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Vergleichstest: Monitorcontroller von Drawmer, Mackie, Presonus, Radial, SPL

Der große Monitorcontroller Vergleich!

16. Mai 2022
Vergleichstest: Monitorcontroller von Drawmer, Mackie, Presonus, Radial, SPL

Vergleichstest: Monitorcontroller von Drawmer, Mackie, Presonus, Radial, SPL

Vorwort

Vor einigen Jahren hat unser Autor Chris Pfeil den folgenden Vergleichstest für uns geschrieben. Da alle zum Einsatz kommenden Monitorcontroller auch heute noch erhältlich sind und der Artikel entsprechend weiterhin von Relevanz ist, haben wir ihn für euch aufgearbeitet und mit aktuellen Fotos und Preisen auf Vordermann gebracht. Viel Spaß beim großen Vergleichstest der Monitorcontroller.

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Bei der Verwendung von aktiven Monitoren stellt sich zwangsläufig die Frage
nach der Lautstärkeregelung zwischen Audiointerface und Boxen. Während früher
meistens der Monitorweg eines Mischpultes diese Aufgabe übernahm, kommen in heutigen Rechner basierten Studios separate Monitor Controller zum Einsatz. Als höchstes Gebot gilt es, einen möglichst ungefärbten und neutralen Signalweg zu gewährleisten, um die Gesamtlautstärke unabhängig von der Software zu regeln. Dieser Vergleichstest Monitor Controller soll nun einen Querschnitt der Monitorcontroller im unteren bis mittleren Preissegment zeigen.

Übersicht der Testkandidaten Monitor Controller

Als Testkandidaten wurden folgende Modelle ausgesucht:

  • Mackie Big Knob Passive
  • Radial Engineering MC3
  • Presonus Monitor Station V2
  • Drawmer MC2.1
  • SPL 2Control

Die Testkandidaten: Mackie Big Knob Passive, Radial Engineering MC3, Presonus Monitor Station V2, Drawmer MC2.1 und SPL 2Control

Vor der Anschaffung eines Monitorcontrollers sollten ein paar grundsätzliche Fragen geklärt werden:

  • Wie viel Geld soll investiert werden?
  • Wie umfangreich ist die vorhandene Peripherie und welche Anzahl an Anschlüssen sollte der Monitor Controller dementsprechend bieten?
  • Besteht ein Bedarf an erweiterten Funktionen wie einem Kopfverstärker oder einem Talkback-Mikrofon?
  • Soll der Monitor Controller aktiv oder passiv sein?

Das ist eine Frage, an der die Geister sich scheiden, sowohl technisch als auch geschmacklich. Prinzipiell sind passive Schaltungen neutraler, was allerdings auch von der Wahl der Bauteile abhängt. Die Transistoren einer aktiven Schaltung färben tendenziell eher den Sound, aber natürlich gibt es auch in dieser Kategorie äußerst neutrale Bauweisen.

Passive Schaltungen lassen sich günstiger realisieren, können aber für Impedanzprobleme mit dem verbundenen Equipment sorgen. Ebenso ist Höhenverlust bei zu langen Kabelwegen möglich und auch eine zusammenfassende Mono-Schaltung kann Schwierigkeiten bereiten – das sind alles Punkte, die eine aktive Schaltung kompensiert. Generell wirkt der Klang eines aktiven Monitor Controllers etwas kräftiger als der schlankere Ton von passiven Schaltungen.

Eine der wichtigsten Fragen: Wie kalibriert man den Monitor Controller mit den aktiven Boxen oder der Endstufe von passiven Lautsprechern?

Hierfür wird ein Messmikrofon in Verbindung mit entsprechender Software oder ein Schalldruck-Messgerät benötigt, das man in der Abhörposition aufstellt. Mittels rosa Rauschen kann nun, in Anhängigkeit von der Ausrichtung des Hauptvolumereglers des Monitor Controllers, die Lautstärke der Endstufen angeglichen werden. Fast alle Hersteller haben dazu eine Anleitung in ihren Handbüchern, die man unbedingt lesen sollte, da es nicht nur unterschiedliche Verfahren, sondern zum Teil auch gerätespezifische Eigenheiten gibt, die berücksichtigt werden müssen.

