Charakter-Modulation inbegriffen
Vorwort zum Sequential Pro One
Nun ist es also soweit, auch der Sequential Pro-One wurde nun geklont – und glaubt man dem Urteil unseres Autors Johannes Kothe, auch noch mit Bravour. Nun, solch positive Bewertungen gab es auch schon zu Zeiten des Arturia Prophet V – und wie wir uns heute eingestehen müssen, zu Unrecht. Wie auch immer man nun dem U-He Repro_One gegenüber steht, zwei Dinge stehen aktuell sicher fest: 1. Die Software-Emulationen werden besser und besser – der Abstand zu den Originalen immer geringer. 2. Das Original bleibt das Original – und das hat eben nicht nur etwas mit der Reproduktion des Klanges zu tun. Wir haben uns erlaubt, den Blue Box-Report zum Sequential Pro-One von Theo Bloderer aus dem Jahre 2008 nun nochmals ganz oben zu platzieren. Aus heutiger Sicht vor allem interessant sind die damaligen Kommentare, die sich über den damaligen Gebrauchtmarktpreis von fast 1.000 Euro beschwerten. Ich habe soeben einen Pro-One nach langer Suche in einem Top-Zustand für 1.800 Euro erworben – und das entspricht in etwa dem Mittel des heutigen Gebrauchtmarktpreises.
Ich wünsche noch einen musikalischen Vintage-Samstag
Euer Peter Grandl
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort zum Sequential Pro One
- BLUE BOX Report Sequential Pro-One
- Aufbau des Sequential Pro One
- VCOs
- VCF
- Modulation
- Sequencer / Arpeggiator
- Anschlüsse
- Klang
- Hardware
- Der Pro-One heute
- Der Pro-1 von Behringer
- U-HE Repro-1 – der Pro-One als Plug-In
- Optische Veredelungen des Pro-One
- Der Sequential Pro-One on YouTube
BLUE BOX Report Sequential Pro-One
Die Letzten werden die Ersten sein. Sagt man halt so. Und im Falle Sequential Pro-One trifft das fast zu. Sein großer Kollege Prophet-5 ist und bleibt zwar (neben dem noch größeren Bruder Prophet T8 und dem Ausnahmesynthesizer Prophet VS) der große Star aus der amerikanischen Synthesizerschmiede, doch gleich anschließend folgt dieser Winzling. Seiner klanglichen Stärke und Ausdrucksfähigkeit wegen ist er DER monophone Pflichtsynthesizer für jeden Elektroniker.
Seine Pflichten nicht erfüllt zu haben schien zunächst hingegen Dave Smith, als er 1981 mit dem Pro-One den ersten und einzigen Monophonen aus dem Hause Sequential auf den Markt brachte. Seit dem Erscheinen des Prophet-5 im Jahre 1978 warteten nämlich unzählige Musiker sehnsüchtig auf einen weiterentwickelten Nachfolger des erfolgreichen Propheten.
Der 1980 erschienene Prophet-10 war zunächst eine erste Enttäuschung, da er wegen seines etwas unzuverlässigen Innenlebens und seiner unhandlichen Größe wenig Akzeptanz finden und – abgesehen von der doppelten Stimmenzahl und dem eingebauten Sequencer – keine Neuerungen gegenüber dem Prophet-5 anbieten konnte. So wurde der Riese auch nur in kleiner Stückzahl (ca. 400 Instrumente) hergestellt bzw. verkauft.
Die langersehnte Neuentwicklung kam erst im Jahre 1983 auf den Markt – ein auf Basis des Prophet-5 weiterentwickeltes Instrument mit anschlagdynamischer Holztastatur und umfangreichen MIDI-Möglichkeiten namens Prophet-T8. Allerdings kam diese Entwicklung entschieden zu spät, weshalb das Instrument im „Jahr des DX-7“ keine Chance hatte (noch dazu bei einem Neupreis von sagenhaften 13.000 DM).
