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Vintage-Analog: Roland SH-3A Analogsynthesizer (1974)

Vintage-Roland für schmales Geld

7. Mai 2016

Roland SH-3A

Roland SH-3A. 1974. Der erste Stein? Nicht ganz. Die SH-Serie beginnt mit dem SH-3. Doch – eh schon bekannt – skrupellose Firmenpolitik, abgekupfertes Filter und so. Moog hat die Sache durchschaut, wehrt sich. Gerichtsklage, Roland muss den SH-3 wieder einstellen. Daher nur ganz wenige der originalen, “echten” SH-3 am Markt. Eigenes Filter her – Roland weiß sich zu helfen und fertig ist der “neue” SH-3A. So einfach geht das.

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(Anmerkung der Redaktion:  Bitte lesen sie im Anschluss an diesen Artikel mehr zu den Hintergründen dieser Patent-Streitigkeiten“)

Die Geschichte ist nicht ganz neu, aber aus einem einfachen Grund immer wieder nützlich: Sie könnte eine Erklärung dafür sein, warum der SH-3A ein so wunderbares Konzept mit einem (leider) so schwachen Filter ist. Keine Katastrophe, aber auch nicht an der Kraft späterer SH-Filter zu messen.

Roland SH-3A im Case

Der Reihe nach…

Die Welt der Roland SH-Instrumente ist vielfältig. Zunächst Presets und bunte Knöpfe hier, dann Bandpass-Filter dort, grünes Design hier, graue Oberfläche dort, später rote Plastikbox (mit Modulationsgrip), auch blaue, meist aber die graue Version, heute cremefarbene virtuelle – jedenfalls moderne! – SH-Derivate, alles was das Herz begehrt. Irgendwie scheint es so, als wäre der SH-3A Rolands erster “richtiger” Synthesizer, egal ob SH oder nicht. Sie wissen schon, so ein richtiger eben. Keine Presetkiste mit Orgel-Kippschalter. Doch nein, vielleicht ist es ja der SH-1000, welcher der wirklich ERSTE war. Egal, aus heutiger Sicht – man betrachte ganz einfach das Konzept des Instruments – ist der SH-3A sehr, sehr früh. Weil nämlich ungewöhnlich.

Konzept des Roland SH-3a

Der Roland SH-3A ist ein “frei programmierbarer” Synthesizer. Etwas anderes bleibt dem Musiker auch gar nicht übrig. Presets? Keine Spur. Nun, Programmierung. Bleiben wir dabei. Das wirklich Ungewöhnliche ist der …

Roland SH-3A Knöpfe

Oszillator

Weil eben nicht klassisch Sägezahn hier und Puls dort. Hier alles anders. Zunächst ist der Oszillator in 5 Fußlagen eingeteilt, die sich über einen kleinen Mixer stufenlos mischen lassen. 32’ bis 2’. Das ist wunderbar. So kann man viel Bass geben, in der Mitte was weglassen, eine Prise Höhen dazu. Fast wie ein Equalizer. So ähnlich jedenfalls. Das Gute daran ist, dass nun jede der Fußlagen wiederum zwischen normaler Pulsschwingung, enger Pulsbrelle und einer Art Sägezahn wählen kann. Somit also nochmals von vorne. 32’ – Subbass – bei normaler PW ganz nach oben, 16’ – Bass – bei enger PW nur zur Hälfte, 8’ und 4’ lassen wir aus, dann noch eine Prise 2’ – Höhen – mit der nicht so schrillen Sägezahn-Art hinzu, und fertig ist ein VCO-Schwingungsgemisch, das kaum ein anderer monophoner Synthesizer der Vintage-Ära so leicht hinbekommt. Mit Modularsystemen natürlich machbar, keine Frage.

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Der VCO, das ist des SH-3A große Stärke. Doch besinnen wir uns und gehen das Beispiel von Neuem an. Eigentlich war es extrem ungeschickt angelegt, zwar klanglich interessant, doch hätten wir es besser machen können. Lassen wir 32’ – Subbass – weg und geben statt dessen 8’ – Mittellage – hinzu. Nun, das Besondere an der 8-Fußlage ist der CHORUS. Dieses Poti wirkt eben nur auf 8’ und ist nichts anderes – der Name führt leider zur Verwirrung – als eine simple PWM. Kein Chorus, Pulsbreitenmodulation! Das macht den Klang üppig.

