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Vergleichstest: Studio-Kopfhörer 2002

(ID: 4041)

 

ERGEBNIS VERARBEITUNG UND AUSSTATTUNG

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Die Möglichkeit, einen Kopfhörer sowohl an 6,3mm Klinkenbuchsen sowie an Mini-Klinkenbuchsen einsetzen zu können, ist enorm wichtig und erweitert den Einsatzbereich wesentlich. Stichwort mobiles Studio: Fast alle Laptops besitzen ausschließlich Mini-Klinkenausgänge. Auch an Walkmans, DV-Kameras und MP3-Playern hat sich diese kleine Buchse durchgesetzt, während im Studio nach wie vor die großen 6,3mm Stereobuchsen üblich sind. Zwar gibt es Adapter von Klinke auf Mini-Klinke, aber diese sind klobig und belasten die kleinen Buchsen der Abspielgeräte so stark, dass sich bald entsprechende Wackelkontakte einstellen.

Bis auf den Sennheiser HD250 besitzen alle Kandidaten eine wechselbare Buchse. Die beiden AKG Buchsen brillieren durch einen vergoldeten Klinkenaufsatz, der mit der darunter liegenden Mini-Klinkenbuchse verschraubt wird und somit einen absolut sicheren Kontakt bietet.

Ein weiteres interessantes Feature sind so genannte Wendelkabel. Ganz nach dem Prinzip einer Ziehharmonika passt sich die Länge des Kabels den Bedürfnissen des Benutzers an.

Mit diesem simplen aber effektiven Feature konnten nur zwei Testprodukte aufwarten, der Sennheiser HD280 sowie der Beyerdynamic DT770 Pro.

Oft unterschätzt, aber bei der Wartung ganz entscheidend, ist die Möglichkeit, das Audiokabel selbst auswechseln zu können, wenn dieses im Studioalltag beschädigt wurde. In der allgemeinen Studiohektik fährt man schon mal mit dem Bürostuhl über ein Kopfhörerkabel und schon ist der Kabelbruch perfekt. Unkomplizierte Hilfe in Form von Austauschkabeln bieten hierfür beide getesteten Sennheiser Kopfhörer sowie der AKG K240 Studio.

Zu guter Letzt sei in dieser Sparte noch ein Novum vermerkt, dass der AKG Kopfhörer K270 Studio mit sich bringt: Sobald man den K270 vom Kopf nimmt, wird die Audioverbindung zu den Kopfhörermuscheln unterbrochen. Und das funktioniert zu 100%. Gerade bei hohen Lautstärken ist dieses Feature sehr angenehm, da Sie nicht jedes Mal am Mixer die Lautstärke des Kopfhörers zurück regeln müssen, wenn Sie den Kopfhörer abnehmen.

ERGEBIS TRAGEKOMFORT

Haben Sie schon mal Ihren Wagen verliehen und mussten danach den Fahrersitz wieder mühselig auf Ihre gewohnten Einstellungen justieren? Genauso unangenehm ist es im Studioalltag, wenn verschiedene Personen ein und denselben Kopfhörer verwenden und diesen jeweils ihrer Kopfform anpassen.

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Bestnoten erzielte dabei AKG, die mit ihrem patentierten System eine Automatik liefern, die sich sofort der Kopfgröße anpasst, ohne dass Sie irgendeine Justierung vornehmen müssen. Was sich in der Theorie toll anhört, funktioniert auch in der Praxis tadellos. Da kann eigentlich nur der Beyerdynamic DT770 Pro mithalten, der vor allem auch durch seine weichen Ohrpolster einen sehr angenehmen Tragekomfort liefert. Der K270 Studio hat trotz seiner Automatik in dieser Kategorie einen Punkt Abzug bekommen, da seine dicht abschließenden Leder-Polster in langen Sessions eine Luftzirkulation verhindern und den Schweiß aus den Poren treibt.

Richtig unangenehm waren vor allem die beiden Sennheiser Kopfhörer. Sie saßen so eng, dass sich schon nach kurzer Zeit ein unangenehmer Druck auf den Ohren entwickelte. Vor allem Brillenträger sollten das Top-Modell Sennheiser HD280 unter diesem Aspekt besonders kritisch betrachten.

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AKG K240


ERGEBNIS VERARBEITUNG

Zwei der getesteten Modelle, der SENNHEISER HD250 und der Beyerdynamic DT531, machten auf die Testpersonen einen eher „klapprigen“ Eindruck. Die Gehäuse wirkten wenig vert rauenswürdig und sollten dem harten Studioalltag nicht gewachsen sein. Alle anderen Kopfhörer vermittelten das Gefühl von hoher Robustheit und Zuverlässigkeit.

ERGEBNIS KLANGTEST

In der Kategorie Klassik/Filmmusik (soweit diese symphonische Elemente enthält), hat sich der AKG K270 Studio weit von seinen Konkurrenten abgesetzt. Komplexe und vielschichtige Aufnahmen werden durch ihn nahezu perfekt wiedergegeben. Sein kleiner Bruder, der AKG240 Studio, sowie der Sennheiser HD280 und Beyerdynamic DT770 Pro folgen ihm mit zwei Punkten Abstand.

