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Vergleichstest: Oberheim OB-Xa vs. 5 Software Plugins

OB-Xa vs. Plugins

12. August 2020

Vergleichstest: Oberheim OB-Xa vs. Arturia OB-X V, Sonic Projects OP-X Pro-II, IK Multimedia Syntronik OX-a, Disco DSP OB-XD und Synapse Audio – Obsession

Vorwort der Redaktion

Vom 10. auf 11. Juli 2020 besuchte mich Erik Steckmann in der AMAZONA.de Redaktion, um in unserem Experience-Room ausgiebig den originalen Oberheim OB-Xa mit 5 seiner digitalen Nachkommen zu vergleichen. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hatte Erik sein Know-how in den Dienst von Novation und Behringer gestellt und entwickelte dort u. a. auch den Behringer PRO-1, der auch im Test von Florian Anwander Bestnoten erzielte. In meinen Augen gab es deshalb kaum einen geeigneteren Autor, um das Original mit Klonen zu vergleichen.

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Trotzdem erwies es sich in der Praxis fast unmöglich, auf den einzelnen Probanden identische Klangbeispiele zu erzeugen. Erik wird im Laufe des Vergleichstests noch näher darauf eingehen. Wir bitten daher um Verständnis, denn ein wirklich objektiver Vergleich an Hand Identischer Klänge hätte am Ende auf Schwingungsformen und Filter heruntergebrochen werden müssen. Das wiederum entspricht aber wenig der Praxis, in der diese Klangerzeuger am Ende tatsächlich ihren Einsatz finden. Erik hatte sich daher schon überlegt, diesen Bericht komplett ohne Audiofiles zu veröffentlichen. Das wiederum wollte ich aber auf keinen Fall. Letztendlich haben wir es uns nicht leicht gemacht und hoffen, mit dem folgenden Report einen gute Mittelweg gefunden zu haben.

Ich wünsche viel Spaß beim Lesen & Hören,
Euer Peter Grandl

Erik Steckmann und Peter Grandl am 10. Juli 2020 gemeinsam im AMAZONA.de-Experience Room

Ein wenig Vorgeschichte zum Oberheim OB-Xa

Der Oberheim OB-Xa schrieb frühe Geschichte der analogen Synthesizer. Als schnell veröffentlichter Nachfolger des Oberheim OB-X setzte er zum ersten Mal in der Oberheim-Geschichte vollständig auf integrierte Schaltkreise von Curtis statt auf diskrete Bauteile.

Zum Release 1980 kostete ein Ob-Xa im Land seiner Herkunft, Amerika, circa 6000 $. Diese wurden in 12.000 -14.000 DM hierzulande umgerechnet und machten den Synthesizer für die meisten Künstler zu einem unerfüllten Lebenstraum. Für die meisten Menschen ist die Anschaffung eines solchen Gerätes auch heute noch nur schwer denkbar.

Dies liegt an den extremen Gebrauchtpreisen von bis zu 14.000 Euro für ein gut erhaltenes Modell des OB-X. Auch der OB-Xa ist mit bis zu 7.000 Euro kein Schnäppchen. Außerdem ist es, auch wenn man das nötige Kleingeld besitzt, nicht einfach, ein passendes Modell zu finden. Die Geräte sind am Gebrauchtmarkt mehr als rar gesät.

Eine offensichtliche Alternative für alle, die dennoch nicht auf den Sound des Klassikers verzichten wollen, bieten Plugin-Emulationen. Von diesen gibt es einige am Markt.

Über den Synthesizer an sich wurde schon viel gesagt, auch auf AMAZONA.de. Deswegen wird hier nicht auf die Details des Gerätes eingegangen. Der Fokus liegt stattdessen auf dem Vergleich mit den Plugins.

Der OB-Xa im AMAZONA.de-Experience-Room

Der Sound des Originals Oberheim OB-Xa

Was genau macht das analoge Schlachtschiff von Tom Oberheim so besonders? Der Sound des Originals, besonders der ersten Version dem OB-X, wird als besonders lebendig beschrieben.

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Der Hauptgrund dafür ist die Systemarchitektur, basierend auf Voice-Cards. Als Voice-Cards werden die PCBs, die die einzelnen Stimmen des Synthesizers enthalten, bezeichnet. Hier sind Oszillatoren, Hüllkurven und Co. jeweils in monophoner Ausführung realisiert. Mehrere dieser Karten ermöglichen, in Kombination mit einem cleveren System zum Ansteuern der Stimmen vom Keyboard, das polyphone Spielen.

Die Originale waren mit 4, 6 oder 8 dieser Karten ausgestattet. Auf ihnen werkelten analoge Oszillatoren (VCOs), deren Tonhöhe nicht digital kontrolliert wurde. Dadurch waren diese anfälliger für Tonhöhenschwankungen. So war jede Karte an sich schon abhängig von vielen Parametern wie beispielsweise der Temperatur und der Bauteilgüte. Die gleiche Note auf einer dieser Karten klang also trotz Auto-Tuning bei jedem Anschlag bereits etwas anders.

In schummrigem Licht klingt er am besten

Hinzu kam, dass die Karten meist in unterschiedlichen Fertigungsdurchgängen entstanden sind. So enthielten sie verschiedene Bauteile mit eigentlich gleichen Werten, die aber niemals wirklich komplett gleich waren. Die Kombination dieser Bauteile erzeugte also ebenfalls einen leicht unterschiedlichen Klang. Da beim OB-X nicht auf integrierte Schaltungen, sondern auf viele einzelne diskrete Bauteile gesetzt wurde, waren die Unterschiede hier noch um einiges extremer.

Die Krönung des Ganzen war, dass jede der Karten über Trim-Potis, also kleine Stellschrauben zur Feinjustage der Frequenz der Oszillatoren verfügte. Es war von vornherein unmöglich, die winzigen Kontrollen ohne Rasterung auf den exakten gewünschten Wert zu bringen. Jeder gefühlte Nanometer, den sie gedreht wurden, hatte Einfluss auf das Tuning. Es gab also praktisch niemals einen Zeitpunkt, in dem sich alle Oszillatoren exakt auf dem gleichen Wert befanden.

Der aus der Sicht eines Ingenieurs große Nachteil ist aus der eines Musikers ein Alleinstellungsmerkmal. Ein weiterer Punkt, der den ikonischen Sound des Originals ausmacht, ist das Impulsverhalten der Hüllkurven. Diese waren in allen Revisionen und Versionen auf Basis von integrierten Schaltkreisen des Typs Curtis CEM 3310 realisiert. Diese sorgen für ein wesentlich langsameres Ansprechverhalten als in modernen Synthesizern mit digitalen Hüllkurven.

Das am meisten klangfärbende Element eines Synthesizers ist das Filter. Im OB-X werkelte ein 12-dB-Filter (24 dB im OB-Xa). Die niedrige Flankensteilheit und das nicht auf einem IC basierende Schaltungsdesign ergaben einen extrem musikalischen Sound, dessen Nachbildung eine weitere große Herausforderung darstellt.

Die Definition eines Software-Algorithmus ist, dass bei gleichen Eingangswerten immer gleiche Ergebnisse produziert werden. Dies widerspricht damit direkt den eben beschriebenen Eigenschaften von analogen Schaltkreisen und stellt die größte Herausforderung für die Entwickler der Plugin-Emulationen dar. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn nur clevere Software ist in der Lage, die Magie der Analogtechnik so zu (re-) programmieren, dass sie in der digitalen Domäne genauso funktioniert wie in der analogen Welt.

Main-Page des Arturia OB-Xa V

Arturia OB-Xa V

Der Platzhirsch der Plugin-Emulation für Vintage-Synthesizer ist die französische Softwareschmiede Arturia. Seit 1999 werden im idyllischen Grenoble in Frankreich Synthesizer verschiedenster Hersteller wiederbelebt.

Auf Basis eines patentierten Algorithmus zur Evaluation von Hardware-Komponenten, genannt TAE, wurden bereits unzählige für den Otto-Normal-Verbraucher unerreichbare Geräte zu erschwinglichen Preisen in DAW´s transferiert.

Zu den berühmten Anwendern der Arturia-Kreationen zählt die Creme de la Creme der Elektronik-Musiker. Unter anderem greifen Jean Michel Jarre, Armin van Buuren, Tangerine Dream und Vince Clarke auf die Arturia-Produkte zurück.

