Sound from Outer Space
Nachdem im Januar 2011 Oberheim himself unter dem Namen SO4V – SON OF 4 VOICE (siehe Top-News) eine Neuauflage seines Klassiker „Oberheim Four Voice“ ankündigte, daraufhin 2015 aber nur der Oberheim Two Voice Pro als Neuauflage im Handel erschien, möchten wir heute nochmals den Klassiker von 1975 vorstellen. Dank „Sound of Music Stuttgart“ konnten wir unser Four Voice-Bilder nochmals durch Fotos von Kilian Thöns erneuern.
Inhaltsverzeichnis
Expect the unexpected – Oberheim Four-Voice
Gerade da in den letzten 12 Monaten so manche Software-Schmieden wie U-He, aber auch Roland, nochmals eindrucksvoll den Beweis gebracht haben, dass Software-Emulationen von Vintage-Synthesizern eben doch zu 99% das Original zu imitieren wissen (und über das fehlende Prozent darf man gerne streiten), steht der Oberheim Four Voice wie der Fels in der Brandung. Warum er das tut? Die Antwort: Weil er unberechenbar ist. Es ist quasi unmöglich, 4 vollkommen identische Klänge mit den vier SEM-Modulen zu stricken. Vor allem mit den Original-Vintage-SEMs. „Expect the unexpected“ wird hier zum Kreativ-Tool voll analoger Klangsynthese und zur bislang unüberwindbaren Herausforderung für Plug-in-Konstrukteure. Gegen den Oberheim Four Voice erscheint die digitale Umsetzung eines Prophet-5 geradezu banal.
Ich selbst besitze den originalen Oberheim Two Voice von 1975 und hatte ausgiebig Gelegenheit, diesen mit einem Oberheim Two Voice Pro von 2016 und einem Arturia SEM V zu vergleichen. Letzterer ist quasi die Software-Umsetzung eines Oberheim Eight Voice.
Bereits die Hardware-Neuauflage von Tom Oberheim selbst hat nicht mehr diesen ungezähmten Klang. Eben diese Unberechenbarkeit. Selbst vollkommen identische Einstellungen führen nicht zum selben Ergebnis. Steuert man dann aber beide OB-TV über die integrierten Sequencer an, ändert sich am Klang der neuen Version kaum etwas, während hingegen das Original deutlich abweicht, ob man es per externem CV/Gate oder internem Sequencer antriggert. Merkwürdig, aber wahr. Vergleicht man beide dann wiederum mit ARTURIAs SEM V, ist die Überraschung groß. Denn hat man keinen A/B-Vergleich, klingt die digitale Variante durchaus überzeugend. Hat man aber das Original im Ohr, möchte sich der kleine SEM V am liebsten verstecken. Zur Verteidigung des SEM V muss man allerdings dazu sagen, dass SEM V nun auch schon wieder 7 Jahre alt ist. Eine Ewigkeit, gemessen an der rasanten Entwicklung in diesem Bereich.
Der Four Voice, den ich leider persönlich noch nie persönlich anspielen durfte, dürfte dann aber nochmals dank seiner vier Module eine potenzierte Lebendigkeit (oder wollen wir es einfach „Ungenauigkeit“ nennen) mit sich bringen, die zumindest bis heute einzigartig sein dürfte.
Viel Spaß nun beim Vintage-Report von Theo Bloderer.
Drehmoment & Gewaltausbruch
Es gibt Synthesizer, deren räumliche Positionsveränderung nur mit Hilfe von geschicktem Einsatz des Drehmoments (stückchenweises Wuchten um die eigene Körperachse) und unauffälligen Gewaltausbrüchen möglich ist. Der Oberheim Four Voice gehört in jene Kategorie, ebenso wie der Yamaha CS-80 und Korg PS-3300. Auch ein Yamaha DX1 wäre hier zu nennen, doch lassen wir die allzu raren Edelteile mal beiseite und nähern uns dem hoffentlich endlich an seinem richtigen Platz befindlichen Four Voice.
