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Vergleichstest: Stanton Final Scratch vs. NI Traktor Studio

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Traktor FS 2
Die strategische Allianz zwischen Stanton auf der einen Seite (Hardware) und Native Instruments als Softwareschmiede auf der anderen wurde bei der zweiten Version von Final Scratch weiter aufrecht erhalten und sogar dahingehend erweitert, dass jetzt sogar eine Steuerung von Traktor Studio ab Version 2.6 mit Final Scratch Timecode-Platten möglich ist. Dazu aber später mehr. Die mitgelieferte Software trägt die Bezeichnung Traktor FS 2. Nach der Produktauthorisierung sollte man unbedingt die aktuelle Version vom Native Instruments Server herunterladen und auch regelmäßig weiterhin nach Updates Ausschau halten, um von Fehlerbehebungen und Funktionserweiterungen zu partizipieren. So gab es z.B. bei der ersten Version noch Probleme mit einer korrekten iPod Einbindung. Diese sind mittlerweile gelöst und die Einbindung funktioniert einwandfrei.

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Die FS 2-Version von Traktor, die grundsätzlich per Mouse, MIDI oder frei definierbarer Tastaturkommandos steuerbar ist, umfasst alle notwendigen Funktionen, um eine digitale Wiedergabe mit Timecode-Steuerung zu ermöglichen. Songs können analysiert und somit ihr Tempo und ihre Wellenform ermittelt und dargestellt werden. Um einen Überblick zu behalten, können Songs in virtuelle Plattenkisten gepackt werden. Auch iTunes Playlisten lassen sich einlesen und eine Suchfunktion ermöglicht das Auffinden von Songs, wenn man sich mit seinen eigenen Sortierkriterien mal ausgetrickst haben sollte. ? Ein Preview-Player erlaubt das Vorhören von Tracks auch ohne angeschlossenen Scratch Amp – so kann man bspw. einen Gig auch im Hotelzimmer oder unterwegs vorbereiten. Es gibt verschiedene Anzeigeformen für die Wellenformdarstellung eines Tracks. Zeitmarker auf den Timecode Vinyls und entsprechende Markierungen in der Software dienen zur Orientierung. Letzteres wird auch durch die Möglichkeit unterstützt, Cue-Punkte an jeder beliebigen Stelle im Song setzen zu können. Gepitch werden kann entweder über den Plattenspieler oder die Software – auch mit Hilfe einer Tonhöhenkorrektur.

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Auch eine Aufnahmefunktion wird geboten. Dazu muss das aufzunehmende Signal dem AUX Eingang des Scratch Amps zugeführt werden. So kann man z.B. Mixe mitschneiden, digitale Aufnahmen von Vinyls machen oder über ein angeschlossenes Mikrofon Sprache oder Gesang aufnehmen. Die aufgenommenen Daten können direkt über die Software wiedergegeben werden.

In Traktor FS gibt es drei unterschiedliche Abspielmodi:

• Timecode Modus: Die Wiedergabe wird durch den Timecode der Vinyl oder CD gesteuert, die Positionierung auf der Platte bestimmt die Wiedergabeposition des Tracks. Wird die Platte gestoppt oder gepitcht, so wird dieses 1:1 auf den aktuellen Song übertragen.

• Internal Modus: Die Wiedergabe wird hierbei in der Software selbst gesteuert. Start, Stopp und Pitchen übernimmt die Software. Bei einem direkten Wechsel vom Timecode in den Internal Modus wird die Geschwindigkeit des Timecode Modus beibehalten.

• Skipless Modus: In diesem Modus werden Nadelsprünge ignoriert. Im Setup kann im Bereich „Play&Rec“ weiter bestimmt werden, wie sich die Software verhalten soll. So kann man z.B. festlegen, dass die Wiedergabe auch weiterhin erfolgen soll, selbst wenn man die Nadel von der Platte entfernt. Und auch die Positionsangabe beim Wiederaufsetzen der Nadel kann ebenfalls ignoriert werden. Diesen Modus sollte man auf jeden Fall einmal vorher Testen, um keine bösen Überraschungen zu erleben!