Eine der geöffneten Edit-Sub-Pages des OB-Xa V

Der Hauptfokus beim OB-Xa V liegt auf der Erhaltung des Originalklangs. Wie immer wurden dem Konzept des OB-X aber viele Bestandteile hinzugefügt, die das originale Featureset sinnvoll erweitern, natürlich ohne den Grundklang zu verändern.

Hierzu zählen eine mit drei Bussen ausgestattete Effektsektion, ein Arpeggiator und zusätzliche Modulationsoptionen. Nebst einer cleveren Stimmverwaltung wurde die Zahl der Stimmen von 8 auf 16 erhöht.

Das Plugin kann einzeln für 199 Euro oder im Verbund mit anderen Schätzen für knapp 500 Euro in der Arturia V-Collection erworben werden. Dazu gibt es eine mit 400 Presets recht ansehnliche Library.

Einen AMAZONA.de Test findet ihr hier.

Sonic Project OP-X Pro-II

Bereits etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch ein legitimer Kandidat, ist das OP-X II Pro Plugin von Sonic Projects, hier im Amazona Test. Der OP-X Pro II ist genau genommen ein Klon des OB-X und nicht des OB-Xa, dem man nachsagt, dass er nochmals voller und wärmer klingt als der OB-Xa.

Der Klassiker unter den OB-X Klonen

Der Hersteller bietet auf seiner Website verschiedenste Versionen der Oberheim-Emulation an. Neben OX-X und OP-X Pro, die als die Standard-Line bezeichnet werden, wird eine als Mini-Line bezeichnete Klasse geboten. Hier werden mit dem OP-X Player und dem OP-X Free günstige bzw. kostenfreie Einstiege in das OP-X Universum geboten.

Das Flaggschiff der Serie, als Bentley-Line bezeichnete OP-X II Pro, soll Gegenstand unseres Tests sein.

Das Design ist wie bei einigen der Konkurrenten nicht darauf ausgelegt, nur das Original zu kopieren. Das Originalkonzept wurde um viele Features erweitert. Es ist möglich, nicht nur Synths der OB-Serie oder dem Matrix 2 zu emulieren, sondern auch viele andere Klassiker wie Jupiter-8, Minimoog oder Prophet-5. Wahrlich eine Eierlegende-Wollmilchsau.

.. hier mit geöffnetem Sound-Browser

Der Kern der Software ist eine Technik, die vom Hersteller als SVD (Separate Voice Design) bezeichnet wird. Um aus einer Stimme mehrere zu erzeugen, wird der Algorithmus nicht bloß kopiert. Stattdessen ist es möglich, über unzählige Parameter das Verhalten genauestens zu kontrollieren.

In der mehr als 2.500 Presets fassenden Library wurden endlos viele Patches von ikonischen Tracks der 80er-Jahre nachgebildet. Die CPU-Auslastung ist sehr moderat. Das Plugin läuft also auch auf „Vintage-Computern“. Mit 179 $ lässt sich der Hersteller das Riesen-Featureset allerdings auch einiges kosten. (Nachtrag der Red: Der auf der Seite angegebene Streichpreis ist kein Aktionspreis, sondern ein Dauertiefpreis von 85,-€. Erik musste aber davon ausgehen, dass der Preis regulär 179,-€ beträgt)

Der „Dauertiefpreis“ des Herstellers ist kein Aktionspreis.

Im Test punktete das Plugin durch die vielen möglichen Settings und die große daraus resultierende klangliche Vielfalt. Der Segen kann aber auch schnell zum Fluch mutieren. Es hat sich oftmals schwierig gestaltet, schnell und intuitiv Patches vom Original nachzubauen. Manchmal ist weniger eben mehr.

IK Multimedia Syntronik OX-a

Aus dem sonnigen Italien stammt eine weitere Emulation des Klassikers. Im Paket Synthronik Instruments von IK Multimedia befindet sich ein Plugin mit dem Namen OXa.

Im Gegensatz zu den Mitbewerbern setzt IK nicht auf Emulation, basierend auf Software-Algorithmen, sondern auf Samples. Unter Verwendung der Sample-Tank-Engine werden die Aufnahmen allerdings nicht nur abgespielt, sondern durch clevere Modulation und Kombinationen in ein sehr lebendiges Abbild der Originale verwandelt. Die Basis sind Bänke von Multi-Samples, die selbst beim Anschlagen derselben Note mit der gleichen Velocity immer auf leicht unterschiedliche Aufnahmen zurückgreifen. So wird der analoge Charakter trotz der Verwendung von statischem Material sehr authentisch emuliert.

Der Sample-Player SYNTRONIK mit einigen Synth-Features von IK-Multimedia

Das Konzept des Plugins ist eine Kombination aus OB-X und OB-Xa. So können die Modulationsmöglichkeiten des OB-X und das berühmte 4-Pol-Filter kombiniert werden.

Ein Highlight sind die Filter-Emulationen. Hier sind nicht nur die Originale aus den Oberheim Synthesizern verfügbar, sondern auch die Emulationen der anderen Bestandteile des Synthronik Paketes. Der Grundsound kann auch mit dem Klang eines klassischen Moog Ladder-Filters oder dem aus Jupiter-8 und Juno-60 ausgedünnt werden. So eröffnen sich völlig neue Klangwelten.

Die Effektsektion mit 38 Effekten bietet neben dem Bread & Butter-Paket auch Emulationen von anderen klassischen Studioeffekten wie LA-2A, 1176 oder dem Roland Tape-Echo.

Das Synthronik-Paket gibt es nicht nur für klassische Computer, sondern seit Neustem auch für iOS. So ist es selbst unterwegs möglich, in den Genuss des Vintage-Sounds zu kommen. Das volle Paket schlägt mit 399 Euro zu Buche. OXa allein kostet 49 Euro und verbraucht für die 6.500 Samples ca. 3 GB Festplattenspeicher.

Disco DSP OB-XD 2.0 (Freeware)

Völlig kostenfrei ist es möglich, den Clone OB-XD von Disco DSP zu erwerben. Auch wenn das Plugin ohne Restriktionen heruntergeladen und verwendet werden kann, schlägt er Hersteller eine Spende von 49 Euro vor.
Besonders cool ist, dass der Code komplett auf Github veröffentlicht wurde. So ist es dem findigen Anwender möglich, eigene Modifikationen vorzunehmen. Das klappt natürlich nur, wenn das entsprechende Fachwissen vorhanden ist.

Aufgeräumt – das UI vom OB-Xd

Man schreibt sich beim OB-XD nicht bloß auf die Fahne, das Original zu kopieren. Deswegen hat das Disco DSP-Team, wie auch die anderen Mitbewerber, eine Menge Zusatzfunktionen eingebaut.
Anfang August 2020 haben die Entwickler dem Produkt mit Version 2.0 eine Menge praktischer Features hinzugefügt. Nun ist es möglich, das Plugin standalone auf Mac OSX Catalina laufen zu lassen. Auch eine Linux-Version, MIDI-CC- und Retina-Support wurden hinzugefügt.

Eine komplette Liste der neues Features und ein kleines Review dazu findet ihr in dem passenden AMAZONA.de Artikel.

Synapse Audio Obsession

Neben den Features des Vorbildes bietet die Synapse Audio Interpretation Delay, Reverb und Chorus sowie eine Hand voll besonders cooler Modulations-Features.
Hierzu zählen unter anderem zwei Modulations-Sequencer und eine komfortable Modulationsmatrix zum relativ freien Zuweisen der Quellen und Ziele. Es ist auch möglich, das Keyboard in zwei Zonen aufzuteilen.
Das Verhalten der Voiceboards des analogen Vorbildes kann mittels eines Sets aus hinzugefügten Trimmpotis genau kontrolliert werden. Damit kann das Verhalten des Originales sehr akkurat reproduziert werden.

Als besonderes Alleinstellungsmerkmal bietet Obsession Unterstützung für MPE und den Native Instruments NKS Standard. Ready for the future quasi.
Das Plugin bietet 16 Stimmen und kommt mit 420 vorgefertigten Presets im Gepäck. Für 89 Euro ein wirklich guter Deal, ohne Frage.

Einen Teaser findet hier hier.