Nun, bleiben wir doch gleich beim Klang. Es gibt 5 mischbare Fußlagen mit je 3 Schwingungsformen. Das macht – Mathematiker bitte vortreten – nach meiner Definition jedenfalls eine “Vielzahl” von klanglichen Kombinationsmöglichkeiten. Die subtile Mischung der Stufen und Schwingungen, das macht den SH-3A einzigartig. Die dream machine wäre demnach sicher eine Mischung aus SH-3A (aufgefächerter Oszillator) und SH-5 (Multimode-Filter und zusätzliches Bandpass-Filter) gewesen. Gibt’s nicht, aber wäre … eben.

Roland SH-3A Platte

Viele der ungewöhnlichen VCO-Klangfarben gibt es praktisch auch (fast) nur beim SH-3A. Modular-Ungeheuer lassen wir weg, die schaffen ja theoretisch, je nach Bestückung und Bauart ohnehin so gut wie alles und sind von Vergleichen ausgenommen.

Also, Stichwort Schwingungsformen. Brutalo-Freaks können alle Fußlagen bis zum Anschlag geben, alles auf die harte “normale” Pulsschwingung einstellen, und los geht das Lautsprecher-Desaster. Dann aber besser die Höhen wegnehmen – 4’ und 2’ runter, denn die dringen bei mächtigem 32’- und 16’-Gedonner ohnehin kaum mehr durch (bzw. sorgen eher noch für ein “undifferenziertes” Klangbild). “Chorus” der 8’ Lage natürlich auf Maximum, PWM muss sein und breiter geht es nun beim SH-3A nicht mehr.Roland SH-3A Tastatur

Sensiblere Musiker dürften durchaus das Erforschen feiner Zwischenstufen und Schwingungsform-Kombinationen zu schätzen lernen. Etwa ein cooler, mittenlastiger Sequencersound, dann einen Hauch der 32’-Pulsschwingung als verstecktes Fundament, dann noch eine Andeutung der 2’-Pulsschwingung hinzu, und schon denkt sich das Ohr (oder das zwischen den Ohren) ”He, klingt interessant”. Stimmt, ist auch interessant, weil meist in dieser Mischung bzw. Art eben noch nicht gehört. Für unmittelbarstes, additives Klangmischen ist der SH-3A ungeschlagen.

LFOs und S/H

Bleiben wir beim Guten. 3 LFOs sind wirklich brauchbar. Fast wirkt das übertrieben bei einem Synthesizer dieser Größe, aber schaden – nein, tut es nicht. Wie später auch beim SH-5 gibt es nun so eine kleine Matrixschaltung, über die man in jeder Sektion des Instruments die entsprechenden Schwingungsformen der Modulation anwählen kann. Das ist natürlich ein hervorragendes Konzept, denn “Sägezahn” muss nicht heißen “Sägezahn für alles”. Saw moduliert den OSC, während Puls oder Sinus das Filter durchwühlt. Wie man es eben gerne hätte, also gänzliche Freiheit. LFO 1 und 2 sind – mehr oder weniger – Standard, während der dritte (“SAMPLER”) mit umfangreichen Sample&Hold Optionen ausgestattet ist. Beispiele – klangmäßiger Natur – gibt’s dazu am Ende des Berichtes.

Damit ist der SH-3A für experimentelle Klänge sehr geeignet. Kein Unikat, aber wesentlich besser als viele seiner Zeitgenossen.

Roland SH3-3 linke Seite

Der Filter des Roland SH-3A

Es muss eben sein. Reden wir auch darüber. Verwöhnt durch einen SH-5 bin ich bis heute etwas vom Filter des SH-3A enttäuscht. Oder sagen wir mal, ich habe es nun akzeptiert und verlege meine Erwartungen an den Synthesizer in andere Bereiche. Das Filter ist einfach … schwach. Was soll man sonst sagen. Klar, es hat sogar Eigenresonanz, ist auch “ganz ok”, aber da steckt wenig Power dahinter. Eher eine lasche Brühe. Schön hingegen sind die “Envelope Presets”, die das Filter modulieren können. Sehr praktisch und vielleicht doch noch ein Einfluss seitens der Preset-Ära. Natürlich kann man gänzlich auf die (klassische) Hüllkurve zurückgreifen. Die ist ganz nett, nicht superschnell, einfach ok.

