Yamahas monophones CS Flaggschiff.
Die 1977 erschienene polyphone Yamaha Serie CS-50, CS-60 und vor allem der Yamaha CS-80 sind legendär und unseren Lesern wohl bekannt. Was hingegen weniger bekannt ist, dass Yamaha im selben Jahr eine monophone CS-Serie etablierte, deren Soundcharakter durchaus vergleichbar ist mit deren polyphonen Geschwistern. Das Flaggschiff dieser Serie ist der Yamaha CS-30, der mit einer Breite von knapp einem Meter äußerst beeindruckend wirkt.
Inhaltsverzeichnis
Der nun folgende BLUE BOX Report teilt sich erstmals in ZWEI Teile auf. Zunächst ein ganz aktueller Praxis-Bericht mit einem genialen Sound-Video von Vincent Rohr. An dieser Stelle ein ganz großes Lob an Vincent, der für uns ja bereits den BEHRINGER ODYSSEY zum Leben erweckt hat. Dank umfangreichen Audiobeispielen, Live-Sessions und Texteinblendungen gelingt es ihm, die Faszination, die der CS-30 ausstrahlt, tatsächlich auch in diesem Video zu vermitteln.
Im zweiten Teil kommt Theo Bloderer zu Wort, der für uns 2007 den Yamaha CS-30 ausführlich beleuchtet hat.
Bei diese Gelegenheit noch ein dickes Danke nach Japan an Tokyowax, von dem wir den CS-30 erworben haben und der gleich die Bilder für den Artikel mitgeliefert hat.
Der Yamaha CS-30 in der Praxis
von Vincent Rohr
Die CS-Serie von Yamaha gehört für mich mit zu den am meisten als „underrated“ aufgefassten und missverstandensten Instrumentenreihen die es gibt. Die schieren Möglichkeiten, die sich dem Nutzer des CS-30 bieten, können eben auch ausbremsen und wenn man nicht genau weiß, was man tut, die Kreativität ins Stocken bringen. Hat man den Aufbau und die Wirkungsweise der einzelnen Parameter allerdings gelernt und verstanden, hat man mehr als nur einen Werkzeugkasten vor sich. Das Gerät ist ein Performer, die zwei Outputs bieten dem Nutzer im Live-Betrieb die Möglichkeit, die zwei Synth Engines auf verschiedene Arten zu effektieren und zu routen. Beispielsweise könnte man hier auch eine über Line herausschicken, die andere an einen Gitarrenverstärker klemmen, auch kann man sie dafür nutzen, einen breiten, aber phasenstabilen und spannenden Stereo-Synthesizersound zu erzeugen.
Die klangliche Lebendigkeit geht weniger von den unfassbar stimmstabilen und „cleanen“ Oszillatoren aus, die diversen Crossmodulationen, die man hier anwenden kann, übernehmen diesen Part. Durch den LFO, dessen Frequenz sich ebenfalls mit einer frei zuweisbaren Envelope steuern lässt, kann man ein tolles und lebendiges Vibrato entstehen lassen. Auch die Filter, die ich als ein wenig dünn, aber dafür extrem „bauchig“ und präsent bezeichnen würde, tun hier ihr Übriges. Auch bei voller Resonanzflanke klingen sie noch „zähmbar“. Mit dem Gerät kann man sich dafür, da es eine all-in-one Lösung ist, zu extremen Klangmanipulationen hinreißen lassen, weil sich eben alles sehr umfassend, aber normalisiert beeinflussen lässt. Woher kommt die Steuerspannung für meine Oszillatoren? Welche der drei Envelopes nehme ich für was?
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Möchte ich einen Note-Hold oder Envelope-gesteuerte VCAs? Welchen Oszillator route ich durch welches Filter? Und packe ich den anderen noch dupliziert dazu durch beide? Dann vielleicht noch etwas Ringmodulation von Oszillator 1 durch den zweiten? Solche Entscheidungen werden einem normalerweise abgenommen, im Gegenzug dazu kann man hier einiges selber bestimmen. Die generelle klangliche Attitüde würde ich als charaktervoll, recht mittenbasiert und übersichtlich bezeichnen. Das gefällt mir als jemandem, der häufig im Studio aktiv ist, besonders gut. Man bekommt ihn meist ohne viel zu frickeln in den Mix eingebettet. Er ist spielerisch toll für Overdubs von Bässen oder eben Leadsounds, hier überzeugt die wundervoll cleane, zumischbare Yamaha-Sinusschwingung natürlich besonders. Einfach funky.