Spacy – Obsession von Synapse Audio

Klangvergleich aller Plugins zum Original OB-Xa

Wie müsste ein optimaler Vergleich aussehen?

In der Industrie ist Benchmarking eine weit verbreitete Technik. Hierbei wird versucht, Neuentwicklungen auf möglichst objektive Weise mit sogenannten Benchmarks (engl. Vorlagen) zu vergleichen. Dazu werden einzelne Noten oder einfache Akkorde mit vordefinierten Patches aufgenommen und die sich ergebenden Wellenformen mittels FFT-Analyse verglichen. So können selbst geringste Klangunterschiede festgestellt werden.

Die wichtigste Grundvorraussetzung dafür ist die volle MIDI-Kontrolle über Benchmark und Zielsystem. Nur so können Einstellungen sicher und konsistent reproduziert werden. Leider ist dies bei den Oberheim Geräten der ersten Stunde nicht möglich. Da noch nicht einmal Mittenraster an den Potis vorhanden sind können also keine vergleichbaren Patches eingestellt werden.

Wie bei jedem anderen analogen Synthesizer, besonders denen aus vergangenen Tagen, sind direkte Klangvergleiche daher sehr schwierig.

Ein weiteres unüberwindbares Problem ist, dass in der Vergangenheit viele Teile des Entwicklungs- und Produktionsprozesses alles andere als standardisiert waren. Das Ergebnis waren Geräte derselben Serie mit erheblichen klanglichen Unterschiedenen. Selbst im gleichen Produktionsrun ist es so kaum machbar, zwei Geräte zu finden, die absolut gleich klingen.

Es ist daher schwierig, direkte Vergleiche mit einem speziellen Testgerät zu ziehen. Welches sollte denn als „der OB-Xa“ bezeichnet werden?

Die beschriebenen Effekte werden dramatischer, je mehr miteinander interagierende Komponenten im Spiel sind. Besonders herausstechen hier Frequenzmodulationseffekte oder selbst die Summierung von Oszillatoren, besonders wenn diese zueinander verstimmt sind.

Aus diesen Gründen bitte ich darum, die zur Verfügung gestellten Klangbeispiele mit Bedacht zu genießen. In Anbetracht der eben beschriebenen mangelnden Vergleichbarkeit können diese je nach Selektion ein falsches Bild auf die Mitbewerber liefern. Am Ende entscheidet wie so oft eher das Gefühl.

Anmerkungen von Dirk Matten zum OB-Xa

„Zur Verstimmung der Oszillatoren des OB-Xa: Oberheim wollte es besonders gut machen und reinigte die Voicecrads nach dem Lötbad in einer entsprechenden Flüssigkeit. Diese griff jedoch nach einiger Zeit die Kohleschicht der Trim-Potis an, was zur Folge hatte, dass eine oder mehrere Stimmen im Laufe der Zeit verstimmt waren, sich durch die Auto-Tune-Routine nicht mehr stimmen ließen und vom Servicetechniker meiner Firma ersetzt werden mussten. Das Gemeine war, dass dieses Problem der Firma Oberheim lange bekannt war, man es aber nicht für notwendig hielt, die Geschäftspartner entsprechend zu informieren. Die Trim-Potis sollte ausschließlich von einem erfahrenen Servicetechniker nach der vorgeschriebenen Abgleichroutine mit entsprechendem Testequipment verändert werden (nach meinen Beobachtungen kein großes Problem), alles Weitere wurde dann von der Auto-Tune-Routine erledigt. Wurde das vorliegende Gerät entsprechend modifiziert und regelmäßig abgeglichen? Darüber hinaus korrodierten die Beinchen der gesteckten ICs, was zu Übergangswiderständen und somit bei den Oszillatoren zu Stimmproblemen führte. Diese mussten bzw. müssen auch heute noch vorsichtig mit einem Radiergummi gereinigt werden.

Und wenn ich noch etwas ergänzen darf, das sind ja Geschichten, die berühren:
Von den ersten drei gelieferten OB-X ging einer an Klaus Doldinger, Nummer 2 ans Studio Cornet in Köln, Nummer 3 blieb im Laden zu Vorführzwecken.
Im Studio Cornet produzierte Hans Schulz das erste Album von Andy Borg, landete mit Adios Amor einen Riesenhit (ruhig weiterlesen), er nutzte den neuen OB-X und schaffte so einen ganz neuen Sound im Schlagerbereich. Ab sofort wollten alle Schlagerproduzenten und Schlagergrößen auch einen Oberheim: Heino, Erich Ließmann (Jean Frankfurter als Künstlername), übrigens Produzent von der kleinen Helene, die ich sehr gut finde und und und. Die monatlichen Lieferungen, später OB-Xa, DSX und DMX, waren schon vor dem Eintreffen verkauft. Persönlich habe ich eher den Prophet-5 und die LinnDrum gut gefunden, aber wer bin ich, da Kunden etwas vorschreiben zu wollen.“

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Fazit

Im direkten und sehr subjektiven Vergleich gewinnt meiner Meinung nach klar das Produkt von Arturia. Besonders die tiefen Noten erschienen druckvoller und durchsetzungskräftiger als bei den Mitbewerbern. Lediglich die Lebendigkeit war nicht vollends zufriedenstellend. Irgendwie hatte ich von Zeit zu Zeit zu sehr das Gefühl, mit einem Software-Synth zu arbeiten. Ich denke, hier ist es schwer, eine wirklich gute Balance zu finden. Arturia-typisch sind auch Dokumentation, UI und Usability auf dem neusten Stand der Technik. So strahlt das Paket eine Vertrauenswürdigkeit aus, die von den Mitbewerbern nicht erreicht werden kann. Wer auf die ganze Kollektion des  Herstellers setzt, wird auch in puncto Preis-Leistung keine Abstriche in Kauf nehmen müssen. Auch im Direktvergleich klingen die Aufnahmen von Arturia am nächsten zum Original.

Generell etwas abgeschlagen ist die samplebasierte Version von IK Multimedia. Wie zu erwarten sind algorithmische Software-Klone, denen die auf Recordings basieren, in vielerlei Hinsicht überlegen. Es fehlt dem Synthronik-Paket trotz sehr guter Umsetzung des Samplings letztendlich an Lebendigkeit. Man hat oft das Gefühl, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt. Da die OB-X Komponente sich im kostenlosen Synthronik Free befindet ist die Anschaffung dennoch keine falsche Entscheidung. Im Mix und Verbund mit anderen Klangerzeugern fallen die Unterschiede am Ende kaum noch auf. IK Multimedias Produkt ist also klar Sieger im Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Software von Sonic Projects ist klanglich sehr reichhaltig und durchsetzungsfähig. Kleiner Minuspunkt ist meiner Meinung nach der übertriebene Feature-Reichtum. Durch die vielen Optionen fiel es am schwersten, ein bestimmtes Patch zu erstellen und zielgerichtet Sounds zu designen. Manchmal ist weniger doch mehr. In der Vorbereitung auf den Test fiel auch die große Menge an Versionen etwas negativ auf. Es war schwer zu erkennen, was genau die richtige Version ist und ob es sich lohnt, den jeweiligen Aufpreis für das entsprechend leicht veränderte Featureset zu bezahlen. Eventuell wäre es sinnvoll, hier etwas aufzuräumen.

Natürlich ist das analoge Original in Sachen Lebendigkeit von keinem der Plugins geschlagen worden. In vielen Fällen legte der „Echte“ sogar etwas zu viel dieser besagten Lebendigkeit an den Tag. Meine klare Kaufentscheidung ist der Arturia Klon für die Puristen und die IK Multimedia Variante für die Sparfüchse.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    …ich habe jetzt nur den Artikel überflogen und in ein paar Klangbeispiele reingehört…nun es gibt da wohl eine Überraschung…

  2. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Nach diesen Klangbeispielen würde auch ich beim Arturia hängenbleiben. Kann es sein, dass einige Beispiele (z.B. 1, 4, 12) ein wenig verzerrt sind?

  3. Profilbild
    Marco Korda AHU

    OMG… nach diesen Klangbeispielen wird klar, dass KEINE der Software-Emulationen auch nur annähernd dem Original Paroli bieten kann.

