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Vergleichstest: Virtual Guitarist 2, Realstrat und Chris Hein Guitars

Gitarrenlibrarys

24. Dezember 2007

Wer selbst vernünftige Gitarrentracks erstellen will, sollte selbst über die nötigen Fingerfertigkeiten verfügen, einen befreundeten Gitarristen beherbergen oder zumindest eine bessere Gitarren-Library auf der Festplatte haben. Drei dieser digitalen Helferlein treten heute gegeneinander an: Virtual Guitarist 2 von Steinberg, MusicLab Realstrat und Chris Hein Guitars aus dem Vertrieb von Best Service. Für Interessierte liegen bereits ein Amazona Test über Virtual Guitarist 2 und Chris Hein Guitars vor, die wir dringend empfehlen. Uns interessieren heute weniger die einzelnen Features als generell der Eindruck was Sound, Flexibilität und Handling angeht. Realstrat ist neu und wird daher genauer vorgestellt.

Übersicht

Übersicht

Überblick Kandidat 1: Virtual Gitarrist 2

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Installation
Der unbedingt benötigte Steinberg Dongle liegt nicht dabei und muss extra erworben werden. Ansonsten läuft die Installation problemlos. Vorteilhaft ist ein direkter Zugang zum Internet. Dies gilt für alle drei Kandidaten. Virtual Guitarist 2 benötigt ca. 7 GB Speicherplatz.

Prinzip
Virtual Guitarist 2 ist ein loopbasiertes PlugIn: lauffähig sowohl im Standalone Betrieb sowie in allen üblichen Geschmacksrichtungen als AU, VSTi, ect. Alle Loops wurden nach dem Recycle-Prinzip in Slices zersägt, um in verschiedenen Tempi spielbar zu sein. Das Timing richtet sich nach dem Sequenzertempo. 56 Styles sind in akustische, elektrische Gitarren, Banjo, Mandoline etc. gruppiert und im Hauptfenster übersichtlich angeordnet. Jeder Style reflektiert einen bestimmten Sound mit festen Klang-, Riff- und Ampeinstellungen. Die Grooves sind dabei loopgemäß vorgegeben und in 8 Variationen je Style verewigt. Damit es nicht langweilig wird, stehen 8 weitere Groove-‚Parts‘ zum Selberbasteln über den Riffeditor bereit.

Kandidat Nr. 1

Kandidat Nr. 1

Im Hauptfenster finden sich effektive Parameter wie Doubling, Dynamics, Decay etc. zur Soundformung. Die linke Hand wählt von Taste C1 bis C2 den gewünschten Groove (Part), während die rechte Hand den Akkord legt. VG2 erkennt den Akkord und sucht aus dem Loop-Fundus den Richtigen heraus. Umkehrungen sind zwar spielbar, haben aber keinen Einfluss auf die Loops: Für Dsus in 1, 2 oder 3 Umkehrung beispielsweise wird immer der gleiche Loop abgespielt. Die meisten Styles stehen in allen wesentlichen (je nach Full- oder Eco-Modus) aber nicht immer vollständigen Harmonien bereit. Vor allem die elektrischen Gitarren kommen kaum über den Maj7 hinaus. Z.B. bieten einige Styles wie Rock’n Roll, ect. überhaupt kein Minor.

Sound:
VG2 verfügt über eine große Auswahl an akustischen Strumming-, Picking-, Chop- and Muted- Sounds – ideal für poppige Backingtracks. Die elektrischen Gitarrenchords sind ebenfalls breit gefächert von clean, chrunchy bis zum Metalbrett. Daneben gibt es genretypische Gitarrenriffs, die sämtliche Klischees widerspiegeln. Grooveanpassungen gelingen über die Regler der Mainpage bzw. Riffeditor während Soundanpassungen über das extra PlugIn VG-FX Effektboard machbar sind.

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VG2-FX

VG2-FX

Das FX-Board lässt sich auch einzeln als VST oder AU-Insert nutzen. Dessen Stärke liegt bei der Simulation von Bodentreteffekten.

Nachteile:
Trotz des stimmigen Konzepts sind VG2 Grenzen gesetzt. Die Loops lassen sich über den mitgelieferten Riffeditor zwar leicht abändern aber eben nur in gewissen Grenzen. Es werden nur einzelne Slices transponiert, verschoben oder gecuttet. Gänzlich neue Riffs entstehen dadurch nicht. Umkehrungen sind ebenfalls nicht integriert, so dass ein wichtiges Harmoniestilmittel wegfällt. Die Styles legen die Gitarrenspuren sound- und groovetechnisch fest. Mit dem Patternmodell ist jedenfalls spätestens nach der 8. eigenen Part-Variation Schluss. Ein Spielfeeling kommt beim Improvisieren auf der Tastatur kaum auf. Solospiel ist nicht möglich.

Vorteile:
Die Sounds wurden bereits mit amtlichem Equipment aufgenommen und so optimiert, dass bereits beim ersten Durchhören der Styles ein Grinsen über das Gesicht huscht. Immer perfekt im Sequenzer’s Groove gefällt auch ohne jede Schrauberei und zusätzliche PlugIns der druckvolle und offene Sound, besonders beim Einsatz der akustischen Loops mit aktiviertem Doubling und der effektiven Stereobasisverbreiterung. VG2 ‚macht‘ Sound, so dass erst bei übermäßigem Gebrauch eines Loops das Ohr den Loopschwindel entlarvt. Geschicktes Verteilen von Grooveparts und Rutscheffekten in der Performance lässt den Abnutzungseffekt etwas hinauszögern. Gut sind vor allem abgestoppte und muted Grooves, di

e mit den Konkurrenzprodukten schwer zu erzeugen sind. VG2 eignet sich hervorragend für schnelle und gut klingende Backings in loopbasierten Musikbereichen wie Hiphop, R’n’B etc. Die Styles sind breit gefächert und lassen Experimente auch in andere Popstile zu. Gitarrenkenntnisse und Tastenfingerfertigkeiten werden kaum benötigt.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hi, wollte nur drauf hinweisen, daß sich ein Tippfehler beim BestserviCe Link eingeschlichen hat.

    Ansonsten guter Bericht! :-)

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Im Gegensatz zu anderer Software wie zum Beispiel Groove Agent, EZ Drummer, Grand Piano oder sonstigen Plug Ins stecken die Gitarrensounds noch in den Kinderschuhen. Für mich als Gitarrist klingt das alles einfach nur synthetisch. Von professioneller Soundqualität kann hier wirklich nicht die Rede sein. Ich finde das klingt eher nach Casio Keyboards der ersten Generation. Keine Ahnung wie man für so einen Mist 500 € ausgeben kann.

    Armin H.

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