American Underdog
Manche Synthesizer werden zeitlebens unterschätzt. Die beiden Ensoniq-Synthesizer ESQ-1 und SQ-80 gehören definitiv dazu. Damit Sie nicht gänzlich in Vergessenheit geraten, haben wir einen wunderbaren Report von Marko Ettlich aus dem Jahr 2009 überarbeitet, und laden Euch ein uns bei einer kleinem Zeit- und Klangreise zu einem echten Hybrid-Star zu begleiten:
Inhaltsverzeichnis
Analog & Digital – Hand in Hand
Die amerikanische Firma Ensoniq gehörte Mitte der 80er Jahre zu den großen Namen im Musikinstrumentengeschäft. Die Erfolgsgeschichte begann 1985 mit dem Sampler Mirage, der Sampling erstmals für jedermann erschwinglich machte. 1987 erschien dann schon der erste Ensoniq Synthesizer, der Ensoniq ESQ-1. Der Ensoniq ESQ-1 ist ein typischer Hybrid-Synthesizer, der die Vorzüge der analogen und digitalen Welt miteinander verband. Ensoniq gehörte auch zu den ersten Firmen, die in ihren Instrumenten den Multimode zum Einsatz brachte. Der Ensoniq ESQ-1 zählt daher – betreffend leistungsfähigem Sequencer und Multitimbralität – zu den frühesten Synthesizer-Workstations überhaupt.
Schwieriger Start des Ensoniq ESQ-1
Der seinerzeit DM 3.300 teure Ensoniq ESQ-1 war ein innovatives und ausgereiftes Instrument, musste aber von Anfang gegen den übermächtigen Roland D-50 ankämpfen. Mit seinen frischen, natürlichen Klängen und dem eingebauten Effekt-Prozessor traf der Roland D-50 bei vielen Musikern genau ins Schwarze. Der ESQ-1 hingegen war vom Klangcharakter noch stark an den „alten“ Analog-Sound angelehnt. 1988 versuchte Ensoniq mit dem neuen Modell Ensoniq SQ-80, dem Roland D50 etwas mehr entgegenzusetzen.
Der DM 4.390 teure Ensoniq SQ-80 war im Prinzip nichts anderes als ein Ensoniq ESQ-1, dem eine Frischzellenkur verpasst wurde. Mit neuartig klingendem Namenszusatz „CrossWave Synthesizer“, noch mehr Wellenformen, einem eingebautem Diskettenlaufwerk und polyphonem Aftertouch wollte man Roland Kunden abjagen. Die Bezeichnung „Cross Wave Synthese“ ist praktisch nichts anderes als eine subtraktive Synthese und bezieht sich auf die Möglichkeit, die drei Oszillatoren mittels der Hüllkurven ineinander zu überblenden. Leider wurden Ensoniqs Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt und so führte der SQ-80 ein Schattendasein gegenüber dem Roland D-50. Die Ursache könnte darin zu suchen sein, dass der SQ-80 vom Gesamtkonzept eher auf eine umfangreiche Klangsynthese anstatt auf Originalität der Klänge setze.
Der Synthese-Bereich des Ensoniq SQ-80 war sehr umfangreich ausgestattet und sprach somit wohl eher den Klangtüftler als den Musiker an. Der achtstimmige Ensoniq SQ-80 bot wie schon sein Vorgänger Ensoniq ESQ-1 drei Oszillatoren pro Stimme und jeweils einen eigenen DCA, Hard-Sync (mit Samples!), Portamento, Ring-Modulation, drei LFOs und vier Multistage-Hüllkurven. Beeindruckend waren auch die umfangreichen Modulationsmöglichkeiten, die man bis dahin nur in weitaus teureren Synthesizern wie dem Oberheim Xpander finden konnte.
Innere Werte der Ensoniq SQ-80 & ESQ-1
Ensoniq ESQ-1 und Ensoniq SQ-80 sind echte Hybriden. Die acht Stimmen können aus dem umfangreichen Wellenformenvorrat der 3 digitalen Oszillatoren schöpfen. Obwohl der Wellenformspeicher nur winzige 256 kb umfasst, haben beim ESQ-1 32 Wellen und beim SQ-80 sogar 75 Wellen darin Platz gefunden. Die ersten 32 Wellen des SQ-80 sind mit denen des ESQ-1 absolut identisch, wodurch beide Synthesizer erfreulicherweise vollständig klangkompatibel sind.
