Multi-Synthesen-Spezialist
Man mag es kaum glauben, aber es ist nun deutlich über 18 Jahre her, dass der Alesis Fusion Synthesizer auf den Markt kam – und da das vielseitige Instrument heute ein unterschätzter Klassiker dieser Zeit ist, haben wir ihn kurzerhand unter Vintage-Digital einsortiert (Frevel?), damit er wieder ein wenig mehr Beachtung erhält. Auch auf dem Gebrauchtmarkt hält sich der Synthesizer wacker unter 500,- Euro für die kleine 6HD-Variante – also durchaus im Rahmen. Nun viel Spaß mit diesem Artikel und ich bin schon gespannt auf eure Erfahrungen mit der Alesis Fusion und auf alle weiteren Komentare.
Inhaltsverzeichnis
- Alesis Fusion Synthesizer mit Multi-Synthese
- Ein erster Blick auf den Alesis Fusion
- Menüführung des Alesis Fusion Synthesizers
- Syntheseformen der Alesis Fusion
- VA-Synthese
- Sampling
- FM-Synthese
- Physical-Modeling
- Der Sound der Alesis Fusion
- Die Effeksektion des Alesis Fusion
- Damalige Wettbewerber
- Der Alesis Fusion Synthesizer auf YouTube
Alesis Fusion Synthesizer mit Multi-Synthese
Durch besondere Ausstattungsmerkmale der zwei Alesis Fusion Synthesizer 6HD- und 8HD-Modelle, versucht Alesis 2006 im Bereich der Synthesizer-Workstations auf sich aufmerksam zu machen. Neben vier verschiedenen Modulen zur Klangerzeugung, einem umfangreichen Sequencer, einer enormen Vielfalt an Preset-Sounds und Effekten stellt vor allen Dingen der integrierte HD-Recorder in diesem Preissegment eine Ausnahme dar.
Ein erster Blick auf den Alesis Fusion
Sehr robust und solide ist das silberne Metallgehäuse der Alesis Fusion 8HD verarbeitet und bringt in der Version mit 88 gewichteten Tasten ein stolzes Gewicht von knapp 26 kg auf die Waage. Die Hammermechaniken sind anschlagdynamisch und verfügen über Aftertouch. In zwei Sektionen ist die Bedieneroberfläche unterteilt, deren Funktionen klar getrennt sind. Als zentrale Steuereinheit dient die Display-Sektion in der Mitte. Das grafikfähige Display ist hell erleuchtet mit deutlichem Kontrast und lässt sich sehr gut ablesen.
Hier werden am Alesis Fusion Synthesizer Presetsounds abgerufen, eigene Klänge mit den Sample-, Virtual-Analog-, FM- oder Physical-Modeling-Modulen erzeugt oder Songs mit Hilfe des 32-Spur-Sequencers erstellt. Auch der 8-Spur-HD-Recorder, der Audiospuren in 24 Bit und 44,1 kHz auf einer internen 40 GB Festplatte aufzeichnet, wird über die Display-Sektion gesteuert.
Links davon liegt die Performance-Sektion. Sie besteht zum einen aus den obligatorischen Pitchbend- und Modulationsrädern, die bei Benutzung in einem futuristischen Blau leuchten. Zum anderen sind an dieser Stelle vier freibelegbare Endlosregler und vier Triggerbuttons angebracht. Das darüber liegende Performance-Grid stellt eine Matrix dar, womit man bis zu 16 Parameter wie zum Beispiel Filter oder EQs den Potis zuweisen und umschalten kann. Über die Buttons lassen sich Envelopes, LFOs und viele andere Funktionen triggern. Auf der Rückseite der Alesis Fusion 8HD befindet sich eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten. Neben vier analogen 6,3 mm Klinken- und zwei Digitalausgängen (ADAT und S/PDIF) liegt auch der Kopfhörerausgang. Ein MIDI-Trio und Eingänge für Pedale sind selbstverständlich wie der Ein- und Ausschalter und der Kaltgerätekabelanschluss. Für den HD-Recorder gibt es acht symmetrische Eingänge und für den Sampler noch sicherheitshalber zwei zusätzlich. Zum Datenaustausch mit dem Computer wurde ein USB-2.0-Anschluss, ein Compact-Flash-Slot und ein Ausgang für eine externe Festplatte oder einen CD-Brenner eingebaut.
