DOC ANALOG: Einbau des Vecoven PWM-Upgrades
Als ich schließlich die Bauanleitung und die Einzelteile für das PWM-Upgrade zugeschickt bekam, zögerte ich keine Minute und schicke alles zusammen mit dem Roland JX-10 an den Doc. Die Wartezeit auf die Rückkehr des geliebten Synths, verbrachte ich mit dem Studium der wirklich gut geschriebenen, neuen Vecoven Bedienungsanweisung, die nicht nur Detailbereiche behandelt, sondern wirklich als Universalwerk das gesamte, neue Betriebssystem inklusive des PVM-Upgrades.
Was aber gasneu kann denn nun dieses PWM-Upgrade?
Hier die Antworten:
- analog PWM waveforms (width can be modulated by dynamic, LFO, envelopes, etc.)
- 4 envelopes (2 ADSR, 2 multi-points, all loopable)
- a 2nd LFO. can cross-modulate the first LFO
- more LFO waveforms
- a few more tone parameters
Ich übergebe an den DOC:
MISSION: Roland JX-10 PWM-Upgrade
- Target: Roland JX-10
- Age: 33 Jahre
- Einbau einer Erweiterungsplatine
- Time for Mission: netto (nach Einarbeitung und Recherche) ca. 1 Tag
- Material: PWM-Upgrade 100,- Euro
- Arbeitszeit:
Das erste was uns sofort auffällt: Nach unserem Geschmack ist die Belastung durch das Upgrade für das original Netzteil Design zu hoch. Deshalb spendieren wir am Ende des Upgrades dem Gerät eine neue stabilisierte Ub für das neue Kit.
Das Upgrade Kit ausgepackt und für den Zusammenbau zu Recht gelegt.
Die beiden Boards sind nun bestückt und die Bauteile eingelötet. Vecoven hat auf seine Produktseite eine schöne und übersichtliche Einbauanleitung gestellt. In der Anleitung wird das Upgrade Kit mit passenden IDC Stiftleisten und Kabelverbindungen zum JX-10 gezeigt. Diese Utensilien sind aber leider nicht im Upgrade Kit enthalten und müssen (wenn man es schön machen will separat im Fachhandel gekauft werden.
Hier sind die passenden Stiftleisten eingekreist, die wir dem Upgrade Kit zusätzlich spendieren. Auch die Flachbandkabel kaufen wir ein.
Der Original Prozessor des JX-10
Das Bord nachdem wir den Prozessor ausgelötet haben
Neuer Prozessor auf IC-Sockelleiste
Das erste PWM-Upgrade Board ist eingebaut und verkabelt.
Beide Boards sind nun eingebaut und funktionieren. Allerdings stellen wir fest, dass im Netzteil des JX-10 das Regel-IC für die Betriebspannung sehr heiß wird. Diese Stabilisierungsschaltung liefert dem Gerät eine 5,6 Volt Betriebspannung, an der nun zusätzlich das PWM Upgrade Kit anschlossen ist und demnach eine zusätzliche Belastung stattfindet.
Nach unserem Geschmack ist die Belastung für das originale Netzteil-Design zu hoch. Deshalb bauen wir dem Gerät eine neue stabilisierte Ub für das Kit ein. Im Bereich des Netzteil Boards ist genügend Platz und unser neuer Stabi IC mit kleiner Lochrasterplatine bekommt seinen Platz zwischen den Kühlblechen des JX-10.
Im Bereich des Netzteil Boards ist genügend Platz und unser neuer Stabi IC mit kleiner Lochrasterplatine bekommt seinen Platz zwischen den Kühlblechen des JX-10.
Unser Fazit zum PWM Upgrade Kit
Es funktioniert. Die Anleitung des Herstellers ist sehr gut beschrieben. Der Zusammenbau und letztlich die Verkabelung im Gerät ist sehr zeitaufwändig und erfordert nicht nur Geduld, sondern auch eine ruhige Hand und gute Löt-Skills. Gerade der Prozessor auf dem JX-Mainboard ist doppelseitig gelötet und der Ausbau sollte behutsam durchgeführt werden um die Leiterbahnen nicht zu beschädigen. Hier ist eine Heißluft Entlötstation sehr von Vorteil. Gerne hätte ich mit einem kleinen finanziellen Mehraufwand die passenden Flachbandkabel und Stiftleisten im Lieferumfang gesehen.
Unser Tipp aus eigener Erfahrung: Nach dem Einbau das Stabi IC für die Railspannung checken. Wenn es zu heiß wird, lieber die Schaltung anpassen.