Ein Dorn im Auge ist für mich als Techno-versiertem Produzent natürlich, dass sich der verbaute schöne wie simple Sequencer nicht per externer Clock triggern lässt. Das lässt sich aber sicherlich bei Bedarf modden. Jener Sequencer ist toll für kleine, polyrhythmische Frickelsounds oder für 8-Step Berliner Schule Geschichten, hierfür ist das Gerät generell wegen der ganzen Ring- und Frequenzmodulationsmöglichkeiten ein sehr belohnendes. Zu guter Letzt bleibt noch zu erwähnen, dass ich das Teil wirklich wunderschön finde, ich würde ihn mir auch ins Wohnzimmer stellen. Der CS-30 ist kein Alleskönner, gerade untenherum hapert es etwas, außerdem fällt es etwas schwer zu ergründen, was das Gerät sein möchte, weil es eben einfach vollgestopft ist mit Parametern der verschiedensten Art und Weise. Das gefällt mir aber auch, da er so jedes Mal, wenn man ihn nutzt, ein etwas anderes Gesicht haben kann. Man muss ihn verstehen, um ihn vernünftig nutzen zu können.
Die Chaostheorie zum Yamaha CS-30
Der Blue Box Report zum CS-30 von Theo Bloderer
Obwohl optisch ein absoluter Leckerbissen, wird dem Benutzer der vielen Potis und Schalter sehr schnell klar, dass mit „klassischem“ Vorgehen bei der kreativen Soundgestaltung hier nicht viel zu machen ist. Der Filtertyp wird beim VCA eingestellt, die Oszillatoren bei den Filtern und überhaupt gibt es hier einige recht ungewöhnliche Bezeichnungen oder Zusammenhänge, mit denen man zunächst gar nicht viel anzufangen weiß. Yamaha hat sich wohl schon früh in seiner „Tradition“ geübt, Dinge möglichst kompliziert zu machen. Später wurde diesem Motto beim DX7 (für einen Klang-bstler eine Tortur!), TX16W (12-Bit-Sampler) und auch bei neueren Instrumenten noch wirkungsvoll Nachdruck verliehen.
Ungeachtet seiner „gewöhnungsbedürftigen“ Benutzeroberfläche bietet der CS-30 – wiederum typisch Yamaha – erstklassigen Sound.
Mit fast 1 m Breite (und das bei einem 3 1/2-Oktaven Instrument!) ist der CS-30 nicht einmal der Größte seiner Familie: CS-30L ist die sehr seltene Variante dieses Instruments, die sich in zwei wesentlichen Punkten unterscheidet: Obwohl noch breiter (über 1 m und damit einem M1 oder einem JD-800 entsprechend), bietet der CS-30L KEINEN Sequencer, dafür aber – als Trost – einen Filter-CV-Eingang (was dem CS-30 fehlt). Die kleineren Kollegen der fünfköpfigen Familie wären noch der CS-10 und die – bereits in BlueBox getesteten CS-5 und CS-15 zu nennen.
Der Aufbau des Yamaha CS-30
Der CS-30 ist sehr umfangreich ausgestattet: 2 VCOs, 2 VCFs, 2 VCAs, LFO, 3 (!) ENVs, 8-Step-Sequencer, diverse Spielhilfen und Extras.
An Anschlüssen bietet der Yamaha CS-30 gleich drei Audioausgänge für Kanal 1, 2 sowie 1 und 2 gemischt. Der Sequencer besitzt als Ausgang CV/Gate jedoch keinen Clock-Input. Zusätzlich gibt es noch CV/Gate In/Out für Keyboard und Klangerzeugung sowie einen EXTERNAL IN, um auch andere Klangquellen einschleifen zu können. Ein Foot-Controller-Input runde die Palette ab:
VCOs & VCF des Yamaha CS-30
Die VCOs unterscheiden sich kaum. Der kleine Schalter im oberen Bereich mit den Bezeichnungen „SEQ/KBD“ bestimmt, ob die VCOs von der Tastatur oder dem Sequencer aus gesteuert werden (wobei es aber dennoch möglich, Sequenzen live über die Tastatur zu transponieren, was beispielsweise beim OSCar nur durch gleichzeitiges Drücken des Transpose-Schalters geht, siehe später).