    Außerdem sind die Klangunterschiede zwischen den VSTs gewaltig. Ich hätte gemäß den vorliegenden Beispielen ebenfalls Arturia den Vorzug gegeben.

    Klar, das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Aber es zeigt, dass die (Marketing-)Behauptung, Software-Emulationen wären den Originalen dicht auf den Fersen, nicht immer geglaubt werden kann. Zumindest für diesen Synthesizer muss das in Zweifel gezogen werden.

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      AMAZONA Archiv

      @Marco Korda …die Unterschiede sind immens, da stimme ich dir voll zu.

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      Ashatur AHU

      @Marco Korda Ein großer Streitpunkt zwischen befreundeten Elektronik Musikern und mir… Ich behaupte bis heute das Software mit Analoger Hardware noch nicht mithalten kann. Ich arbeite auch viel mit Software aber dann damit was sie wirklich gut kann und zwar Digital. Plug ins können heutzutage den Charakter von Analoger Hardware gut einfangen aber es fehlt das gewisse etwas. Daher nehme ich da lieber noch Hardware … Es schont zusätzlich die CPU des Rechners und man hat auch noch die Haptik eines Instruments.

  4. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich interpretiere den Test noch anders (vielen lieben Dank übrigens an Erik für die Mühe), als die Forums-Kollegen es tun: Für mein Gehör ist die Emulation des OB-Xa V von Arturia schon recht dicht am Original dran. Klar, man hört deutlich einen Unterschied. Aber wenn ich den blassen schnöden Sound an sich nehme … dann klingt Arturia für mich sogar brauchbarer als das Original. Eigentlich klingt für mich der Hardware OB-Xa sogar ein wenig so, als wären die einzelnen Stimmen einigermaßen heftig gegeneinander verstimmt. Und zwar deutlich mehr, als es Onkel Tom ursprünglich im Sinn gehabt hat. Das mag am Alter des Instruments liegen (oder auch an meinem Gehör, das will ich nicht ausschließen).

    Gut, klar, das Marketing-Gewäsch. Da hat der OP-X Pro-II ganz eindeutig das Ziel verfehlt. Vermutlich ist das ein toller VST, den man rundherum brauchbar einsetzen kann. Nur das »Pfeifen« der Resonanz in den Filtern höre ich da nicht heraus. Es genügt eben nicht, die Optik des VSTs (AUs, AAXs, was auch immer) mit PhotoShop in Richtung des Originals zu Trimmen.

    Ich persönlich würde bedenkenlos zur Arturia-Emulation greifen.

    P.S.: Ich hätte mir eventuell noch einen typischen »Africa«-Soundvergleich für den Test gewünscht. Aber hinterher ist man immer schlauer.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Flowwater Ich hatte lange einen Xa und genau dieser „einnehmende“ Effekt, den dieser im Mix dann hat, hat das Gerät aus vielen Studios vertrieben (auch meinem). Der Oberheim X klingt fetter, breiter, geiler aber verdrängt nicht so wie der Xa. Das Arturia Plugin hat diesen Effekt nicht, vielleicht ist dieses daher freundlicher im Mix. Auch wäre in dem Test ein Vergleich mit dem Oberheim X nicht das schlechteste gewesen (man darf mal träumen).

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        pestomusic

        Ich hatte genau diese Ansicht auch drüben bei Gearslutz im Thread zur Arturia-Emulation vertreten. Wenn das Ziel 100% Emulation (ja ja, ich weiß, sagen wir 95%) ist, dann hat das Arturia leicht aber doch deutlich hörbar verfehlt. Wenn es aber darum geht, welcher Synth sich besser in den Mix einpasst, aber den Charakter des Originals einbringt, dann ist Arturia sicherlich ein super Tool, mit dem man schnell Obi-Vibes bekommt, aber man sich nicht verrenken muss, um den kantigen Sound im Mix zu platzieren.

        So isoliert gehört, besticht das Original einfach durch diese Räumlichkeit und Tiefe, die wahrscheinlich aus den leichten Spec-Unterschieden der Voicecards herrührt, aber in Verbindung mit anderen Instrumenten nimmt so ein Sound natürlich einiges an Raum ein, da ist man mit einem virtuellen Nachbau deutlich schneller am Ziel.

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @pestomusic Danke für diese Einschätzung. Dann hatte ich also nix an den Ohren. So kam es bei mir nämlich auch rüber.

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          NDA

          @pestomusic Hallo pestomusic,
          die „Räumlichkeit“ und „Tiefe“ lassen sich m.E. tatsächlich aus den leichten Fertigungsunterschieden der voice-cards ableiten:
          „Oben und unten“ (Frequenzen) sowie „Breite“ (hier vor allem durch Schwebungen): leichte Verstimmungen der einzelnen Oszillatoren und Filter
          „Tiefe“ („vorne / hinten“): leichte Unterschiede der Hüllkurven, die dadurch vermutlich den Eindruck einer unterschiedlichen Tiefenstaffelung vermitteln (sowohl durch attack wie auch release Zeiten)

          Ein paar weitere Gedanken zum Analogdesign und Einflüßen habe ich in einem Extra-Kommentar unten angefügt; sowohl mit Blick auf Software-Emulation wie auch Analog-Clones.

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    DANIEL FISCH

    Der Vollständigkeit sei noch OB Legacy von UVI erwähnt. Wie bei IK Multimedia hat man hier auch mit Samples zu tun (wie immer bei UVI’s vintage Instrumenten). In dieser Sammlung hat man neben dem OBXa noch weitere klassische Obies (OB-X, Matrix Serien etc). Klanglich wie immer exzellent.

  6. Profilbild
    vssmnn AHU

    Lustig wäre es gewesen, der geneigten Hörerschaft einen völlig artfremden „Trojaner“ in Form von Synth 1 oder Lennard als Soundbeispiel unterzujubeln.
    Quasi als Blindtest für akkustische Homöopathen.

    • Profilbild
      chk

      @vssmnn … was für einen Test und Vergleich von Software-Emulationen des OB-Xa ziemlich sinnfrei gewesen wäre. Außerdem sind solche Tests mit sehr wenigen Vergleichssounds doch recht schwach in der Aussagekraft. Eine Emulation sollte über eine große Bandbreit dem Original sehr ähnlich klingen, und, vor allem auch bei extremen Sounds, sprich viel Resonanz, knackige Sounds mit Punch, z.B. mit kurzer Filter-Decay Phase, oder vor allem auch Sounds bei denen mit schnellen LFO’s moduliert wird.

      Ich fand die Synapse-Emulation auch nicht gut, aber, ich fürchte dass bei den Testsounds vergessen wurde in der Voice-Sektion die Resonanz anzupassen, und dass die Sounds deshalb so anders klingen als das Original. Aber, wie gesagt, den Synapse fand ich nicht wirklich gut. Irgendwas fehlt da, und, die Synths von denen klingen auch immer so, als wäre das Top End abgewürgt. Ist sogar in einem Frequenz-Spektrometer zu sehen. Oben rum fällt die Kurve ziemlich schnell ab. Ist wahrscheinlich ein Weg um CPU zu sparen. Man hört’s halt.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    …eine Frage hätte ich aber :
    Erik Steckmann arbeitet im Moment nicht an Behringers Oberheim Clone, oder?

  8. Profilbild
    Erik Steckmann RED

    Wirklich interessante Zusatzinfos. Ich bin mir nicht sicher wie gut der Servicestand des Testgerätes war und hatte auch das Gefühl das da wohl ein wenig Tuning nötig gewesen wäre.

  9. Profilbild
    chk

    Zum Test möchte ich noch anmerken, dass der OP-X Pro, und der OBXd NICHT den OB-Xa emulieren, sondern der OP-X Pro den OB-X, und der OBXd „von OB-X und OB-Xa inspiriert sind“, laut Entwickler. Der OB-X und der OB-Xa klingen sehr verschieden, und, es hat schon seinen Grund warum der eine mittlerweile doppelt so teuer ist wie der andere. ;)

    • Profilbild
      DANIEL FISCH

      @chk Genau. Verschiedene Stimmenarchitektur bei OB-X (diskrete Schaltungen) und Xa (Curtis chips), also anderer Klang. Gilt daher auch für die Emulationen. Hätte erwähnt sein müssen

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @chk Habs nachgetragen – irgendwie sind wir fälschlicherweise davon ausgegangen, das dieser Umstand bekannt ist. Aber du hast schon recht, jetzt ist es im text deutlich erwähnt.