Verständlich, dass das Erscheinen des Low-Cost-Synths Sequential Pro-One zwei Jahr zuvor – 1981 – für einiges Aufsehen (und aufs Erste wohl auch Unverständnis) sorgte. Doch die Musiker erkannten schnell den Wert dieses Monophonen, der sich auch zum meistverkauften Produkt der Firma Sequential etablieren sollte: In den wenigen Produktionsjahren bis 1984 wurden immerhin 10.000 Pro-One hergestellt…
Aufbau des Sequential Pro One
Der Sequential Pro-One besitzt eine 3-oktavige Tastatur und – klassisch Sequential – zwei Plexiglas-Wheels. Das Instrument verfügt weiters über:
- 2 VCOs (mit Sync)
- 24dB VCF
- LFO
- Mixer (VCO1/2/Noise)
- 2 Env (ADSR)
- Glide (Portamento)
- Modulationsmatrix
- Sequencer
- Arpeggiator
VCOs
Die beiden Oszillatoren klingen äußerst kräftig, können gegeneinander verstimmt (Frequency) und bei Bedarf synchronisiert werden. Die Pulsschwingung lässt sich entweder manuell einstellen (Poti „Pulse Width“), oder – über die Modulationsmatrix – via LFO und/oder OSC B und/oder der Filter-Env (siehe dazu später) spannungssteuern.
OSC B kann zudem als LFO eingesetzt (Schalter „Normal-Low Freq“) und von der Steuerspannung der Tastatur abgekoppelt werden (Schalter „Kybd-Off“). Eine Besonderheit ist noch die Tatsache, dass alle Schwingungsformen gleichzeitig aktiviert werden können (was bereits seit dem Prophet-5 bekannt ist, das stimmt). Gerade bei Aktivierung beider Sägezahn- oder Pulsschwingungen sorgt die zusätzliche Dreiecksschwingung von OSC B eindeutig noch für den nötigen Druck „von unten“. Das (in jeder erdenklichen Kombination mögliche) Mischen bzw. Aktivieren der Oszillatoren ist ein wichtiger Baustein für unterschiedlichste Klangfarben aller Art.
Nicht zu vergessen: OSC B dient in der Abteilung „Modulation“ als Modulationsquelle (in seiner Funktion als VCO oder bei Umschalten zu „Low“ als LFO). Jede der Schwingungsformen – und natürlich ebenso das Mischen dieser Waves – sorgt für unterschiedliche, klangliche Ergebnisse (z.B. bei der Filtermodulation). Die Oszillator-Sektion des Pro-One ist also sehr umfangreich und in ihrer Effektivität deutlich weitreichender, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
VCF
Das 24 dB-Filter kann in Cutoff, Resonance, Env Amount und Keyb Amount geregelt werden und verfügt über eine eigene ADSR-Hüllkurve. Der Charakter des Filters ist eher auf der harten / durchdringenden Seite, kann aber, mit Fingerspitzengefühl, auch angenehm weich klingen. Eigenresonanz ist gar kein Problem und – in Verbindung mit der Modulationsmatrix – ideal für Effektsounds aller Art.
Modulation
Der wichtigste – und in dieser Form bei keinem anderen Monophonen zu findende – Baustein des Sequential Pro-One ist die bereits mehrfach erwähnte Modulationsmatrix. Es stehen drei Modulationsquellen (FROM) zur Verfügung: FIL ENV, OSC B und LFO. Diese dürfen beliebig einer der fünf Ziele (TO) zugeordnet werden. Moduliert werden können OSC A FREQ, OSC A PW, OSC B FREQ, OSC B PW und das FILTER. (Wem es aufgefallen ist: OSC B kann durch sich selbst moduliert werden…). Bei allen Bausteinen der Matrix besteht wiederum die Wahl zwischen DIREKT und WHEEL – also, ob die Modulation direkt oder über das rechte der beiden Sequential-typischen Wheels ausgeführt wird.