VCO2 ist eine Oktave tiefer angesetzt als VCO1 und bietet – sehr beeindruckend – die Fußlage von 128’ (!). Die Modulationsmöglichkeiten sind – wie bei fast allen CS-Geräten – sehr umfangreich und zugleich sehr übersichtlich, da sie bei allen Modulen in der untersten Reihe platziert sind. Als kleine – aber sehr wichtige – Besonderheit kann der erste Oszillator VCO2 modulieren (Crossmodulation).
Wer sich nun überlegt, wo denn die geliebten Schwingungsformen der VCOs nun einzustellen wären, der muss eins weiter nach rechts zum VCF vorrücken. Im Grunde sind es ja zwei VCFs, die enorme Möglichkeiten bieten und für sich schon eine Goldgrube für Klangtüftler darstellen…
Im oberen Bereich werden – Verwirrung lass nach – die Schwingungsformen der VCOs festgelegt. Die Modulationseinheit dagegen bietet wieder ein gewohntes Bild. Neu kommt der EG-SELECTOR hinzu, der mit seiner Buchstabenvielfalt von A bis E dann wieder für kurzes Nachdenken sorgt (Erklärung folgt später). Der vielleicht wichtigste Regler (abgesehen von der CUT OFF FRQ natürlich) ist RESONANCE. Diese verleiht den CS-30-Sounds den richtigen „Punch“, denn bei hoher Resonanz beginnt der CS-30 wirklich zu leben! Möchte man nun die berühmt-vielfältigen Filtermöglichkeiten der CS-Serie einstellen, so ist – das Spiel wiederholt sich – ein Wechsel in die VCA-Abteilung nötig.
VCA beim Yamaha CS-30
Hier finden Sie nun die sehnsüchtig erwarteten LP/BP/HP-Schalter und ein paar Buchstaben rund um den EG (A, C, E) dürfen auch nicht fehlen.
VCA1 mischt das Signal beider VCFs und bietet zudem Yamahas wunderbare zusätzliche Sinusschwingung, die – wenn dem Sound beigefügt – für ordentlichen Druck sorgt. VCA2 hingegen bietet einen Ringmodulator, der wahlweise von VCO1 oder LFO gespeist werden kann. Das große Geheimnis rund um diverse Buchstabenkombinationen lüftet sich endlich bei den ENVs.
ENVs
Immerhin bietet der CS-30 drei komplette ADSR-Hüllkurven.
Ganz richtig ist dies allerdings nicht, da ENV1 etwas anders aufgebaut ist: Initial Level, Attack Level und ADR sind im Grunde ein Relikt der ganz frühen CS-Serie (50/60/80). Kleine Grafiken im oberen Bereich zeigen nun netterweise auf, was A bis E wirklich bedeutet: A ist die erste Hüllkurve (positiv), B ihre umgekehrte (negative) Form. C und D stehen folglich für ENV2 und E schließlich für ENV3, die nicht invertiert werden kann. Im Gegensatz zu CS-5 und 10 sind die Hüllkurven bei CS-15/30L und eben hier beim CS-30 mit Fadern realisiert, was die Übersichtlichkeit schon erheblich erweitert.
Der bei jeder Hüllkurve befindliche Schalter NORMAL/TIMEx5 ist jene praktische Funktion, mit der die ENV-Zeiten entweder kurz und perkussiv sind (NORMAL) oder um ein Fünffaches verlängert werden können (TIMEx5). Sehr einfach und sehr praktisch. Der zweite – bei jeder ENV befindliche – Schalter bietet an, wie die jeweilige Hüllkurve getriggert werden soll: KBD, SEQ oder EXT.