Mackie Big Knob Passive

Begonnen wird mit dem günstigsten Modell, das auf eine minimale Ausstattung setzt. Den kompletten Testbericht zum Mackie Big Knob Passive können Sie hier lesen:

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AMAZONA.de Test: Mackie Big Knob Passive

Mackie Big Knob Passive

Der Mackie Big Knob Passive ist ein passiver Monitor Controller im Pultformat (13,7 cm Breite, 14,2 cm Tiefe und 7,9 cm Höhe) und aus kräftigem Stahlblech gefertigt mit rund einem Kilogramm Gewicht. Er bietet Anschluss für zwei Quellen über jeweils zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen (symmetrisch und unsymmetrisch verwendbar) sowie einen 3,5 mm Miniklinkeneingang für Smartphones oder Tablets. Bis zu zwei Boxenpaare lassen sich – ebenfalls via 6,3 mm Klinkenstecker – anbinden, leider wurde auf einen Subwoofer-Ausgang verzichtet.

2 x Input, 2 x Output

Der große, charakteristische Volumeregler ermöglicht eine komfortable Kontrolle über die Lautstärke, während mit zwei Schaltern die Eingangskanäle und Lautsprecher gewechselt werden können. Zusätzlich gibt es eine Dim-Funktion, die das Abhörsignal um 20 dB verringert, und einen Mute- und Mono-Taster.

Da der Big Knob Passive über keine weiteren aktiven Bauteile wie einen Kopfhörerverstärker oder Talkbackmikrofon verfügt, kommt er komplett ohne Stromversorgung aus.

Radial Engineering MC3 Monitor Control

Auch der Radial Engineering MC3 ist ein passiver Monitor Controller, der als kleine, kompakte Lösung konzipiert wurde.

Radial Engineering MC3 Monitor Control

Die Maße seines blauen Stahlblechgehäuses betragen 14,8 cm in der Breite, 4,8 cm in der Höhe und 11,5 cm in der Tiefe, das Gesamtgewicht liegt bei exakt 0,96 kg.

Als einziger der fünf Kandidaten ist er nur mit einem Stereoinput ausgestattet, kann aber bis zu zwei Boxenpaare und einen Subwoofer ansteuern. Alle Ein- und Ausgänge sind im 6,3 mm Klinkenformat ausgelegt und sowohl mit symmetrischen als auch unsymmetrischen Steckern nutzbar – mit Ausnahme des unsymmetrischen Subwoofer-Ausgangs.

Auf dem etwas gedrungen wirkenden Frontpanel befinden sich Taster zum Aktivieren der drei Boxenkanäle sowie Funktionen zum Dimmen und Monoschalten des Abhörsignals. Neben dem recht klein geratenen Masterregler wurde auch der Kopfhörervorverstärker mit zwei 6,3 mm und einem 3,5 mm Ausgang untergebracht.

Die Rückseite des MC3

Auf der Oberseite sind die Trim-Einstellungen für die Boxenpaare, den Subwoofer und die Dim-Funktion im Gehäuse eingelassen. Das heißt, sie können nur mit einem Schlitzschraubenzieher justiert werden, was etwas umständlich, aber angesichts der Tatsache, dass man in der Regel nur einmal eine Grundeinstellung vornimmt, annehmbar ist.

Etwas unschön sind bei dem Testmodell die zu den Gehäuseöffnungen leicht schräg und versetzt eingelassenen Schalter, dennoch kann man sie ohne Probleme bedienen.
Zu den im Gehäuse versenkten Funktionen zählt auch ein Schiebhebel zur Phasendrehung. Der Radial Engineering MC3 wird über ein externes Netzteil gespeist, das ungewöhnlicher Weise mit einem knallroten Kabel versehen ist.

Presonus Monitor Station V2

Der nächste Kandidat hat die mit Abstand üppigste Ausstattung und versucht sich als Allround-Lösung zu behaupten. Einen ausführlichen Testbericht zur Presonus Monitor Station V2 finden Sie hier:

AMAZONA.de Test: Presonus Monitor Station V2

Presonus Monitor Station V2

Bei der Presonus Monitor Station V2 handelt es sich um einen aktiven Monitor Controller. Wie der Mackie Big Knob Passive hat auch die Monitor Station V2 ein ergonomisches Pultformat, das allerdings deutlich größer und schwerer ausfällt
(Gewicht: 2,72 kg, Höhe 6,35 cm, Tiefe 21,6 cm und Breite 22,86 cm).

Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, wodurch sie sich von allen anderen Testkandidaten unterscheidet. Sie verfügt über zwei Stereoinputs (symmetrische / unsymmetrische 6,3 mm Klinken), einen S/PDIF-Eingang mit einer Samplingrate von 44,1, 48, 88,2 und 96 kHz und einen Aux-In via Cinch.

Maximal drei Boxenpaare lassen sich über 6,3 mm Klinkenstecker anschließen, jeder Ausgang ist mit einem Trim-Regler zur Pegelanpassung versehen. Entsprechende Taster ermöglichen das Anwählen der unterschiedlichen Eingangsquellen sowie der Boxenpaare, wobei immer nur ein Paar hörbar ist. Auf einen Ausgang für den Subwoofer wurde auch hier verzichtet.

Zahlreiche Anschlussmöglichkeiten

Zusätzlich gibt es zwei 6,3 mm Stereoausgänge für die Hauptsumme und den CUE-Mix, die perfekt geeignet sind, um einen Kopfhörerverstärker in einem Aufnahmeraum mit zwei unterschiedlichen Mixes zu versorgen. An dieser Stelle kommt natürlich auch das integrierte Talkbackmikrofon zum Einsatz, dessen Signal stets in den CUE-Mix geleitet wird. Die Talkback lässt sich auf zwei Arten aktiveren: einmal wenn die Taste gedrückt und gehalten wird – was nicht sehr komfortabel ist – oder durch ein kurzes Antippen, so dass man beide Hände beim Sprechen frei hat, um zum Beispiel das DAW weiter bedienen zu können. Eine Remote-Buchse zur Steuerung des Talkbacks via Fußschalter wurde leider nicht berücksichtigt.

Als Besonderheit besitzt die Monitor Station V2 vier Kopfhörerausgänge mit separaten Volumereglern, pro Ausgang kann zwischen Main- und Cue-Mix gewählt werden. Das macht in einer klassischen Studiosituation mit Kontrollraum und Aufnahmeraum wenig Sinn, aber ist ein praktisches Feature, wenn Musiker und Tontechniker sich beim Aufnehmen in einem Raum befinden.

Zu guter Letzt gibt es noch einen Dim-Taster mit variabler Dämpfung (- 30 bis – 6 dB) und einen Mono-Schalter. Auch die Monitor Station V2 wird über ein externes Netzteil mit Strom versorgt.

Drawmer MC2.1 Monitor Controller

Weiter geht es mit einem etwas edleren Modell des britischen Herstellers Drawmer,
der in der Vergangenheit bereits von AMAZONA.de getestet wurde:

AMAZONA.de Test: Drawmer MC2.1

Drawmer MC2.1 Monitor Controller

Der Drawmer MC2.1 ist ein aktiver Monitor Controller, mit anthrazit-schwarzem Stahl- und Aluminiumgehäuse, 2,5 kg Gewicht und folgenden Maßen: 8,1 cm Höhe, 21,5 cm Breite und 27,2 cm Tiefe.

Insgesamt drei Boxenpaare und ein Subwoofer können via XLR-Kabel angeschlossen werden, deren Pegel auf der Unterseite des Gehäuses mit Schrauben justierbar ist.
Es gibt zwei Eingangskanäle, wovon der erste mit zwei XLR-Buchsen und einem 3,5 mm Stereominiklinken-Anschluss versehen ist, der zweite mit zwei XLR-Klinken-Kombinationen und einem Cinch-Eingang für den Aux-Weg. Alle XLR-Buchsen stammen von dem Hersteller Neutrik.

Auf dem Frontpanel befinden sich zunächst einmal ein großer Volumeregler und mehrere Mute-Taster: drei für die Boxenpaare, ein übergeordneter für alle Lautsprecher und zwei zum Stummschalten der linken und rechten Box, aber leider keiner für den Subwoofer. Des Weiteren gibt es für die zwei Eingangskanäle und den Aux-Weg Aktivierungstaster sowie die obligatorischen Mono-, Dim- und Phasendrehungs-Schalter.

Auch zwei Kopfhörerverstärker mit jeweils eigener Lautstärkeregelung und 6,3 mm Klinkenausgang wurden hier untergebracht.

