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Vergleichstest: Museresearch Receptor, SM Pro Audio V-Machine, Seelake Audiostation, Manifold Labs Plugzilla, BEB Digital Audio Expandium

(ID: 1478)

Das Arbeiten am Rechner

Wir wollen uns mal nichts vormachen. Wir haben hier einen Rechner vor uns, der natürlich auch Grenzen hat, egal was uns der Hersteller auch erzählen will. Um komfortabel spielen zu können, muss man auch hier trickreich vorgehen. Das Arbeiten am Rechner verrichtet sich über Ethernet. Das ist nicht so schlecht, allerdings verhält sich der Receptor manchmal etwas launisch. Wie Eingangs erwähnt, ist die Reihenfolge, welches Gerät zuerst eingeschaltet wird, sehr wesentlich. Wer ein Plug-in installieren will, muss zunächst ein dll-Dokument über den Rechner in den dafür vorgesehenen Ordner „Drop Installer here“ legen. Der nächste Schritt besteht darin, die Ethernet-Verbindung mit dem Rechner zu beenden. Am Receptor selbst muss man dann die Installation einleiten. Dieser Weg funktioniert fast immer, es sei denn, ihm schmeckt das Dokument nicht. Das kommt auch schon mal vor. Solche Support-Anweisungen lassen einen schon mal die Stirn runzeln. Am lustigsten fand ich, dass ich einmal angewiesen wurde, den Receptor aufzuschrauben, um eine Speicherbank noch einmal richtig nach zu drücken, da er nicht booten wollte. Das hat tatsächlich geholfen. Wer also noch mal so richtig Hand anlegen will, kann sich das teuere Abenteuer „Receptor“ gerne gönnen. Einen gewissen Charme hat es auf jeden Fall. Ich fand es lustig. Reine Preset-User könnten mit diesem Gerät vielleicht etwas weniger anfangen, da etwas Netzwerkkenntnisse sowie Rechnererfahrungen vorhanden sein müssen, um mit diesem Gerät anständig arbeiten zu können. 

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Die Uniwire Software

Diese Software gewährleistet den Usern, den Receptor in seine DAW einzubinden. In Logic und DP funktioniert es nicht über das multitimbrale Instrument. Der einzige Weg, mehrere Kanäle zuverlässig anzusprechen, geht bei meinem Receptor nur über MIDI. Ich nehme dann das Audiosignal ganz konventionell über den physikalischen Weg auf. Das Bouncen innerhalb einer DAW funktioniert nicht. Darüber hinaus verliert der Receptor sehr häufig die Verbindung zur DAW. Das kann am Router liegen oder an anderen Dingen, auf jeden Fall sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Ich muss aber auch zugeben, dass ich keinen großen Ehrgeiz mehr habe, so etwas zum Laufen zu bringen, wenn sich mir nach ca. 1 Stunde keine Lösung eröffnet.  

Receptor im Livebetrieb

Auf der Bühne konnte ich an der Stabilität des Receptors nichts aussetzten. Hierauf kann der Hersteller zurecht stolz sein. Die Handhabung und der reibungslose Ablauf auf der Bühne bedarf allerdings solider und sorgsamer Vorbereitung, aber er läuft stabil. Hier macht dann auch das Frontpanel Sinn, da man ohne großen Aufwand kleinere Editierarbeiten vornehmen kann, ohne Maus oder Bildschirm bemühen zu müssen.

Fazit: Receptor

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Eine Traumlösung, … aber zu welchem Preis ?

Ein schwieriger Punkt ist der Umgang mit diesem sperrigen Linux System, welches so manches Mal nicht das tut, was es soll bezüglich der Ordnerhandhabung im Gerät selber. Es ist ein sehr Support-lastiges Gerät.