LFO und Spielhilfen beim Yamaha CS-30
Der LFO – dessen Schwingungsformen wiederum nicht hier, sondern erst im jeweiligen Modul (VCO, VCF, VCA) festgelegt werden, verfügt über die schöne Möglichkeit, die Geschwindigkeit von einer der Hüllkurven kontrollieren zu lassen.
Typisch Yamaha und sehr gut. Das Pitchbend ist mit einem LIMITER-Regler ausgestattet, der die exakte Justierung eins Intervalls ermöglicht.
Nicht abgebildet ist weitethin ein Regler zur rechten der Tastatur, mit dessen Hilfe die Balance zwischen VCF1 und VCF2 justiert werden kann. Eine wichtige Funktion für schnelle Soundveränderungen …
Sequencer – ein kurzer Exkurs
Diese kleine „Zugabe“ wünscht man sich nun bei sehr vielen Analogen. Tatsächlich lässt sich die Anzahl der Monophonen mit Sequencer an einer Hand abzählen: Pro-One, OSCar, Two-Voice, Moog Source und CS-30 (sollte ich ein Instrument vergessen haben, so sei mir verziehen). Der Leistungsfähigste ist hierbei der des Pro-One. Sequenzen werden live eingespielt und können zu jedem beliebigen Zeitpunkt ebenso live über zwei Oktaven der Tastatur transponiert werden. Zudem ist ein Umfang von max. 40 Schritten erträglich, um zumindest etwas längere Sequenzen realisieren zu können, ohne dass das Ergebnis zu sehr nach „Arpeggiator“ klingt. Der Two-Voice bietet zwar konzentrische Potis, die einerseits die Tonhöhe und andererseits den Rhythmus bestimmen (was sehr interessant und kreativ ist), aber mit acht Steps ist man halt gleich am Ende des musikalischen Schaffens.
Der OSCar hat mit zu wenig Steps keine Sorgen (bei den späteren Modellen immerhin 1500!), lässt seine Sequenzen dafür aber nur durch gleichzeitiges Drücken des Transpose-Potis auf andere Tonlagen setzen (also keine Hand frei für das Filter) – und das nur innerhalb von einer Oktave! Mit dem Sequencer des Moog Source habe ich keine Erfahrung (da der Source aber von vornherein keine analoge Bedienoberfläche bietet, scheint mir auch die Zugabe eines Sequencers hier weniger relevant).
Bewertung des Yamaha CS-30
Mit acht Schritten ebenso ein wenig „limitiert“, können Abläufe beim CS-30 zumindest direkt über die Tastatur transponiert werden. Allerdings – und das finde ich (beispielsweise im Gegensatz zum Pro-One) als einen erheblichen Nachteil – erkennt der CS-30 Transpose-Eingaben erst nach vollständigem Ablauf der ganzen Sequenz (sprich nach dem achten Schritt). Was man während eines Sequenz-Durchlaufes auf dem Keyboard auch für Tasten drückt, der CS-30 ignoriert dies völlig und orientiert sich stets an der Keyboard-Voltage des ERSTEN Steps. Alles andere ist dem netten Sequencer dann für die restlichen sieben Schritte egal.
Dummerweise bietet der CS-30 keinen Trigger-Eingang für die Sequencer-Clock (obwohl eine Modifikation keine echte Schwierigkeit darstellen sollte), stattdessen aber Trigger- und CV-Ausgänge des Sequencers. Andere Synthis damit ansteuern geht also, den Sequencer des CS-30 von außen ansteuern dagegen nicht. Ebenso ein wenig schade. So bleibt das Fazit: Der Acht-Step-Sequencer ist ein nützliches Tool, um bei ablaufenden Melodien fleißig an den Knöpfen des CS-30 zu schrauben, ohne dabei allzu ausgereifte Änderungs-Möglichkeiten der Sequenzen zur Verfügung zu haben.
Der Klang des Yamaha CS-30
Schon die Tatsache, dass zwei vollwertige spannungssteuerbare Multimode-Filter zur Verfügung stehen, spricht eigentlich für sich. Zudem Crossmodulation, Ringmodulator, drei ENVs und ein sehr leistungsfähiger LFO – nicht schlecht!