Spieldinger

Ja, “Hilfen” sollte es heißen. Aber wozu nun genau so mancher Knopf da ist, ist die Frage. Transpose macht ja noch richtig viel Sinn. Oktave rauf und runter, wunderbar. Portamento mit Poti. Einstellen, wieviel da angeschliffen wird. Der rote Knopf “off” ist mal Nicht-Hilfe Nummer Eins. Einmal gedrückt, wird der Portamento-Effekt ausgesetzt. Also verkehrt herum denken, bitte. Will ich es NICHT, muss ich drücken. Will ich es schon, dann keinesfalls drücken. Ist sicher auch pure Gewohnheit, aber fern einer gewissen Musizierpraxis. Nicht-Hilfe zwei ist der rote Knopf neben dem roten Knopf. GLIDE steht da zu lesen. Wunderbar. Vielleicht geht es hier so wie man denkt. Schönes Solo spielen und immer wenn Glide gedrückt, wird gegleitet. Nun ja, nicht ganz. Überhaupt nicht, genau genommen. Glide ist sowas wie Auto-Bend. Einen Ton runter. Drücken – Ton runter. Also besser umgekehrt machen, zuerst drücken, dann spielen, dann roten Knopf loslassen und somit zum eigentlichen Zielton hinauf ”benden”. Auf Umwegen kann man schon was daraus machen. Aber Hilfe, davon keine Spur.

Noise Generator ist auch vorhanden, was für eine Frage. Pink oder White, Kippschalter entscheidet.

Roland SH-3A Anschlüsse

Rückwärts

Das war’s dann auch schon. Rückseitig – neben schönem Roland Logo samt “Synthesizer” (für all jene der 70er Jahre, die den Begriff dieser Tasten-Spezies noch nicht kannten), befinden sich ein paar Buchsen zwecks Verbindung nach draußen. Output ist klar, ebenso wie Phones. Dann noch VCO-In und Filter-In. Aus die Maus. Kein Gate-In, damit “schade”! Kann man nachrüsten, keine Frage, tun aber die wenigsten, wohl weil zu umständlich und dann vielleicht noch ein Loch hinein und so.

Roland SH-3A Gesamt diagonal

Der Roland SH-3A in der Praxis

Schwieriger Fall. Klanglich gibt es viele Momente am SH-3A, die dieses Instrument ganz, ganz einzigartig erscheinen lassen. Ist auch so, viele gemischte Schwingungsformen sind völlig individuell, neu, besonders. LFOs und S/H lassen es ordentlich quirlen, auch das sehr schön. Bässe gut, mit ein paar Mischungen dazu sogar ungewöhnlich. Chorus nicht vergessen. Dann etwas Schatten im Reich der Sonne – das Filter. Kein Meilenstein, aber soweit solide und ok. Noch mehr Schatten bei den Spielhilfen. Schöne Buttons, aber manches funktioniert irgendwie verkehrt. Ein kurzer Anfall von Dunkelheit dann rückseitig. Gate nicht vorhanden, Ansteuerung ohne Modifikation nicht möglich. Also, was ist damit zu tun? Ich denke, ein SH-3A ist – mit CV und GATE versehen – ein sehr besonderes Instrument. Viele klangliche Nuancen, VCO in dieser Form nur hier!!! Auch zum Absamplen sicher nicht ungeeignet. Experimentelle Klänge ganz gut. Ohne Gate-Modifikation wird’s teils wohl etwas schwieriger. Einbindung des SH-3A ins Studio-Setup wäre eben doch sehr schön.

Roland SH-3A Koffer

In puncto Hardware gibt’s nichts zu sagen, alles bestens! Das hier ist ein früher ROLAND! Haben Sie diese Fader schon mal bewegt? Es gibt nichts Schöneres. Außer vielleicht die angenehm schwergängigen Oberheim SEM-Potis. Jedenfalls, echte Hardware. Vorteil des Kofferdesigns – noch heute sind die meisten SH-3A in einem bemerkenswert guten Zustand erhalten. Häufig jedenfalls, und das ist schön.

