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Vergleichstest: Thunderbolt Audiointerfaces für Apple Mac

Der Thunderbolt Audiointerface Vergleichtest

7. September 2017

Die Thunderbolt-Schnittstelle hat sich gut etabliert und steht inzwischen in der Ausbaustufe 2 zur Verfügung. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Hersteller neue Audiointerfaces für diese schnelle Datenverbindung auf den Markt bringen. Grundlagen und Informationen zu Thunderbolt, USB & Co findet ihr in unserem Special dazu.

Vergleichstest-Interfaces

Focusrite Clarett 8Pre, Motu 828x und Universal Audio Apollo Twin Duo im Vergleichstest

Für diesen Vergleichstest haben wir uns drei Produkte etablierter Hersteller ausgesucht, die Preisobergrenze lag bei 1.000,- Euro. Schauen wir uns doch zunächst die unterschiedlichen Konzepte der Hersteller an.

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UAD Apollo Twin Duo Thunderbotl Audiointerface

Das UA Apollo Twin Duo

Das Universal Audio Apollo Twin Duo

Die kleinste Lösung kommt von Universal Audio im schicken Desktop-Gehäuse. Das Apollo Twin bietet zwei Mic/Line Eingänge, einen Hi-Z Eingang und einen Optical Input. Ausgangsseitig bietet es die Ausgangspaare Monitor und Line Out im Klinkenformat. Auch eine Kopfhörerbuchse ist vorhanden. Mit Strom versorgt wird das Interface mit einem 12V Netzteil.

Der Clou sind die beiden internen DSPs, hier werden die allseits beliebten und gelobten UAD-Plug-ins ohne Belastung des Computers berechnet. Das Apollo Twin Duo ist mit zwei DSPs ausgerüstet, eine günstigere Version mit nur einem DSP ist als Apollo Twin Solo erhältlich. Mitgeliefert wird das Software-Bundle Realtime Analog Classic. Das Apollo ist auf die Mac-Plattform beschränkt.

MOTU 828x Thunderbotl Audiointerface

Das MOTU 828x

Das MOTU 828x

Das Motu 828x fährt zweigleisig, es bietet neben der Thunderbolt-Anbindung auch eine USB2-Schnittstelle und ist damit auch an Windows-Systemen zu betreiben.

Die Ausstattung mit Ein- und Ausgängen ist umfangreich, 2x Kombobuchse für Mic/Instrument finden sich auf der Vorderseite, acht weitere Klinkeninputs beherbergt die Rückseite. Auch für die Ausgänge gibt es 2x XLR für Main Out plus acht zusätzliche Klinken-Outs. Dazu kommen Optical In/Out in doppelter Ausführung und ein S/PDIF-Pärchen. Zwei Kopfhörerausgänge sind ebenfalls vorhanden.

Die beiden Fronteingänge verfügen über je einen Send zur Ansteuerung externer Hardware. In und Outs gibt es noch für MIDI, Wordclock und sogar Timecode ist verbaut. Auch das MOTU hat einen DSP an Bord, der intern EQ, Dynamics und Reverb berechnet.

Focusrite Clarett 8Pre Thunderbotl Audiointerface

Das Focusrite Clarett8Pre

Das Focusrite Clarett8Pre

Ganz neu ist Focusrite mit der Clarett-Reihe auf den Thunderbolt Zug aufgesprungen. Das Clarett 8Pre verfügt über gleich acht Mikrofon/Line-Eingänge, von denen die beiden auf der Front auch als Hi-Z Eingänge genutzt werden können. 10 Klinkeoutputs bietet das Interface, dazu kommen zwei Kopfhörerausgänge auf der Vorderseite.

Digital findet am Clarett 8Pre sowohl Optica als auch S/PDIF mit In/Out Anschluss. Auch Wordclock ist vorhanden, allerdings nur als Ausgang. Ein MIDI-Pärchen rundet die Anschlüsse ab. Das Clarett bietet keinen eigenen DSP, Focusrite legt dem Interface aber ihre hauseigenen Plug-ins RED2 und RED3 als VST/AU/AAX bei.

Lieferumfang

Zunächst ein Wunsch vorab an die Hersteller. Bei einem 1000,- Euro Audiointerface wäre es schön, wenn das zum Betrieb notwendige Thunderbolt Kabel mit zum Lieferumfang gehören würde. Hier zeigen sich leider alle drei Hersteller geizig. Zwei Vertriebe habe mir allerdings leihweise ein Kabel mitgeliefert, so dass der Test direkt starten konnte.