Die Stärken des CS-30 liegen in hervorragenden Bass-Sounds, wunderbaren Filtermodulationen (und Filter-Verknüpfungen) sowie Fx-Sounds. Für weiche Klangteppiche sind amerikanische Synthesizer eindeutig vorzuziehen, nur welcher Synthesizer kann schon alles?
Nicht selten sind die mitunter sehr ausgefallenen Fx-Sounds aber sicher das Ergebnis von Unübersichtlichkeit und mitunter fehlendem Überblick bei der Bedienung des CS-30. Mich hat dies so weit beeinflusst, dass kreatives Arbeiten häufig durch zielloses Hin- und Herschalten schnell zunichte gemacht wurde.
Bedienungsanleitung
Wer sich für die Bedienungsanleitung interessiert, kann dieses hier herunterladen: Yamaha CS-30 Owners Manual.
Ich besitze mehrere der Yamaha CS Serie und die klingen alle etwas anders. Sehr robust aufgebaut innen wie aussen, man hat viel Spass beim schrauben.
Ich mag die dinger einfach.
meinen cs30 hat seinerzeit der rudi linhard modifiziert. dadurch liess sich der sequenzer bequem per externem triggersignal ansteuern. hat immer super funktioniert. dirk :-)
Das man die LFO Wellenform nicht am Modulator sondern am Modulationsziel einstellen muß bzw kann, ist doch eher eine Stärke des CS30.Eine Quelle mit vielen verschiedenen Wellenformen die man an den vielen verschiedenen Zielen mit den hochwertigen Schaltpotis am Ort des Geschehens wählt. Das gleiche gilt auch für die drei EG`s.Zusätzlich kann man mit dem Sequencer eine oder mehrer Hullürven triggern und hat so einen zweiten komplexen LFO. Auch die zwei Ausgänge sind klasse, so sind Bewegungen vom liken zum rechten Ausgang möglich (Meeresrauchen mit Donnerbrandung vom linken zum rechten Ausgang,so wie bei Jean Michel Jarre`s Oxygen)
Der CS-30 ist ein geiler intuitiv bedienbarer Synth für Leute die gerne Rumschrauben. Nachteil,der CS30 gehört nicht gerade zu den fettesten aller Analog-Synths.
Ich bin auch der Meinung, dass der CS-30 die Kreativität eher fördert als hemmt. Die Struktur entspricht nur nicht dem gewohnten Muster, ist aber durchaus logisch und extrem flexibel. Mit GUT ist der CS-30 hier meiner Meinung nach unterbewertet.
@mhagen1 Zumindest für jemand mit Modularerfahrung ist die Oberfläche intuitiv, weil die Vorgehensweise ähnlich ist, nur dass man hier am Ziel kein Kabel hängen hat, sondern eben die Quellenschalter (auch beim VCF bezüglich VCO-Wellenformen).
Ich habe zwei CS 30. Super genialer Synthesizer. Die 2 Multimodefilter sind wirklich ausergewöhnlich. Der Signalfluss ist gewöhnungsbedürftigt bietet aber wesentlich mehr möglichkeiten als bei anderen nicht modularen analog synthesizern. Der sequencer trigger mod ist super einfach einzubauen. Infos findet ihr im netz…
Sehr schöner Bericht, mich würde interessieren ob die CS30 Envelopes auch so schnell sind wie beim CS10, der für einen 1 VCO-Mono Synth sehr zu empfehlen ist.
Der CS10 sound ist nicht das was man fett nennt, – er ist dennoch mit hoher Resonanz sehr druckvoll,da im Gegensatz zu anderen Synths Lautstärke und Druck mit steigender Resonanz zunehmen. Vieleicht verkauft mir Chris seinen zweiten, da diese Panzer aus Japan unverwüstlich sind.