Eine weitere Neuerung in der FS2 Software ist die Loop Funktion. Diese wird automatisch aktiviert wenn kurze Audiofiles (automatische Kategorisierung als Loop ist einstellbar zwischen 0 und 60 sec.) in ein Deck geladen werden oder manuell durch Drücken der Loop-Taste gestartet. Die Aktivierung dieser Funktion hat zur Folge, dass die geladene Datei ohne Unterbrechung wiederholt wiedergegeben wird.

Auch der Loop-Pool steht auf der Liste der Neuheiten und kann auf zwei verschiedene Arten und Weisen eingesetzt werden. Zum einen, wie man vermuten würde, zum Abspielen von kurzen sich wiederholenden Audiofiles (Loops eben ?). Aber auch ganze Songs können darüber wiedergegeben werden. Die Auswahl der Loops oder Songs kann bequem über die Timecode-Vinyls erfolgen – diese haben sichtbare Segmente auf den Schallplatten. Im Timecode Modus wird der jeweils nächste im Loop-Pool befindliche Loop gespielt, wenn die Nadel das nächste Segment erreicht. Möchte man ganze Songs abspielen, ist dieses Vorgehen natürlich unsinnig, da nach einer Minute der nächste Song gespielt würde. Hierzu wählt man den Skipless Mode, bei dem der einmal gestartete Loop/Song so lange weiter spielt, bis die Nadel manuell in ein neues Segment gesetzt wird.

Praxis:
Um mit Final Scratch arbeiten zu können, bedarf es zunächst einer Verkabelung des Scratch Amps mit den Plattenspielern oder CD-Playern, dem DJ Mixer und dem Rechner.

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Der Anschluss des Scratch Amp an den Rechner erfolgt mittels eines FireWire Kabels. Je nach dem, über welchen Anschluss der Rechner verfügt, kommt ein 6 oder 4 Pol FireWire-Kabel zum Einsatz. Bei Mac-Rechnern kann sogar die Stromversorgung des Scratch Amps über diese Schnittstelle erfolgen. Dieses konnten wir aber auf Grund mangelnder Hardware nicht testen. Ein passendes 4-Pol FireWire-Kabel mussten wir uns sogar noch dazu kaufen und selbst eine entsprechende PCMCIA Lösung würde nicht in der Lage sein, die Stromversorgung zu übernehmen.

Die Plattenspieler werden über Cinch-Kabel mit den Eingängen des Scratch Amps verbunden. Eine Erdung sollte mit dem DJ-Mischpult oder dem Verstärker erfolgen, damit es nicht zu einer Brummschleife kommt. Am Scratch Amp selbst muss dann per Kippschalter die Eingangsquelle auf Phono gestellt werden. Für die Installation von CD-Playern muss entsprechend dieser Schalter auf Line eingestellt werden. In beiden Fällen muss man anschließend den Scratch Amp noch mit einem Line-Eingang am DJ-Mixer anschließen.

Möchte man neben dem reinen digitalen Wiedergeben auch die Möglichkeit haben, auf analoge Vinyls oder CDs zurückgreifen zu können, oder in einem Club legt ein DJ mit Final Scratch und der nächste nur mit Platten auf, dann gibt es auch hierfür eine passende Lösung, die einen weiteren Verkablungsschritt bedarf. Neben dem jeweiligen Eingang für den Plattenspieler oder CD-Player gibt es auch einen weiteren Thru Ausgang. Diesen verbindet man je nach dem, welches Signal (Plattenspieler oder CD-Player) man dem Scratch Amp zugeführt hat, entsprechend mit einem Phono- oder Line-Eingang am DJ-Mixer. Hat man jetzt z.B. zwei Plattenspieler angeschlossen, so kann man durch einfaches Umschalten der Quelle am DJ-Mischpult entweder Analog-Scheiben oder digitale Files vom Rechner abspielen. Das gute dabei: wechselt man in einen reinen analog Betrieb, kann man sogar den Scratch Amp vom Strom-Netz trennen, denn die Thru Signale werden auch ohne Spannung durchgeschliffen.

Der Scratch Amp bietet einen weiteren Eingang, der alternativ mit Line-, Phono- oder Mikrofon-Signalen gespeist werden kann. Wie oben beschrieben besteht hierüber die Möglichkeit, einen Plattenspieler, CD-Player oder ein Mikrofon anzuschließen und aufzunehmen.