SEM – vom Modul zum Monster
Das SEM als solches ist ja eine nette Sache. Ein kompakter Synthesizer in cremefarbenem Design – quadratisch, praktisch, gut! Klanglich nebenbei auch zur “Crème de la Crème” gehörend, spielen diese Instrumente in der Oberliga mit. Ganz oben, dort wo sich diverse Moogs und ARPs tummeln. Als standalone Variante ist das SEM ja ganz ok. Auch als Two Voice, denn schließlich kommt hier gleich der feine 8-Step-Sequencer mit dazu. Als Four Voice nimmt das Paket langsam elephantöse Dimensionen an und von einem Eight Voice wagen wir gar nicht zu sprechen – für dessen Besitz wäre im Grunde ein Waffenschein nötig. Tom Oberheim hat jedenfalls eine hervorragende Produktlinie geschaffen, die bis heute zu den edelsten Errungenschaften der Synthesizergeschichte gehört. Das zeigt sich auch am Gebrauchtmarkt, wo SEMs jeglicher Art mittlerweile Mangelware geworden sind. Wenn es überhaupt etwas im Angebot gibt, dann hat dies meist einen stolzen Preis. 1800,- Euro für ein einzelnes SEM sind keine Seltenheit.
Erscheinungsbild
Mit Deckel sieht der Four Voice wie eine Kleidertruhe oder ein überdimensionaler Koffer aus. In dieser Form ist er selten zu sehen, da meist die Abdeckung bei irgendwelchen Gigs in der Ecke zurückgelassen oder am Dachboden vergessen wurde. Doch das spielt keine große Rolle. Seiner Unbeweglichkeit zum Dank wird der Four Voice selten das Studio verlassen. Ein Grund, warum es viele schöne und gut erhaltene Four Voice gibt.
Der Aufbau des Oberheim Four-Voice
Ein SEM ist sehr einfach aufgebaut: 2 VCOs, 2 ENVs, 1 VCF, 1 VCA, 1 LFO. Das Ganze mal vier macht in Summe schon ein nettes Paket. Acht VCOs klingen nun einmal anders als zwei. Als Besonderheit verfügt der Four Voice noch über ein schönes Mixermodul, mit dem sich alle Stimmen (vier an der Zahl) im Stereobild positionieren lassen. Der Programmer ist natürlich immer willkommen, wenngleich er nur bedingt das tut, was man von ihm erwartet. Die Keyboardmodes sorgen regelmäßig für Kopfschütteln und Stirnrunzeln, denn irgendwie blickt man da nie ganz durch, wie jeder Schalter hier nun tatsächlich funktioniert.
Kurz die Klangbausteine eines SEM im Detail …
VCOs
Derer gibt es zwei. Jeweils mit den Schwingungsformen Sägezahn und Puls, das war’s. PWM ist vorhanden, beide VCOs können synchronisiert werden…
VCF, das Filter
Das Filter ist natürlich das Herzstück. Es bietet jenes wunderbare (manuelle) Filtermorphing, das den Klang der SEMs unbestritten einzigartig macht. So wie etwa das parallele Bandpass-Filter des Roland SH-5 oder wie das eigenwillige Gummi-Filter des OSCar – das SEM Filter gehört zu den unverrückbaren Meilensteinen der Geschichte und Gegenwart!
Envelopes
Brav nach dem Vorbild des Minimoog wurden auch die Hüllkurven auf ADS beschnitten. Musikalisch geht das noch in Ordnung – ein eigenes Release-Poti bleibt natürlich Wunschdenken. Wichtiger ist aber das gute klangliche Verhalten der Envelopes, die angenehm kurz (“schnappig”) und perkussiv sein können.
Nehmen wir noch den VCA mit hinein und schon sind im Schnelldurchlauf die wesentlichen klanglichen Bausteine erwähnt. Die Extras des Fourvoice machen aber erst das Paket zu dem, was es ist. Allem voran wäre der
Mixer
zu nennen. Jedes SEM kann in Lautstärke und Panorama geregelt werden. Das ist auch in vielen der angefügten Klangbeispiele deutlich zu hören. Musikalisch ein extrem einfaches Prinzip, gibt dieses Modul doch enorm viel her. Was ist schöner als die Stimmen einzeln zu verteilen und das ganz direkt – wie es die musikalische Idee eben gerade erfordert. (Antwort: Spannungssteuerung der einzelnen Panoramas wäre noch schöner).