Wieder zu Hause
Der JX-10 fühlt sich dank der beiden Upgrades wie ein neuer Synth an. Soundbeispiele und Demos zu den Möglichkeiten des PWM-Upgrades, reichen wir in einem gesonderten Video nach. Kleiner Sidekick: „Hallo Vincent… hast Du Lust?“ ;-)
Hallo Peter,
danke danke für den Hinweis! Nun werde ich meinem JX10 erstmal ein neues Display und das Upgrade spendieren…
Grüße
Gerd
Nur der Assigner Code wurde komplett neu geschrieben, bei den Soundcards gab es einfach ein paar Korrekturen. Beim MKS70 ist es etwas schwierig, den genauen Vorteil zu erkennen. Offenbar Support von CC und doch auch der Arpeggiator (laut Manual, auf der Hompage steht da etwas von wegen JX10 only), von der PWM Mod abgesehen. Nicht ganz klar, aber es gibt evtl. eine EPROM Only Version für EUR 40, dort sind dann keine zusätzlichen Speicherbänke dabei.
@swissdoc Ich habe das Flash-Upgrade im MKS-70. Vorteile sind in erster Linie die 16 oder 32 Flash-Bänke. MIDI-CC und dass einige nervige Firmware-Bugs behoben sind (keine Aussetzer und Notenhänger mehr die ich vorher hatte). Darüber hinaus können zukünftige Firmware-Versionen per MIDI aufgespielt werden statt EPROMs zu tauschen.
Der Arpeggiator läuft seit einige Zeit auch auf dem MKS-70.
PWM price is 100€, not 120€ (+ shipping). PS: I am the designer of all this.
Thank you, I´ve changed it :-)
@Tyrell …but not all…on side 1… you wil find another reference to 120 euros, like this…
„Das PWM-Upgrade schlägt mit weiteren 120,- Euro zu Buche.“
@Tyrell: Please excuse the „lecturer“ :-)
LG
René
@satchy Hab’s korrigiert.
In kurze wird auch der „MPG-70“ verfügbar sein, ein kleines project für einen Programmer, der wirklich jeder Parameter – auch die extra LFOs, Envelopes und PWM – direkt bedienen kann, und dazu auch noch ein Paar weitere Sachen wie ein Patch Generator. Wirklich unglaublich und erfreulich, diese Wiederbelebung alter Klassiker! Er ist zwar nicht billig, es kommen ja auch noch Versandkosten und Steuern dazu, aber der JX/MKS wird dann endlich das Gerät das es meiner Meinung nach hätte sein sollen.
Ich habe meine MKS-70 immer viel zu wenig benutzt weil ich die Bedienung nicht mag, aber mit diesem Programmer hoffe ich ihn endlich richtig zu benutzen!
https://retroaktivsynthesizers.com/products/mpg-70-for-super-jx-mks-70-t?variant=12561690263634
PS: ich bin nur ein Enthusiastischer Endbenutzer, ich habe keine Verbindung mit dem Hersteller.
Respekt. Der Aufwand für das Reverseengeneering ist bestimmt beachtlich gewesen. Hut ab vor der Leistung.
Leider ist das auslöst der CPU schon recht Anspruchsvoll. Ich freue mich auf das Video.
Vielen Dank für den Bericht. Nachdem ich einen MKS70 habe, muss ich mir das überlegen! Was mich aber stört ist das Hitzeproblem und dass ich keine Lust auf einen Versand habe für den Einbau. Ansonsten halte ich den JX10 und den MKS70 für total unterschätzte Geräte! Aber einen MKS80 mit Programmer hätte ich schon noch gerne! Seufz :-(
Ich habe mich schon lange gefragt, warum die JX-Synthies kein PWM bieten. Diesen Makel hätte Roland schon beim JX-03 beheben können, statt dessen gab’s zusätzliche LFO-Waveforms…
Ein sehr lohnendes Update für jeden JX-10! Natürlich wird damit aus dem JX-10 nicht ein völlig anderer Synth aber die Möglichkeiten erweitern sich enorm…
Für das Display Upgrade gibt es übrigens auch eine mini-PCB mit AC/DC -MiniConverter – dies entlastet das Gerätenetzteil ebenso. Wärmeprobleme auf Grund der PWM Erweiterung habe ich bislang nicht feststellen müssen. Eingebaut hat das Kit ein guter Bekannter, der hier viel Zeit und Können investiert hat. Neben der puren Zeit, die für den Drahtverhau benötigt wird sollten man wohl wirklich löten können und Geduld mitbringen.
Bei Retroaktiv gibt es wohl den passenden Prgorammer, der sowohl die Vecoven firmware und auch das PWM Upgrade unterstützt – leider nicht gerade preiswert…