Bei dem knapp bemessenen Wellenformspeicher ist es nur logisch, dass sich hier keine langen Sample-Loops oder umfangreiche Multisamples finden. Vielmehr wurde die Auswahl darauf beschränkt, ein möglichst breites Spektrum unterschiedlichster Wellenformen bereitzustellen. Neben den typischen analogen Standard-Wellenformen wie Sägezahn, Rechteck, Sinus, Dreieck, Noise und verschiedenen Pulsschwingungen finden sich im Wellenformspeicher eine Vielzahl an Wellen mit metallischem oder additiven Charakter und sogar einige resynthetisierte Natur-Sounds.
Allerdings muss man erwähnen, dass sich die ersten Ensoniq Synthesizer kaum zur Erzeugung imitativer Klangfarben eignen. Die Stärke der zwei Ensoniq Synths liegt eindeutig im Bereich elektronischer Sounds. Eine dritte Gruppe nehmen die Transient Attacks und Inharmonic Loops ein, wie sie ähnlich auch im Roland D50 zu finden sind. Die 11 Transient Attacks stellen gesampelte Attack-Ausschnitte von verschiedensten Instrumentenklängen (Cello, Flöte, Violine, Vibraphon, E-Bass, E-Piano Hammer, Hammond Klick, einige Drum Attacks). Die Inharmonic Loops präsentieren dagegen längere Ausschnitte des Original-Klanges. Da diese Loops relativ viel Speicherplatz benötigen, sind sie auf fünf Stück beschränkt. Durch die Kombination der Transient Attacks mit den Inharmonic Loops oder den statischen Wellenformen lässt sich eine enorm große Bandbreite unterschiedlichster Sounds schon auf Oszillator-Ebene erstellen.
Klangerzeugung
Oszillator 1 und 2 können hart synchronisiert und amplitudenmoduliert (ähnlich Ring-Modulation) werden, was je nach Wellenformauswahl zu sehr ungewöhnlichen Klängen führen kann. Den Ensoniq Programmierern ist nämlich bei der Programmierung des Betriebssystems ein Fehler unterlaufen, der heute als AM-Bug bekannt ist. Bemerkbar macht sich der Bug, wenn man eine normale Wellenform, z. B. Sägezahn mit einem beliebigen Percussion-Sample amplitudenmoduliert. Das Ergebnis ist je nach Tastenanschlag eine wilde, nicht vorhersehbare Abfolge unterschiedlichster Klänge. Eine echte Fundgrube für verrückte Sounds.
Jeder der drei Oszillatoren verfügt über einen eigenen Verstärker (DCA), der fest durch eine der Hüllkurven dynamisch beeinflusst werden kann. Die Summe der DCAs wird anschließend in das analoge 24 dB Tiefpass-Filter inklusive Resonanz geführt. Eine Selbstoszillation des Filters ist allerdings nicht vorgesehen. Denn obgleich es sich um das gleiche Filter handelt, das auch in Sequentials Prophet VS arbeitet, verhindert das Betriebssystem, dass schmatzige Basssounds und Filterpfeifen dem ESQ-1/SQ-80 vorenthalten bleiben.
Die vier Hüllkurven unterscheiden sich vom gängigen ADSR Modell erheblich. Sie sind nach dem Level/Rate Prinzip entworfen mit jeweils 3 Levels und 4 Rates. Ein zusätzlicher Second Release Parameter simuliert einen Nachhall-Effekt. Die Hüllkurven lassen sich mit Velocity, Key-Scaling auf verschieden Parameter recht umfangreich modulieren und können so geschaltet werden, dass sie unabhängig von der Länge des Tastenanschlages komplett durchlaufen werden können.
Ganze drei LFOs sorgen im ESQ-1/SQ-80 für ausreichend Bewegung. Ausgestattet mit den Schwingungsformen Dreieck, Recheck, Sägezahn und Noise und der umfangreichen Beeinflussung durch externe und interne Modulationsquellen bieten sie eine enorme Flexibilität. Der Human-Parameter soll ein paar Unregelmäßigkeiten in die Modulation bringen, um den Klängen mehr Lebendigkeit zu geben.