Im Gegensatz zum Two Voice gibt es beim Four Voice sogar Stereoausgänge, was die ganze Panorama-Sache natürlich erst richtig sinnvoll macht. Warum dieses Modul musikalisch so wichtig ist, ist schnell erklärt. Acht VCOs klingen nun mal sehr dick, sind aber letztlich – im Monobild betrachtet – nicht wirklich wahrzunehmen. Da würden zwei VCOs fast genauso reichen, der Klang wäre ziemlich ähnlich. Wenn nun aber das erste Oszillatorenpaar links im Klangbild erscheint, die nächsten zwei Paare sich um die Mitte versammeln und SEM vier dann rechts erklingt, kann das Ohr die unterschiedlichen Signalquellen deutlich unterscheiden. Jetzt erscheint der Gesamteindruck wirklich “dick”, die acht VCOs machen Sinn.
Programmer
Er ist mit Geduld zu behandeln, denn er ist etwas Besonderes. Der Programmer programmiert ein wenig und er leistet gute Dienste als quasi Master-Editor aller SEMs. Der letzte Punkt ist eigentlich der entscheidende. Woran man am Four Voice nämlich leidet, ist mangelnder Überblick. Und mangelnde biologische Ausstattung, die erst ab vier bis acht Armen bei einem programmierbaren Synth dieser Größe Sinn machen würde. Da wir ja glücklicherweise nicht als mehrarmige Ungeheuer geboren wurden, hilft uns der Programmer, das Manko etwas auszugleichen. Mit nur einem (!) VCF-Poti können alle vier SEM-VCFs geregelt werden. Mit nur einem Attack-Poti alle entsprechenden Attacks etc. Das macht enorm viel Sinn und erlaubt sogar einen Performance-ähnlichen Umgang mit dem weißen Riesen alias Four Voice.
Die Speicher-Abteilung des Programmers ist mit 2x 8 Klängen bestückt. Ähnlich dem bereits genannten Yamaha CS80 leuchten hier die Buttons in aktivem Zustand auf. Das sieht mal schön aus.
Anschlüsse
Standardmäßig hat man bei Oberheim etwas eigenwillige Konfigurationen getroffen. Audiomäßig gibt es 2x LINE- und 2x PHONES-Ausgänge im Mixer-Modul. CV/Gate findet sich rückseitig und ist an sich nur für SEM 4 vorgesehen. Was mit den restlichen Kollegen passiert, steht in den Sternen. Global gibt es ein Filter-CV IN und ein VCO-IN, was auch nicht Luxus pur ist. Diverse Accessory Anschlüsse (wieder ganz nach dem Vorbild Moogs) runden das lichte Bild etwas ab. Interessant ist, dass gerade die SEMs wie kaum ein anderes Synthesizerkonzept bereits ab Werk mit relativ leicht nachzurüstenden Ein- und Ausgängen versehen sind. Warum diese versteckte Vielfalt bei den fertigen Instrument-Paketen nicht zumindest ansatzweise ausgeschöpft wurde, bleibt wohl ein Rätsel. Am Geld wird es nicht gelegen haben, denn ein Stück Draht samt zugehöriger Buchse hätte keine unüberschaubaren Preissteigerungen zur Folge gehabt, auch nicht in mehrfacher Ausführung. Wie dem auch sei, man kann es ja selbst machen (oder machen lassen). Der hier vorgestellte Four Voice verfügt über 4x CV/Gate und 4x Filter-IN (auf der Oberseite), was sozusagen die Mindestausstattung an Anschlüssen darstellt.
Der Klang des Oberheim Four-Voice
Flexibilität ist eines der Geheimnisse der SEMs. Sie können überzeugend brachial und absolut butterweich klingen. Jedenfalls nie “unschön”, ganz im Gegenteil. “Musikalisch” sind sie, passen sich gut in den Gesamtklang ein, sind nicht aufdringlich und doch stets präsent. Absolute Besonderheit ist natürlich das Multimode-Filter. Langsam von Highpass über Notch zu Lowpass wechselnd (wir beginnen ranz rechts), das hat was für sich. In jedem Millimeter der Klangverschiebung entdeckt man reizvolle, gute Klänge.
Sync-Sounds sind zudem eine echte Oberheim-Spezialität. Die anschließenden Klangbeispiele dürften ab diesem Punkt mehr sagen als weitere Erklärungen.
Noch ein Wort noch zur Polyphonie. So flexibel man mit vier SEMs auch ist, überzeugendes polyphones Spiel ist am Four Voice nicht ganz einfach. Schon das Trimmen aller SEMs zu einem annähernd gleichen bzw. ähnlichen Klang ist eine Herausforderung. Dann beginnt das lustige Rätselraten, wie die Keyboardmodes denn nun wirklich funktionieren. Ist man endlich so weit, wird man hoffentlich mit einem klanggewaltigen Pad belohnt. Nicht vergessen: Die Stimmen sollten im Panorama schön verteilt sein.
