Konstruktion
Fällt euch etwas in Sachen Produktbezeichnung auf? Es ist schon bemerkenswert, wie sehr die Konkurrenten sich an den immer gleichen Zahlen aufhängen. Da hat man zehn gleichberechtigte Ziffern zur Auswahl und dennoch kleben die Hersteller an den Zahlen „5“ und „8“ wie eine Bärentatze am Honigtopf … Was mag das bedeuten, möchte man den Verbraucher vielleicht eine unbewusste Assoziation nahe legen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
In Sachen Verpackung treffen drei Philosophien aufeinander. Da haben wir zum einen die Herren AKG und T.Bone, welche ihr Produkt in ein stabiles Case packen, wobei T.Bone das Ganze noch zusätzlich mit Schaumstoff auskleidet. Sennheiser und Beyerdynamics belassen es bei einer einfachen Schutzhülle in Form einer Tasche und Shure interessiert sich für solcherlei Schutzmaßnahmen schon mal gar nicht und verpackt seinen Probanden recht lieblos in einen Luftpolster-Plastiksack, frei nach dem Motto, „kommt eh in einen Mikrofonkoffer“. Alle Hersteller fügen ihren Mikrofonen eine Mikrofonklemme bei, welche sowohl über die beiden handelsüblichen Gewindegrößen, respektive Adapter verfügen. AKG legt sogar noch ein 5 Meter langes symmetrisches XLR Kabel mit dabei.
Verarbeitungstechnisch gibt es bei allen Testkandidaten nichts zu bemängeln. Alle Produkte verfügen über einen massiven Schaft aus Metall und einen robusten Korb. Beyerdynamics, AKG und Sennheiser verfügen zudem über einen On/Off Schalter, wobei Beyerdynamics und Sennheiser anscheinend vom gleichen Hersteller beliefert werden. Alle drei Schalter verfügen über eine leichte Gängigkeit, meines Erachtens sogar zu leichtgängig. Sofern sich ein Frontmann mit dem Mikrofon über die Bühne bewegt, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis der Schalter unbeabsichtigt aktiviert und das Signal unterbrochen wird.
Sinn machen selbige Schalter meines Erachtens nur bei Gelegenheits-Backing-Sänger, welche in Spielpause den Übersprechungseffekt möglichst gering halten möchten, oder aber bei Tanzmuckern, welche in der Spielpause verhindern wollen, dass ihre Bemerkungen über das Dekolletee in der ersten Reihe lautstark über die Gesangsanlage posaunt werden. Im Zweifelsfall den Schalter abkleben, um ungewollte Effekte zu vermeiden.
In Sachen Richtungscharakteristik setzen alle Hersteller auf die Prinzipien Niere (Sennheiser, Shure) und Superniere (Beyerdynamics, AKG, T.Bone), allesamt für den Floormonitor-Betrieb ausgelegt. Bei einer fachgerechten Ausrichtung der Wedges sind alle Mikrofone in der Lage, dem überwiegenden Teil an praxisnahem Feedback entgegen zu wirken. Sollte es dennoch pfeifen, sind wie üblich meist eine falsche Positionierung der Monitore oder eine mangelhafte Equalizer-Einstellung der Übeltäter. Merke, wer im Proberaum oder auf der Bühne sich sogar vor den Lautsprechern, selbige am besten noch auf Hochständern platziert, aufbaut, hat ohnehin verloren und sollte dringend Nachhilfe in Sachen Akustik nehmen.
Die Ein/Ausschalter lassen sich heutzutage grösstenteils mit der kleinen Madenschraube (Gut zu sehen z. Beispiel beim Sennheiser) in der „On“ Position arretieren – muss man also nicht unbedingt abkleben, oder?
Toller Bericht… vielen Dank dafür….