Dieses zunächst gewöhnungsbedürftige (da zuweilen sehr verschachtelte) Konzept ist die Quelle unzähliger und einzigartiger Effektsounds. In Verbindung mit dem kleinen Sequencer oder dem Arpeggiator entwickeln sich allein mit der Modulations-Abteilung (und der Anpassung/Veränderung der Modulationsquellen wie z.B. dem oben erwähnten OSC B) stundenlange musikalischen Kreativitäts- und Entdeckungsreisen. Das sind nun jene Momente, in denen man erkennt, dass der Pro-One in puncto Flexibilität und Ausdrucksstärke grundsätzlich völlig ausreichend wäre (und es theoretisch – aus Sicht der Musizierpraxis – nicht weiterer monophoner Synthesizer zum klanglichen Glück benötigen würde).
Sequencer / Arpeggiator
Auch diese Abteilung ist wohl durchdacht und – verglichen mit anderen Instrumenten – sehr gut ausgestattet. Der Sequencer des Sequential Pro-One verfügt über zwei Spuren, die zusammen nicht mehr als 40 Schritte umfassen dürfen. Die Eingabe von Pausen ist ebenso möglich wie das Live-Transponieren der ablaufenden Sequenz via Tastatur. Über die Clock-In Buchse kann der Sequencer auch extern getriggert werden.
Der Arpeggiator bietet nur die beiden Modi UP und UP/DOWN (… in einer perfekten Welt gäbe es noch eine Random-Funktion). Dennoch bietet er eine Besonderheit, die in dieser Form einzig beim Pro-One zu finden ist: Hält man bei aktiviertem Arpeggiator einen Akkord gedrückt und schaltet dann auf RECORD des Sequencers (!), so wird der arpeggierende Akkord gespeichert (eben „aufgenommen“). Alle neuen Noten werden zwar dem Arpeggio hinzugefügt, aber nur so lange, wie sie auf der Tastatur gehalten werden. Nimmt man die Hand weg, bleibt das ursprüngliche Notenmuster wieder übrig. Somit ist auch der kleine Arpeggiator entschieden flexibeler, als es zunächst scheinen mag.
Die Geschwindigkeit von Sequencer und Arpeggiator wird übrigens vom LFO-Speed-Regler aus geregelt. Ganz praktisch, denn so befinden sich LFO-Modulationen stets im gleichen Tempo wie die Sequenzen oder Arpeggios selbst. Leider wird der LFO umgekehrt (bei externer Triggerung von Sequ/Arpeggiator) nicht mit angesteuert.
Anschlüsse
Die Rückseite des Sequential Pro-One ist sparsam ausgestattet (sagen wir im Vergleich zu einem Yamaha CS-40M), bietet aber mit nur 7 Buchsen dennoch alle wichtigen Möglichkeiten. Neben AUDIO OUT befindet sich hier die AUDIO IN Buchse, um ganz einfach und effektiv ein externes Signal über VCF und VCA weiterzubearbeiten. FILTER CV IN ist natürlich unerlässlich wichtig, da es die Modulationsmöglichkeiten bzw. die klangliche Flexibilität des Filters noch um ein Vielfaches steigert.
GATE OUT und CV OUT dürften in der Regel weniger zum Einsatz kommen als GATE IN und CV IN. Dabei dient die GATE IN Buchse gleichzeitig als CLOCK IN, um so – wie schon erwähnt – den Sequencer bzw. Arpeggiator mit anderen Geräten bzw. über MIDI-Gate zu synchronisieren.
Klang
Die Sounds des kleinen Propheten überzeugen voll und ganz. Der Sequential Pro-One bietet kräftige Bässe, aggressive Leadsounds, zum Teil extreme Effektklänge (von der schrägsten Sorte und in allen Schattierungen), bei Bedarf weiche Streicher oder „riffige“ Brass-Sounds – er ist an allen Fronten vertreten. Die Hüllkurven erlauben extrem kurze und knusprige Perkussivklänge, und die Modulationsmatrix ist für Musiker mit experimenteller Ader schlichtweg eine Goldgrube.
