Wer nimmt was?
Der professionelle Anwender wird sich wahrscheinlich für die „guten, alten“ Auratones entscheiden, denn ihr Klangverhalten hat nach wie vor Gültigkeit. Dabei klingen die Auratones überhaupt nicht alt und verstaubt, ihr frischer und durchsichtiger Klang überzeugt bei allen tontechnischen Aufgaben. Die Avantone ist ebenfalls ein professionelles Werkzeug, geht vom Klang aber in eine andere Richtung: Härter, sehr direkt, auf Wunsch lauter als die beiden anderen, aber insgesamt auch unausgewogener. Die Behritones sind eher etwas für den Homerecordler, der für wenig Geld eine zweite Abhöre möchte, um die Mittenabstimmung besser beurteilen zu können.
Was diese Lautsprecher können und was nicht
Um es zum Schluss noch einmal klar und deutlich zu sagen: Diese Lautsprecher ersetzen keinen Fullrange-Studiomonitor oder eine Kombination aus Satelliten und Subwoofer. Sie sind einzig und alleine dazu da, als Zweitabhöre den Mittenbereich einer Aufnahme gezielt kontrollieren zu können, um den zu erwartenden Klang und die Transparenz auf kleinen und auch auf nicht so tollen Lautsprechern beurteilen zu können. Der nur dezent vorhandene Bassbereich erlaubt es, die Mischung so abzugleichen, dass der Tieftonbereich nicht gänzlich entschwindet, aber eben auch nicht in zu hohem Maße zugefahren wird. Bei einem fetten Studiomonitor mag das durchaus noch geil klingen, in diesen Brüllwürfeln wird es dann zu einem unangenehm mulmigen Sound.
Wie Du richtig schreibst ist der Behritone eher ein besserer Computerlautsprecher.
Versehentlich auf die Returntaste gedrückt kommt die Fortsetzung halt hier… Was kann man für den Preis der C50a schon mehr erwarten (?) – Nichts! Und trotzdem, es gibt ja die Behritone C5a und die hätten in den Test gehört. Nur dieses Modell ist mit dem Original wirklich vergleichbar. Die C5a stehen bei mir auf dem Tisch und als ehemaliger Auratone Besitzer bin zufrieden. Zum Zeitpunkt als die Beiden Behritones erschienen sind, waren die Auratones nicht mehr auf dem Markt. Die C50a sind igendwie Zwitter. Eine Art aktive Auratones mit einem verbesserten Frequenzgang als Avantonekopie. Aber zur C5a von Behringer kann ich nur sagen, die Dinger sind ihr Geld mehr als wert und erst noch günstiger als die schwarzen C50a. Hätte es vor drei Jahren die Neuen Auratones schon wieder gegeben, ich hätte sie gekauft. Aber dann hätte ich die kleinen Behringers nicht kennen gelernt. Nur eben schade, dass hier im Test das falsche Modell gelandet ist. Übrigens Danke für den, wie immer bei Dir, guten Test. Hier noch der Link zum Amazona Test vom Januar 2012.
https://www.amazona.de/test-behringer-behritone-c5a-c50a-aktive-vintage-breitbandmonitore/
Erstaunlich. Im Zeitalter von billigen Monoabhören (wie Küchenradios) waren die Auratones wirklich notwendig. An Stelle der Küchenradios sind heute die autarken MP3-Lautsprecher getreten, die es in unzähligen Varianten gibt. Ich bezweifle nur, dass die Würfel quasi als Simulationsumgebung taugen. Ich stehe diesem Hype daher sehr skeptisch gegenüber. Denn eines ist sicher – echtes Studiomonitoring beherrscht keiner der drei Kontrahenten.
Also, ich möchte folgendes loswerden: Diese Art von Boxen ist sicher nicht als Alternativmonitoren zu betrachten. Es ist ein Werkzeug, das Mixfehler entdecken soll. Z.B. solche, wenn man durch zu viel edle Höhen und Bässe die wichtigen Mitten vernachlässigt. Da wird man sofort auf den Boden gebracht… Und für den Fall reicht eine(../zwei) Behritone C50A vollkommen aus. Meine Exemplare sind ohne jeglichen Fertigungsfehler und würde sie, sollten sie nicht mehr da sein, sofort wiederkaufen… Nein, der Klang ist bei dieser Gattung NICHT gut. Dafür aber extrem aussagekräftig.
Du hast schon recht, mit den Auratones und den entsprechenden Kopien muss man nicht irgendwelche Vergleiche mit modernen Systemen machen. Was aber hervorragend funktioniert, ist eben der Vergleich im Mix. Wie tönt mein Mix, wenn da kein Bass unter 100 Hz mehr übertragen wird und auch oben oberhalb 12 kHz nichts mehr kommt. Wenn mann die Dinger unter diesem Gesichtspunkt einsetzt, und nur dafür, wird die Kontrolle der eigenen Arbeit wesentlich erleichtert und Fehler im Frequenzspektrum, (z.B reiner Tiefbass, welcher ohne Obertonanteil nicht mehr wahrgenommen wird) werden deutlich. Wenn’s auf den Behritones halbwegs vernünftig tönt, dann bin ich meist, mit dem Klang auf meinen Event Opal, im Mix auch einen Schritt weiter.
Vielleicht habe ich da was falsch verstanden, aber wenn diese Lautsprechergattung den Sound auf einem „Küchenradio“ darstellen soll, warum ist dann das Gerät mit dem „besten“ Klang der Sieger?