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Das Apollo kommt in einem handlichen Kartonwürfel, der neben Interface und dem externen Netzteil nur eine Kartonage mit der Adresse zum Download der benötigten Software enthält.

Das Clarett 8Pre hat ein Netzkabel mit dabei, auch hier müssen Handbuch und die mitgelieferte Software mit Code und Seriennummer von Focusrite bezogen werden.

Nahezu vorbildlich macht das MOTU, dem 828x liegen neben Netzkabel und USB-Kabel auch eine Installer-CD und ein dickes Handbuch für Mac und PC bei. Eine Garantie-/Registrierungskarte und allerlei Infomaterial über Produkte des Vertriebs runden das Paket ab.

Installation

Starten wir mit dem Apollo Twin Duo. Unter der angegebenen Seite erreiche ich einen Download-Link. Allein damit ist es aber nicht getan. Zunächst muss ein Account erstellt werden. Das geht fix, etwas verwundert bin ich aber über den Umfang des Downloads.

UAD packt da alle verfügbaren Plug-ins rein. Macht aus Sicht der Firma natürlich Sinn, da wird dann wohl schon der ein oder andere Euro investiert, um aus der Demo eine Vollversion zu machen. Für mich bedeutet das: Bei meiner langsamen Internetverbindung dauert die Geschichte mal knapp 1 1/2 Stunden. Also Rechner arbeiten lassen, für mich ist für heute Schluss.

Die Installation am nächsten Tag verläuft dann schnell und reibungslos. Neben dem virtuellen Mischpult Console und dem UAD Control Panel sind eine Unzahl Plug-ins auf der Festplatte gelandet. Das Realtime Analog Classic-Bundle ist voll autorisiert, der große Rest kann einzeln als 14-Tage Demo aktiviert werden.

Die mitgelieferte UAD-Software

Die mitgelieferte UAD-Software

Das regt natürlich den Spieltrieb an und gibt mir die Möglichkeit, mich da ausgiebig durch zu hören. Nach dem Einschalten wird das Interface direkt erkannt und kann benutzt werden.

Doch zunächst ist nun das Focusrite Clarett 8Pre dran. Auch hier ist die Installation der Focusrite Control und der RED 2&3 Plug-in-Suite schnell und reibungslos.

Red 2 EQ und Red 3 Compressor

Red 2 EQ und Red 3 Compressor

Doch danach bleibt das Clarett stumm. Ein Blick in die Focusrite Control verrät mir, warum: „Firmware Update Required“. Das Teil kommt frisch vom Vertrieb, das müsste also nicht sein. Nun denn, wenigstens geht es schnell und das Interface ist danach verfügbar.

Mal sehen, wie es mit dem MOTU läuft. Da liegt ja eine Installer-CD bei, dürfte also keine Schwierigkeiten machen. Mit dabei ist auch die DAW Audiodesk, die ich aber nicht installiere, da ich nicht vorhabe, sie in den Test aufzunehmen.

Der MOTU Audio Installer schaufelt die Programme Audio Setup, SMPTE Setup, beide Programme auch separat für die MOTU PCI-Lösungen und den CueMix FX-Mixer auf die Festplatte. Auch hier ist das Interface danach sofort verfügbar.

Der MOTU CueMix FX

Der MOTU CueMix FX

Verarbeitung und Bedienung

Ganz schick präsentiert sich hier das Apollo. Das stabile silber/schwarze Aluminiumgehäuse ist sauber verarbeitet. Seitlich, hinten und unten sind Lüftungsschlitze, im Gehäuseinneren scheint es ordentlich warm zu werden. Vier Gummifüße sorgen für einen rutschfesten Stand. Ein- und Ausgangsbuchsen sind fest mit dem Gehäuse verbunden. Schöne Details sind der verriegelbare Netzstecker und der Powerschalter.

Gesteuert wird das Interface über ein großes, zentrales Drehpoti, das sowohl für Eingänge als auch für die Monitor- und Kopfhörerausgänge zuständig ist. Ein LED-Kranz übernimmt die Anzeige.

Die Apollo Bedienelemente

Die Apollo Bedienelemente

Die zwei Line-Outs werden softwareseitig gesteuert. Die zwei Taster „Preamp“ und „Monitor“ wählen die Funktion des Drehrades aus. Mit einem weiteren Druck wird bei „Preamp“ der Kanal und bei „Monitor“ der entsprechende Ausgang oder der Headphone-Out aktiviert.