Der Roland SH-3A on YouTube

Zum Schluss wie üblich ein YT-Video mit zusätzlichen Soundbeispielen:

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Nachtrag: Patenstreit Roland Moog

Wie versprochen, ein Nachtrag von Florian Anwander zu den Patenstreitigekiten von Roland und Moog:

Der Text ist ein Ausschnitt aus einem Artikel von mir, der 2014 in Heft 42 und 43 des Synthesizer-Magazin erschienen ist:

„[…]Der SH-3 verwendete noch das gleiche Dioden-Kaskaden-Filter wie der SH-1000 [a la EMS]. Der SH-3a und der SH-2000 hingegen verwenden eine ziemlich exakte Kopie der Moog-Schaltung. Eine spätere Version des SH-2000 verwendet wieder ein Dioden-Kaskadenfilter.
[…]
Warum aber hat Roland die Schaltung geändert? Seit Jahrzehnten kursiert im Internet und in der Literatur die Meinung, dass Moog Music gegen die Verwendung Ihrer Schaltung Einspruch erhoben habe, und Roland daraufhin das Filter in späteren Serien in einer Version gebaut hat, die nicht mehr das Patent von Moog tangierte.

Betrachtet man die Entwicklung der Filterschaltungen in den Rolandgeräten dieser Zeit, so zeigt sich aber ein anderes Bild: Warum wäre der SH-3a – also das neuere Modell – mit Moog-Filter gebaut worden, während der etwas ältere SH-3 noch mit der Diodenkaskade des SH-1000 daher kam? Offensichtlich war der SH-3 eine Fortentwicklung des SH-1000 (das kann man an vielen weiteren Details der Schaltungen nachvollziehen). Dann legte Roland den SH-2000 nach, und polierte gleichzeitig den SH-3 als „a“-Variante mit dem Moog-Filter auf. Die Änderung weg vom Moogfilter betraf dann eine neuere Serie des SH-2000 schätzungsweise im Jahr 1976, während der SH-3a bis ins Jahr 1978 mit Moogfilter produziert wurde. Hätte es hier einen Patentstreit gegeben, so hätte Roland sicher die Produktion des SH-3a wieder auf die alte Schaltung umgestellt. Ich vermute vielmehr, dass bei Roland einfach kaufmännische Überlegungen zu der Abwandlung führten.“

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Fazit

Der Roland SH-3A ist auch heute noch zu einem einigermaßen vernünftigen Preis zu haben. Klanglich hat er seine großen Momente, vor allem durch die Schwinungsformen, die sich stufenlos mischen lassen. Das Filter klingt etwas dünn, hat einfach nicht den Biss des Klassikers Roland SH-5. Und trotzdem, mit dem SH-3 lassen sich wunderbare Sounds erzeugen – und ja – er klingt eindeutig nach Roland.

An dieser Stelle auch nochmals ein dickes Dankeschön an unseren Freund „tokyowax“, der uns wieder einmal die tollen Bilder zur verfügung gestellt hat.

Plus

  • stufenlos Mischbare Schwingungsformen

Minus

  • schwaches Filter

Preis

  • ca. 500 Euro laut Syntacheles-Liste (Stand Mai 2016)
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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo Theo,
    habe mit Interesse Den SHA Bericht gelesen. Der SH3A war mein erster Synth. Den habe ich 1975 als Schüler gekauft. Der Sound is tnach heutigem Maßstab eher als schwach zu bezeichnen. habe mein Gerät 1978 verkauft, da eine Einbindung mit CV-Gate nie richtig funktioniert hat. GATE in wa rkein Problem, CV IN schon eher, da das Gerät mit ca. 1,4 Volt pro Okatve arbeitet und nicht 100% linear läuft, das nachträglich eingebaute Interface hat zwar funktiniert aber lief nie 100% paralle zu anderen CV/Gate Geräten. Habe den Verkauf des SH3 immer bereut, da es auch mein erster Synth war. Durch Zufall habe ich im Herbst 2006 genau mein Gerät mi tmeinen Modifikationen zurückgekauft, es war als wäre es im Dornrösschenschlaf gewesen, kein Kratzer alles 100% OK.
    Der Rückkauf hatte aber eher emotionale Gründe. Im Vergleich zu moderneren monophonen war der Sound – nun 30 Jahre später- eher etwas ernüchternt.

