältlich.
Ok, beim Preis ist mir etwas die Kinnlade heruntergefallen, aber schick sieht er aus. Vor allem schlicht, was mir persönlich sehr zusagt. Ein großes Manko sind in der Regel die Schienen der Rollablage. Ich kenne einen Musiker, der ist dbzgl. keinen Kompromiss eingegangen und hat gleich einen Tisch von Schreiner anfertigen lassen. Dem seine Rollablage hält auch das stärkste Midikeyboard aus. Bei dem Preis und dem im Verhältnis bescheidenen Material hoffe ich, dass hier vernünftige Schienen verbaut worden sind. Ein 88er Midikeyboard hat schon ein Gewicht, ähnlich einem Stagepiano oder gutem Synthesizer. Vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit eines Testbericht seitens Amazona.
Zum Glück kann ich heimwerkern.
@Tai Ich leider nicht. 😮 Mein Studiotisch ist ein simpler Holztisch vom Baumarkt. Erfüllt aber voll und ganz seinen Zweck. Prinzipiell vermisse ich nichts, aber den Gedanken an einen Studiotisch lässt auch mich nie los. Das macht schon einen optisch professionellen Eindruck. Aber, und auch das gehört zur Wahrheit dazu: Die Musik wird dadurch nicht besser. Diese Tatsache hindert mich etwas daran viel Geld in einen Studiotisch zu investieren und ein „Glumb“, wie man in Bayern so schön sagt, kaufe ich garantiert nicht. 🤷♀️ Als Hobbyenthusiast muss man irgendwelche Prioritäten setzen. 🤭 Im Allgäu gibt es an jeder Ecke einen Schreiner oder Zimmerer (und natürlich Landwirte). Vielleicht investiere ich da mal rein und vergebe einen Auftrag bezüglich hochwertiger, professioneller Studiotisch in Klavierlack.
@Filterpad Ich wage zu widersprechen: ein (physisch und psychologisch) ergonomischer Arbeitsplatz verbessert das Arbeitsergebnis. Also wird die Musik besser.
(bei mir war der Tisch, ebenso wie der Keyboardwagen, tatsächlich Eigenbau. Was auch damit zu tun hatte, daß z.B. thomann nach eigenen Angaben nicht frei Haus liefert. Und der Schwiegerpapa Holzkompetenz hat).
@moinho Die liefern bei solchen Artikeln nicht frei Haus? Ok das sind ja mal echt interessante Neuigkeiten! Gut zu wissen. Mein Paps hat übrigens auch mit Spanplatten eine simple Ablage für das Midikeyboard geschreinert. Er hat, im Gegensatz zu mir, handwerkliche Kompetenz. Und ja: Wohlbefinden ist das A & O. Für mich etwas Esoterik, aber wenn es dem Körper und dem Geist gut geht wirkt sich das auf die Gefühle aus und es ist tatsächlich nicht ganz abwegig, dass es auf ein Instrument bzw. die DAW übertragen wird.
@Filterpad Also ich habe meinen Tisch selber gebaut, im Baumarkt kann man sich ja die Hölzer zurechtschneiden lassen, dann muss man das eigentlich nur noch verschrauben.
@ollo Definitiv die beste und günstigste Möglichkeit. Jede Firma versucht natürlich ihre Produkte an den Mann (und Frau) zu bringen. Ob das Produkt die Menschheit bzw. der Musiker wirklich braucht ist immer die Frage. Bestes Beispiel ist ein sündhaft teurer spezieller Musiker-PC. Ich denke ein vernünftiger Büro-PC dürfte für 80% aller Producer vollkommen ausreichen. Ähnlich verhält es sich wohl mit Studiomöbel. Bei relativ günstigen, wo ein schweres Midikeyboard die Schienen verbiegt hat man eh keine Freude daran. Da ist ein modifizierter Esstisch vom Baumarkt meistens die bessere Wahl oder man baut gleich alles von null auf selber. Btw. den modifizierten Esstisch habe ich zum Beispiel.
Die Unterlass Preisgestaltung finde ich für das Gebotene – wie sagt man heute: „sehr mutig“, „sehr gewagt“ oder „einfach nur noch dreist“? Und selbst über den Geschmack bei ausgesägten Seitenteil-Brettern ließe sich streiten.
Vergleicht doch aber vor allem mal mal ähnlich schlichte Ausstattung bei Konkurrenzprodukten wie Zaor Miza zu deutliche geringerem Preis, oder zu ähnlichem Preis einen gut ausgebauten Zaor Miza Tisch mit kompletten Rackaufbauten. Da würde ich Unterlass im Vergleich doch eher komplett unterlassen und käme deutlich presiwerter zu einer funktionalen und ordentlich aussehen Lösung.
Selber machen ist natürlich noch besser, wenn man’s kann.
@defrigge Thomann hat sogar eigene die von zaor gebaut werden, aber billiger sind, weil zaor nicht draufsteht.
Das größte Problem sehe ich darin, dass Studiomöbel fast immer an den Anwender angepasst werden sollten. Da funktioniert ein Standardmodell nur mittelmässig. Muss ich dafür dann 2000 hinlegen, kaufe ich mir dafür eher ein Instrument ider einen gut ausgestatteten Rechner
@Tai Ist das Instrument für 2000 dann an den Anwender angepaßt?
Knapp 2000 Euro für ein paar billige MDF Platten (immerhin nichts anderes als Presspappen) ist schon heftig. Ob der Auszug, der zumindest sehr interessant ist das rechtfertigt ist fraglich.
Ich habe mir eines dieser Systemregale aus dem Baumarkt an die Wand gemacht. Das kann ich bei Bedarf schnell umgestalten und ist immer flexibel. Auf einer Ebene habe ich zwei Bretter mit großem Scharniere verschraubt, unten eine kante dran geschraubt und schon habe ich eine praktische schräge Ablage für Mischpult und anderen Sachen. Gleichzeitig ist es ein Stauraum für Steckdosen und andere Sachen, die man nicht immer braucht. Super praktisch alles, kann jeder mit Bohrmaschine und Akkuschrauber selber machen und kostet keine 50 Euro…
Für 2000€ bekommt man ja schon elektrisch höhenverstellbare Tische der besseren Sorte, die würde ich diesem Teil hier jederzeit vorziehen.