Für die Eingänge stehen sechs weitere Taster zur Steuerung parat, die von beleuchteten Symbolen unterstützt werden. Der erste wählt beim aktivierten Kanal Mic oder Line aus. Wird ein Instrument in die frontseitige Klinkenbuchse gesteckt, wird bei Kanal 1 automatisch der Hi-Z Eingang aktiviert. Die nächsten vier Taster sind für LowCut, Phantomspeisung, PAD und Phase zuständig. Der letzte linkt die beiden Kanäle zu einem Stereokanal. So rudimentär die Bedienelemente daher kommen, so durchdacht ist die Bedienung, schon nach kürzester Eingewöhnung flutscht die Sache.

Deutlich umfangreicher geht das 828x zu Werke. Das 1HE/19″ Gehäuse besteht aus Aluminium, die Rack-Ohren können entfernt werden. Buchsen und Potis sitzen sauber und wackelfrei, da gibt es nichts zu beklagen.

Die 828x Front

Die 828x Front

Gesteuert wird direkt am Interface mit acht Potis. Der Main Volume ist für den Hauptausgang zuständig. Dieses Signal liegt auch an der Kopfhörerbuchse 1 an. Der zweite Headphone ist vom Ausgang her frei belegbar und hat seinen eigenen Volumeregler. Mit den nächsten beiden wird das Gain der Mic/Instrument-Eingänge auf der Vorderseite gesteuert. Auch die Buttons für PAD und Phantomspeisung sind haptisch vorhanden.

Die vier Potis des CueFX Mixers führen mit „Channel“, „Parameter“, „Page“ und „Value“ durch die verschiedenen Menüpunkte. Das funktioniert nicht ganz so intuitiv, das ist mit der CueMix FX Software deutlich komfortabler. Durch die Unterstützung des Displays kommt man aber auch direkt am Gerät ganz gut zurecht. Ein weiteres Display zeigt die Pegel an. Die analogen und digitalen Eingänge haben dabei vier LEDs zur Aussteuerung parat, für die Mikrofoneingänge sind es zehn. Der Main-Out kommt auf fünf LEDs, während die restlichen Ausgänge sich mit einer einfachen Signalanzeige begnügen. Auch die Anzeigen über die verwendete Samplerate, Lock, ADAT und MIDI finden sich hier.

Auch das Focusrite Clarett 8Pre bietet eine gute Verarbeitung. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt, hübsch ist die gebürstet rote Alufront anzuschauen. Buchsen, Potis und Taster sitzen fest und vermitteln einen guten Eindruck.

Die Clarett Front

Die Clarett Front

Die Bedienung kommt nicht ohne die Control-Software aus. Direkt am Gerät ist das Gain für die acht Mik-Inputs einzustellen, pro Eingang steht ein Poti zur Verfügung. Die Phantomspeisung wird in Viererblöcken geschaltet. Auch die Lautstärken für Monitor und die beiden unabhängigen Kopfhörerbuchsen erfolgt am Clarett. Hier liegen die Ausgangssignale 7/8 und 9/10 an. Zum Monitor sind noch Taster für Dim und Mute vorhanden, 6-stellige LED-Balken zeigen die Analogeingänge und den Main-Out an.

In der übersichtlichen Focusrite Control wählt man Samplerate, Clock Source und S/PDIF Source aus. Für Eingang 1 und 2 lässt sich zwischen Line und Instrument umschalten, was durch eine LED auf der Frontplatte angezeigt wird. Für alle acht Kanäle lässt sich einzeln die Air-Funktion aktivieren. Hier wird der Frequenzgang Richtung ISA-Preamps von Focusrite modifiziert.

Die zweite Seite ist für das Routing zuständig. So können die vom Rechner kommenden Signale den Ausgängen zugeführt werden.

Die zweigeteilte Bedienung direkt am Interface und über die Software wird konsequent eingehalten. Was am Gerät steuerbar ist, taucht in der Software erst gar nicht auf, die übernimmt nur die restlichen Funktionen. So lässt sich die Focusrite Control schlank und übersichtlich halten und garantiert einen schnellen Workflow.

Arbeiten mit den Thunderbotl Audiointerfaces

Zuerst möchte ich die Mikrofoneingänge der Testkandidaten überprüfen. Um direkt vergleichen zu können, nehme ich ein zweites System her, an dem ein M-Audio 2626 hängt. Das Interface ist definitiv kein High-End, liefert aber in seiner Preisklasse wirklich gute Ergebnisse. Als Mikrofone wähle ich zwei AKG C414. Alle drei Interfaces unterstützen Samplingraten bis zu 192 kHz.