XLR-Anschlüsse

Zusätzlich ist der MC2.1, wie die Presonus Monitor Station V2, mit einem Talkbackmikrofon versehen, das einen unsymmetrischen 6,3 mm Ausgang auf der Rückseite bietet. Sein Signal wird zusätzlich auf die Kopfhörerausgänge geroutet.
Unverständlicher Weise lässt sich das Talkbackmikrofon nur bei gehaltener Taste benutzen, was, wie bereits erwähnt, sehr unpraktisch ist. Zusätzlich erzeugt der Taster beim Betätigen ein schabendes Geräusch im Gehäuseinneren, das laut und deutlich von dem Mikrofon übertragen wird.

Der Drawmer MC2.1 besitzt ein internes Netzteil mit Anschluss für einen Kaltgerätestecker. Optional ist ein 19 Zoll Kit zum Einbau in ein Rack erhältlich.

SPL 2Control Monitor Controller

Als letzter und teuerster Kandidat wurde der SPL 2Control getestet, bei dem es sich ebenfalls um einen aktiven Monitor Controller handelt.

Das Gehäuse (Gewicht 2,1 kg, 21,5 cm Breite, 8 cm Höhe und 22 cm Tiefe) besteht aus robustem Aluminium und kann in drei Positionen aufgestellt werden: Entweder ganz normal auf allen vier Füßen oder mittels eines zweistufigen Klappgestells auf der Unterseite in angewinkelter Form.

SPL 2Control

Zusammengefasst verfügt der 2Control über zwei Inputquellen, zwei Paar Boxenanschlüsse, einen Subwooferausgang und zwei Kopfhörerverstärker. Alle Buchsen sind im XLR-Format ausgelegt und stammen, wie bei dem Drawmer MC2.1, von Neutrik. Die Ausgänge haben eigene Symmetrie-Treiberstufen, wodurch eine gegenseitige Beeinflussung verhindert wird. Bei dem ersten Eingangskanal ist der Nominallevel auf +4 dBu festgelegt, während er bei dem Zweiten optional auf -10 dBv geschaltet werden kann.

Die Bedieneroberfläche beherbergt einen großen Volumeregler und sechs Taster zum Aktivieren der Eingangsquellen, der zwei Boxenpaare, des Subwoofers und der
Dim-Funktion, die das Signal um 15 dB reduziert.

Ebenso sind hier die zwei Kopfhörerausgänge im 6,3 mm Klinkenformat untergebracht, die mit separaten Lautstärkepotis ausgestattet sind.

Ein besonderes Feature ist die Crossfeed-Regelung für die Kopfhörerausgänge, die schon beim SPL Phonitor verwendet wurde. Mit ihrer Hilfe lässt sich das 180 Grad Panorama eines Kopfhörers reduzieren, um das räumliche Abhören über Boxen zu imitieren. Das ist ein sehr nützliches Tool für Kopfhörermischungen.

Neutrik XLR-Anschlüsse

Auf der Rückseite befinden sich schließlich noch der Power-Schalter und ein Ground-Lift Taster zum Beheben etwaiger Brummschleifen.

Auch der SPL 2Control hat ein internes Netzteil mit einem Anschluss für einen Kaltgerätestecker.

Verarbeitung und Handhabung

In Hinblick auf die Materialqualität und Haptik der fünf Testkandidaten gibt es große Unterschiede. Dabei ist nicht der Preis maßgeblich entscheidend, wie das günstigste Modell beweist:

Der Mackie Big Knob Passive ist äußerst solide konstruiert und macht dank des kräftigen Stahlgehäuses dem Firmenslogan „Build like a tank“ alle Ehre. Auch der große Volumeregler sitzt wie angegossen, nur die Drucktaster haben zu den Seiten etwas Spiel und sind leicht wackelig.

Dafür überzeugt der kleine Big Knob haptisch auf ganzer Linie: Das ergonomische Pultformat lädt regelrecht zum Zugreifen ein und kann eigentlich ohne hinzugucken bedient werden.

Radial Engineering MC3 Monitor Control

Ganz anders sieht das bei dem deutlich teureren Radial Engineering MC3 Monitor Control aus. Auch er hat ein massives Stahlgehäuse mit sehr soliden Bedienelementen, das einen nachhaltigen Eindruck macht, mal abgesehen von den bereits erwähnten Schiebehebeln, die bei dem Testmodell schief eingesetzt wurden.