Der Oberheim FourVoice on YouTube:
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Oberheim SEM Neuauflage
Die SEM Neuauflage hat ALLES, was ein echter Oberheim-Sound haben muss – vor allem aber den klassischen Oberheim Sound, wenn auch die Originale deutlich „wilder“ klingen. Das SEM Modul gibt es in zwei Ausführungen. Einmal als reines MIDI-steuerbares Modul sowie einmal als Version mit Patch-Inserts. Einen sehr ausführlichen AMAZONA.de-Test zum SEM-Modul finden Sie übrigens HIER.
Ebenfalls sehr spannend und mit deutlich mehr Möglichkeiten versehen als das Original, ist die Neuauflage Oberheim Two Voice Pro, bei dem zwei SEM-Module und ein Sequencer sowie diverse Patch-Möglichkeiten in einem Gehäuse stecken. Auch diesen haben wir bereits getestet – und zwar HIER.
Hier noch ein Video zum Tom Oberheims Ankündigung seiner OBERHEIM TWO VOICE Neuauflage.
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Jau, das SEM ist die Stradivari unter den Analogen… hier ist noch ein sehr gelungenes Demovideo vom 2-Voice
http://www.youtube.com/watch?v=6yFMbd1LLYA
Monster ja, aber wenig transportabel ?
Da gibt es wohl andere Polysynths, die weniger/gar nicht transportabel sind CS80,Memorymoog).
Ein 2/4/8-Voice (der sein Case ja bereits mitbringt) ist aufgrund seines diskreten Aufbaus wesentlich geringer anfälllig.
Mein modifizierter O4V (ext. Breakout-Box,Cross-Mod pro SEM u.a.) hat keine Transportprobleme.
Mein Memorymoog war erst dann transportfähig, nachdem er das LAMM-Upgrade erhielt.
Mein CS80,nun ja… 120 kg….
Oberheim – was soll man hierzu weiter sagen als ein Traum in klanglicher wie auch optischer Hinsicht. Ein prähistorisches Urvieh aus längst vergangenen Tagen. Rumschleppen würde ich den sowieso nicht. Einfach Hinstellen und nie mehr vom Platz bewegen. ;) Danke für den Bericht Theo!
Schöner Artikel. Danke!
Zum Thema "Zeitbombe":
Im SEM sind einige CA3080 OTAs verbaut, die dank RoHS abgekündigt wurden, d.h. nicht mehr hergestellt werden und mittlerweile schon relativ hoch gehandelt werden.
Diese machen anscheinend einiges vom Klang des SEM aus, können also nicht einfach so mit neueren Chips ausgetauscht werden. Zumal es ausser dem LM13700 eh keine OTAs mehr gibt, soweit ich weiss.
Im SEMTEX sind jedenfalls auch CA3080 enthalten.
Der etwas andere Klangcharakter kommt wahrscheinlich durch die nicht 1:1 geklonte Platine, die waren damals ja auch noch von Hand gezeichnet mit schönen Rundungen, statt den heutzutage üblichen eckigen und daher oft parallel laufenden Bahnen.
Da das bei der heute dominierenden Digitaltechnik egal ist, interessiert sich wohl auch kein Software-Hersteller für die Unterstützung solch "runder" Lötbahnen.
achja, wo Du gerade CA3080 sagst, die steckten auch als Filter im Polysynth von Powertran (Elrad-Bauprojekt polyphoner Synth), waren da als 12dB geschaltet.
Den Vourvoice hab ich bei Supertramp mehrfach gesehen (Breakfast in America Tour, ganz vorne auf der Bühne), die haben das Ding mit einem Eigenbau Pitch-to-Voltage-Converter von Heliwells Saxofon aus angesteuert.
Man findet CA3080 aber noch für ein paar Euro ganz leicht im Handel, sogar die uA726 Transistorarrays, die gerne in VCO Designs als temperatur-stabiler Exponentiator verwendet wurden (Formant, Roland, Minimoog, etc.) bekommt man immer noch NOS ohne grosse Probleme. Anders ist es z.B. mit einem SSM 2047, der nur im EMAX verwendet wurde.