Ich beginne mit dem Apollo Twin. Im Vergleich zum M-Audio Interface klingt das Signal wesentlich seidiger und plastischer, die M-Audio Mikrostufe klingt da fast grobkörnig. Sehr schön kommen die hohen Mitten zur Geltung, die der Stimme gehörig Durchsetzungskraft verleihen. Positiv ist auch die Gain-Struktur von +10 bis +65 dB, die auch bei pegelschwächeren Mikrofonen genug Reserven bereit hält. Insgesamt liefert das Apollo einen hochwertigen, gut formbaren Grundklang ab.

Auch das MOTU gewinnt die Gegenüberstellung zum 2626 locker. Zwar löst das 828x nicht ganz so feingezeichnet auf, wie es dem Apollo gelingt, gegenüber dem M-Audio steht der Klang aber deutlich weiter vorn. Das MOTU ist nicht ganz neutral abgestimmt, ein Hauch von Eisen ist vernehmbar, was den Sound kernig nach vorne drückt. Das Gain reicht beim 828x von 10 – 63 dB, was in den allermeisten Fällen ausreichend sein sollte. Die beiden Mikroeingänge sind mit einem zuschaltbaren Limiter ausgestattet, der 12 dB mehr Headroom verspricht.

CueMix FX Channel mit VLimit

CueMix FX Channel mit VLimit

Das Focusrite liefert einen Gainbereich von +57 dB. Im Vergleich zum 2626 stellt sich das Signal deutlich besser aufgelöst dar. Dadurch erscheint es direkter. Der Mittenbereich ist eher schlank gehalten. Insgesamt überwiegt ein neutrales, fein gezeichnetes Klangbild. Die Air-Funktion gibt noch etwas Präsenz hinzu und bringt das Signal so noch weiter nach vorn.

Focusrite Control Device Settings

Focusrite Control Device Settings

Bei den Mikrovorstufen liegt das UA-Interface vorn, das geht schon in Richtung High-End. Gleichauf liegen das MOTU und das Focusrite, die zwar unterschiedlich ausgelegt sind, aber beide gute Ergebnisse liefern. Bei der Anzahl der Mikrofonvorverstärker kann das Clarett mit seinen acht Kanälen punkten.

Als nächstes möchte ich die Instrumenteneingänge checken, die alle drei Probanden anbieten.

Wieder ist das Apollo zuerst an der Reihe und wieder darf das 2626 den Vergleichspartner spielen. Getestet wird mit meiner Breedlove Akustikklampfe.

Apollo Instrument In

Apollo Instrument In

Das Apollo kann sich da klar durchsetzen. Das Universal Audio Kistchen klingt besser aufgelöst und bildet über den gesamten Frequenzgang feinste Nuancen ab, da kann das M-Audio nicht mithalten, das zudem in den Höhen recht harsch wird.

Deutlich schlechter verträgt sich meine Gitarre mit dem MOTU 828x. Hier klingt das Signal recht metallisch und dünnt im Mittenbereich merklich aus. Der Piezo des Instruments ist klar auszumachen. Das ist keine Verbesserung zum M-Audio 2626.

Besser macht es da das Focusrite Clarett. Der Unterschied zum 2626 ist zwar nicht groß, das Clarett spielt aber etwas dynamischer auf und klingt in den Höhen offener. Auch hier kann mit der Air-Schaltung noch ein Spritzer Presence zugegeben werden.

Auch beim Instrumententest hat das Apollo also wieder die Nase vorn, das Clarett ist ihm da aber dichter auf den Fersen. Etwas abgeschlagen landet das 828x, was sich bei einem anderen Instrument aber auch wieder anders darstellen kann.

Unproblematisch verläuft der Check der Line-Eingänge. Bei allen drei Geräten ist der Pegel auszusteuern. Praktisch ist bei Apollo die Link-Funktion und auch das MOTU kann die Eingänge paarweise als Stereokanäle zusammenfassen. Hier muss das Focusrite passen, die Pegelanpassung muss hier pro Kanal über die Gain-Potis erfolgen.

Für die digitale Erweiterung der Interfaces werden sie mit meinem RME ADI-8 DS verbunden. Die Clock lasse ich vom RME besorgen, das klappt in allen drei Fällen ohne Auffälligkeiten. Signal ist störungsfrei, alles also soweit in Ordnung.