Bei heutiger Trendmusik wie House, Dance oder Techno fehlt es den beiden AKG Produkten allerdings am wuchtigem Bass-Fundament. Der SENNHEISER HD280 sowie der Beyerdynamic DT770 PRO sind hier definitiv die „druckvolleren“ Kollegen. Dieser „Druck“ geht allerdings auf Kosten eines linearen Frequenzgangs. Da mögen die beigelegten Frequenzdarstellungen noch so „schön“ sein, alle Testpersonen hatten den Eindruck dass die Basswiedergabe angehoben wurde. Allerdings begrüßten sie diese Maßnahme, da sie einer Lautsprecher-Abhöre mit Subwoofer sehr ähnlich war.

Bei Rock Musik teilt sich der Sennheiser HD280 mit den beiden AKG Kopfhörern die Spitzenposition. Auch hier ist es wohl eher Geschmackssache, ob man die wuchtige Basswiedergabe des Sennheiser’s bevorzugt oder die linearen Frequenzgänge der AKG Kopfhörer. Auch hier gilt wohl, wer kein geschultes Ohr hat, wird die Bässe mit dem Sennheiser besser beurteilen können. Wer hingegen den unverfälschten Klang sucht und auch beurteilen kann, der wird die AKG Kopfhörer bevorzugen.

Zu guter Letzt wurden die Testpersonen gebeten, die räumliche Darstellung des Klangbildes zu beurteilen. Auch hier konnte sich der AKG K270 Studio als Referenz durchsetzen. Selbst leichteste Nuancen im Stereobild sind mit dem AKG K270 Studio erkennbar und das praktisch über den ganzen Frequenzbereich (bis auf die tiefen Bässe). Auch der AKG K240 Studio sowie der Sennheiser HD280 bieten eine sehr gute „Räumlichkeit“, erreichen aber nicht die Qualität des AKG Top-Produktes.

Noch ein Hinweis zu den Frequenzangaben der Hersteller:

Beyerdynamic verweist beim DT 770 Pro z.B. auf einen Frequenzumfang von 5 – 35 kHz. Selbst ein gesundes, menschliches Ohr überträgt bestenfalls 20 – 20 kHz. Nein, wir haben die Herstellerangaben nicht nachgemessen, aber wir wollen Ihnen durch diesen Tipp nur verdeutlichen, dass es unsinnig ist, nur Zahlen miteinander zu vergleichen, denn wie unser Test gezeigt hat, rangiert der DT770 Pro trotz dieser phänomenalen Werte nur auf Platz 4 unserer Tester-Skala.

FAZIT

Natürlich ersetzt kein Kopfhörer eine gute Abhöre in einem akustisch perfekt abgestimmten Regieraum. Aber wer hat diesen schon?

Wenn Sie eine dauerhafte und intensive Freundschaft mit Ihrem Kopfhörer eingehen, wenn Sie seine Schwächen gegenüber einer Lautsprecher-Abhöre beurteilen und einschätzen können, dann wird Ihr Kopfhörer ein extrem wichtiger Bestandteil Ihrer Musikproduktionen werden.

Ob unterwegs oder in einem fremden Studio, Sie können Musik immer unter den gleichen Bedingungen testen. Schleppen Sie hingegen Ihre Lieblings-Lautsprecher in ein anderes Studio, klingen sie komplett anders als in Ihrem eigenen Studio. Ihr Kopfhörer hingegen wird selbst im Zug am Laptop die selben Ergebnisse liefern.

Wir können Ihnen daher nur empfehlen, sich einen Kopfhörer zuzulegen, der Se auf Dauer begleiten wird.

Der AKG K270 könnte dabei Ihre erste Wahl sein. Seine Qualitäten werden Sie erst auf den zweiten Blick erkennen, wenn Sie akzeptiert haben, dass er Ihre Musik unnachgiebig und kritisch wiedergibt, auch wenn das für Sie am Anfang ungewohnt und kalt klingen mag. Für symphonische Musik halte ich ihn sogar für ein Muss.

Wer sich hingegen ausschließlich basslastiger Trendmusik verschrieben hat, dem kann ich den Sennheiser HD280 wärmstens empfehlen. Mit dem HD280 ist keine lange Umstellung von Lautsprecher auf Kopfhörer notwendig, aber auch der Beyerdynamic DT 770 Pro liefert das Bass-Fundament frei Haus und das für ca. 40 Euro weniger, dabei sitzt er sogar angenehmer.

Der Preisknaller dieses Tests ist definitiv der AKG K240 Studio. Für 139 Euro bietet er das „rundum glücklich Paket“ und erfüllt höchste Ansprüche. Sicher ein Grund, warum er in Studiokreisen weltweit so etwas wie ein Standard geworden ist.

 

 

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Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Haben selbst den AKG 271 schon seit einem Jahr in unserem Studio und schließe mich der Meinung des Tests an. Er Klingt sehr Präzise und das Abschallten beim Absetzen verhindert auch jegliche Rückkoplung. Da wir zur Zeit ausschließlich Rap Produzieren habe ich mir auch noch en dt770pro zugelegt. Ein Kopfhörer kann zwar keine Abhöre wie eine Genelec oder ADAM mit Sub ersetzten, jedoch ist die Arbeit mit diesem Kopfhörer eine gute Alternative.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Bin Besitzer eines AKG 240 und erfreut das der KH so gut abgeschnitten hat. MfG, Armin

  3. Profilbild
    MidiDino AHU

    Ich hatte mir den AKG240 nach diesem Test gekauft. Herzlichen Dank für das Engagement! Und ich nutze den Kopfhörer sowohl im Studio, bei Streifzügen durchs Netz, sogar an der Stereo-Anlage. Die Schonungslosigkeit, mit der crossover abgehört werden kann, ist bezaubernd!

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