Kleiner Vergleich: Im Gegensatz zu Moog-Synthesizern klingt der Pro-One grundsätzlich etwas nüchterner (wohl der weniger „lebendigen“ Oszillatoren wegen). Sequential-Sounds gehen (sofern man das über einen Kamm scheren darf) eher Richtung ARP bzw. Oberheim denn Richtung Moog. Das hat aber musikalisch durchaus seine Vorteile. Knackige Bässe – noch dazu der trockenen Art – können zusammen mit der wunderbar zackigen Hüllkurve des Pro-One für geniale Grooves sorgen. Zuweilen erinnern die musikalischen Ergebnisse des monophonen Sequential sehr stark an den ARP-2600 (Vermerk von User RetroSound, ich stimme dem völlig zu…).
Eine wesentliche Hilfe puncto musikalischer Freiheit (und den daraus resultierenden guten, klanglichen Ergebnissen) stellen natürlich der Arpeggiator und – mehr noch – der Sequencer dar. Die Klangbearbeitung geht eben deutlich leichter von der Hand, wenn der Pro-One ein gelooptes Pattern abspielt (welches sich beliebig und in Echtzeit via Tastatur transponieren lässt). Dazu benötigt es keinen Computer oder sonstiger Hilfsmittel, der Pro-One macht die Sache völlig autark. Somit bleiben die Umstände „minimal“ und die Hände frei (um sich ausgiebig der Modulationsmatrix, dem restlichen Panel, den Wheels sowie zusätzlichen, externen Modulations-Zugaben – für Filter-CV-IN, sofern es Modulationsquellen in Reichweite gibt – zu widmen). Schnelles Arbeiten mit meist sehr eigenständigen, groovigen Klangergebnissen ist beim Pro-One garantiert…
Hardware
Um bei aller Begeisterung für den zu 100 Prozent überzeugenden Klang und dem ausgereiften Konzept des Sequential Pro-One am Boden der Realität zu bleiben, gibt es doch ein Manko zu nennen: Die Hardware. Der Pro-One erreichte als Günstig-Synthesizer höchste Verkaufszahlen, nur leider wurde er als solcher auch gebaut.
Die Potentiometer sind aus billigem Plastik und alles andere als vertrauenswürdig. Die beiden OCTAVE-Range-Potis (die einzigen „Schalt-Potis“) sitzen sehr lose in ihrer Verankerung, weshalb es nicht selten passiert, dass beim Schalten von einer Oktave zur nächsten kurz die übernächste Oktave anspricht, weil man durch bloßes Drehen des Potentiometers gleich der übernächste Kontakt aktiviert (ungewollt, natürlich!). Das klingt (zugegeben) schlimmer als es ist. Dennoch sind die Einsparungsmaßnahmen bei den Potis im wahrsten Sinne des Wortes deutlich „zu spüren“.
Neben den Potentiometern wäre noch die Tastatur zu nennen, die zu den härtesten (und klapprigsten) des gesamten monophonen Synthesizermarktes zählt. Ihre lauten Eigengeräusche werden allenfalls von diversen Korg MS-20 oder Oberheim OB-1 Klaviaturen noch übertroffen. Auch wird oft von Kontaktproblemen des (frühen) Pro-One Keyboards berichtet. In der späteren Version des Pro-One wurde die Tastatur zwar verbessert, entspricht aber noch lange nicht der – etwa von einem Minimoog her bekannten – soften und geräuscharmen Qualität. Wie dem auch sei: Der Schwachpunkt Tastatur ist in Extremfällen (wenn nötig) zu umgehen, da eine externe Ansteuerung des Pro-One ohne Probleme möglich ist.
Das Innenleben des Sequential Pro-One – und das ist natürlich entscheidend – ist hingegen von guter Qualität. Ich benütze den Sequential Pro-One seit knapp 15 Jahren (und hatte zuweilen auch 2 Stück davon) – Fazit: Zu keinem Zeitpunkt waren technische Mängel zu beklagen. Auch spricht es für sich, dass man am Gebrauchtmarkt (fast) nur Pro-Ones im gut funktionierenden Zustand antrifft.