Allerdings ist die Haptik alles andere als komfortabel, was vor allen Dingen an dem äußerst eng angeordneten Frontpanel liegt. Die Taster und Regler befinden sich viel zu nah beieinander und sind eingekeilt zwischen den Kanten der Ober- und Unterseite des Gehäuses. Auch der Volumeregler fällt sehr klein aus, so dass beim Betätigen immer etwas Fingerspitzengefühl von Nöten ist.

Presonus Monitor Station V2

Wesentlich besser verhält sich in dieser Hinsicht die Presonus Monitor Station V2, deren großzügig dimensionierte Schaltoberfläche sehr übersichtlich gestaltet ist. Alle Funktion lassen sich auf Anhieb erkennen und bequem handhaben.

Auch wenn die Monitor Station V2 für verhältnismäßig wenig Geld die meisten Funktionen der fünf Testkandidaten bietet, so müssen doch Abstriche in der Verarbeitungsqualität gemacht werden: Das Kunststoffgehäuse wirkt im Vergleich zum Stahl und Aluminium der Konkurrenz etwas billig und unstabil. Alle Potis sind leicht wackelig und etwas weich, am Deutlichsten wird es aber bei dem Hauptvolumeregler, der am meisten Spiel zu den Seiten hat und einfach etwas lose sitzt.

Drawmer MC2.1 Monitor Controller

Am nächsten beieinander sind der Drawmer MC2.1 und der SPL 2Control – zumindest optisch, haptisch und in ihrer Verarbeitungsqualität. Alle Bauteile machen einen äußerst langlebigen und strapazierfähigen Eindruck, sämtliche Drucktaster haben einen gesunden Widerstand und auch die Volumeregler sitzen fest und sicher.

Die Bedienung beider Geräte erschließt sich selbsterklärend und ist intuitiv.

Der Klang der Monitorcontroller

Der Ton des Drawmer MC2.1 und des SPL 2Control ist tendenziell etwas gesättigter und vollmundiger als der des Mackie Big Knob Passive, des Radial Engineering MC3 und der Presonus Monitor Station V2.

Insbesondere bei hoher Lautstärke wirken die zwei teureren Modelle ausgewogener und weicher, während die Günstigeren harscher und stressiger ertönen. Das Rauschverhalten ist bei allen fünf Testkandidaten sehr gut und es gibt keine nennenswerten Unterschiede.

Mackie Big Knob Passive

Auch wenn der Mackie Big Knob Passive mit Abstand am günstigsten ist, muss er sich in keiner Weise hinter dem Radial Engineering MC3 und der Presonus Monitor Station V2 verstecken. Klanglich kann er ohne Probleme mit der Monitor Station mithalten und wirkt sogar neutraler als der MC3.

Genau dieser sticht beim direkten Vergleich der fünf Kandidaten am meisten hervor. Zwar hat der Radial Engineering MC3 für sich gesehen ein durchaus schönes Klangbild, das allerdings auch gefärbter und ein bisschen unpräziser wirkt als bei den anderen Modellen.
Gerade der obere Bassbereich und die unteren Mitten sind kräftiger als bei der Monitor Station und dem Big Knob, wodurch sein Sound zwar wärmer, aber streng analytisch betrachtet ein bisschen unpräziser ist.

Auch sein Kopfhörerausgang hat einen angenehmen Grundklang. Die Lautstärkeregelung erfolgt allerdings über den Main-Level der für die Boxen zuständig ist. Dadurch ist es nicht möglich, Kopfhörer und Boxen getrennt auszusteuern, was in einer Aufnahmesituation mit Tontechniker und Musiker schon sehr unvorteilhaft ist. Zudem wird der Klang des Kopfhörerverstärkers bei hoher Lautstärke recht schnell harsch, bis schließlich eine starke Verzerrung einsetzt.

Die Presonus Monitor Station V2 hat grundsätzlich einen neutralen, linearen Sound. Neben dem Mackie Big Knob Passive ist ihr LowEnd von allen Kandidaten am schwächsten ausgeprägt, während die oberen Mitten im Vergleich etwas kräftiger als bei den anderen erklingen. Gerade bei hoher Lautstärke ist dieser Bereich beißend, ebenso wie die Höhen, die dann recht scharf und spitz werden.