Der Support ist allerdings hervorragend. Von dieser Warte aus betrachtet wird man nicht im Stich gelassen. Ein großer Nachteil dieser Geräte ist der Entwicklungsstand der Plug-ins. Es dauert einfach sehr lange, bis ein Produkt für das Linux System portiert wurde. Da kann schon mal ein Jahr ins Land gehen. Die Entscheidung, welches Piano z.B. portiert wird, ist schon seltsam. Pianoteq findet sich und Ivory Pianos und das erste Galaxy Piano. Da aber gerade diese Plug-in Welt sehr schnelllebig ist, hinken die Angebote deutlich hinter der allgemeinen Entwicklung her. Ich habe kein Piano, welches mir gefällt, auf meinem Receptor. Ein Beispiel für veraltete Angebote bietet das immer noch für 289 $ erhältliche FM 7! Der FM8 ist natürlich auch erhältlich. Auf der anderen Seite entsteht aber auch mehr Ruhe, und ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich mit wesentlich mehr Muße meine dort installierten Plug-ins kennengelernt habe. Ich habe in Ruhe an Sounds gearbeitet, wie ich es nur von meinen alten Hardware-Geräten her kenne. Das ist wiederum auch nicht zu unterschätzen. Das Gerät kann zu einem eigenen Gesicht finden, was natürlich den eben beschriebenen Umstand nicht besser macht.
Es entstehen aber weitere Kosten, die man so nicht im Überblick hat. Ein Wunsch Plug-in, welches man schon einmal käuflich erworben hat und für den Receptor für das Linux System portiert worden ist, kann schon mal bis zu 30 Dollar kosten, wobei die meisten auf der „Plugorama“ Website, die direkt mit der Hauptwebsite von Museresearch zusammenarbeitet, kostenlos angeboten werden. Kommen wir aber nun zu einem Punkt, an dem ich jedem rate, den Erwerb eines solchen Gerätes sorgsam zu überlegen. Receptor 2 nutzt ein weiter entwickeltes Software-System 1.8 und schnellere Prozessoren, welches mir als Receptor 1 User mit dem Betriebssystem 1.7 es angeblich nicht ermöglicht, z.B. Kontakt 4 zu nutzten. Auf meinem Receptor ist mit Kontakt 3.5 Schluss. Natürlich habe ich die Möglichkeit, meinen Receptor 1 mit einem Einsatz von weiteren ca. 1100 € zu einem Receptor 2 upgraden zu lassen. Also stehe ich mit einem Gesamtinvestment von ca. 3500 € da. Anfragen, ob es in Zukunft auch möglich sein wird, als Receptor 1 Nutzer Kontakt 4 nutzen zu können, bekommt man die Antwort, dass sich Receptor 2 Nutzer jetzt schon darauf einstellen können, dass ihr Gerät bei Veröffentlichung des Receptors 3 auch nur mit weiteren Kosten den technischen Stand erhalten können. Somit würde auch wieder einem Receptor 1 Nutzer wieder ein hoher Kostenaufwand entstehen, da es neue Prozessoren sind, die ja dann schon wieder schnell veraltet sind, da es in einem halben Jahr später wieder etwas Schnelleres gibt. Das Problem ist aber, dass Museresearch den User unter Druck setzt, ein Upgrade zu finanzieren, da sonst eine Software, die neu erscheint, auf dem „alten System“ nicht mehr läuft. Dies ist mir nicht verständlich. Hier begibt man sich durchaus in eine Klemme, die sehr viel Geld kosten kann. Daher ist  der Traum, neu erscheinende Plug-ins live gebrauchen zu können, mal wieder ausgeträumt. Hier sollte man wirklich überlegen, ob die ca. 3000 €, welches die Geräte durchschnittlich kosten, anderweitig zu investieren sind.

+ sehr gut verarbeitete Hardware
+ gute Verständlichkeit im Verhältnis von Softwareoberfläche und Frontpanel Editierung
+ zur Zeit konkurrenzloser Plug-in Player
+ ilok Dongle Kopierschutz wird unterstützt
+ Editierung nur am Frontpanel oder mit Maus, Tastatur und Bildschirm möglich
+ hohe Stabilität im Livebetrieb
+ schlankes Betriebssystem
+ Routeranbindung

– hoher Anschaffungspreis
– viel Einarbeitung nötig
– sehr Support-lastig
– hohe Folgekosten
– ständig wechselnder Vertrieb
– nur für den professionellen Betrieb geeignet
– keine XLR-Ausgänge
– keine Phantomspeisung
– Uniwire Software Einbindung in die DAW 
– nur Ilok-Unterstützung

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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Zitat: Während man spielt, hat man nicht ständig dieses mulmige Gefühl, es könnte abstürzen. Zitat Ende.