Der Pro-One heute
Als Universal-Analogsynthesizer der Kategorie „leistbarer Monophoner“ ist Sequentials Pro-One nach wie vor die erste Wahl. Seine breite Klangpalette überzeugt in praktisch allen musikalischen Richtungen, die Modulationsmatrix ist einzigartig und für lustvolles Klangforschen ist der eingebaute Sequencer eine hervorragende Unterstützung. Da sich die Qualitätsmängel puncto Hardware nur auf gewisse äußere Merkmale (meist ohne nennenswerte praktische Folgen) beziehen, dürfte ein gut erhaltenes Instrument bei respektvollem Umgang noch viele Jahre zuverlässige Dienste tun (und gut erhalten ist – meine Einschätzung – ein Großteil der heute verfügbaren Sequential Pro-One).
Als weiterer positiver Punkt wäre die große Verbreitung des Instruments zu nennen (wenngleich Pro-Ones in den letzten Jahren zunehmend rarer geworden sind). Am Gebrauchtmarkt werden ca. 800-1000 Euro für den Pro-One gefordert (Stand August 2008, siehe dazu laufend die Amazona.de Syntacheles). Angesichts der facettenreichen klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten ist dies noch immer ein – wenn nicht günstiger, so doch zumindest „fairer“ Preis für diesen außergewöhnlichen Synthesizer.
Wer übrigens eine – in etwa vergleichbare – Alternative zum Pro-One aus selbem Hause sucht: Der Sequential Six-Trak wäre ein „würdiger“ Rivale! Zwar bietet dieses Instrument mit einzugebenden Parameternummern und nur einem Value-Regler nicht denselben Direktzugriff bzw. (analogen) Programmier-Komfort wie der Pro-One, doch können via Midi alle (!) Klangparameter – von Tonhöhe bis Modulationstiefe, sogar die einzelnen Teile der Envelopes, einfach alles – gesteuert und moduliert werden. Filter FM ist ebenso möglich wie das Überlagern von bis zu sechs (!) Klängen. Sequencer und Arpeggiator sind auch hier an Bord (wenngleich durch MIDI nicht mehr so zwingend notwendig), ebenso wie ein umfassender Soundspeicher. Auch ist die Tastatur (4 Oktaven!) soft und angenehm zu spielen. Wichtigster Punkt ist aber der Sound: Die vielseitigen Klänge des Six-Trak (von Bässen über Prophet-Solo-Sounds bis hin zu äußerst extremen Effekten) haben mich immer sehr an den Pro-One erinnert…
Der Pro-1 von Behringer
Mit dem Pro-1 schuf Behringer 2019 einen überzeugenden Klon des Klassikers.
Im Fazit unseres Tests (HIER KLICKEN) äußerte sich der Autor Florian Anwander wie folgt:
„Der Behringer Pro-1 ist ein sagenhaft gut klingender, äußerst variabler monofoner Synthesizer. Er drückt, er sägt, er jubiliert und er erschüttert. Wie schon beim Model D ist den Ingenieuren von Behringer die Übertragung des Vorbilds in die Moderne prima gelungen. Die mechanische Verarbeitung ist wirklich gut, angesichts des aufgerufenen Preises geradezu beeindruckend. Die kleinen Fehler in der Firmware nehme ich dafür gerne hin, denn als Softwaremensch weiß ich, sie können korrigiert werden. Und bisher war Behringer bei Firmwareupdates immer recht flott. Hat Behringer hier alles richtig gemacht? Wenn ich ein kleines “fast” in die Antwort einschieben darf, ja. Auf jeden Fall hat Behringer einen Traum vieler Synthesizerenthusiasten erfüllt, und dafür gibt es von mir Applaus.“
Damit dürfte der Behringer Pro-1 für Hardware-Freunde eine echte Alternative zum Original sein.
Aber auch als Plug-In wurde der Sequential Pro-One erfolgreich kopiert.
U-HE Repro-1 – der Pro-One als Plug-In
Der U-He Repro-1 hat durchaus das Zeug, den eigenständigen Charakter der Originals direkt in den Rechner zu holen.
Entsprechend positiv war auch das Test-Ergebnis (HIER KLICKEN) von Johannes Kothe, der Original und Plug-In gegenüber stellte:
„Bei Emulationen scheint es immer Kritiker zu geben. Die einen kritisieren, dass die Software nicht an das Original heran kommt, während andere sogar so weit gehen und Software von Haus aus schlecht finden.