Neben dem Drawmer MC2.1 und dem SPL 2Control wirkt die Monitor Station etwas schwächer im Bassbereich und in den unteren Mitten.

Das Talkbackmikrofon erfüllt voll und ganz seinen Zweck. Es überträgt Sprache auch dann gut, wenn man nicht direkt zum Mikrofon gewand ist oder ein weiterer Zuhörer aus zwei Meter Entfernung etwas sagt. Wie fast alle Talkbackmikrofone hat es ein deutliches Rauschen.

Auch das Kopfhörersignal ist passabel, im Vergleich zum SPL 2Control wirken die oberen Mitten jedoch stark betont, die Höhen schwächer und grundsätzlich hat es weniger Druck. Genau wie bei den Boxenausgängen wird der Sound bei hoher Lautstärke scharf und leicht matschig.

Wesentlich edler erschallt der Drawmer MC2.1, der streng gesehen auch nur mit dem SPL 2Control verglichen werden darf. Sein Klangbild ist sehr analytisch und detailreich, mit einem etwas kräftigeren Panorama als bei dem 2Control. Auch der Tiefbassbereich wirkt ein bisschen stärker als beim SPL.

Der Kopfhörerausgang ist schön druckvoll und bleibt selbst bei hoher Lautstärke stets ausgewogen. Genau wie bei der Presonus Monitor Station V2 erfüllt das Talkbackmikrofon erwartungsgemäß seine Funktion, auch wenn der Klang ein bisschen weicher und rauschärmer ist.

Überraschend ist die Tatsache, dass wenn der Main-Volumeregler ganz herunter geregelt wird, immer ein bisschen vom Eingangssignal durchkommt – das ist in dieser Preisklasse eher ungewohnt.

SPL 2Control

Der SPL 2Control und der Drawmer MC2.1 sind schon nah bei einander, doch bei genauer Betrachtung, ist der SPL einfach ein Stück präziser. Insbesondere mit seinem atemberaubenden LowEnd, das unglaublich differenziert und fein gestaffelt ist, hebt er sich von allen Kandidaten ab.

Auch wenn das Panorama des MC2.1 kräftiger wirkt, ist das des 2Controls doch ein bisschen präziser und filigraner. In den oberen Mitten, zwischen 1.000 und 4.000 kHz, hat er zudem eine angenehmere Präsens als der Drawmer.

Ganz hervorragend sind die Kopfhörerausgänge samt der äußerst praktischen Crossfeed-Regelung, die beim Mischen wirklich viel Sinn machen. Bei hoher Laustärke wirkt der Kopfhörerausgang noch ein ganz klein bisschen milder und auf die Dauer weniger stressig als der des Drawmers.

Die Testkandidaten: Mackie Big Knob Passive, Radial Engineering MC3, Presonus Monitor Station V2, Drawmer MC2.1 und SPL 2Control

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Fazit

Der Mackie Big Knob Passive hat mit Abstand das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Seine Verarbeitung ist äußerst solide und die Klangeigenschaften passabel. Auf Grund der minimalen Ausstattung ist das Konzept des Gerätes recht einfach, aber wesentlich stringenter als die halbgaren Lösungen mancher Konkurrenten.

Unverhältnismäßig teurer ist der Radial Engineering MC3 Monitor Control. Zwar hat er im Vergleich zum Big Knob Passive zusätzliche Ausgänge für einen Kopfhörer und einen Subwoofer, dafür ist die Haptik und der Sound nicht so überzeugend. Seine Bedienung ist recht friemelig und der Ton wirkt gefärbt und nicht neutral – auch wenn er für sich gesehen warm und schön klingt. Von allen fünf Test Kandidaten überzeugte der MC3 leider am wenigsten.

Allen Nutzern, die eine günstige Allround-Lösung suchen, kann die Presonus Monitor Station V2 empfohlen werden. Sie beinhaltet neben dem Monitor Controller eine Vielzahl an Möglichkeiten, die im Studioalltag benötigt werden und für die ansonsten weitere Geräte von Bedarf wären. Angesichts des niedrigen Preises müssen für diese Fülle an Funktionen jedoch Abstriche bei der Verarbeitungsqualität und dem Klang gemacht werden.