Auf jeden Fall sind die umfangreichen Modulationsmöglichkeiten ein echtes Highlight des Ensoniq ESQ-1/SQ-80. Die Modulationsziele wie Oszillatoren, DCA, Filter, Panning können durch 15 Modulationsquellen wie drei LFOs, vier Hüllkurven, Velocity, Aftertouch, Pedal etc. vielfältig moduliert und beeinflusst werden.
Wer jetzt aber glaubt, das wäre nur mit einem erheblichem Programmieraufwand verbunden, der irrt gewaltig. Die Ensoniq-Entwickler haben sich in Bezug auf die Bedienungsfreundlichkeit wirklich Gedanken gemacht. Alle Bereiche der Klangerzeugung wie Oszillatoren, Filter, Hüllkurven, LFOs lassen sich über Softbuttons anwählen und mit dem Value-Schieberegler oder Tastern direkt verändern. Es gibt kein lästiges Scrollen durch versteckte Untermenüs. Das große fluoreszierende Display zeigt immer alle den Klang beeinflussenden Werte des jeweils gewählten Bereiches an und lässt sich hervorragend ablesen.
Ich habe sonst immer eine große Abneigung gegen Synthesizer ohne Knöpfe, aber beim SQ-80 ist das anders. Es macht einfach Spaß, an der Kiste zu schrauben und man kommt sehr schnell zum Ziel.
Sequencer im SQ-80 und ESQ-1
Ein nettes Feature ist der interne Sequencer. Er ist relativ umfangreich ausgestattet und arbeitet nach dem Pattern/Song-Prinzip. Vor allem eignet er sich sehr gut, um musikalische Ideen mal schnell festzuhalten, ohne erst den Computer anzuschmeißen. Der Sequencer kann bis zu acht voneinander unabhängige, polyphone Spuren aufzeichnen und verfügt über eine Gesamtkapazität von 20000 Noten, 60 Sequenzen und 20 Songs (Ensoniq ESQ-1: 10000 Noten 30 Sequenzen, 10 Songs). Jeder Spur kann ein separates Soundprogramm oder ein eigener MIDI-Kanal zugeordnet werden, so dass man auch externe MIDI-Klangerzeuger ansteuern könnte.
Die Synchronisation erfolgt intern, Tape-Sync oder über MIDI-Clock. Es gibt eine Quantisierungs-Funktion und es lassen sich einzelne Spuren sogar muten.
Wenn der interne Speicher voll ist, lassen sich sämtliche Sequencer- und SysEx-Daten sowie alle Klangprogramme und Sound-Bänke auf Cartridge, Diskette (nur SQ-80) über MIDI-Dump oder Tape ablegen. Das geht sehr einfach und schnell.
Klangeindruck
Und wie klingt die Kiste nun? Die rauen 8 Bit Samples und einfachen Wellenformen eignen sich wohl kaum dazu, akustische und realistische Natur-Klänge überzeugend darzustellen. Nein, der ESQ-1/SQ-80 hat ganz andere Qualitäten: Brachiale, analoge Sounds lassen sich leicht programmieren, auch hauchige, oft röchelnde oder metallische Sounds sind eine Domäne des Ensoniq SQ-80. Vieles erinnert vom Klang an den PPG Wave und Prophet VS, vor allem die gläsernen Hybrid-Sounds. Hervorragend sind die analogen Flächen-Sounds des SQ-80, die auf Grund des fehlenden Chorus‘ natürlich nicht die Wärme eines Roland Juno-60 /Juno 106 aufweisen können, sich aber hervorragend im Mix einfügen. Dunkle, subtile Klänge für Ambient-Musik oder Filmvertonung lassen sich mit Leichtigkeit herauskitzeln.