Menüführung des Alesis Fusion Synthesizers
Wird die Alesis Fusion Synthesizer eingeschaltet, merkt man schnell, dass ein ganzer Rechner hochgefahren wird, denn es dauert einige Zeit. Möchte man aber zum Beispiel die Fusion nur als Live-Gerät nutzen, so kann man das Betriebssystem minimaler konfigurieren und somit kürzere Startzeiten erreichen. Die Menüführung ist sehr übersichtlich und bedienerfreundlich ausgelegt, sinnvoll angeordnete Buttons und ein Scrollrad tragen ihren Teil dazu bei. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Modi: Der wichtigste ist zunächst der Programm-Modus, denn ein Programm steht bei der Fusion immer für einen Einzelsound. Hier können Werks-Presets abgerufen und modifiziert oder eigene Sounds erstellt werden – dazu aber später mehr. Im Mix-Modus kann die Tastatur in Regionen mit verschiedenen Sounds unterteilt werden, die Alesis Fusion wird dann multitimbral genutzt. Der integrierte Sampler erhält natürlich auch einen eigenen Modus, über den man auf alle gängigen Sample-Funktionen Zugriff erlangt. Im Songmodus wird erst der MIDI-Sequencer und der Hard-Disk-Recorder aktiv. Allen eben genannten Modi ist die Mischfunktion mit ihren zwei Effektwegen und dem Master-EQ übergeordnet.
Syntheseformen der Alesis Fusion
Die maximale Stimmanzahl der Fusion variiert je nach Wahl und Zusammenstellung der Syntheseformen, die unterschiedlich stark die Dual-TI-Prozessoren auslasten. Würde man nur eine Art der Klangerzeugung nutzen, hätte man zum Beispiel für die FM-Synthese maximal 240 Stimmen, hingegen für das CPU hungrige Physical-Wind-Modeling nur 48.
Wie eingangs erwähnt, ist die Alesis Fusion mit gleich vier Formen der Klangerzeugung ausgestattet, die ich nun kurz vorstelle. Wer eine ausführlichere Erklärung zu den Synthesen wünscht, dem empfehle ich unsere Workshop-Reihe SYNTHESEN KURZ ERKLÄRT. Und los geht’s:
VA-Synthese
Zuerst einmal muss natürlich die Virtuell-Analoge-Synthese genannt werden. Bis zu drei Oszillatoren können die üblichen Grundschwingungforen Sägezahn, Puls, Sinus, rotes, weißes und rosa Rauschen erzeugen oder über die externen Eingänge mit einem Signal gespeist werden. Den Oszillatoren folgt ein Filter, das in seiner Art und Eckfrequenz frei bestimmt werden kann. Als Modulationsquellen können jeweils bis zu acht Hüllkurven und LFOs dienen.
Sampling
Mit dem Sampler/Sampleplayer lassen sich klassische Klangfragmente erstellen, denen durch die Sample-Synthese gehörig viel Leben eingehaucht werden kann. Hier stehen einem viele Oszillatoren, Filter, Hüllkurven und LFOs zur Nachbearbeitung zu Verfügung. Speziell für Drumsounds wurde sogar ein eigener Sampleplayer programmiert. Über die Alesis Fusion Convertor Software, die für Mac und PC kostenlos erhältlich ist, lassen sich die gängigsten Sample-Formate (Wav, Aif, Sf 2 und Akai [S1000 / 3000 und S5000 / Z-Serie]) in das nötige Fusion Format konvertieren und über den USB-2.0-Anschluss importieren.
FM-Synthese
Mit sechs Operatoren, die sich fröhlich gegenseitig modulieren können, ist die FM-Synthese im Alesis Fusion Synthesizer versehen. Als mögliche Schwingungsformen gibt es vier Sinus-Variationen und einmal weißes Rauschen. Im Prinzip eine erweiterte Version des Yamaha DX7. Wer mehr über FM-Synthese wissen möchte, klickt hier.
Physical-Modeling
In zwei Arten ist das Physical-Modeling unterteilt: Die eine simuliert den Klang von Holzblasinstrumenten und die andere das der Wind-Instrumente. Auch hier stehen unterschiedlichste Modellparameter zur Auswahl, die wie bei der Virtuell-Analogen- und der FM-Synthese durch ein Filter, Hüllkurven und LFOs bearbeitet werden können.