Ich muss diese beiden Gruppen enttäuschen. Ich besitze einen echten Pro-One und bin von der Emulation überzeugt. U-He hat mit dem U-He RePro-1 einen sehr guten Job gemacht. Wie man bei U-He und seinem Team aber auch schon vermutet hatte.“
Optische Veredelungen des Pro-One
Wer seinen Sequential Pro-One optisch veredeln möchte (was, zugegeben, keine sehr schlechte Idee wäre), sollte sich mal die Informationen von Synthwood (USA, Link: http://synthwood.com/pro-one/) zu Gemüte führen. Beim derzeit günstigen Dollar-Kurs wäre ein neues Holzgehäuse samt hintergrundbeleuchteten Wheels sicher eine lohnende Investition.
Wer es – auf einer anderen Ebene – extrem elegent haben möchte, sollte sich die Bildergalerie von CustomSynth (England, Link: http://www.customsynth.co.uk/html/gallery_1.html) näher ansehen. Die dort abgebildeten Modifikationen (wie z.B. ein weißer Roland JD-800, ein völlig umgebauter JX-3P mit angeschrägtem Bedienpanel und integriertem Programmer, oder eben auch ein weißer Pro-One in hellem Holz) lassen so manchen Synthesizer-Enthusiasten sicher ins Schwärmen geraten…
Der Sequential Pro-One on YouTube
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Der wohl berühmteste Einsatz des Sequential Pro One in einem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=tLTGs4fqxBk
… bis zu 1000 EURO für einen gebrauchten PRO-ONE? Gibt es wirklich Leute, die soviel dafür bezahlen? Solchen Kandidaten kann ich nur empfehlen, sich vorher mal den Prophet 08 anzuhören, der ist zwar wesentlich teurer, dafür aber neu, achtstimmig und soundmäßig meiner Meinung nach keinen Deut schlechter als der PRO-ONE bei sehr ähnlichem Klangcharakter.
Die Preise sind im Moment sehr hoch, das stimmt. Doch einen "Wert"-entsprechenden Aspekt möchte ich relativieren: Polyphonie ist grundsätzlich ein etwas irreführendes Argument, da es musikalische Qualität zu implizieren versucht. Doch dieser Zusammenhang ist nicht gegeben. Viele Pioniere der elektronischen Szene haben ihre Meisterleistungen auf großteils monophonen Instrumenten erbracht. Gerade die Reduktion auf jeweils EINE Stimme (was bei mehreren Instrumenten natürlich wieder einen polyphonen Klangeindruck ergibt) ist ein (mühsamer, aber lohnender) Weg zu kreativen, abwechslungsreichen und durchdachten Kompositionen.
(Fortsetzung): Der Pro-One erzeugt auch nur eine Stimme, und die ist in beinahe jeder Facette kompromißlos gut. Nun ist es zu hinterfragen, ob eine singuläre Stimme des Prophet 08 dieselbe Dynamik, Präsenz und analoge "Aggression" wie der Pro-One aufzuweisen hat (oder eben nur mit "ähnlichem Klangcharakter" – das ist der Punkt). Der Prophet 08 bietet sicher seine eigenen Stärken und musikalische Möglichkeiten, doch einen Vergleich zum Pro-One würde ich nicht wagen…
Der Pro-One ist für mich einer der besten und leistungsfähigsten Mono-Synths überhaupt. Besonders Vince Clark setzte den Pro-One auf dem ersten Yazoo Album exessiv ein. Der Pro-One macht einen enormen Druck unten rum den so nur noch der Minimoog oder der Taurus toppen kann. Berühmt sind auch die schneidigen Sync Sounds des Pro-One. Dank der Polymodulation sind aber auch sehr abgedrehte Klänge möglich. Kurzum ein sehr vielseitiger und vorallem ausgezeichnet klingender Synth.