Nun will ich die Monitor-Ausgänge testen. Auch dafür nehme ich wieder ein Vergleichssystem und lasse das RME wandeln. Als Testmusik kommt „Morango“ vom Kronos Quartett zum Einsatz.

Zuerst darf sich diesmal das Focusrite bewähren. Gleich vorneweg, viel geben sich die Wandler nicht. Das RME löst etwas luftiger auf, irgendwie ist das Holz der Instrumente besser zu hören. Die Plastizität ist bei beiden vorhanden. Das Clarett zieht sich hier also ganz ordentlich aus der Affäre.

Clarett Rückseite

Clarett Rückseite

Das gelingt auch dem MOTU. Zwar bleibt auch das 828x in der Auflösung minimal hinter dem RME zurück und die mittleren Mitten tragen etwas dicker auf, aber auch hier handelt es sich um einen Wandler, mit dem man gut arbeiten kann. Das MOTU kann übrigens als Einziges mit XLR-Ausgängen aufwarten.

828x Rückseite

828x Rückseite

Auf gleichem Niveau bewegen sich RME und Apollo. Hier bin ich mir nicht sicher, ob ich bei einem Blindtest das richtige Interface benennen könnte. Vielleicht agiert das Apollo eine Nuance dreidimensionaler, aber das geht dann schon in die Ecke „Gras wachsen hören“.

Apollo Rückseite

Apollo Rückseite

Software

Die umfangreichste Software liegt dem UA Apollo bei. Klar, mit irgendwas wollen die beiden DSPs ja auch gefüttert werden. Neben dem Pultec EQP-1A, den Kompressoren/Limiter LA-2A von Teletronix und 1176SE/LN gibt es den UA610-B Channel Strip. Dazu die Precision Mix Rack Collection mit vier Plug-ins. Auch ein Hall ist mit dem Real Verb Pro mit an Bord und die Saitenfraktion darf sich über die Softube AmpRoom Essentials und den RAW-Distortion freuen. Die Plug-ins können in Console, dem UAD Mixer nahezu latenzfrei schon in den Aufnahmeprozess mit einbezogen werden. Nachträglich können sie in der DAW bei Mix zum Einsatz kommen.

Console, der UAD Mixer

Console, der UAD Mixer

Über die Qualität der UAD-Plug-ins muss man wohl keine Worte mehr verlieren. Sie gehören definitiv zum Besten, was am Markt vorhanden ist. Das Bundle bietet einen guten Querschnitt der häufigsten Anwendungen. Die Console ist sehr ansprechend und übersichtlich im Stil eines alten Mischpults gestaltet. Insgesamt ein Paket, das einen echten Mehrwert bietet.

CueMix FX Mixer

CueMix FX Mixer

Auch MOTU bietet mit der CueMix FX einen recht ansprechenden Software-Mixer. Pro Input- und Output-Paar stehen ein parametischer 5-Band EQ mit LowCut und HiCut zur Verfügung. Ein Kompressor und separater Leveler sind ebenfalls vorhanden. Auch ein Reverb kann zugemischt werden. Die Klangbearbeitungen werden im Gerät berechnet und belasten also den Rechner nicht. Während EQ und Dynamics durchaus die Qualität besserer DAW-Plug-ins erreichen, ist der Hall etwas billig geraten. Die CueMix FX ist ein abgeschlossenes System, d.h. weitere Plug-ins können hier nicht integriert werden. Möglich sind in der Software bis zu acht verschiedene Mixe.

Sehr gut gelungen ist auch die Focusrite Control. Auf Seite 1 sind die Device Settings dargestellt, Seite 2 ist für Mixing und Routing zuständig.

Control, Mixing und Routing

Control, Mixing und Routing

Pro Ausgangspaar kann ein Software Playback vom Rechner durchgeschleift werden oder es wird ein Custom Mix erstellt. Das ist super übersichtlich und einfach zu bedienen.

Mit dazu gepackt hat Focusrite die beiden Plug-ins Red 2 EQ und Red 3 Compressor, die der gleichnamigen Hardware nachempfunden sind. Beide Einheiten machen einen guten Job, klingen angenehm analog und sind somit eine schöne Bereicherung für den heimischen Plug-in-Ordner.

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Fazit

Drei Interfaces der Thunderbolt-Schnittstelle, drei verschiedene Konzepte, nahezu ein Preis. Da sollte doch für jeden was dabei sein.