Nun aber endlich zum entscheidenen Abschnitt:
Der Sound der Alesis Fusion
Insgesamt ist der Klang sehr druckvoll, transparent und dynamisch, wobei er jedoch stets seine digitale Herkunft nicht leugnen kann – losgelöst von den unterschiedlichen Syntheseformen. Von brachialen Bässen über schneidige Leadsounds bis hin zu glasklaren Pads reicht das Spektrum des Virtuell-Analogen-Moduls. Oft klingt es dabei recht hart, was je nach Geschmack aber auch wünschenswert sein kann. Allerdings gerade bei Sounds, die alten analogen Veteranen nachempfunden sind, fehlt es an Schmutz und Wärme. Ein wenig wird man bei der Virtuell-Analogen-Synthese an den Alesis Ion erinnert…
Passender erklingt dann schon die FM-Sektion, der man die digitale Prägung nicht so übel nimmt. Wie die berühmten Vorfahren von Yamaha, sorgen die Operatoren für einen abwechslungsreich modulierten, stets dynamischen Sound.
Eine wirkliche positive Überraschung stellt das Physical-Modeling dar. Die komplexen Algorithmen, die das Klangverhalten in einem Holzblas- oder Wind-Instrument simulieren, leisten gute Arbeit und bringen reichlich Abwechslung in eine Melodie, wodurch deutlich mehr Authentizität entsteht. Angenehm lassen sich die unterschiedlichen Bläser spielen, ohne dass man sich dabei wie der letzte Alleinunterhalter fühlen muss! Gerade der Sampler bietet die Möglichkeit, das sehr saubere und einheitliche Klangbild der Alesis Fusion aufzulockern.
Wenn man nicht gerade die von Werk aus mitgelieferten Samplebanks benutzt, stehen einem an dieser Stelle alle klangästhetischen Türen offen, gerade wenn man an das gute alte Sampeln von Vinylscheiben denkt. Generell ist der Sound der Fusion für unterschiedlichste Stilrichtungen ausgelegt, was allein schon die Tonnen an Factory-Presets beweisen. Über diese ein pauschales Urteil zu bilden, fällt schwer. Natürlich sind manche überzüchtete Euro-Dance-Tröten im Synthesizer-Bereich dabei oder Drums und Percussionsounds, die leider schon schwer nach General-MIDI klingen. Aber das Factory-Preset-Klischee geht nicht ganz auf, da sich in allen unterschiedlichen Kategorien durchaus brauchbare Sounds verstecken. Wer also nicht der große Klangtüftler ist, sondern lieber schnellen Zugriff auf fertige Sounds haben möchte, wird nach einer Einarbeitungphase in die große Bibliothek zufrieden sein.
Die Effeksektion des Alesis Fusion
In zwei Bereiche sind die Effekte gegliedert. Zum einen gibt es 57 verschiedene Insert-Effekte für die unterschiedlichen Syntheseformen, zum anderen 64 Effekte, die über die zwei Busse des Mixers eingeschleift werden. Im Song- und Mixmode sind jeweils bis zu vier Inserts verfügbar, für die Busse können maximal zwei Effekte gewählt werden. Der 4-Band-Master-EQ für die Summe darf natürlich auch nicht vergessen werden. Der Schwerpunkt der Insert-Effekte liegt im Modulations-, Distortion- und Dynamikbereich. Chorus, Flanger, Phaser, Filter und sogar Amp-Simulationen sind in zahlreichen Varianten vertreten. Leider lassen sich diese Effekte nicht für Audiospuren verwenden, was gerade wegen der Dynamiknachbearbeitung schade ist. Hall, Delay und weitere Modulationseffekte findet man im Bereich des Mixers, die auch bei Audiospuren anwendbar sind. Für moderne Synthsounds sind die Effekte sicherlich gut geeignet, wobei aber auch sie ganz klar ihren Teil zu dem leicht steril, digitalen Klangbild beitragen. Gerade bei der Nachbearbeitung von Audiomaterial schwächelt die Fusion und stellt definitiv keinen Ersatz für die Möglichkeiten am Computer dar. Auch in diesem Bereich muss man an ältere Geräte des Herstellers denken, wie zum Beispiel bei dem Decimator Effekt, der an den spaßigen, kleinen Alesis Bitman erinnert.
