4 Modelle bis 200 Euro, 1 Sieger?
Vinyl lebt – immer und immer wieder wird es beschworen und in der Tat steigen die Verkaufszahlen langsam, aber stetig an. Kein Wunder, es ist halt auch sexy. So gibt es da draußen noch genug Leute, die die ein oder andere Kostbarkeit auf Vinyl besitzen und die auch hören wollen. Nun bietet nicht jeder Verstärker oder jeder Mixer Phono-Eingänge oder aber nicht unbedingt die Varianten an Qualität, die sich der Nutzer vielleicht wünscht. Mehr noch, möchte man seine liebgewonnene schwarze Scheibe auch außerhalb der eigenen vier Wände genießen können, muss ein Hilfsmittel her: ein Phono-Preamp.
Was auch immer eintritt, häufig kommt man an einem solchen Phono Preamp / Vorverstärker nicht vorbei. Nun gibt es von den kleinen Helfern immer noch eine ganze Menge und auch im Hi-Fi-Bereich ist Vinly längst nicht tot. Wir haben uns vier Phono-Preamps vorgenommen, um sie im Vergleich zu untersuchen.
Was tut eigentlich ein Phono-Preamp?
So klar umrissen das Einsatzgebiet eines solchen Gerätes ist, so verschieden können die Ausführungen sein. Ein Phono-Preamp hat zwei Dinge zu erledigen: erstens die Schneidkennlinie zu entzerren und zweitens das Signal zu verstärken. Die Schneidkennlinie ist ein EQ, der vor dem Ritzen der Vinyl-Matritze auf das Signal angewendet werden muss, da das Medium Platte bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss. So wird der Bassbereich erheblich abgesenkt, während der Höhenbereich angehoben wird. Beim Abspielen muss dann diese genau festgelegte Kennlinie wieder „rückgängig“ gemacht werden, um das Ausgangsmaterial wieder hörbar zu machen. Wie man das nun genau technisch realisiert, ist beinahe beliebig – Hauptsache, die Schneidkennlinie wird entzerrt. Also gibt es diskrete Lösungen mit einzelnen Transistoren oder gar Röhren, integrierte Lösungen mit Op-Amps oder verschiedene Kombinationen. Dabei kommt es darauf an, wie genau die vorgegebene Entzerrung erreicht wird und ob sich dazu noch Phaseneffekte oder Kanalübersprechungen und natürlich Verzerrungen gesellen.
Drei der vier Testkandidaten kosten um die 100 Euro, eine Box jedoch das Doppelte. Die vier Boxen könnten in ihren Ausführungen unterschiedlicher nicht sein. Stellen wir die Kandidaten deswegen einmal vor.
Danke für den netten Beitrag und Test. Schön das du auch gemessen hast. Gibt doch mehr AUSSAGEKRAFT, als klingt gut oder so ähnlich. Ich brauche zwar so ein Teil nicht, aber trotzdem interessant.
Dankeschön Thilo, sehr informativer Test und auch schön, daß Du Dir die Mühe mit den Messungen gemacht hast. Könntest Du mir vielleicht eine Empfehlung geben? Ich habe noch einen alten Micro Seiki Plattenspieler von ~1983 mit Dynaudio Karat 23RS Moving Coil System und möchte ein paar liebgewonnene Platten bestmöglich digitalisieren. Wenn man beim Digitalisieren das Meiste an Klang und Räumlichkeit herausholen möchte, sollte man da eventuell noch ein bisschen mehr Geld für einen Phono Preamp ausgeben? In welchem Preisbereich sind Ausgaben noch „ok“, wo fängt der Vodoo an ? Ich habe mir eine teure HiFi Anlage gekauft, die wirklich sehr ordentlich eine Bühne abbilden kann und würde mir die Arbeit des Digitalisierens nur einmal machen wollen, dann aber auch in sehr guter Qualität.