Nicht umsonst verwendete Filmmusik-Komponist und Horror-Film Regisseur John Carpenter sehr oft den Ensoniq SQ-80 in seinen Soundtracks zum Ende der 80er Jahre. Mit Hard-Sync und Amplitudenmodulation lassen sich aber auch ganz verrückte Klänge oder einfach nur gnadenloser Krach erzeugen. Das ist sicher auch der Grund dafür, warum der Ensoniq SQ-80 im EBM-Bereich so beliebt ist. Insgesamt ist der Klang etwas mittenlastig und trägt unverkennbar den Charakter der rauen 8 Bit Wellenformen.
Die Klangbeispiele zeigen die Stärken des Ensoniq SQ-80 und die enorme Bandbreite unterschiedlichster Sounds. Wer sich nicht nur mit dem Abspielen der Werk-Sounds begnügt, der findet im Ensoniq SQ-80 eine wahre Fundgrube an interessanten und teilweise ungehörten Sounds. Die Bedienfreundlichkeit der Synthesizer lädt dabei geradezu zum Klangschrauben ein. Selten hat mich ein Synthesizer so positiv überrascht wie der Ensoniq SQ-80.
Verarbeitung, Tastatur und OS
Der ESQ-1/SQ-80 ist wirklich robust gebaut, alle Bedienungselemente und Anschlüsse sind erfreulicherweise direkt erreichbar. Das Design ist absolut gradlinig, ohne Schnörkel- dem Zeitgeist entsprechend. Ich finde ihn einfach schön.
Die leicht gewichtete Tastatur lässt sich zwar recht angenehm spielen, aber klappert doch recht stark. Sie arbeitet auf induktiver Basis und ist in der Lage, den gesamten Tastaturweg kontinuierlich zu erfassen. Die polyphone Druckdynamik (Poly-Aftertouch) ist etwas ganz besonderes, eröffnet sie dem Spieler doch sehr gute Ausdrucksmöglichkeiten beim Spielen. Bis heute haben nur sehr wenige Synthesizer dieses geniale Feature.
Das Betriebssystem ist manchmal etwas zickig, was sich mit gelegentlichen Abstürzen unschön bemerkbar macht. Mit bestimmten Tastenkombination kann man das Gerät aber oft wieder davon überzeugen, seinen Dienst zu tun. Einmal hat es aber bei mir nicht so leicht geklappt: Total-Absturz beim Laden einer Diskette. Nach dem Ausbau der Backup-Batterie ging es aber wieder. Man muss bedenken, dass die Computertechnik Mitte der 80er Jahre noch in den Kinderschuhen steckte und die wenigen Personalcomputer auch noch nicht so arbeiteten wie heute.
Ein Segen ist das Diskettenlaufwerk im SQ-80, hat man doch so die Möglichkeit, Sound- und Sequencer-Daten ohne Anschluss eines Computers auszutauschen.
Modelle
Ob man sich für einen Ensoniq ESQ-1 oder Ensoniq SQ-80 entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Den ESQ-1 findet man weitaus häufiger auf dem Gebrauchtmarkt und er ist etwas günstiger – um die 200,- Euro wird man oft schon fündig. Der Nachteil des ESQ-1 gegenüber dem SQ-80 ist das Fehlen des Diskettenlaufwerks und der Aftertouch-Funktion sowie die geringere Kapazität des Sequencers. Das größte Manko ist allerdings die Beschränkung auf nur 32 Wellenformen. Es fehlen sämtliche Attack- und Drum-Samples sowie die Multi-Cycle Wellenformen des SQ-80. Der SQ-80 ist weitaus seltener zu finden und wird je nach Zustand zwischen 250,- und 350,- Euro gehandelt.
Neben den Tastaturmodellen ESQ-1 und SQ-80 gibt es noch das Rack-Modell ESQ-M, welches bis auf den fehlenden Sequencer dem ESQ-1 entspricht. Allerdings lässt sich das Rack-Modell auf Grund des kleinen Displays und der wenigen Bedienelemente nicht so komfortabel bedienen wie die Tastatur-Version.
Für Mausschubser gibt es noch das SQ8L VST Plugin von Siegfried Kullmann, welches den Ensoniq SQ-80 emuliert.
YouTube
Hier ein Video von meinem YT-Channel RetroSound mit weiteren Klangbeispielen.