Damalige Wettbewerber
Die direkten Konkurrenten waren damals Korgs Triton, Yamahas Motif oder Rolands Fantom X. Die Qualität der Sounds fällt aber auch bei der Alesis Fusion ähnlich hochwertig aus und ist letztendlich Geschmackssache. Nicht aber die Qualität der Effekte. Hier müssen bei Alesis klare Abstriche gemacht werden, denn die Effekte von Yamaha oder Korg waren damals schon deutlich weiter und und fielen weniger steril aus.
Sieht man sich die Vielseitigkeit der Synthesen ab, setzt sich die Alesis Fusion deutlich vom Wettbewerb ab. Ähnlich umfangreiche Möglichkeiten bot in dieser Hinsicht erst wieder die entschieden teurere Korg Oasys Workstation
Der Alesis Fusion Synthesizer auf YouTube
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haha, die Klangbeispiele klingen allesamt zum fürchten!
(und das ist gar nicht so sehr gegen den Autor dieses Artikels gerichtet, nichts für ungut :))
@martin stimming Glücklicherweise ist ein geschätzter Mitmensch mit Deiner Vita bei so einem Gerät nicht auf Klangbeispiele angewiesen.
@martin stimming …passend zur Optik, einer Mischung aus Autoheizung und Etikettiergerät. 🤭
ich meine, dass der Fusion bei Markteinführung ganz schön mit Bugs zu kämpfen hatte. War er war definitiv seiner Zeit ziemlich weit voraus. Ich glaube es ist verdammt schwierige, sich zwischen den Korg/Yamaha/Roland zu behaupten. ich meine, dass sie die Fusion für die Mpc5000 recycled haben
@Der_Brechreiz Interessanter Gedanke.
@Der_Brechreiz recycled im Bezug zu was? Die 5000 hatte „nur“ einen 20 stimmigen VA Klangerzeuger, 8 Spur HD Recorder und eben Sampler. Der VA war eher an den ION angelehnt, eine integrierte Fusion wäre schön gewesen :-) Der Sampler war zumindest anfänglich auch nur ein Drum und Phrasesampler ohne Multisamplingoption
@richard „Die 5000 hatte „nur“ einen 20 stimmigen VA Klangerzeuger, 8 Spur HD Recorder und eben Sampler.“
Ich möchte hier nur anmerken, dass die Rechenleistung der Klangerzeugung (2 DSP’s sind auf der MPC5000 dafür zuständig) zwischen dem Sampler und dem VA-Synth (beides multitimbral einsetzbar) dynamisch aufgeteilt wird. Sprich, es können entweder 64 Sampler-Stimmen ODER 21 VA-Stimmen oder eine Mischform davon erzeugt werden. Eine VA-Stimme besteht aus 3 „Oszillatoren“. Ein solcher „Oszillator“ verbraucht in etwa so viel Rechenleistung wie eine Sampler-Stimme. Deshalb 21 VA-Stimmen vs. 64 Sampler-Stimmen. Oszillatoren in Anführungszeichen, weil bei einer Tonhöhe-Modulation in Echtzeit er sich klanglich wie ein Sample verhält. M.E. sind es keine echten VA-Oszillatoren, sondern die Wellenform wird beim Editieren des Synths eingestellt, zwischengespeichert, und danach wie ein Sample abgerufen und weiterverarbeitet. Keine Echtzeit-VA-Oszillatoren. Für Flächen und sonstige Sounds ohne weitreichende Tonhöhe-Modulation ist der Synth aber durchaus geeignet. Ansonsten sind bei Tonhöhe-Modulation Artefakte im Klang wie bei einem Sampler zu hören.
Effekte wie Reverb sind auf der MPC5000 von sehr schlechter Qualität. Die MPC5000 hat aber insgesamt 10 Audioausgänge, die unterschiedlich beschickt werden können, sodass hier mehrere externe Effekte eingesetzt werden können. Die Wandler sind gut. Außerdem gibt es S/PDIF und ADAT.
@Der_Brechreiz Das Fusion-Betriebssystem wurde leider nie zuende Programmiert. Recyclet wurde aus diesem Grund gar nichts. Leider hat Alesis/inMusic das Flehen der User, das Betriebssystem freizugeben, damit Andere es erweitern können, ignoriert, was sie mit allen Userwünschen so machen. Nintendo der Musikindustrie.
@Der_Brechreiz Hej ho, ich habe 2014 schon mal einen längeren Bericht zu meinen Erfahrungen mit der Alexis Fusion geschrieben.