    Ja das versuchen uns diese Firmen immer wieder einzureden. Wenn es so viel besser wäre, sollte ich meinen Rechner wegwerfen und dafür einen Mjuus kaufen. Ein vernünfig aufgebauter Rechner stürzt nicht ab, er bekommt auch kein Lampenfieber auf der Bühne und arbeitet plötzlich unzuverlässig. Ich bräuchte sowas nie, aber wen’s beruhigt…

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @Tai Denke deshalb hat PTC den Laptop in der Abschlussbewertung auch höher eingestuft als den Receptor!! :-). Für mich wäre das auch nichts. Da gibt es nur: Entweder Laptop oder gleich „richtige“ Hardware. Angst vor einem Absturz – vor allem wenn der Laptop nicht am Netz hängt – habe ich überhaupt nicht.

  2. Profilbild
    wizardofkeys

    dieser artikel hinkt ein wenig, wenn ich einen RECEPTOR Rev. C mit den aktuellen laptops vergleiche.

    finde das schade.
    die erste generation kam immerhin bereits 2004 heraus und war damals im vergleich zu laptops um längen voraus.

    ich bin selbst RECEPTOR-user (sowohl RECEPTOR 1 als auch das neueste model RECEPTOR 2+ ProMax)

    • Profilbild
      Harold

      @wizardofkeys Hallo Wizardofkeys.
      Können sie mir behilflich sein um mein Receptor VIP abzudaten?
      Wäre sehr nett wenn sie mich per Mail kontaktieren.
      Mit freundlichen Grüßen
      Harald Klenhart
      (bitte persönliche Nachrichtenfunktion im Profil verwenden)

  3. Profilbild
    wizardofkeys

    nochmal paar statements:

    – hoher Anschaffungspreis
    ein KORG KRONOS oder der damailige OASYS oder ein S90 hat auch einen stolzen preis…

    – viel Einarbeitung nötig
    …finde ich persönlich gar nicht. GUI ist selbsterklärend.
    das „problem“: ich muss mich eben mit allen meinen plugins perfekt auskennen…
    und mit einer neuen workstation muss ich mich ja auch eine gewisse zeit einarbeiten…

    – sehr Support-lastig
    denke mal, dass das bei allen innovativen produkten so ist… es ist nunmal sehr speziell. aber zum glück ist der support excellent.

    – hohe Folgekosten
    … ein crossgrade von max. $30 ist zu verkraften.
    ein upgrade-kit zur neuesten generation hat eben seinen preis. aber einen laptop muss ich u.U. auch schon nach 3 jahren austauschen…

    – ständig wechselnder Vertrieb
    … leider leider…
    @PTC: bei welchen vertrieb habt ihr denn für den test angefragt ?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @wizardofkeys Hallo Wizardofkeys,
      als der Receptor heraus kam, war er natürlich dem Laptop überlegen, keine Frage. Bei solchen Produkten ist viel eher die Frage wie Zukunftsträchtig sind sie, und die Wahl fällt halt heute zugunsten des Laptops. Die Anschaffung von Workstations ist preislich ähnlich wie Receptor, nur du benötigst bei Receptor noch ein Masterkeyboard, das heißt doch wieder deutlich über dem Budget der Workstation. Du wirst nicht bezweifeln das die Tastaturen von Yamaha oder Korg über dem Standard normaler Masterkeyboards liegt. Also hier punkten auch die Workstations. Die Einarbeitung an sich ist nicht so aufwendig, aber selbst installieren von Produkten ist doch wirklich auf diesem Linuxsystem etwas anstrengend. Wenn der Support auf Grund dessen nicht so exzellent wäre, gäbe es Receptor nicht mehr. Nichts gegen upgrade, da hast du recht, das hat seinen Preis, aber mir ist immer noch nicht klar gemacht worden, warum ich auf einem Receptor 1 oder C kein Kontakt 4 nutzen darf. Das ist doch der Punkt. Ich würde sogar das Geld dafür aufbringen wollen, aber der Druck der dadurch auf den Käufer erzeugt wird ist einfach für mich nicht in Ordnung.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Zum Vertrieb: Ich hatte damals bei Digital Audioservice angefragt. Dort war auch ein recht kompetenter Mensch, aber auch er hat mich bei meinen Fragen direkt an den Support von Museresearch weiter geleitet. Er wie schön öfter erwahnt wurde wirklich exzellent ist.