Wer sich für den Drawmer MC2.1 Monitor Controller entscheidet, erhält ein Gerät mit einem wesentlich edleren Klang. Der MC2.1 ist sehr gut verarbeitet, hat eine gelungen Haptik und einen ausgewogenen Sound. Dennoch wirkt sein Konzept auf Grund des fehlenden Mute-Schalters für den Subwoofer und der unpraktischen Bedienung des Talkbackmikrofones nicht ganz ausgegoren.

Uneingeschränktes Lob kann hingegen für den SPL 2Control ausgesprochen werden. Genau wie bei dem Mackie Big Knob Passive sind die Funktion zwar reduziert, aber dafür komplett durchdacht. Dementsprechend einfach und intuitiv ist die Bedienung, während sein Klang alle anderen Testkandidaten in den Schatten stellt. In sämtlichen Frequenzbereichen ist der 2Control hoch analytisch, stets ausgewogen und überaus angenehm, insbesondere bei langem, intensivem Hören.

Wie so oft hat dieses Maß an Qualität einen hohen, aber auch angemessenen Preis.

Plus

  • Mackie Big Knob Passive: Preis-Leistungs-Verhältnis, Haptik, neutraler Klang, einfaches Konzept
  • Radial Engineering MC3 Monitor Control: robustes Gehäuse, separater Subwoofer-Ausgang
  • Presonus Monitor Station V2: Preis-Leistungs-Verhältnis, umfangreiche flexible Ausstattung, neutraler Klang
  • Drawmer MC2.1 Monitor Controller: robuste Verarbeitung, neutraler kräftiger Klang
  • SPL 2Control: hervorragender neutraler Klang, Verarbeitung, einfaches Konzept, Haptik

Minus

  • Mackie Big Knob Passive: wackelige Drucktaster, kein Subwooferausgang
  • Radial Engineering MC3 Monitor Control: gefärbter Klang, Haptik, Preis
  • Presonus Monitor Station V2: wackelige Regler, nur ein Boxenpaar ist abhörbar, kein Subwooferausgang
  • Drawmer MC2.1 Monitor Controller: Subwooferausgang kann nicht deaktiviert werden, Talkbackmikrofon Steuerung

Preis

  • Mackie Big Knob Passive: 65,- Euro
  • Radial Engineering MC3 Monitor Control: 339,- Euro
  • Presonus Monitor Station V2: 297,- Euro
  • Drawmer MC2.1: 598,- Euro
  • SPL 2Control: 659,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Garfield Modular AHU 21

    Hallo Chris,

    Herzlichen Dank für den interessanten Artikel. Ich bin immer noch am herum schauen für ein Monitor Controller. Vielleicht beim nächsten Vergleich eine Stufe höher? :-) Da wäre ich gespannt wie dann der Qualität vom Sound ist bei die möglichen Kandidaten.

    Viele Grüße, Garfield.

  2. Profilbild
    Tim

    Der beste fehlt leider: Audient Nero.
    Soundquali, Verarbeitung, Ausstattung, Preis.

  3. Profilbild
    roseblood11

    Wie das passive Gerät „harscher und stressiger“ klingen kann, wird das Geheimnis des Autorenden bleiben.

    • Profilbild
      Hans von Freymacher

      @roseblood11 Das habe ich mich auch gefragt, gerade bei einem Monitor Controller sollte ja möglichst keine Färbung auftreten, von daher finde ich die Attribute weich, harsch irgendwie verwirrend. Wenn ein Monitor Controller tatsächlich eine Färbung einbringt, dann hat er seinen Job verfehlt!

  4. Profilbild
    cher

    Habe sehr gute Erfahrung mit dem Behringer Monitor2USB gemacht. Moderate 159 Euronen.

    • Profilbild
      DasIch&DerEr

      @cher Ich muss auch sagen, dass das Control2usb Preis/Leistung m.E. am Besten abbildet.

      Mich hätte im Vergleich hier das Audient Nero wirklich interessiert. Vllt beim nächsten Mal

  5. Profilbild
    j.keys

    Mein RME Interface inkl. der ARC Remote ersetz einen Monitorcontroller vollständig. Und ist gleichzeitig auch noch eine digitale Patchbay. Ziemlich cool das Ding.

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