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Sollte nicht das Gerät der Sieger sein, der den Küchenradio-Sound am besten abbildet? In diesem Sinne sind die Auratone am „schlechtesten“ zu bewerten, da sie offensichtlich offen und detailfreudig beschrieben werden. Aber um den Detailreichtum und die Transparenz eines Tracks zu bewerten, dafür hat man doch die anderen Monitor-Boxen, oder?
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Wie gesagt, vielleicht habe ich da ja was falsch verstanden …
haha.. ich habe da natürlich übertrieben. der autor hat schon recht. im prinzip geht es darum die mitten beurteilen zu können. und auch dazu benötigt man am ende einen ausgewogenen frequenzgang :-)
Ich stimme AQ zu… die C5A hätten in den Vergleichstest gehört.
@mikesilence Die C-5A wird von Behringer derzeit nicht verkauft: Daher wurde die C-50A getestet.
Der magnetisch geschirmte Treiber beider Behritones ist von wirklich guter Qualität und erlaubt mehr Membranhub als der Lautsprecher in den alten Auratones. (Die neuen kenne ich nicht.) Folge: In dem für beide Lautsprecher vorgesehenen, einheitlichen Gehäusevolumen gehen die Treiber „tiefer runter“ als in den alten Auratones. Das fiel wohl auch dem verantwortlichen Entwickler bei Behringer auf, und bei der „modernen“ C-50A wurde dieser erweiterte Frequenzgang auch so akzeptiert.
Offenbar hat man jedoch versucht, die C-5A nicht nur optisch, sondern auch klanglich mehr in die Nähe der alten Auratones zu bringen. Im Eingangsverstärker der C-5A befindet sich ein Hochpass zweiter Ordnung mit einer Eckfrequenz von etwa 180Hz. Zusammen mit dem natürlichen „Roll Off“ der geschlossenen Box ergibt sich also ein Hochpass vierter Ordnung, wie bei einer Bassreflex-Box.
Leider verschlechtert dieser „billige Trick“ das Impulsverhalten bei tiefen Frequenzen, und er ist ganz sicher nicht „Auratone-like“.
Die Class D-Verstärker in beiden Behritones klingen auch nicht besonders gut und sind m.E. für die mangelnde klangliche Tiefe des Lautsprechers mit verantwortlich.
Pimp your Behritone! (Im Zweifel eine gebrauchte C-5A):
1. Lautsprecherrückseite öffnen.
2. Ein Lautsprecherkabel mit eine Querschnitt bis zu 2,5mm2 durch die Klinkenbuchse fädeln und im Inneren zugentlasten.
3. Sehr kurz abisolieren und dort auf die Platine löten, wo auch der Lautsprechertreiber kontaktiert ist. Vorsicht: Die beiden Kontakte stehen sehr eng. Bei einem Kurzschluss geht der angeschlossene Verstärker hopps. Zusätzlich Isolierband verwenden. (Diese Art der Modifikation hat den Vorteil, dass man sie schnell und spurenlos wieder entfernen kann.)
4. Box wieder zuschrauben und an einen möglichst guten Voll-/Endverstärker anschließen. Die C-5A klingt nun deutlich besser, räumlicher und auch nicht mehr so krass „grottig“. Dicke Kaltgerätekabel sind auch überflüssig.
5. Niemals aktiv und passiv gleichzeitig betreiben…(!)
Danke für den Tipp. Eine Idee welche ich bei gelegentlich ausprobieren werde.
Übrigens ist die C5A bei verschiedenen Händlern noch an Lager, nur unser „Lieblingsshop“ hat die Dinger nicht mehr im Sortiment…
Hallo Gemeinde,
habe mich entschlossen, meinen Abhörplatz mit den originalen Auratone aus USA auszustatten und wollte vor dem Kauf auf deren Webseite. Also Gegoogelt und plötzlich wird mir eine „Auratone.eu“-Webseite angeboten, ich drauf und „häääh“? Seit wann sind denn die originalen Auratones aktiv?? Haben die neue Modelle?
Dann unten auf der Webseite den Namen „Music Group“ entdeckt. Wieder ein „häääh?“, das ist doch die Truppe von Uli B., hat der nun Auratone gekauft?? Auf diesen aktiven Boxen prangt auf jeden Fall deutlich sichtbar der Schriftzug „Auratone“.
Das wollte ich näher wissen und habe recherchiert: Die „Music Group“ (respektive jetzt „Musictribe“) hat OHNE DIE ZUSTIMMUNG DES ORIGINALHERSTELLERS den Namen „Auratone“ als Markenname eintragen lassen! In Deutschland konnte das gerichtlich abgewehrt werden, international muss sich nun der kleine Originalhersteller Auratone juristisch mit diesen Klonspezialisten herumschlagen…..
Ein ganz mieser Stil, der hier von Uli B. respektive der Music Group respektive Musictribe gefahren wird!
Onkel Sigi
@Onkel Sigi …Ja mehr als miese, hätte fast welche über Musictribe gekauft! Da nehm ich doch lieber zwei miserabel klingende Küchenradios oder Computer Monitore und mache mir damit einen Eindruck vom Mix. Die Endabmixung lasse ich eh in einem professionellen Studio erstellen samt Mastering. Dort wird der Mittenbereich über eine originale Auratone entzerrt zur Simulation eines monophonen Endgerätes.