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Und hier ein spannender Beitrag zur Entstehung des ESQ-1 mit Sundbeispielen:
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Kleiner Nachtrag:
Wer die beiden Ensoniqs zu den Workstations zählt, dem empfehlen wir hier einen interessanten Beitrag von Klaus-Peter Rausch zur Geschichte der Workstations sowie seinen kompletten Überblick zu den bedeutendsten Music-Workstations aller Zeiten.
Es war überhaupt die erste Workstation, wenn ich mich nicht täusche, obwohl dieses Etikett oft der M1 angehängt wird. Das Problem war 87, dass man den Musikern überhaupt erst erklären musste wozu Multitimbralität da war, die hatte mit dem Erarbeiten von MIDI schon reichlich zu tun, man darf nicht vergessen es war eine Zeit, wo tatsächlich dauernd etwas wirklich Neues kam. (Kann man sich heute nicht mehr vorstellen, da kommt immer das gleiche :-)…) Der D 50 klang beim Antippen einer Taste im Musikgeschäft einfach geiler, Roland hatte mit dem ersten Effektgerät im Synth halt das grosse Los gezogen. Innovative Kisten wie der ESQ oder auch der k5 von Kawai sanden da meist unbeachtet rum. Die Verarbeitung der Ensoniqs war typisch „amerikanisch“, also nicht besonders, die Updatepflege allerding auch. Vom ersten bis zum letzten Update war eine riesige Entwicklung da.
Multitimbral
+ Sequencer
+ Effekt(e)
————-
= Workstation
@Eylhardt heißt das dann auch, dass die seinerzeit erhältlichen Heimorgeln und Portables ebenso…
Nein, mal im Ernst, diese Begriffe zu diskutieren mag ja dem ein oder anderem Spaß machen, mir haben damals der SQ80 oder auch die Nachfolger SD1+ und TS10 wahnsinnig viel Spaß gemacht, das Handling war trotz des kleinen Displays sehr unkompliziert, der Workflow war gut, solche charaktervollen Sounds findet man heute selten….
Freut mich sehr, mal wieder was über den ESQ1 lesen zu dürfen. Auch wenn die Werksounds nicht so der Hammer sind, ist das für mich einer der meistunterschätzen Synthies der 80er.Ich habe meinen vor Jahren an einem Strassenflohmarkt (!) gekauft und freue mich seither, wie angenehm man das Teil trotz fehlender Schieberegler und Drehpotis programmieren kann. Von analog-warm bis gläsern-kühl – die Kiste hat einen unverwechselbaren Klangcharakter. Mein Geheimtipp für Soundtüftler mit kleinem Budget!
Schöner, eigentständiger Sound und zum Glück nicht „vintage“ genug um überhöhte Preise zu provozieren. Es gibt eine ertaunlich gut klingende Emulation davon – nennt sich SQ8L.
Das weckt Erinnerungen!
Der ESQ-1 war lange mein „Arbeitstier“, bevor ich mir einen richtigen Analogsynthesizer leisten konnte. Und das einzige was ich im Vergleich zu einem OB-8 oder Prophet 5 vermißt habe, waren ganz langsame VCO-Schwebungen.
Abgesehen davon: Herrlicher Analog-Klang, und dabei extrem ausdrucksstark, z. B. jeder Oscillator-Level einzeln modulierbar.
Aftertouch habe ich sehr vermißt (einmal Aftertouch – damals vom Kawai K1 – und ich wollte immer Aftertouch!). Also habe ich mir selbst einen gebastelt. Ein Afertouch-Sensor aus einem K1 kam in den ESQ-1 (dort, wo vorher ein Filzstreifen war). Leider mußte ich dazu unten an den Tasten etwas Kunststoff abtragen (mit dem heißen Lötkolben …), und der Aftertouch hat nur mit den weißen Tasten funktioniert. (;->)
Aber die Einbindung ins System hat prima geklappt: Ich habe dazu den externen Modulationseingang des ESQ-1 benutzt.
Verkauft habe ich ihn dann, weil er mit seinem Midi oft den OB-8 zum Absturz gebracht hat – die haben sich irgendwie nicht vertragen.
Jahre später hatte ich einmal einen SQ-80, wegen des polyphonen Aftertouchs. War aber tief enttäuscht wegen der klapprigen Tastatur, und dem Aftertouch der fast unbenutzbar war (zu viel Kraftaufwand, zumal wenn man es mit jedem Finger machen möchte).