Mich haben letztlich die schlechte Effektqualität, die langen Ladezeiten (nach meinen Messungen lief die IDE-Platte immer im PIO-Modus) sowie das Gewicht (8HD) dazu veranlasst, die Fusion 8HD nach 8 Jahren wieder zu verkaufen.
Die Akai MPC 5000 kam nach der Fusion raus, aber noch während ihrer Bauzeit. Recyclet wurden meines Wissens nach Teile der Hardware (RAM & Display sind identisch) und ggfls. einzelne Teile aus dem OS (allen voran die qualitativ zweifelhaftem Effekte) und Teile der Klangerzeugung.
@STRomzAeHLEr „Alexis Fusion“
deutet darauf hin, dass Du nicht einmal die Firma kennst, geschweigedenn den Synth.
Die Effekte waren für die Zeit ziemlich gut. Lange Ladezeiten habe ich in den letzten vierzehn Jahren, seitdem ich die Fusion besitze, nicht feststellen können.
@Mac Abre Warum denn immer gleich so unfreundlich?
„Alexis Fusion“ deutet zunächst einmal darauf hin, dass dem Kollegen ein Rechtschreibfehler unterlaufen ist.
Und ja, verglichen mit z.B. einem Roland Integra 7 oder einem Kurzweil PC361 hat die Fusion hin und wieder durchaus wahrnehmbare Ladezeiten. „Lang“ mag da übertrieben erscheinen, ist aber ohnehin eine äußerst subjektive Beschreibung.
@m-ex „immer gleich so unfreundlich?“
Immer? Ich habe unter diesem Artikel einige Kommentare geschrieben weil ich mit mit der Fusion ziemlich gut auskenne, davon einen ziemlich langen als Ergänzung zu einem Deiner Kommentare. Da war ich doch nicht unfreundlich(?)
Aber wenn jemand behauptet gemessen zu haben, dass die HDD immer im PIO-Modul läuft, dann zeugt das davon, dass er nicht weiß, wovon er redet. In meinen Fusions laufen moderne SSDs. HDDs/SSDs haben schon seit ca. Mitte des ersten zweitausender Jahrzehnts keinen PIO-Modus mehr, in dem sie laufen könnten. Liefe der Controller also im PIO-Modus, wären die SSDs an diesem nicht lauffähig.
@Mac Abre Bezüglich „immer“ hast Du vollkommen Recht. Das nehme ich gerne zurück und entschuldige mich dafür.
Du hast gegenüber STRomzAeHLEr aber nicht den PIO-Mode in Frage gestellt, sondern die langen Ladezeiten bezweifelt.
Dies dann in Verbindung mit der Unterstellung, er würde das Produkt nicht kennen (und als Bestätigung muss ein simpler Rechtschreibfehler herhalten).
Es mag ja sein, dass Dir aufgrund der langjährigen Verwendung von SSDs keine Ladezeiten mehr bekannt sind. Das würde mich sogar freuen und ich würde mir eine entsprechende Nachrüstung nochmal überlegen.
Fakt ist aber: Die Fusion im original Auslieferungszustand – also mit HD – hat hin und wieder deutlich erkennbare Ladezeiten.
@m-ex „Du hast gegenüber STRomzAeHLEr aber nicht den PIO-Mode in Frage gestellt, sondern die langen Ladezeiten bezweifelt.“
Da hast Du auch wieder Recht.
Ich hatte mich etwas zu knapp ausgedrückt. Die Ladezeiten der Multisamples sind natürlich vorhanden. Verglichen mit anderen von HDD geladenen Dateien von damals, sind sie jedoch eher kurz. Ich spreche wohlgemerkt von HDD, die ich in einer teilweise defekten 6HD vor kurzem auch noch hatte. Man muss einfach bedenken, wann die Fusion auf den Markt kam.
@Mac Abre Hi, ich kann mich auch gut selbst „verteidigen“. Der „Schreibfehler“ wurde von meinem Handy generiert (die Auto-Korrektur scheint regelmäßig Wörter zu vergessen, die ich schon mal eingerichtet habe).
Schau bitte in mein User-Profil, dort wirst Du einen Link auf einen Beitrag von mir aus dem Jahr 2014 finden. Damit sollte bewiesen sein, dass ich die Alesis Fusion besessen und auch intensiv genutzt habe.
Effektqualität ist natürlich immer eine subjektive Geschichte und meiner Meinung nach unterirdisch (im Beitrag ist sehr klar beschrieben, was mich konkret dazu veranlasst hat, die Qualität der Effekte als „schlecht“ zu bezeichnen).