„Seiner Unbeweglichkeit zum Dank wird der Four Voice selten das Studio verlassen.“
Nun, das hat sowohl Supertramp als auch Styx (Dennis DeYoung) scheinbar nicht davon abgehalten, dieses Monster mit auf die Bühne zu nehmen. Man kann ihn bei alten Videos auf youtube jedenfalls sehr deutlich erkennen (zB Supertramp 83 München).
@microbug Moin. Die werden den aber nicht selber getragen haben sondern irgendwelche armen Roadies… Und die hat nicht jeder… :-)
das wort ’schnappig‘ sehen wir nach. ansonsten ein toller artikel: informativ und trotzdem kompakt, mit aussagekräftigen klang-beispielen. danke!
„Das“ legendäre OB 4-Voice Solo….
auf Youtube ist ausgerechnet dieser Teil des Rockpalast-Konzertes von 1978 leider gesperrt, daher nur Audio: (Solo ab 1:45)
https://www.youtube.com/watch?v=aC7_LAklaHo
One of the greatest tragedies in the history of 20th century American popular music was not seeing this unbelievably talented band blow up they way they should have during their prime. Virtually every headliner they opened up for in the late 70s/early 80s was utterly wiped out due to MF’s relentlessly heavy funk-rock assault. They should’ve been at least as commercially successful as the Eagles and Journey on the rock front or Earth Wind & Fire and the Commodores on the R&B/Funk side. They really had all their bases covered back then. Unfortunately, their natural crossover sound was something the record industry just wasn’t ready to roll with so they were relegated to being primarily a regional act here in the States. It was not until they showed up in Germany for the prestigious Rockpalast gig that they finally blew the doors wide open and became an overnight success on that side of the world. Really nice to see their historic performance here on Youtube in its entirety. MF may not have achieved the kind of success they so truly deserved, but their influence on most rock acts that came after them is considerable.
@Cocoman Danke für den Anspieltip. Ich kannte nur die Songs oder Samples die im HipHop verwendet wurden, nicht aber das es MF ist. Danke auch an T.B. für einen weiteren geilen Beitrag zu einem Traumsynth.
Die Soundbeispiele bei Greatsynthesizers http://greatsynthesizers.com/test/studiologic-sledge-black-edition-ein-panther-zum-verwoehnen/#more-27883 hauen mich regelmäßig um.
@Cocoman ich habs gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=eO0kLmCTN8Y
gleich am anfang gibt es den four voice pur in all seinen facetten von mächtig fett bis zart und zerbrechlich…das bekannte solo spielt er hier allerdings auf einem minimoog.
@dilux Erschreckend, wie breit da das Spektrum zwischen „grausam“ und „grandios“ ist… Eberhard Schoener bekam das auch immer sehr gut mit dem Four Voice hin, daß das Ding wie eine Flasche Leitungswasser klang.
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Ich müßte jetzt wirklich angestrengt nachdenken, welche Four Voice Leistung bemerkenswert ist außer der flächigen Passage im Titelstück von „As falls Wichita, so falls Wichita Falls“ von Mays/Metheny. Im jazz fand ich ihn nie so doll eingesetzt, im Funk nicht, in Fusion nicht, im Rock nicht…
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Für meine Ansprüche würde mir wahrscheinlich auch der Two Voice reichen, aber was weiß ich schon? Ich finde ja auch die neuen SEMs überaus gelungen.
@dilux Hallo Dilux,
das ist ja fast schon Freefusionjazz. Für mich sieht das nach dem von Cocoman erwähnten Rockpalast Auftritt aus. Der Minimoog klingt gegen den OB, mit Verlaub wie auf Schmusekurs. Mothers Finest ist schon okay aber ich finde das hier der OB als „SODA“ eingesetzt wurde, weil er eben so da stand. Musikalisch waren die ihrer Zeit definitiv 20 Jahre voraus, wenn ich so meine Cross Over Scheiben von Living Colour, Infectious Grooves, Faith No More raushole, höre ich da Mothers Finest raus.
@TobyB SODA, hähä — gut beobachtet :).
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Faith No More, Living Colour oder Infectious Grooves… die Frontleute können der Dame bei MF schon rein visuell nicht das Wasser reichen…
Lyle Mays von der Pat Metheny Group hat den Four Voice in den 80er Jahren stilbildend eingesetzt. Ohne den Four Voice wäre der Sound der Band gar nicht zu denken.
https://www.youtube.com/watch?v=SCyTmuyFDoE
@moogist Einfach nur irgendwas posten ohne selber vorher reinzuhören ist doch Mumpitz. Wo spielt er denn da bitte den 4VS?