1.300,- Euro…? Nun, dann hat er seinen Wert seit den goldenen 80ern mehr als verdoppelt! Hat man selten. Eine gute Wertanlage also. Allein das hätte schon ein „sehr gut“ verdient…
Aber im Ernst: „gut“ ist eindeutig daneben. Holzboden, Blechgehäuse. Ja, die Bedienung ist anders. Na und…? Mit keinem anderen Gerät ist es mir gelungen, so intuitiv, schnell und einfach wirklich ungewöhnliche Sounds einzustellen, die sich mit zeitgleich auf dem Markt befindlichen Instrumenten (mal abgesehen von Modularsystemen) kaum realisieren ließen. Und noch ein Wort zum Sequencer: Gerade WEIL er nur beim 1. Step die Tonhöhe abgreift, kann man damit ganz wunderbar live improvisieren! Der CS-30 lässt sich prima zweistimmig spielen, ein VCO kontrolliert vom Sequencer, der andere von der Tastatur. Und der Sequencer hält die Tonart, die er sich bei Step 1 abholt. Und dann gibt es noch den HOLD-Taster… einfach super! Dieser Sequencer ist ein geniales live-Tool, dass ich so noch nirgendwo anders gefunden habe… Einfach SEHR GUT!
Von der möglichen Soundgestaltung bin ich ebenfalls sehr angetan, danke für Soundbeispiele – und im Hinblick auf ‚breit‘: Wenn Mensch als auch Sound nicht mehr durch die Tür passt, gibt es Probleme bei einer Produktion ;-)
Der Klang ist ja wirklich wunderschön. Sehr lebendig und musikalisch. Mal sehen, wann mir so einer zu einem realistischen Tarif über den Weg läuft.
Großes Lob an den Autor für die Klangbeispiele, die sind wirklich ausgesprochen gut! Sogar über meine Laptopboxen klingt das Gerät extrem organisch, lebendig und sehr knackig – hier scheinen in der Tat tolle Filter am Werk zu sein.
Zum Glück habe ich für ein solches Gerät im Moment einfach keinen Platz mehr, sonst würde ich wohl tatsächlich auf die Suche gehen.
Intuitives Sound-Design ist „auf jeden Fall“ die Stärke des CS-30, wenn man sich mit dem Synth eine Weile auseinandergesetzt hat. Für mich einer der vielseitigsten und ausdruckstärksten Analogsynths überhaupt. Er ist auf jeden Fall kein 08.15-Synth (Für Brot und Butter gibt es genug andere).
Oh man, den wollte ich in den späten 70ern als jugendlicher haben. Der damalige Yamaha Katalog ist täglich zur Nachtlektüre mit ins Bett gewandert. Habe den CS30 leider niemals live auf einer Messe etc. erlebt und freue mich daher auch über das Video. Da kommen nostalgische Erinnerungen auf :-)
@TimeActor Ha! Ging mir genauso :)
Sehr cooles Video, das dem CS-30 wirklich gerecht wird. Yamahas CS-Synthesizer schienen mir immer etwas im Schatten von Rolands SH-Reihe zu stehen. Vielleicht, weil der Roland-Sound (mit der Filterresonanz) noch etwas charakteristischer ist. Dabei klingen die CS-Teile ausgezeichnet (die schöne Sinusschwingung), die Möglichkeiten sind mannigfaltig und speziell beim CS-30 wirklich einem Modularsystem vergleichbar.
Interessanter Artikel eines hammergeilen Synthies. Neben dem SK-20, ist der CS-30 mein Yamaha-Favorit. Da Vintage Synthies zunehmend als Wertanlagen missbraucht werden, und ich das nicht unterstütze, würde ich mir natürlich wünschen, dass eine Firma, wie Behringer, sich dieser tonalen Schätze annimmt und sie uns – natürlich die Mängel behoben – wieder zugänglich macht.
Den CS-30 habe ich auch immer als FX-Synthie wahrgenommen, und da liegen m.E. auch seine enormen Stärken.
Man stelle sich vor, dass die geklonte Kiste besser als das Original ist. Und ja, wunderschön ist dieser Synthie!