  10. Profilbild
    Tyrell RED

    Mein persönlicher Favorit bleibt übrigens der OP-X Pro II. Ich persönlich wurde nicht warm mit dem Arturia.

    • Profilbild
      DANIEL FISCH

      @Tyrell Geht mir auch so. Wie viele andere Leute auf YT zB finde auch ich den Arturia ‚dünn‘ im Klang. Der Obsession klingt voller, und hat mehr low end, meinem Gehör nach. Mein Fave bleibt aber der OPX Pro II, auch wenn der den OB-X emuliert (gleiche Stimmenarchitektur), und nicht den Xa

    • Profilbild
      pestomusic

      @Tyrell +1

      Vor allem, wenn man bedenkt, wie alt der Synth mittlerweile ist. Angeblich soll ja eine neue Version geplant sein – ein Interview mit Peter, dem Entwickler würde mich mal interessieren ;)

  11. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hmm….bei mir kommt das leichte Geschmäckle hoch, das hier das neue Arturia Plugin gefeatured werden soll.
    So wie die Kommentare hier sind, scheint dies auch gelungen zu sein.
    Plugins, die nicht das Instrument emulieren, welches zur Debatte steht, zum Vergleich heranzuziehen,
    ist nicht statthaft.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      Erik kann und soll seine Meinung genau so äußern wie er das möchte. Wir haben es ausdiskutiert – ich hätte für den OP-X PRO II gestimmt, aber ich bin nicht der Autor. Und um es klar zu sagen, Erik hat sich bei Arturia noch nicht mal eine offizielle NFR besorgt, sondern arbeitete tatsächlich nur mit der Demo-Version.
      Bzgl. Preis siehe weiter oben meine Begründung: So lange der Hersteller mit dem Satz wirbt: „LIMITED SPECIAL DEAL“, so lange ist der offizielle Preis 179,-€. Das hat nichts mit Recherche zu tun, sondern mit irreführender Werbung.

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich finde solche Vergleiche nichtssagend. In der Gesamtbetrachtung zählt nicht, ob ein virtueller Synthesizer zu 100% ein Original emulieren kann (wird er nicht, ist aber im musikalischen Kontext auch nicht wirklich relevant). Letztendlich wird das Signal auch des Originals nochmal durch digitale Wandler gejagt im Aufnahmeprozess. Spannender wäre es, ganze Arrangements damit zu hören. Erst dann lässt sich auch wirklich etwas über die Qualitäten oder Schwächen sagen.

  13. Profilbild
    harrymudd AHU

    Wie hieß es früher in der Werbung: Mühe allein genügt nicht.
    Die Klangbeispiele sind wenig aussagekräftig: Stellenweise mono, stellenweise digital übersteuert und pegelmäßig verschieden. Bei einem Vergleichstest sollen die Parameter angepasst sein, bei denen ein Unterschied durch Anpassung der Probanden egalisiert werden kann – also Pegel und parametrisch gleiche Einstellungen.
    Vielleicht ist der Vorschlag mit der Expertise gar nicht so verkehrt…

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @harrymudd Jo, da hapert es an einigen Stellen. Verstimmter Kandidat drin… und mal wird im Vergleich bei einem Synth ein G angekloppt, beim anderen ein E (siehe Filter Sweeps).
      Bei aller Sympathie – diese Präsentation an sich ist qualitativ unterirdisch.

  14. Profilbild
    allforjupiter

    Gut gemacht Erik. Lass dich durch die Nörgler nicht entmutigen. Da steckt jede Menge Arbeit in dem Artikel. Ich erinnere an den Behringer Pro-1, wo ein Leser der besonders viel Kritik übte am Test von Florian Anwander, einen eigenen Test nachlieferte, der dann unter aller Kanone war.
    Du hast seriös und so objektiv als möglich, Deine Meinung als Profi abgegeben und diese begründet. Mehr kann man eigentlich nicht verlangen.

  15. Profilbild
    pestomusic

    Danke für den Vergleich, aber ich sehe das leider ähnlich wie harrymud und Willemstrohm, auch, wenn ich Letzterem im Ton nicht ganz zustimme. Das genaue Matching nach Ohr benötigt einfach deutlich mehr Zeit und die stand hier wahrscheinlich nicht zur Verfügung.

    Aber gerade das Abspielen unterschiedlicher Akkorde und auch der „Vergleich“ zwischen vermeintlich gleichen Sounds, wobei einer Resonanz kurz vor voll hat, der andere aber nahezu gar keine, stellt leider überhaupt keine Vergleichbarkeit her.

    Gerade beim 2-Pole Filtersweep ist das schon wirklich SEHR auffällig, der OP-X Pro spielt eine satte Oktave tiefer mit wenig Resonanz, Arturia mit ganz ordentlich (gefühlt 3/4) Resonanz, der OB-Xd mit nahezu keiner, IK-Multimedia dito, der Obsession irgendwo ganz woanders und beim Original ist das Filter an der Schwelle zur Selbstoszillation.

    Keine Ahnung, ob hier bei der Benennung von den ursprünglich aufgenommenen Files was durcheinander geraten ist und wir hier die eigentlich falschen Dateien hören, aber in der Form ist das leider wenig brauchbar.

    Krass ist nichtsdestotrotz diese Räumlichkeit beim Original.

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      AMAZONA Archiv

      @pestomusic …also das mit der Vergleichbarkeit der Soundbeispiele ist schon merkwürdig….ich höre da wirklich kaum einen Ähnlichkeit …
      nee, bei aller Liebe, entweder ist bei den Soundbeispielen was falsch gelaufen, oder die Emulationen sind alle totaler Schrott

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        Round Robin AHU

        Ich stimme dir da zu. Ich hab die Sounds mit dem OP-X Pro II vorhin nachgestellt und es klingt genau wie bei den Beispielen vom OB-Xa und Arturia. Ich kann die Soundbeispiele überhaupt nicht nachvollziehen.

  16. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Beim Original sind die Stimmen ganz schön panoramisiert. Geht das bei den Plugins nicht?
    Der Satz „Erik hatte sich daher schon überlegt, diesen Bericht komplett ohne Audiofiles zu veröffentlichen.“ war angesichts der zu erwartenden Reaktionen prophetisch.

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    acuriousdan

    Danke für den Test – Oberheim Nachbildungen scheinen ja gerade schwer in Mode :) Finde die Klangbeispiele leider etwas wenig aussagekräftig. Wie im Artikel beschrieben ist ein 1:1 Vergleich wohl kaum sauber möglich, hätte mir daher gewünscht, dass man mit jedem Instrument vielleicht ein paar typische Patches (Poly-Brass, Pad etc.) so wohlklingend wie möglich erstellt und dann die gleiche MIDI-Sequenz damit abspielt. Hatte selbst nie ein Original in den Händen, habe jedoch etwas Zeit mit der Demo-Version von Obsession verbracht und fand sie extrem gut. Authentizität kann ich wie gesagt nicht wirklich beurteilen, mir gefällt der Grundklang der Synapse Audio-Emulation jedoch eindeutig besser als das, was ich von Arturia Klang-Demos auf deren Webseite gehört habe – genauso wie bei der Minimoog-Emulation der beiden Hersteller. Wenn es nur nach den Klangbeispielen hier ginge, würde ich Arturia in der Tat auch eindeutig den Vorzug geben. Daher ist ein Selbsttest mit den Plugin-Demos wohl die einzig sinnvolle und faire Lösung.

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    Sontopi

    Ja ja, Adios Amor, der Sound, der eine ganze Generation von Synth-Enthusiasten prägte :D Den OB-Xd gibt es übrigens auch als „Engine“ für den Zynthian!