Immerhin hört man das Synclavier.
Wer es gerne etwas kompakter mag, kann auch den OB-1 wählen. Der ist klanglich noch sehr nahe bei den alten SEM-Modulen. Da klingen OB-Xa und OB-8 dagegen wie verschmuste Katzen, vom Matrix/Xpander mal ganz zu schweigen.
Wahnsinn: Die Soundbeispiele klingen geil!
„Hat man aber das Original im Ohr, möchte sich der kleine SEM V am liebsten verstecken. Zur Verteidigung des SEM V muss man allerdings dazu sagen, dass SEM V nun auch schon wieder 7 Jahre alt ist. Eine Ewigkeit, gemessen an der rasanten Entwicklung in diesem Bereich.“
Denke, da hat sich mittlerweile einiges getan. Habe den virtuellen auch gerade wieder im Einsatz. Klingt nicht sooo weit weg. Tue mich allerdings schwer mit dessen Einsetzbarkeit. So wirklich einzigartig ist er im Gesamtkontext meines Erachtens nur im Bereich Arpeggios, die sich durch das Arrangement aggressiv fräsen müssen. Vielleicht muss ich aber einfach noch tiefer darin eintauchen. Für Weiches und Zartes habe ich da bis jetzt eher andere Präferenzen.
Der Größenvergleich mit dem Sofa ist nett. Bei Instrumenten von diesem Kaliber muss man echt in Alternativen denken: Lieber die heimelige Sitzecke oder doch einen Oberheim Four Voice?
@costello Die Entscheidung ist einfach.
Der Sound vom O4V bringt einem zum Abheben und wer fliegen kann will nie wieder sitzen wollen :-)
@hijack Dieser Argumentation ist nur schwer zu widersprechen. :-)
@costello So groß ist er nun auch wieder nicht … aber schwer! Hier noch zwei selbstgemachte Soundbeispiele, einer meine Lieblings-Flächensounds: im Video ab 1 min 40:
https://www.youtube.com/watch?v=JtlEo_Az7pY
Im folgenden Song auf Soundcloud ab Sekunde 33:
https://soundcloud.com/user-892370745/then-1
Viel Spaß!
@Lewis Sehr schöne Klangbeispiele! Danke.
@Lewis Sehr schön!
Ich hatte den Four Voice und den Eight Voice als feste Kundenbestellungen bei mir, konnte dem Klang jedoch nichts abgewinnen. Die Klangbeispiele hier ändern das meiner Meinung auch nicht im Nachhinein.
@Dirk Matten Es kommt halt immer darauf an, was der Mensch sucht, ne war.
Wie ein Buchla oder EMS klingen die Dinger nun einmal nicht.
Mir gefällt’s besser.
Hast du einen Four Voice oder Eight Voice schon mal unter den Fingern gehabt?
@Dirk Matten Ja. Siehe auch mein Kommentar weiter unten. Zuerst ein SEM. Lange ist es her. Ich war eigentlich immer eher ein Fan ausgefallener Digital/Hybridsynth Konzepte. Aber der Klang des SEM hat mich damals so dermassen umgehauen, dass sich zwischenzeitlich auch noch ein 2- und 4-Voice agglomeriert hatten.
Den 2-Voice habe ich dann aber an einen guten Freund verkauft. War einfach Overkill.
Meinen 4Vs ist zugegebener Weise stark modifiziert (externe CV Patchpunkte, Rauschgenerator. Einzelausgänge, etc.) um ihm etwas mehr experimentales Wesen einzuhauchen… Insofern ist es mit dem SEM zusammen eigentlich ein 5-Voice.
@Dirk Matten Ich kann es verstehen, ich find die Kiste hört sich an wie ein unbequemes Sofa älteren Jahrgangs. Muss man mögen.
@TobyB Treffender Vergleich, für mich klingt er allerdings wie ein saubequemes Sofa :-)
Vor 25 Jahren bekam ich ‚mal einen Six-Voice angeboten, zum Preis von damals 2000 Schweizerfranken. Naja, ich Depp hab‘ ihn nicht gekauft…
Was mich mal interessieren würde: wie klingt denn der neue OB-6 im Vergleich zum SEM / Four Voice? von den konzeptuellen Unterschieden ‚mal abgesehen, kann man dem neuen Oberheim einen „Original SEM-Sound“ attestieren? Falls das ‚mal jemand direkt verglichen hat, wäre ich um eine Einschätzung sehr dankbar.