Ein hervorragendes Instrument! Der Filter erinnert mich teilweise an den Synthex. Auch die ENVs verrichten hier sehr gute Dienste. Der Sound hier ist sehr beeindruckend..
Der Pro-One ist ohne Zweifel eine klasse Mono-Maschine!
Jedoch hat er starke Konkurrenz aus eigenem Hause, Dave Smith MEK ;)
Da einfach mal die digitalen OSCs abschalten, sounded superklasse.
Dabei ist der MEK moderner & gar nicht soo teuer.
Wozu also überteuert nen alten Klassiker kaufen, wenn man für
ähnlich viel Geld einen modernen Klassiker ins Haus holen kann ! ;)
just my 2 cents …
… ja, das stimmt. Mono Evolver Keyboard (oder Desktop) sind gute Instrumente und bieten sehr viel für's Geld! Ein 1:1 Vergleich von MEK und Pro-One wäre mal interessant…
Sehe ich nicht so. Die Stärken bei den Evolver-Synths liegen bei den digitalen Sachen.Die analoge Ecke schlappt dagegen ziemlich ab.
Kein Ersatz zum Pro-one, leider.
Jörg
Der MEK kann gar kein Ersatz für einen ProOne sein, weil die analogen Osz. nur Sync können. Im ProOne lassen sich beide Osz jedoch frequenzmodulieren!
Beim Evo lassen sich die Oszis durch die schnellen LFOs auch frequenzmodulieren. Ein Ersatz für einen Pro-One ist ein Evolver dennoch nicht. Der Evo ist meiner Meinung nach einer der innovativsten und bestklingenden Synths der heutigen Zeit. Der Pro-One hingegen ist ein Klassiker der analogen monophonen. Am besten beide haben ;)
Also ich finde, für 1000.- Euro lohnt sich der Synthesizer, wenn man einen weitestgehend kompromisslos implementierten Monosynth haben will. In Doepfer-Modulen würde das ganze mehr kosten.
Ich habe das Vergnügen, einen ProOne zu spielen, bei dem die Tastatur mit neuen Bushings aus Silikon ausgestattet wurde, besser als ab Werk, da die Tasten nicht mehr so klappern.
So eine Modifikation ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Der Sound ist erstklassig, nur an der Hardware wurde seinerzeit etwas arg gespart. Man kann halt nicht alles haben, und gerade aktuelle Instrumente scheinen mir da von den Potis her auch etwas wackelig zu sein…hallo Little Phatty.
Ein schöner kompakter Mono-Synth mit vielen klanglichen Gestaltungsmöglichkeiten. Leider ist mein Gerät nicht ganz so stimmstabil wie z.B. der (ältere) Odyssey MKIII. Getriggert durch eine TR-808 ist es eine wahre Freude, den Pro One beispielsweise für Bass-Linien einzusetzen. Der sehr einfach zu bedienende Sequencer ist genial, ermöglicht er doch z.B. Bass-Läufe in Echtzeit zu transponieren. Ein inspirierendes Instrument, bei dem es einfach immer wieder grosse Freude macht, sich damit zu beschäftigen.
Optischer Downgrade mit blauen (!) LEDs in den Wheels. Dabei habe ich eine lange Liebe zu LEDs i.A. und ursprünglich auch zu den blauen, gab es sie doch für Jahrzehnte nicht zu kaufen. Dann mussten sie aber (ob farblich sinnvoll oder nicht) in alles eingebaut werden und „schreien“ den Besitzer oftmals sogar im Stand-by an.
Das hat der Pro-One nicht verdient.
„Derzeit günstiger Dollarkurs“? Von wann ist der Text? Vor zwei Jahren waren es 1:1,4, jetzt sind wir bei 1:1,05…
@Chick Sangria 2008. steht doch gleich am Anfang des Textes?
@Everpure Ah, so ändern sich die Zeiten.
Ich spiele mich gerade mit dem kleinen Wunderzwerg und bin nach wie vor begeistert!!!
@Tyrell Pro One vs. Pro-2 wäre doch mal was.
Wie entsteht Klangbeispiel 4? Kickeinstellung und LFO-Routing durch Filter/Reso und Pitch?