Ich fände es toll, wenn der Uli den SK-20 und CS-30 klonen würde, da sie sich toll ergänzen. Die können beide umwerfende Sounds, wenn man denn ein bisschen Kreativität im Blute hat.
liebe meinen cs30 auch, hole ihn alle paar Monate aus der Kammer und baue ihn ein ins studio…. schon über viele Jahre, liefert eigenen sound <3 toll
@robbabicz Hey Rob,
cool dich hier zu sehen! Ja ist ne wahnsinnig spannende Kiste, hat für mich Outlaw-Legendenstatus. Wünschte nur der Sequencer ließe sich clocken, ich find ihn echt so simpel wie cool! :)
Greetz,
Vince
Toller Synth! Gibt’s den schon als kleinen Behringer-Nachbau? ;-) *wegduck*
@Eibensang Wünschen, Leute! Wünschen! :-D
Von mir aus auch in Originalgröße! Wer dafür keinen Platz hat, der setzt die Prioritäten falsch oder hat möglicherweise das falsche Hobby… oder die falsche Frau ;-))
Und das mit der Clock wird dann Behringer beheben! Haha!
ein bekannter Techniker meinte zu mir das der clock Eingang easy sein sollte, wollte ich mal machen lassen
Wer hören will, wie ein CS30 fast im Alleingang klingen kann, dem empfehle ich das Redshift-Stück „Static“: Alle Sequenzen und Klangeffekte sind nur der CS30, live gespielt.
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Bemerkenswert.
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https://www.youtube.com/watch?v=PmGWudgntRo
tolle nummer
Hallo Iggy,
sehr schöner atmosphärischer Fund!
klingt leider geil !
Die Klangbeispiele gefallen mir sehr gut! Wunderschöner Synthesizer denn ich zuvor noch nicht kannte.
Für einen CS-30 würde ich jeden MS-20 stehen lassen…
@Son of MooG Einen MS-20 würde ich prinzipiell stehenlassen, auch ohne Alternative.
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Brrrr……
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Ufffff….. Äpfel mit Birnen, Leute. :D
Bin mir aber sicher dass die beiden sich toll ergänzen, mein MS-10 ist auf jeden Fall filtertechnisch echt ein toller Kontrast zu Peters CS-30 gewesen. Der CS ist „boxier“ und zähmbarer, und der MS „singt“ einfach was mehr. ;)
@Vincent „Zähmbarer“ triffts ganz gut. Ich hatte zwei Jahre lang einen CS-5, hat mir Spaß gemacht, ist aber doch schon etwas zurückgenommen, ja in manchen Lagen fast schon rigide, was den Klang angeht. Wer auf klar, sauber und definiert steht, liegt hier genau richtig, mir persönlich ist ein bißchen mehr Dreck in den Schaltkreisen lieber.
Dennoch hab ich immer noch ein Herz für den CS-5, das Ding hat mich schon als Zwölfjährigen inspiriert. Damals hing meine Schwester mit dem Sänger einer Lokalband namens Rubbish ab, der Keyboarder hatte eine Transistororgel und besagten CS-5 am Start. Bei diversen Livegigs durfte ich danach mit auf die Bühne und konnte bis zum Abbauen noch so 20, 30 Minuten an dem Synth rumspielen, das hat mich schwer beeindruckt, damals hatte ich ja gerade mal eine kleine Bontempi-Orgel. Den verklärten Erinnerungen an diese Zeit wurde das Teil nicht ganz gerecht, als ich es dann endlich nach Jahrzehnten selbst unter den Fingern hatte, aber gut ist das Ding trotzdem.
Hey lightman,
danke dir für die tolle Anekdote! Mein Erstkontakt mit dem CS-30 erfolgte vor zirka 7-8 Jahren im Studio eines befreundeten Produzenten. Die CS Schiffe sind einfach tolle „Gegenstücke“, die passen einfach überall noch in den Mix. Mit Bontempi fing es bei mir damals auch an… :D
Vince
Meinen CS-50 habe ich wieder abgegeben, der CS-30 ist geblieben.
Gibt es aktuell hier noch CS-30 Besitzer die sich mit dem Gerät gut auskennen?
Ich habe eine Frage zur Attack-Time der EGs.
@Phoenix Moin, ich habe einen CS-30 und denke mich einigermaßen damit auszukennen. Welche Frage hast Du denn bezüglich der Attack Times?
@Sunjammer Hab dir nach Nachricht zukommen lassen
@Phoenix Jo, hab Dir auch schon vor einiger Zeit geantwortet!👋