Der große Bruder und zudem deutlich teurere Harley Benton Custom Line DL-5 präsentiert sich schon vom ersten abgegebenen Echo an als sehr klarer, neutraler und linearer Kandidat. Ganz anders als beim DL-5 steht beim LD-5 primär die möglichst detailgetreue Abbildung des Eingangssignals auf der Agenda, was das Pedal auch ohne Weiteres hinbekommt. Und das noch dazu in stereo und mit einem wesentlich robusteren Fußschalter ausgestattet. Die Potis erlauben durch ihre feine Auflösung ein präzises Einstellen des gewünschten Delaytempos. Was auch wichtig ist, denn ein TAP-Taster oder irgendeine andere Möglichkeit, ein Tempo einzugeben, existiert nicht.
Die maximal erreichbare Verzögerungszeit von 5,2 Sekunden im Mono-Betrieb sollte in der Tat für alle Einsatzgebiete ausreichen, somit kann das LD-5 auch ähnlich eines Loopers eingesetzt werden. Gedacht dafür, zumindest für kurze Sequenzen, ist ja eigentlich der HOLD-Effekt aus der Angebotspalette. Allerdings ist es fast unmöglich, mittels der roten LED und des allzu störrischen Fußschalters einen musikalisch nutzbaren Loop zu erstellen.
Gegenüber dem günstigen DL-5 stehen beim LD-5 nicht nur deutlich mehr Delay-Effekte zur Verfügung – neben der Masse herrscht hier auch mehr die (audiophile) Klasse. Auch die kleinen Räume klingen hier deutlich besser und aufgeräumter als bei der orangefarbenen Box. Ganz besonders aufgeräumt (und räumlich dazu) natürlich, wenn man das Pedal im Stereo-Betrieb, etwa mit zwei Verstärkern, einsetzt.