JH.
Toller Bericht!
Ich besitze ihn seit 1987 und geb ihn auch nicht mehr her. Was mir auch immer wieder auffällt ist, dass er extrem lebendig klingt (u.a. analoges Verhalten). Aus den Noise-Klängen, welche es auf den PA-Decoder-ROM-Cartriges gab, habe ich im Laufe der Zeit Noise-Sounds erstellt, die ich mit dieser Güte bei keinem anderen Synthie hinbekomme. Theoretisch jeder Drum-Sound ist mit dem ESQ1 realisierbar, sowie alle anderen „Krach-Sounds“.
In den Demos (YT) werden oft seine digitalen Vorzüge demonstriert. Aber als Analog-Synthesizer (mit 3 OSCs, na gut: DCOs) ist er der Hammer.
Schließt mal ein gutes FX-Gerät mit Chorus oder dergleichen dahinter… und es ist die Wucht!
@Sebastian B. absolut! die Ensoniq´s sind eine wahre Fundgrube an unverbrauchten Sounds jenseits von analogem Standart und FM. Gerade für düstere Soundkulissen gibt es kaum etwas Besseres.
Ich habe einen gut erhaltenen SQ-80 für stolze 600,- Euro gekauft, und werde ihn jedoch wieder verkaufen.
Ich mache es kurz mit meinen Begründungen.
1. Viele der zusätzlichen Waves im SQ-80 sind effektiv kaum zu gebrauchen (z.B. Drum-Mehrfachbelegungen, „schlechte“ Brass-Waves u.ä.). Auch die vielen kurzen Attack-Samples kann man in der Power-Synth-Engine wirklich kaum effektiv einbinden.
Als wirkliche Bereicherung im SQ-80 sehe ich max. nur etwa fünf nützliche Sustain-Waves.
Hallo, Sebastian.
Ich Blödmann hatte einen SQ-80 und gab ihn ab. Jetzt ist die Sehnsucht gross. Hast Du ihn noch und kann ich ihn Dir abkaufen?
Sylvie
2. 256 KB Wave-Speicher beherbergt lt. Manual ein SQ-80. Hatte ein ESQ-1 die gleiche Kapazität? Das steht im Manual des ESQ leider nicht drin.
Denn: die SAW und SQUARE im SQ-80 sind in ihrer Kapazität definitiv beschnitten, zu hören an mind. drei Freq.-Sprünge zur jew. nächst höheren Nachbarnote (so dehnt man Multi-Samples bis an ihre [Schmerz-]Grenze). Diese beiden (und wichtigen) Waves klingen im ESQ (den hab ich übrigens noch hier) hörbar massiver und wertiger. Getestet an einem initialisierten Basis-Programm per Cartrige 1:1 im ESQ und SQ mit kalibrierten Filtern. Masse statt Klasse im Nachfolge-Modell SQ-80? Für mich ein No Go, gerade bei der SAWTOOTH.
Man hört es folglich auch in den erstellten Programms, A- und B-Vergleich (im ESQ vs. SQ).
3. Die Tastatur: ich kann es kaum glauben, und ein SQ war 1988 um 1600 DM teurer als ein ESQ? Hat da einer eine billige Casio-Tastatur verbaut? Kein Wunder, dass es mit Ensoniq damals stetig bergab ging (eine TS-10 – Tastatur war zwar wieder deutlich besser, dafür gab es andere miese Bugs).
Der SQ-80 sollte meinen ESQ1 ablösen.
Vermissen werde ich nur das DD-Laufwerk, der SQ-80 kann dem ESQ-1 nicht das Wasser reichen und wird wieder verkauft.
Hi Sebastian, aufgrund deines obigen Kommentares, habe ich mir mal die Mühe gemacht, und habe auch einen 1:1 Vergleichstest mit ESQ-1 und SQ-80 gestartet.
Es ist wirklich so, daß die selben Sounds auf den Geräten etwas unterschiedlich klingen – aber nur wenn sie auf der „hauseigenen“ Tastatur gespielt werden.