    Hajo

    • Profilbild
      Ashatur AHU

      Ja das kenne ich zugut so geht es mir mit dem Poly 800..mein erster richtiger Synth. Er ging mir leider bei einem Umzug zu brüche..Bin schon lange am hadern einen wieder zu ergattern.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der Schreibstil hat nicht ganz den gewohnten Standard — oder macht sich mittlerweile auch hier das Moogulatorische Idiom in Form von Halbsätzen und nicht immer ersichtlichen logischen Übergängen bemerkbar?
    Netter, kleiner Synthesizer, der immer im Schatten des SH-5 und SH-7 gestanden hat und nie mehr war als irgendwas zwischen SH-1000 und den größeren Brüdern.
    „That old dinosaur.“ (Steve Roach)

    • Profilbild
      chk

      „oder macht sich mittlerweile auch hier das Moogulatorische Idiom in Form von Halbsätzen und nicht immer ersichtlichen logischen Übergängen bemerkbar?“

      Ich weiß, was du meinst. :D Nichts gegen den Moogulator, da ist schon jede Menge Knowledge und Kompetenz vorhanden, und er ist auch ein sehr netter Typ, aber die Ausdrucksweise, und konsequente logische Weiterführen von Zusammenhängen scheint sein Ding nicht so zu sein… trotz allem sehe ich ihn doch immer wieder gern bei Musotalk, denn er weiß schon, wovon er spricht. Auch wenn seine Ausführungen einfach manchmal länger brauchen, als sie eigentlich müssten, wegen der angesprochenen Dinge. ;)

  3. Profilbild
    Florian Anwander RED

    Ich habe diesen Artikel jetzt erst entdeckt. Und möchte da doch auf die inhaltlich leider komplett falsche Einleitung mit der vorgeblichen Verletzung des Moogpatents eingehen. Der Text ist ein Ausschnitt aus einem Artikel von mir, der 2014 in Heft 42 und 43 des Synthesizer-Magazin erschienen ist:

    „[…]Der SH-3 verwendete noch das gleiche Dioden-Kaskaden-Filter wie der SH-1000 [a la EMS]. Der SH-3a und der SH-2000 hingegen verwenden eine ziemlich exakte Kopie der Moog-Schaltung. Eine spätere Version des SH-2000 verwendet wieder ein Dioden-Kaskadenfilter.
    […]
    Warum aber hat Roland die Schaltung geändert? Seit Jahrzehnten kursiert im Internet und in der Literatur die Meinung, dass Moog Music gegen die Verwendung Ihrer Schaltung Einspruch erhoben habe, und Roland daraufhin das Filter in späteren Serien in einer Version gebaut hat, die nicht mehr das Patent von Moog tangierte.

    Betrachtet man die Entwicklung der Filterschaltungen in den Rolandgeräten dieser Zeit, so zeigt sich aber ein anderes Bild: Warum wäre der SH-3a – also das neuere Modell – mit Moog-Filter gebaut worden, während der etwas ältere SH-3 noch mit der Diodenkaskade des SH-1000 daher kam? Offensichtlich war der SH-3 eine Fortentwicklung des SH-1000 (das kann man an vielen weiteren Details der Schaltungen nachvollziehen). Dann legte Roland den SH-2000 nach, und polierte gleichzeitig den SH-3 als „a“-Variante mit dem Moog-Filter auf. Die Änderung weg vom Moogfilter betraf dann eine neuere Serie des SH-2000 schätzungsweise im Jahr 1976, während der SH-3a bis ins Jahr 1978 mit Moogfilter produziert wurde. Hätte es hier einen Patentstreit gegeben, so hätte Roland sicher die Produktion des SH-3a wieder auf die alte Schaltung umgestellt. Ich vermute vielmehr, dass bei Roland einfach kaufmännische Überlegungen zu der Abwandlung führten.“

    • Profilbild
      Ragutini

      @Florian Anwander Ich hatte damals den SH-3 bestellt, aber nach Wochen den SH-3A geliefert bekommen. Das A war sichtbar nachträglich aufgedruckt worden. Ich dachte immer, dass der SH-3 eine Kopie des Moog-Filers hatte und der SH-3A deshalb minderwertig war. Nichtsdestotrotz konnte man dem Teil satte Klänge entlocken… :-)

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