Roland bietet ebenfalls eine große Auswahl an A- und E-Pianos, die qualitativ sehr gut sind und vor allem für unterschiedlichstes Material herangezogen werden können. Da ist vom klassischen Flügel bis hin zum 80er Power Balladen Klavier oder E-Piano alles mit dabei. Sehr schön. Insgesamt klingt hier alles etwas moderner und frischer als bei Kawai. Das Aufrufen der A- und E-Pianos ist beim HP-504 gut gelöst, während die Auswahl der restlichen Other-Sounds deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Abhilfe können hier nur die kostenlosen Roland Apps bieten, mit denen die Sounds komfortabel vom iPad Touchscreen ausgewählt werden können. Aber nicht jeder besitzt ein iPad, so dass alle anderen leider in die Röhre schauen.
Nicht zu verachten sind auch die Möglichkeiten der Klangmodifikation mit Dämpfer- und Saitenresonanz, Key Off Samples, Gehäuseresonanz etc., die das HP-504 zu bieten hat. Zwar bietet auch das CLP-525 solche Funktionen, allerdings nicht in solch umfangreichem Maß. Beim CLP-525 kann man die Dämpferresonanz beispielsweise nur ein- und ausschalten, jedoch nicht in der Intensität regeln. Besonders diese Klavier-spezifischen Klangbestandteile machen aber oftmals den Unterschied zu klanglich schlechteren Flügel-Simulationen aus. Denn ohne diese Bestandteile klingt es oft etwas steril und leblos.
Yamaha setzt beim CLP-525 auf die bewährte Pure CF Klangerzeugung. 10 Sounds sind im Vergleich zur Konkurrenz natürlich sehr mager. Eine gute Basisausstattung mit qualitativ guten Klängen wird hier geboten, mehr allerdings auch nicht. Für Käufer interessant könnte das nächst größere Modell CLP-535 sein, was über die neuen Flügelsounds von Yamaha verfügt und dementsprechend eine höhere Soundqualität im Bereich der A-Pianos bietet. Zwar bietet dieses auch nur magere 34 Sounds, aber immerhin mehr als das CLP-525. Die E-Pianos sind relativ brav in ihrem Auftreten, zeugen an sich aber von guter Qualität. Die restlichen Sounds des CLP-525 runden das Angebot des Digitalpianos gut ab, aber es ist relativ leicht verständlich, dass es für das CLP-525 in dieser Kategorie nur für Platz 3 reicht.
Effekte
Hinsichtlich der Effekte schafft es das Kawai CN34 dank sechs unterschiedlicher Reverb-Typen und einem Multieffektblock mit Chorus, Delay, Tremolo, Phaser und Rotary auf den ersten Platz. Schade ist nur die Tatsache, dass man diese sechs Reverb-Typen nicht in ihrer Intensität verändern kann. Allerdings stehen mit Room, Lounge, Small Hall, Concert Hall, Live Hall und Cathedral wenigstens ausreichend Presets zur Verfügung. Das CLP-525 bietet insgesamt vier unterschiedliche Reverb-Typen, die in ihrer Intensität einstellbar sind. Dafür fehlen dem Yamaha jegliche andere Effekte wie Chorus, Phaser oder Delay. Im Gesamtfeld unserer drei Testmodelle auch hier wieder etwas mager.
Auch Roland spart im Vergleich zu Kawai deutlich an Effekten und gibt dem HP-504 lediglich einen Reverb-Effekt (Ambience), einen Brilliance-Regler und einen Rotary-Effekt, der allerdings ausschließlich den Orgeln vorbehalten ist, mit auf den Weg. Hinsichtlich der Effektqualität befinden sich alle Digitalpianos im guten Mittelfeld. Das ist für den Hausgebrauch auf alle Fälle ausreichend, um auch mal die Orgel in der Kathedrale oder das E-Piano mit etwas Chorus auf kleiner virtueller Bühne erklingen zu lassen.