Ladezeiten hängen natürlich an der Größe der Multisamples und der PIO-Modus (ich erinnere mich noch genau an die Messereihen mit unterschiedlichen Samples) war schon 2006 nicht mehr zeitgemäß (S-ATA gab es seit 2000 und P-ATA mit dem UDMA-Mode noch viel länger).
Bis zum Verkauf meiner Fusion, der mir sehr schwer gefallen ist, war ich in den einschlägigen Foren sehr aktiv unterwegs.
Tu mir einen kleinen Gefallen und recherchiere demnächst etwas gründlicher, bevor Du anderen Personen unterstellst zu lügen, wenn Du nicht den Zorn auf Dich richten willst, ist nicht bös gemeint 😘
@STRomzAeHLEr Wie gesagt kann die HDD der Fusion nicht im PIO-Modus laufen, da sonst neue HDDs und SSDs nicht in der Fusion laufen würden, da diese den PIO-Modus überhaupt nicht mehr unterstützen.
Tu Dir einen kleinen Gefallen und recherchiere demnächst etwas gründlicher, wenn Du nicht als planlos gelten willst.
Danke für den schönen Artikel. Probleme mit den Tasten hatte ich bei meiner 8HD-Ausführung nicht. Die Sounds sind von mittelmäßig bis extrem geil. Man hat sich aber leider bei der Firmware einen ziemlichen Bug geleistet, der einem das Echtzeitschrauben des Filters vermiesen kann. Wenn man den Cutoff ändert, springt er immer wieder zurück auf den Wert, der in dem Patch gespeichert ist. Man kann das in einem Untermenü ändern, dass der Wert sich nicht zurückstellt. Dann hat man aber das Problem, wenn man einen neuen Patch lädt, der Cutoff-Wert nicht mehr mit übernommen wird, sondern beim aktuellen Wert bleibt. Und wenn ich mich noch recht erinnere wird damit dann gleich auch noch immer die Cutoff-Hüllkurve deaktiviert, was überhaupt keinen Sinn macht. Daher ist der Fusion nicht sehr lange bei mir geblieben und ich habe ihn seitdem auch nicht vermisst.
@SynthUndMetal Tastenprobleme habe ich auch keine, weder bei der 6HD, noch bei der 8HD (ich besitze tatsächlich beide und schäme mich nicht – ok, ein bischen).
@SynthUndMetal Das geht gar nicht. Danke für den wichtigen Hinweis 🙏
optisch war das Ding damals echt Bombe, hat mir sehr gut gefallen das Design. Die aufgerufenen Optionen waren für den Preis auch super, ich glaube es gab damals sogar einen Special Edition mit Sounds von Klaus Schulze. Allerdings hat es mich schnell skeptisch gemacht das die Preise bei den großen Musikhäusern damals recht kurz nach Markteinführung ins Bodenlose fielen.
@richard Du glaubst richtig 😉
Es gab eine „Klaus Schulze Edition“. Diese hatte dann einen „Klaus Schulze“-Schriftzug auf der Front, verfügte über zumindest eine Klaus-Schulze-Soundbank (die man aber auch downloaden konnte) und wurde ganz gerne mit der größeren Festplatte (80 statt 40 GB) ausgeliefert.
Weiterhin gab es – unabhängig von der Klaus Schulze Edition – eine RAM-Erweiterung, welche baugleich zu irgendeiner AKAI-Geschichte war.
@m-ex Korrekt. Die „Klaus Schulze Edition“ gibt es bei beiden Versionen (6HD und 8HD). Der Schriftzug ist leider nur ein Aufkleber, den der Vorbesitzer meiner 6HD entfernt hat. Klaus Schulze hat nicht nur eine Soundbank erstellt. Die Edition bietet zusätzliche Samples, die KS für seine Sounds verwendet hat, man aber auch in eigenen Sounds verwenden kann und zusätzlich von KS erstellte Arpeggios. Später konnte man das alles bei Alesis herunterladen.
Ebenso gab es von Hollow Sun, den Designern einiger der Originalpatches und Samples, sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Sounds. Ein paar Jahre nach der Einstellung der Fusion, hat Hollow Sun alle Pakete zum kostenlosen Download angeboten.
Die RAM-Erweiterung ist die gleiche, mit der man auch die MPC aus dieser Zeit erweitern kann.