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    AMAZONA Archiv

    Ich weiß nicht, ob‘s nur mir so geht… diese ganzen Emulationen von old school gear, sei es nun Synths, Kompressoren oder irgendwelche Effektgeräte, geht mir auf den Geist. Wer ist da die Zielgruppe? „Klassisch“ ausgebildete Tontechniker, die auf den Originalen gelernt haben und diese möglichst mit 1:1 Optik im Rechner haben wollen?
    Ich als Hobbyist mit semiprofessionellem Anspruch will gut klingende und sinnvoll parametrisierte Plug ins, und nicht irgendeinen emulierten Scheiss, der „99%“ wie irgendein Original klingt, das ich nie unter den Fingern hatte und eh nicht richtig einschätzen kann. Das fehlende 1% ist in der Regel der Unterschied zwischen geil und „tangiert mich peripher“. Irgendwie fühle ich
    mich bei dem ganzen Emulationswahnsinn erinnert an gewisse „Puppen für Erwachsene“ , wo irgendwie auch alles dran ist… aber das Gefühl ist dann doch anders … habe ich gehört ?

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      AMAZONA Archiv

      Keine Ahnung, ob es nur dir so geht. Mir geht es jedenfalls nicht so. Der Name der Emulation ist mir eigentlich egal, nicht aber die emulierte Charakteristik im Sound. Für mich machen die Emulationen durchaus Sinn, nicht wegen der Imitation von irgendwas, sondern wegen der reproduzierten Alleinstellungsmerkmale, die in der Gesamtheit, bei Anwendung VIELER (virtueller) Synths eine breiteres Spektrum ergeben. Außerdem liebe ich oldschoolige GUIs. Kleiner psychologischer Effekt, der pusht.

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        AMAZONA Archiv

        Mich pusht der tatsächlich nicht. Stell dir vor, bei „Photoshop“ gäbe es ne 1:1 Kopie vom Pinsel von van Gogh. Würde mich auch komplett kalt lassen ?
        Auch wenn die damit gemalten Sonnenblumen fast so aussehen würden wie vom Meister persönlich.

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          AMAZONA Archiv

          Speziell zu Oberheim Synths muss ich sagen, dass die mich auch nie sonderlich geflasht haben. Schöner Klang allein isses nicht.

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      Flowwater AHU

      OK, da kann ich einen Einblick geben. In einem der letzten »Sales« von Arturia habe ich die »V Collection« ergattert. Mich interessieren bei weitem nicht alle Instrumente in der Collection, aber beim »CS-80 V3«, beim »Synthi V« und vor allem beim »Synclavier V« habe ich feuchte Hände bekommen.

      Nur mit diesen drei VSTs habe ich schon Tage an Zeit verbracht. Die anderen VSTs habe ich noch gar nicht installiert, einfach weil sie mich (noch) nicht sonderlich interessieren. Und den »Synclavier V« habe ich bisher auch einfach nur mal kurz angehört. Aber der »CS-80 V3« … alter Schwede kann ich verstehen, warum das Original so einen Kultstatus hat. Man wählt einfach mal ein beliebiges Preset, haut in die Tasten … und schwebt davon. Und der »Synthi V« ist einfach nur extrem spannend mit seiner Modulationsmatrix. Mir sind musikalisch schon zig Ideen gekommen, wozu ich nur diese beiden VSTs einsetzen werde.

      Deswegen von mir die Aussage: Lieber Gott, ich danke Dir, dass Du mir die Eingebung gegeben hast, diese Collection zu kaufen … auch wenn selbst der vergünstigte Preis für mich schon eine kleine Herausforderung war (vor allem eine überwindungstechnische). Mir ist es VÖLLIG WUMPE, ob die Arturia-Emulationen nun die Originale zu 80%, zu 95% oder 99,5% nachbilden. Das sind einfach superinspirierende VSTs. Und das langt mir völlig.

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        AMAZONA Archiv

        @Flowwater So isses. Halleluja!
        Das Problem bei der V-Collection ist nur, dass es eigentlich tooooooo much ist. Da liegen auch bei mir noch eine Menge Synths „auf Halde“. Wenn man tiefer eintauchen will in alles, dann lähmt die schiere Masse auch hier oder da.

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          Flowwater AHU

          Ja, stimmt, dieses »Problem« habe ich auch, Wobei ich das eher als Luxusproblem sehe. Denn

          a) hindert einen nichts daran, Disziplin walten zu lassen und sich erst einmal nur die VSTs zu installieren, die einen interessieren. So haben wir beide es gemacht.

          b) ist der Einzelpreis der mich interessierenden VSTs wesentlich höher gewesen als der Gesamtpreis, den ich für die Collection gezahlt habe. Ist auch nicht zu verachten, da gerade Musiker immer und gerne über hohe Preise stöhnen. Außerdem ist das im Nachhinein einfach auch ein schönes Gefühl, deutlich mehr bekommen zu haben, als man wollte. Mich persönlich interessieren ja auch noch »Jup-8«, »Matrix-12«, »Modular«, »Prophet«, und zwei gute Klaviere hatte ich bisher auch noch nicht.

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            AMAZONA Archiv

            @Flowwater Das Schöne am Prophet ist, dass du dir aus der Emulation des Prophet 5 und des VS einen kombinierten Synth zusammenbasteln kannst. Haben die sehr pfiffig gemacht von Arturia. Viel Potential drin.

  20. Profilbild
    Round Robin AHU

    @Erik Steckmann:

    Entschuldige bitte die Frage, ich kann deine Klangbeispiele nicht nachvollziehen. Ich hab die Sounds mit dem OP-X Pro II nachprogrammiert und es klingt exakt wie bei den Beispielen vom OB-Xa und Arturia. Ich kann gerne ein Video aufnehmen und hier posten.

    • Profilbild
      Round Robin AHU

      @Round Robin @Erik Steckmann:

      Wie bereits geschrieben, konnte ich eben ähnliche Ergebnisse mit dem OB-Xd erzielen. Können Sie bitte kurz erklären, wie die Soundbeispiele entsenden sind. Wurden die Sounds anhand der Indikatoren der originalen Potis erstellt oder wurde die Sounds nur mit subjektiven (Hersteller) Vorlieben gefertigt?

      Ganz im ehrlich, wenn ich vergleichbare Soundbeispiele erstelle, dann versuche ich die Vergleichssound ähnlich aufzubauen. Damit man einen Eindruck gewinnen kann, wie sie sich der Sound (Filter, Enevelopes, Klangbild und Panorama) der jeweiligen Synths verhält. Besonders im Vergleich, versuche ich so nah wie möglich zu editieren, damit man stärken und schwächen deutlich erkennen kann*.

      Ich konnte Ihre Klangbeispiele mit zwei (mir vorliegenden) Synthesizern klanglich nachbilden. Ihre Beispiele zeigen nur auf, dass alle anderen Synthesizern die Sounds von OB-Xa und Arturia charakterlich nicht nachstellen können. Es tut mir ehrlich leid, aber dem ist nicht so.

      *Ich bin Sound Designer und Beta Tester für Synth & Effekt Hersteller und nutze einen kleinen Shop für Preset Packs, die man käuflich erwerben kann.

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    Erik Steckmann RED

    Hallo zusammen.
    Als erstes mal Danke für das reichliche und kritische Feedback. Wie Eingangs erwähnt war/bin ich auch nicht wirklich zufrieden mit den Recordings und habe auch im Text erwähnt das ein Vergleich auf deren Basis sehr hinkt. Schande über mein Haupt. Ich gelobe Besserung.

    Ich habe noch ein paar Sachen ausgetauscht und das Ganze leider dadurch nur leicht verbessert. Ich denke das hat verschiedene Gründe. Der OB-Xa war nicht wirklich in Tune und das Patch das ich gewählt habe war nicht durchdacht. Auch an der Dokumentation des Patches hat es in der Eile der Situation wohl gehapert, was dazu führte das ich es nicht so besonders gut wieder herstellen konnte. Dazu kommt das die Softsynths wie schon festgestellt teilweise OB-X, teilweise OB-Xa und teilweise irgendetwas dazwischen Emulieren.

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      Erik Steckmann RED

      @Erik Steckmann Ich habe für die Tests einen Oszillator mit dem niedrigsten Pitch-Setting verwendet und letztendlich feststellen zu müssen das dieses bei den Softsynths teilweise Klänge erzeugt die weit weit unter der Frequenz lagen die das Original erzeugt hat. In allen Tests wurden die Synths vom gleichen MIDI File angesteuert, ich denke die Tuningunterschiede hier kamen zustande weil die Softsynths teilweise ein verschiedenes Grundtuning aufweisen. Die Disco DSP Beispiele sind leider Mono, ich habe im Plugin keine Stelle gefunden an der es Kontrolle darüber gibt. Wenn mir da jemand weiterhelfen kann so würde mich das natürlich freuen.

