Sound und Praxis mit dem Tech 21 Fly Rig Cali und Fly Rig Brit
Ob nun das Tech 21 Fly Rig Cali nach amerikanischer Westküste klingt und das Fly Rig Brit typisch britisch, sei mal dahingestellt. Fakt ist jedoch: So identisch die beiden Pedale ohne aktivierte Zerre klingen, so unterschiedlich sind doch die Sounds mit aktivierter Overdrive-Sektion. Die Basis mit dem Sansamp liefert jedoch schon eine sehr breite Palette an unverzerrten und angezerrten Sounds, die sich sehr nach Röhre anfühlen und auch fast so klingen. Dazu arbeitet der Dreiband-EQ sehr effektiv und erlaubt subtile bis drastische Eingriffe und auch der Reverb-Effekt klingt sehr schön warm, er ist zudem im Verhältnis Halldauer/Hallstärke sehr gut ausbalanciert, um auch im Bandgefüge noch hörbar zu bleiben.
Auch das Delay arbeitet ähnlich gut und liefert einen Tape-Echo ähnlichen Klang, dessen charmante Modulationen sich innerhalb der einzelnen Wiederholungen deutlich widerspiegeln. Darüber hinaus liefert der Tap-Tempo-Schalter sehr nützliche Dienste bei der Eingabe der Delay-Geschwindigkeit, mit dem zugehörigen Minipoti ist das schon deutlich schwieriger. Aber das hatten wir ja bereits …
Etwas, was sich alle bisher von uns getesteten Fly Rigs als Negativpunkt ankreiden lassen mussten, war das unangenehm hohe Grundrauschen, speziell bei höheren Verzerrungen. Hier hat sich leider nichts geändert, auch die beiden neuen Fly Rigs geizen nicht gerade mit Nebengeräuschen, wenn man die Drive-Potis im Uhrzeigersinn bewegt. Hier ist also vorsichtiges Herantasten angesagt, zumal der Sansamp auch den Sound der nachgeschalteten Overdrive-Sektion mit beeinflusst. Nun aber zu den Sounds der beiden Overdrive-Sektionen.
Sounds like Brit and Cali?
Ja, das tut es! Die Zerrabteilung im Fly Rig Brit liefert raue, messerscharfe und im Bassfundament klar strukturierte Leadsounds, deren Gain-Reserven fast in das Unendliche reichen. Durch die Möglichkeit, im Signalfluss auch den EQ des Sansamp zu benutzen, bieten sich enorme Möglichkeiten der Klangbearbeitung. Wesentlich softer und wärmer geht es dagegen beim Tech 21 Fly Rig Cali zu, dessen Gain-Reserven zwar ähnlich hoch sind, sich vom Charakter aber deutlich von dem des Brit unterscheiden.
Hören wir mal rein in die Sounds der beiden Kandidaten! Für die Klangbeispiele wurden die beiden Fly Rigs in den Return des Effektwegs meines Orange Micro Dark eingeschleift. Als Box wurde eine H & K GL112 mit einem 12″ Celestion Vintage 30 Speaker verwendet, als Mikro diente ein AKG C3000.
Im ersten Klangbeispiel hören wir das Tech 21 Fly Rig Cali mit einem Crunchsound. Der Sansamp ist bei allen folgenden Klangbeispielen aktiviert, die Regler des EQs befinden sich in der 12-Uhr-Position, das Drive-Poti in Nullstellung, das Delay ist deaktiviert.
Nun dagegen der Low-Gain-Sound des Fly Rig Brit mit identischen Einstellungen der übrigen Komponenten.
Das nächste Klangbeispiel zeigt das Tech 21 Fly Rig Cali mit einer mittleren Verzerrung ohne jegliche Effekte.
Jetzt das Fly Rig Brit mit fast voller Verzerrung und ein wenig Hall vom Sansamp. Charakter und Sound klingen schon verdächtig britisch …
Dagegen nun das Tech 21 Fly Rig Cali mit hoher Verzerrung, etwas Delay wurde noch hinzugefügt. Unterschiedlicher können zwei Overdrivesounds wohl kaum klingen.
Zum Abschluss noch zwei Cleansounds, um den Hall bzw. das Echo hörbar zu machen. Zunächst das Tech 21 Fly Rig Cali mit einem Cleansound und zugemischtem Delay.
Und zur Darstellung des Reverb tritt das Fly Rig Brit an:
Sehr geile Hörbeispiele und der Sound ist ausserdem voll Fett. Da schreit der Brite!