Das Universal Audio Apollo Twin glänzt mit hervorragenden Mikropreamps und sehr guten Wandlern. Dazu kommen zwei DSPs für die bekannt guten UAD-Plug-ins. Dafür muss man sich mit zwei Eingängen (plus dem Optical In für 2 – 8 Kanäle) und sechs Ausgängen begnügen.

Das MOTU 828x ist das am umfangreichsten ausgestattete Interface. Sonderfunktionen wie Inserts, SMPTE und Punch In Footswitch habe die anderen Beiden gar nicht erst zu bieten. Ebenso die alternative Anbindung mit USB2. Die Bedienung kann am Gerät oder via Software erfolgen. Zusammen mit den guten klanglichen Werten ist das MOTU eine gute Wahl für Recordisten, die für alles gerüstet sein möchten.

Angenehm einfach ist das schnörkellose Focusrite Clarett 8Pre zu bedienen. Dazu trägt auch der pfiffige Software-Mixer bei. Das Clarett hat keinen DSP an Bord, dafür legt Focusrite die Red-Plug-ins mit dazu. Punkten kann das Interface auch durch gleich acht Mikrofon-Preamps und gutem Sound. So empfiehlt sich das Clarett für Anwender, die ein gut klingendes Interface ohne viel Schnickschnack suchen.

Drei gelungene Lösungen also für unterschiedliche Anforderungen. Am meisten aber hat mich das Apollo Twin beeindruckt, das im kleinen Maßstab die gleiche Performance der großen Apollo-Interfaces bietet.

Plus

  • Universal Audio Apollo Twin Duo:
  • hervorragende Audioqualität
  • DSP-Unterstützung
  • hochwertige Plug-ins
  • einfaches Handling
  • prima Verarbeitung
  • ---
  • MOTU 828x:
  • umfassende Ausstattung
  • gute Audiowerte
  • Bedienung am Gerät möglich
  • übersichtliche Anzeigen
  • DSP für CueMix FX
  • ---
  • Focusrite Clarett8Pre:
  • acht Mikrofon-Preamps
  • guter Klang
  • Zusammenspiel Hardware - Software
  • übersichtlicher Software-Mixer
  • Red Plug-in-Suite

Preis

  • Ladenpreise:
  • Universal Audio Apollo Twin Duo: 885,- Euro
  • MOTU 828x: 952,- Euro
  • Focusrite Clarett 8Pre: 999,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Xenox.AFL

    Ich selbst habe mir das UA Interface vor einigen Monaten gekauft und kann das alles nur bestätigen, obwohl ich mir manchmal mehr Ein-/Ausgänge wünsche, habe ich mit diesem Gerät doch alles richtig gemacht, sieht schön aus, ist klein und passt super auf den Tisch neben dem Mac und klingt einfach nur gut, keine Probleme.

    Die anderen beiden Interfaces kann ich gar nicht bewerten da ich sie gar nicht kenne, ich selbst hatte auch mal ein MOTU Interface und war total zufrieden (Motu 828x)… Focusrite habe ich leider noch nie gehabt, wird mal Zeit, man hört aber eigentlich auch nur gutes…!

    • Profilbild
      Macilias

      @Xenox.AFL Ich kann diesbezüglich nur wärmstens den Behringer ADA8200 Ultragain empfehlen. Für nur 189€ bekommt man hier 8 zusätzliche Eingänge mit richtig gut klingenden MIDAS Preamps.
      Ich habe vor kurzem eine acoustic guitare mit mehreren Mikrophonen aufgenommen (http://www.....8119/files) und hab dabei sogar vorzugsweise die MIDAS Priams verwendet, klangen irgendwie tiefer und seidiger.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Ich finde es klasse, dass alle drei nur einen Thunderbolt Anschluss haben, denn 2 TB Kabel kaufen, das hätte manch einen ruiniert.

    TB ist DaisyChain fähig, ein Gerät nach dem andern in eine Kette, bei UA wäre damit die Wahl 2, 4, oder 6 DSPs ganz einfach. Die Transferraten ringen der Schnittstelle selbst bei 24Bit/192 kHz nur ein müdes Lächeln ab und TB 3 mit nochmals verdoppelter Bandbreite steht schon vor der Tür, das dauert kein halbes Jahr mehr.

    Sorry, ich verstehe das nicht.

    Ach so, guter Test Armin, die Geräte scheinen ansonsten auch sehr gut zu sein

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