      • Profilbild
        wizardofkeys

        und so ist es mit dem aktuellen RECEPTOR.
        es kommen immer bessere prozessoren, größere festplatten (RECEPTOR kann 1,5TB oder 500GB SSD) etc. das verhält sich nunmal genauso wie beim laptop.
        und wenn eine neue workstation rauskommt, wechseln auch viele zum aktuelleren produkt.

        vorteil & stärke beim receptor ist doch aber die performance ! (sound-auswahl, programming, multi-setups etc pp.)

        die installation von plugins finde ich nicht wirklich mühsamer als bei anderen produkten, z.B. wenn ich das mit der prozedur eines OS-updates meines KURZWEIL PC3X vergleiche…

        für viele plugins gibt es ohnehin „RECEPTORized installer“.

        bzgl: KONTAKT 4
        es geht wohl weniger um das DÜRFEN, als um das KÖNNEN. KONTAKT 4 schluckt eben viel rechenleistung.
        der RECEPTOR Rev. C hat einen AMD Turion 1.8 Ghz.
        und selbst NI „fordert“ für KONTAKT 4 mindestens 2,4Ghz. da wird’s dann natürlich bisschen eng… :)

        Digital Audio Service ist schon seit mehr als 1 Jahr nicht mehr für den vertrieb zuständig… :)

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          AMAZONA Archiv

          @wizardofkeys Mein Laptop mit Single Core von vor 3,5 Jahren kann Kontakt 4. Das ist einfach kein Argument. Der Zeitabstand von ca. 1,5 Jahren den Museresarch hat mit besseren Prozessoren zwingen einfach user zum Upgrade. Du kannst Setups machen, das ist richtig aber einen Soundwechsel, wobei tatsächlich ein Klang neu geladen wird, das dauert zu lange, weil die Libraries so umfangreich sind. Das ist eine Performance die nunmal eine Workstation kann und Receptor nicht. Du musst auch davon ausgehen, das ein User der nicht so spezielisiert wie du mit genau diesen Dingen nichts zu tun haben will. Da haben die Workstations einen Vorteil. Das was den Receptor auszeichnet ist das du mit tollen Sounds und Plugins den Workstation-Einheitsbrei das besondere geben kannst. Das kannst du aber auch heute mit einem Quadcore Laptop, wobei wir wieder bei dem Nachhinken des Receptors sind der jetzt schon mit seinem neuen schnellen Dualcore rechnern eine Entwicklungsstufe hinterher hinkt, wo er noch vor 4 Jahren noch top war. Ich weiß auch das Digital Audioservice schon lange nicht mehr zuständig ist. Erst jetzt ist wieder, nach 2-3 Jahre jemand da der das Gerät vertreibt, und ganz ehrlich, für ein Gerät dieser Preisklasse sollte jemand im Land des Erwerbes als Hardwaresupport jemand da sein.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        „gäbe es Receptor nicht mehr“
        Jetzt scheint es soweit zu sein. Die Web-Präsenz museresearch.com liefert zumindest momenten den allseits beliebten Fehler 404.

        • Profilbild
          AMAZONA Archiv

          Und wieder etwas Neues von Muse Research:

          „Muse Status Update

          Muse Research and Development, Inc. has exited the hardware business in order to concentrate on licensing our IP to other manufacturers who will take the award-wining Receptor technology to the next level. We are currently working with several companies on a license or outright acquisition of our IP.

          If you are interested in licensing the Muse Research and Development technology for use in your music or audio processing systems, please send an email to license at museresearch.com and someone will get back to you. Serious enquiries only. Please note that no sales or support queries will be answered from this email account.“

          Quelle: museresearch.com

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