Je nach dem, welche Software man einsetzen möchte (Traktor FS 2 oder Traktor Studio 2.6), muss in dem jeweiligen Programm zunächst eine Kalibrierung des Systems erfolgen, damit es während der Wiedergabe der Tracks nicht zu Aussetzern oder Störgeräuschen kommt. Dieses geschieht in beiden Fällen über das Setup-Menü, in dem außerdem noch einige andere Voreinstellungen (wie zum Beispiel die Konfiguration des Skipless Modus oder das Festlegen von eigenen Tastaturkommandos oder MIDI-Fernsteuerungen etc.) bearbeitet werden können. Wichtig ist, dass man im Timecode-Menü des Setups die richtigen Timecode-Vinyls auswählt, mit denen man Final Scratch steuern möchte, da innerhalb der Wellenformdarstellung Markierungen angezeigt werden, die sich auch so auf der Vinyl ablesen lassen.

Final Scratch 2 kann auch mit nur einem Plattenspieler gesteuert werden. Dazu muss man im Audio-Setup einfach beiden Decks den gleichen Scratch Amp Eingang zuweisen. Da heißt es aber im Live Betrieb sehr aufmerksam und bedacht ans Werk zu gehen, da man sonst möglicherweise die Nadel von der laufenden Platte nimmt und unfreiwillig für „Ruhe“ im Club sorgt ?

Hat man das Programm nach seinen Wünschen konfiguriert, geht es los mit dem Importieren von Tracks in die Playlisten. Eine sehr sinnvolle Angelegenheit ist das Analysieren von Tracks vor deren Einsatz, da man erst dann die komplette Wellenform zu Gesicht bekommt, an der man sich orientieren kann (an welcher Stelle kommen die Breaks etc.). Von den Playlisten aus können die Decks mit Inhalt gefüllt werden und schon kann man seiner DJ Tätigkeit (fast) wie gewohnt nachgehen. Es ist echt immer wieder erstaunlich, wie „echt“ sich das Ganze anfühlt. Mit den Vinylscheiben kann wie gewohnt der Track gestartet, gepitcht, die Startposition des zu mischenden Tracks gesucht und festgehalten werden.

Auch mit den Timecode-CDs funktioniert das Ganze anstandslos. Mit einem entsprechend ausgestatteten DJ-CD Player lassen sich die digitalen Tracks aus dem Rechner ebenfalls Pitchen, Cuen und zusätzlich auch Loopen.

Eine weitere schöne Sache ist, dass die Einbindung eines eventuell schon vorhandenen Apple iPods als Datenträger ebenfalls möglich ist – so kann man auf seine gewohnte MP3-Sammlung zurück greifen, ohne seinen Datenbestand duplizieren oder kopieren zu müssen.

Final Sctrach2 in Verbindung mit Native Instruments Traktor 2.6
Eine weitere Neuerung ist, dass Final Scratch 2 zur Steuerung von Traktor Studio 2.6 benutzt werden kann. Hierbei sind verschiedene Szenarien realisierbar. So kann man zum Beispiel den Einsatz von Rechner-Bedienung via Tastatur, MIDI oder Maus mit einer Timecode-Vinyl, -CD Steuerung kombinieren. Die Erweiterungen des Funktionsspektrums bestehen u.a. aus der Möglichkeit, Loops innerhalb der Software setzen zu können, wobei dann ein sofortiges Umschalten in den Skipless Modus erfolgt. Im Gegensatz zur Traktor FS-Software, in der Cue-Punkte nur zur Markierung innerhalb eines Tracks genutzt werden können, besteht mit Traktor 2.6 die Möglichkeit, diese zu benennen und anzuspringen.

Auch die Synchronisationsfunktion steht zur Verfügung, so wie man sie von Traktor Studio her kennt. Natürlich kann diese Information nicht an den Plattenspieler weitergegeben werden. Neben der Geschwindigkeit kann ebenfalls die Tonhöhe des Songs verändert werden. Der Filter kann ebenso genutzt werden und bei Aktivierung des Software Traktor-Mixers auch dessen Equalizer Sektion.

Die Mix-Aufnahmefunktion steht in dieser Kombination auch zur Verfügung und ermöglicht es, einen NativeMix zu erstellen. Ein sinnvolles Ergebnis gibt es in diesem Fall aber nur, wenn man den internen Traktor-Mixer benutzt. Das Pitchen und Einstarten kann aber über die Timecode-Vinyls erfolgen.

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