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        Round Robin AHU

        @Erik Steckmann Leider verspätet, jedoch auch von mir vielen Dank für die Stellungnahme. Leider kann ich es immer noch nicht nachvollziehen. Aber wie auch immer, ich konnte bei einem Mitbewerben einen ähnlichen Test nachlesen, der mein Empfinden und auch meine eigenen Soundbeispielen entspricht.

        Man hört bei den Beispielen deutlich die tatsächlichen Stärken und Schwächen der jeweiligen Synths raus, obwohl diese alle charakterlich eng zusammenliegen. Die Klangbeispiele zeigen es deutlich. Aber lest selber und macht euch ein eigenes Bild:

        https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/oberheim-ob-x-ob-xa-soft-synths-im-vergleich.html

        Es ist sicher Geschmacksache, aber deren Fazit kann ich deutlich unterstreichen. :D

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      Flowwater AHU

      @Erik Steckmann Ich find’s super, dass Du Dir auch noch im Nachhinein so viele Gedanken über Deinen Test machst. Fetter Daumen hoch!

  22. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo. Frag mich immer was diese Vergleiche Solln bringen. Wer verdrödelt sein Alltag damit. Ehrlich Leute. So was wird gar nicht mal installiert. Keine Frage sind die plugs gut. Werden auch hits gemacht. Logisch. Aber einen arp2600 original, meine nicht den billigen nachbau von korg, ist eine andere Welt. Gott sei gedankt an hernn behringer… So hört man das es geht zu guten Geld. Manche hier mögen das nicht.. Zb beispielsweise der Herr psv irgendwie, der immer andere braucht um seine Entscheidung zu treffen.. Kauft sich dann aber auch den moog reussiue bzw korg arp 2600 zzz nie im Leben nen minimoog gehabt zu haben, dann seine unqualifizierten Aussage und man hört nie was von usw.. . Denn geh davon aus, daß sie eig. Keinen Sound machen können. Und sind dann angefressen das der boog besser klingt, als ihr altes Monstrum. Also plug in sind gut, nur nicht das original. Nehmt Serum und gut is.. Peace macht was draus bin Anfänger.

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      cosmolab

      …aber beim Texten biste schon ein Großer:
      Geradezu ein (dadaistisches?) Kunstwerk der Beitrag – habe ihn mit großem Vergnügen gelesen!
      =:-)

  23. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Bei sehr guter analoge Hardware fließt mehr Energie in den Schwebungen , der Sound hat einfach mehr Mojo und zwar in metaphysischen Bereichen, die sich vermutlich nicht auf einem Diagramm optisch messen lassen.

  24. Profilbild
    tantris

    In den wenigsten Fällen ist es möglich, das Verhalten einer analogen Schaltung digital zu emulieren. Solange der Output nur aus High-Low-Pulsen besteht, mag das noch angehen, jedoch erzeugt ein analoger Synthesizer komplexe Wellenformen. Sicherlich kann ein Plugin ebenfalls komplexe Wellenform erzeugen, aber eben nicht völlig identische, verglichen mit dem Original.

    Es wäre deshalb ehrlicher, ein Plugin schlicht Plugin-XYZ zu nennen. Zu behaupten, ein Plugin würde tontechnisch z.B. einen Oberheim emulieren, ist nichts weiter als ein Marketing-Gag, weil der bekannte Name mehr Aufmerksamkeit und damit mehr Verkaufszahlen generiert.

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      Saxifraga

      @tantris Jetzt wende die Argumentation auf Geigen oder Klaviere an und du wirst sehen wie unsinnig das ist. Das würde nämlich bedeuten, das man den Klangcharakter von verschiedenen Geigen und Klavieren nicht „digital“ einfangen kann, was eben Unfug ist. Natürlich haben all diese Geräte und Simulationen Abweichungen vom hypotetischen „Original“, aber diese machen eben nicht den Hauptteil des Klangcharakters aus.
      Wenn man Miles Davis auf seiner Anlage auflegt und anhört, dann ändert jedes Gerät in der Klangkette subtil bis deutlich die Klangfarbe und Raumakustik und dennoch sind wir in der Lage zu erkennen wer da was spielt, wenn die Anlage nicht kompletter Müll ist.
      Die „magic sauce“ existiert nicht.

  25. Profilbild
    Holk

    Leider kann ich mit den Hörbeispielen nichts anfangen. Sie sind mir zu wenig musikalisch. Dieser Vergleich ist sicherlich hinsichtlich der Einstellugen absolut korrekt erfolgt, aber sorry .. ich kann damit echt gar nichts anfangen.

    Ich habe mir einmal diesen Vergleich zwischen OB-Xa und dem Synapse Audio Obession angehört und muss sagen ich bin beeindruckt:

    https://www.synapse-audio.com/obcomparisons.zip

    Auch „der alte“ OP-X schlägt sich fantastisch:

    https://www.youtube.com/watch?v=BlmrnAk0oHU

    Und wer sich für gut klingende Plugins interessiert, dem sei der neue HY-POLY empfohlen. Er klingt fantastisch (hat meiner Meinung nach ein Oberheim SEM – ähnlichen Grundsound.)

    https://hy-plugins.com/product/hy-poly/

      • Profilbild
        Holk

        @DANIEL FISCH Danke für den Link-Hinweis, diesen Vergleichstest kannte ich noch nicht.

        Ich möchte Erik Steckmann auch nicht vorwerfen, er hätte da etwas „zugunsten Arturia abgemischt.“ Die Klangbeispiele des Tests sehen eigentlich nur Arturia überhaupt irgendwie an der Vorlage und die anderen klingen völlig anders -> Es entsteht der Eindruck als ob mit diesen gar kein “Oberheim Sound” möglich sei. “Es könnte ja mehr auch in Richtung Roland oder Korg gehen? Wer weiß. Klar ist jedenfalls, nach diesem Oberheim da klingt’s ja nun mal ganz und gar nicht.” <- Und dieser Eindruck ist einfach nicht richtig.

  26. Profilbild
    4damind

    Ich hätte gedacht das der Obsession von Synapse vorne liegt, immerhin wird er in all den anderen Vergleichen immer vor dem Arturia gesehen.
    Bei meinen eigenen „Tests“ hat der Obsession auch leicht die Nase vorn gehabt…

    • Profilbild
      DANIEL FISCH

      @4damind Die meisten finden den Klang des Arturia zu dünn. Da ich die getesteten Plugins besitze, ist das auch meine Meinung. Der Obsession klingt voller und authentischer im Vergleich zum Arturia.

    • Profilbild
      Holk

      @4damind Ich bin Arturia für die V-Collection echt irgendwie dankbar. Ausser wenigen Individuen wie evtl. Herr Dirk Matten hat doch eh’ keiner alle “Hardware – Vorlagen” aus der V-Collection angespielt und “im Original” gehört. Sozusagen: Wer hat schon einen Jupiter 8,ein Synclavier und einen CS80 zuhause rumstehen? Dank Arturia kann sich heutzutage aber jeder Computerbesitzer durch die Klangwelten der Synthesizer klicken und tatsächlich den klanglichen Unterschied dieser wahrnehmen. Der Character eines Jupiter 8 ist – auch in der V-Collection – anders als der eines Prophet 5. “Aha – so klingt der Roland … und so steht nun der CS80 daneben.” Mensch, wer hat im Leben denn ohne V-Collection mal die Gelegenheit dazu gehabt den Klangcharakter all dieser Legenden auf sich einwirken zu lassen? Und auch wenn der Sound im “Digitalen TAE Format” etwas dünner sein mag als erstens die analogen Originale aber auch als manch virtueller Mitbewerber – ich ziehe meinen Hut vor Arturia. Ich finde auch speziell dass Arturia’s OB-Xa super klingt und on top klasse Presets mitbringt. Synapse Audio’s Variante eines OB-Xa ist für mich persönlich jedoch klar “die Maschine,” die mich klanglich am meisten beeindruckt. „Obsession“ muss sich einem Vergleich mit der Vorlage nicht scheuen. Leider erweckt dieser Test den Eindruck als klingt der nach irgendwas, nur nicht nach OB

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        DANIEL FISCH

        @Holk Ich habe auch die V Collection, und es sind viele sehr brauchbare Synths und Sounds dabei. Einige Emulationen werden jedoch, nach Meinung vieler User inkl. meiner, von anderen Herstellern übertroffen. ZB The Legend als Minimoog Emu, Repro von u-he (Prophet 5) und der Roland Cloud Jupiter 8. Klang empfinden ist natürlich immer subjektiv, aber in direkten Vergleichen mit den Originalen (durch gutgemachte Demos und Duell Videos) kann man schon einschätzen wer authentischer klingt (ohne selbst die Original Hardware zu besitzen, bzw besessen zu haben). Das heisst nicht dass ein Plugin schlecht ist, aber es gibt eben den alten Spruch: das Bessere ist der Feind des Guten. Gut wenn man die Qual der Wahl hat – oder einfach alle kauft ?