Es wird bei der Fusion oft von vier Synth-Engines gesprochen, tatsächlich sind es sieben:
– PCM Chromatisch
– PCM Drum (die Möglichkeiten der Klangveränderung unterscheiden sich teilweise deutlich von der der chromatisch Synthese)
– VA (Stark an Alesis ION/Micron orientiert)
– FM (mit Useralgorithmen, was damals noch ziemlich selten war)
– Physical Modeling Reed
– Physical Modeling Wind
– Sampling
In meinen Fusions werkeln SSDs, in der Sechser 250 GB, in der Achter 500 GB. Dass die jemals voll werden, bezweifele ich, aber was kleineres ist nicht mehr so einfach zu bekommen.
Die Tastaturen kommen von Fatar, im 6HD ist eine semi weighted TP/9s, im 8HD eine full weighted TP/40. Die TP/40 ist meine Einspieltastatur und, für eine Tastatur ohne Hammermechanik, erstaunlich nahe an echten Pianos. Beide Tastaturen haben Aftertouch.
Die Effekte kommen aus dem Alesis Quadraverb 2.
@m-ex RAM war identisch mit dem der AKAI MPC 5000
Ich hatte letzten Monat überlegt, meine Fusion 8 HD zu verkaufen, weil ich ihn aufgrund seines Gewichts und seiner Größe nie für Livekonzerte mitgenommen habe und es klar war, dass das auch in Zukunft nicht geschehen würde. Beim „letzten“ Spielen entschied ich mich doch gegen den Verkauf, da er anders als all die Rolands, Korgs und Yamahas u.a. klingt und mit ein bisschen Editieren auch (in meinen Ohren) gut bzw. gut brauchbar.
Die Fusion (in der Version 6 HD) ist hier nach wie vor eine zuverlässige, gern gesehene (oder vielmehr „gehörte“) Begleitung. Dabei darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass es mittlerweile einige Soundpacks von „Back in time records“ (an dieser Stelle mal vielen Dank und vollen Respekt an K.P. Rausch) und auch eigene Klangkreationen auf die Festplatte geschafft haben.
Bislang dachte ich auch eigentlich, dass dies durchaus Sinn dieser Synthesizer sei und reine Preset-User eher bei einer anderen Gerätegattung glücklich werden. Wie auch immer, ich kann mich einfach nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal auf die – leider nicht überschreibbaren – ROM-Plätze zurückgegriffen habe.
Mittels einer oder mehrerer Compact Flash Karten lässt sich auch wunderbar projektbezogen musizieren (um nicht „arbeiten“ zu schreiben, bin ja kein Profi).
Den haben sie seinerzeit mal bei Musicstore recht wenig Geld rausgehauen, weshalb ic ihn mir geschnappt habe. Ich hatte allerdings innerhalb einer Woche so viel Abstürze und Bugs, dass ich ihn wieder zurück schicken musste. Er kam mir auch recht unübersichtlich und sperrig in der Bedienung vor, aber ich hab mich nie wirklich rein gefuchst
Ich war mit meiner Fusion 6HD sehr zufrieden: Günstig bekommen, Hollow-Sun Paket dabei und für meinen Live-Einsatz solange gut bis durch Vibrationen auf der Bühne die HD nach mehreren Starts ganz ausfiel. Wenn ich seinerzeit in den 2010er Jahren eine SSD hätte einbauen können, wäre sie länger geblieben.
Einsatzbereiche bei mir waren Liveclubkonzerte mit Rockmusik und Homestudio.
Vorher hatte ich verschiedene Korg- Yamahaworkstations, und das Konzept und die Bedienung der Alesis Fusion haben mich überzeugt – bis heute.
Schade, dass sie nicht live-tauglich war.
Vielen Dank für den Artikel!
Ich hatte mal den 8HD, den aber nach einer Weile wieder verkauft. Erst dann habe ich bemerkt, wie sehr ich dann doch die Vielseitigkeit dieses Gerätes vermisst habe. Seitdem steht wieder ein 6HD in meinem Keyboardständer.
Ausgerüstet mit einer machgerüsteten SDD Festplatte und nahezu allen frei verfügbaren (Sample-) Bibliotheken.
Für mich war zwischen schön warm analog und durch die Samples immer was an passenden Sounds dabei.
Alesis hatte es immer wieder geschafft, einzigartige Synthesizer zu bauen. Schade, dass es keine Weiterentwicklungen mehr gab