Sound & Praxis
Um es gleich vorwegzunehmen: Echos produzieren können beide Probanden problemlos, allerdings ist der Grundsound schon sehr unterschiedlich. Der Sound des orangefarbenen DL-5 schielt dabei deutlich in die „Retro-Richtung“ und produziert warme, fast schon analog klingende Echos, deren maximale Länge von knapp einer halben Sekunde für viele Anwendungsgebiete ausreichen sollte. Das bedeutet also mehr als etwa nur Slapback-Echos oder Kachelzimmer-Simulationen, was das Pedal aber auch in einer durchaus akzeptablen Qualität liefern kann. Lediglich die sehr kleinen Räume neigen dann und wann zu einem unsauberen und künstlich wirkenden Klangbild. Alle Delays oberhalb des halben Regelwegs des Potis aber, also ab ca. 200 ms, liefert das Pedal in einer guten Qualität.
— Zum Batteriewechsel bitte etwas Geduld mitbringen – und einen Kreuzschlitzdreher —
Die Rauschwerte des Harley Benton Custom Line DL-5 sind für diese Preisklasse mehr als gut, im Effektweg des Verstärkers verhält sich das Pedal diesbezüglich sehr unauffällig. Der Line-Check direkt am Mixer offenbart dagegen ein gewisses Grundrauschen, aber das ist ja auch nicht das primäre Einsatzgebiet des DL-5. Wesentlich problematischer zeigt sich da der Fußschalter, dem vermutlich kein langes Leben beschieden ist. Immerhin schützt er die drei Potis beim Drauftreten wirkungsvoll.
Der True-Bypass hingegen funktioniert wunderbar und lässt das Originalsignal spürbar unberührt passieren. Ein ganz wichtiger Faktor, um dem „Dynamikloch“ keine Chance zu geben.