SEM ist für mich nebst Moog und ARP so etwas wie der heilige Gral der 70er Synthesizer. Schon lange denke ich darüber nach, mir entweder einen neuen SEM oder den OB-6 zuzulegen.
@Martin Andersson Ich habe einen direkten Vergleich mit dem OB-6 gemacht.
Bei mir standen zu dieser Zeit ein SEM, ein 2-Voice und ein 4-Voice, (70ger Originale, gut gewartet) im Studio. Fazit: Ganz andere Baustelle.
Der klangliche Unterschied ist nochmal ganz erheblich größer als der zwischen SEM und SEM Neuauflage. Während man zwischen den SEMs alt/neu durchaus noch klangliche Ähnlichkeiten verzeichnen kann, konnte ich das dem OB-6 nicht mehr attestieren.
Eher noch eine Verwandschaft zu den späteren Oberheim Polys.
Gräme Dich nicht wegen des 6-Voice, ich habe mal einen JP8 für lau abgelehnt :..-(
Bei Ebay gibts grad einen im Sonderangebot – mit Zubehör für schlanke 17.000.- €:
(Link durch Red. gelöscht. Bitte Link-Shortener verwenden)
@Max Van Allen Der is dann aber auch NOS. Vermutlich der letzte auf diesem Planeten.
@Max Van Allen Halte ich für Spinnerei — ganz realistisch betrachtet, was kostet ein altes SEM? Zwischen 1.250 und 1.500 Euro pro Stück, Pi mal Daumen. Vier Stück davon sind also 6.000 Euro, Pi mal Daumen. Was soll man für den selten funktionstüchtigen Programmer anlegen? 1.500 Euro (eher weniger, wegen Anfälligkeit)? Sind wir bei 7.500 Euro, Pi mal Daumen. Dann noch das Gehäuse mit der Klappertastatur? 500 Euro, weil der Schreiner auch von irgendwas leben muß? Also alles in allem 8.000 Euro, Pi mal Daumen.
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Womit soll man dann mehr als das Doppelte rechtfertigen? Dem Extra-SEM? Dem nutzlosen DS-2? Oder nur der Seltenheit? Und selbst, wenn das Ding wie aus dem Ei gepellt ist: Wahrscheinlich muß es nochmal komplett durchgesehen werden, weil es jahrelang nur dumm (SODA) in der Gegend rumstand. Da hole ich mir lieber vier SEMs, einen kleinen Mixer und eine MPU-101, und fertig.
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Aber man kann’s ja mal probieren, denn schließlich steht jeden Tag irgendwo ein Depp auf, und die Mutter der Dummen ist ständig schwanger.
Technisch ist das Ding wohl angeblich durchgecheckt. Klar ist der Preis ist ballaballa.
Aber wenn es wirklich der letzte unbenutzte 4VS ist, wird er halt zum Spekulationsobjekt.
Irgendein Chinesischer Internetmilliardär, der an einem Abend mehr Geld für Wein ausgibt, kauft das Teil dann als Spielzeug für seinen Hund.
Wie auch immer, der Programmer wird unterschätzt. Erstens funktioniert er, wenn er vernünftig gewartet wurde dauerhaft einwandfrei. Zweitens macht er den 4VS , dank zentraler Hüllkurven und Klangformungspotis für alle SEMs, erst performance fähig. Ein 4VS ohne Programmer ist meiner Meinung nach kein 4VS.
wunderbarer synth. leider nach jahren des intensiven gebrauchs, regelmäßig beim service meines vertrauens. hatte zwischendurch auch einen jupiter 8, der meines erachtens aber deutlich überschätzt wird. der j8 musste deshalb wieder gehen, der ob4v blieb. eine alternative – die auch sehr viel günstiger ist, gibt es aber schon – für mich wäre dies eindeutig der jupiter 4.
Mit dem Döpfer A-106-5 SEM (in beige!) habe ich mir den Klang des Filters nach Hause geholt. Mehr geht aktuell nicht. Und selbst dieses kleine Nachbau-Modul lässt den edlen Oberheim-Klang schon lieblich durch die Lüfte schweben …