        • Profilbild
          Holk

          @DANIEL FISCH Der Meinung schließe ich mich ja ebenfalls an.
          Trotzdem ist die V-Collection sowas wie die „Wikipedia der Vintage Synthesizer.“
          Klar gibt es besser klingende Plugins. Aber in einem Rutsch mal alle Synthesizer nebeneinander stellen und sich die charakteristischen Unterschiede anzuhören ist schon eine tolle Sache.
          Und wie ebenfalls schon erwähnt: Teste mal den HY-POLY aus. Das ist der quasi der polyphone „Nachfolger“ des SEM Clones HY-MONO. Klingt auch besser als so manch „bekannteres“ Plugin.

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          acuriousdan

          @DANIEL FISCH Exakt die von dir genannten Plugins finde ich auch deutlich stärker als ihre Arturia-Äquivalente. Ergänzend für die FM-Abteilung möchte ich noch die „chipsynth“ Produkte von Plogue als besser-klingende Alternative erwähnen, ein FM7 soll ebenfalls in der Mache sein. Die Arturia V-Collection ist für mich lediglich interessant bei Synths, die von den anderen genannten Firmen noch nicht abgedeckt wurden… oder halt wenn es Sample-/PCM-basierte Klangerzeuger sind wie Synclavier oder Fairlight. Bei den Pianos/E-Pianos gibt es auch deutlich bessere Emulationen (Pianoteq, Blue3 etc.). Zu Gute halten muss man Arturia die wirklich große „Masse“ für sein Geld und Oberfläche, Bedienbarkeit sowie Updates/Produktpflege sind auch sehr gut. Habe aber immer das Gefühl, dass die Sound-Engine bei allen ihren Synths ähnlich klingt und finde sie einfach in keinem einzigen Fall oberste Schublade. Zum Einstieg ist es ein super Bundle, wo man dann seine Lieblinge nach und nach ersetzen kann für die letzten Prozente an Klangqualität.

          • Profilbild
            DANIEL FISCH

            @acuriousdan Ja, das sehe ich auch so. War damals auch tatsächlich mit Native Instruments Komplete mein Einstieg in die Softsynths. Viele Leute sehen das mit Arturias Sound engine übrigens ähnlich. Diesen Kritikpunkt liest man öfters, wenn der OB-Xa V diskutiert wird.

  27. Profilbild
    NDA

    Hallo Erik et al,
    Du hast die Feinheiten bzgl. „Analog-“ und „Digital-“ Technik (bzw. Software) im Kapitel „Sound des (…) OB-Xa“ sehr schön auf den Punkt gebracht. Einiges davon läßt sich ja gleichermaßen auf die aktuellen Analog-Clones übertragen.
    Letztlich sind es die Bauteiltoleranzen und auch die Temperaturverteilung bei den alten Geräten mit ihren (starken) Einflußen auf das Schaltungsverhalten, welche die damalige Analogtechnik „lebendiger“ machen. Diese Einflüße schaltungstechnisch in den Griff zu bekommen ist genauso anspruchsvoll wie zu versuchen, das wieder per Software-Emulation nachzubilden.

    Durch die Konsumelektronik mit ihren extrem hohen Stückzahlen sowie verbesserten Fertigungsmethoden sind Bauteile heute mit (deutlich) geringeren Toleranzen zu geringeren Preisen verfügbar. Weiter helfen Verbesserungen in der Schaltungstechnik die Temperaturen an Stellen zu reduzieren, die nicht klangrelevant sind,
    Das ermöglicht einerseits zwar günstige(re) Analog-Clones. Andererseits kann dadurch eben „das letzte Quäntchen“ an Authentizität zum Original fehlen.

    Ob das jetzt im musikalischen Kontext wirklich entscheidend ist, steht hier wie schon in einigen anderen Kommentaren erwähnt auf einem anderen Blatt.

    In Summe wieder ein interessanter und sehr gut lesbarer Artikel von Dir!

    Grüße

    KrauTronicA

    • Profilbild
      DANIEL FISCH

      @NDA Das sehe/höre ich auch so. Modern analog klingt aus erwähnten Gründen anders als vintage analog. Ein OB-6 klingt auch mit Slope nicht wie ein OB-Xa. (Ich weiss, es ist auch kein Xa Klon – ich meine die organische ‚Lebendigkeit‘). Die kurze Demo des Behringer Klons kürzlich wurde von vielen klanglich als zu statisch beschrieben. Gut, das Produkt ist noch nicht fertig, aber es ist zumindest zweifelhaft ob der Klang zu 100% dem Original entsprechen wird. (Hauptsache, sie kommen so nahe wie möglich). Eben moderne Technik, mit allen Vor- und Nachteilen. Vorteile: Preis, Zuverlässigkeit und funktionell vielseitiger. Nachteile: Klang im allgemeinen präziser/klarer/weniger lebendig als früher.

  28. Profilbild
    VirusTI82

    Arturia Plugin Synthesizer die Analoge Vorbilder emulieren kommen für mich nie in Frage, denn Arturia hat es einfach nicht drauf. Heutzutage gibt es immer bessere Emulationen als von Arturia. Auch in diesem Fall. Wer da was anderes hört hat entweder schlechte Abhörmonitore oder wenig Erfahrung mit echten Analogen Synths und weiß nicht wie sich sowas anhören muss. Am wichtigsten ist bei mir immer die Lebendigkeit.

    Die besten OB-XA oder OB-X Emulationen sind für mich OP-X Pro-II und Synapse Obsession.
    Wie immer stinkt das Arturia Plugin ab. Dünn und leblos ohne Seele.

    Wer in der heutigen Zeit noch Arturia nimmt ist selbst Schuld. Hier eine Auflistung was writaus besser emuliert ist.

    – U-HE RePro 5
    – TAL U-NO-LX
    – TAL J-8
    – Sonic Projects OP-X Pro-II
    – Synapse Obsession
    – Synapse The Legend
    – U-HE Diva
    u.s.w

    Damit hat man das gängiste von Moog 4-fach, Prophet-5 Polyphon bis Roland Juno und Jupiter Polyphon bis hin zu Oberheim Polyphon abgedeckt mit einem viel besser emulierten Sound als Arturia.
    Mit Diva kann man sogar noch ein hissl mixen.
    Klar, echte Ansloge sind immer noch am besten, aber die aufgezählten kommen schon sehr dicht dran. Aber die Arturia Software Synths sind echte Heuler. Dünn und leblos. Wie von Arturia gewohnt, schlecht emuliert im Vergleich zu U-HE & Co.

    • Profilbild
      Jens Barth

      @VirusTI82 Ist schon ne Weile her, dennoch kann ich die Verteufelung von Arturia nicht nachvollziehen. Sicher gibt es unter den plugins der V – Collection Höhen und Tiefen, grundsätzlich schlecht sind die aber aller nicht. Besonders da Arturia ja immer auch nachbessert.

      Die von Ihnen genannten Alternativen habe ich und nutze ich auch. Bei Synapse Obsession habe ich allerdings eine Bug, der nervt. In meinem System (Mac M1 OS 12 native und Mainstage gibt es bei Obsession immer Notenhänger, also Sustain ohne gedrücktes Pedal. Passiert auch bei unterschiedlichen Noten. Kein anderes Plugin hat diese Probleme. Dadurch habe ich es ersetzt.

      Meist nutze ich jetzt OB-E vom Gforce, imho die beste Oberheim Emulation auf dem Markt.

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