Steuere ich z.B. den SQ-80 über MIDI vom ESQ-1 aus an, dann klingt der SQ-80 genau so wie der ESQ-1.
Also liegt das etwas unterschiedliche Klangverhalten der beiden „Hybriden“ wahrscheinlich an derer Tastaturen.
Zugegeben, ich hatte auch erst das Gefühl, wenn ich beide Instrumente „stand alone“ spiele, daß der ESQ-1 ein wenig fülliger als der SQ-80 klingt, trotzdem ist für mich der SQ-80 der wesentlich bessere Synth, mit einigen Vorteilen gegenüber seinem „Vorgänger“.
@Violator Das erfahre ich jetzt, wo ich meinen SQ-80 verkauft habe, grrrghh…
Spaß bei Seite, ich habe zwei ESQs, einen im neuwertigem Zustand, und weil ich großer Fan dieses Sybthesizers bin, habe ich mir noch einen zweiten im super-schlechten Zustand ersteigert, sozusagen, als Ersatz-Pferd
und Herausforderung es wieder her zu richten.
Ich habe Monate lang restauriert, jede noch so kleine Feder mechanisch und chemisch gereinigt, alle Tasten Polier-Paste Tage lang wieder zum Glänzen gebracht,
neue Taster eingelötet (nicht alle), Rost am Gehäuse entfernt und mit Umwandler
versiegelt (Tipp: mit matt-schwarzer Folie aus dem KFZ-Bereich lassen sich am Blech-
Gehäuse prima großflächige Partien perfekt ansehnlich verkleben; man sieht es
auf dem dunkel-grünen Gehäuse kaum, bzw. als ob es so sein sollte).
Mit dieser Fremd-Tastatur-Theorie tue ich mich schwer, hier ist mal ein Techniker gefragt,
das wäre auch mal sehr interessant für Herrn Rainer Buchty. Warum sollte eine Wave aus dem Fest-ROM von einer Fremd-Tastatur angesteuert anders klingen, als mit der ESQ-eigenen Tastatur? Mit viel Phantasie kann ich mir das bei den einfachen alten „fehlerbahafteten“ Geräten trotzdem schon fast vorstellen, aber auch doch nicht so wirklich. Vielleicht kann das jemand erklären,
der mehr Ahnung von Technik und Schaltkreisen hat.
alter Fred, ich weiss. Eine andere Tastatur klingt beim gleichen Tonerzeuger öfter anders. Ganz bekanntes Beispiel: DX 7, der konnte nur 8 Velocitystufen und die höchste war einiges von 127 entfernt. Spielte ich ihn über den alpha Juno2 konnte ich extrem aggressive Sounds aus der Kiste holen, die hätte ich auch mit dem Hammer nicht aus dem DX gezaubert. Tastaturen haben auch in der Velocity Kennlinien, eine läuft linear, die andere folgt einer S Kurve. Man kann also schwerlich den gleichen Klang aus zwei Geräten mit exakt gleichem Klang aber verschiedener Tastatur holen. Das ist eher die Regel, als die Ausnahme. Bester Test: Sequenz von einer DAW drauf schicken
Seit heute steht bei mir nun auch ein ESQ – 1 im nahezu traumhaften Zustand. Der Klang ist einfach wunderbar, wobei er bei mir wahrscheinlich meistens Flächenaufgaben bekommt. Das kann er nämlich wirklich hervorragend. Die Hüllkurven könnten knackiger sein, aber andere Instrumente wollen ja auch beschäftigt werden. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ein lang gehegter Traum nun Wirklichkeit ist :) 4/5
Na dann wünsche ich Viel Spass mit dem ESQ. Ist ne coole Kiste.
Als Mirage-Spieler frage ich mich, wieviel davon in den ESQ1 eingeflossen ist. Das Filter des Mirage ist ein Highlight, welches einen passablen Synth hergibt, und die Attack-Zeiten sind Velocity-kontrolliert. Der Schwachpunkt war die Tastatur, die schon vor einigen Jahren den Geist aufgab. Seither spiele ich ihn wie einen Expander…
Ein Kult-Synthesizer aus den 80ern. Viele der Klänge erinnern mich an diversen Song oder Film Sequenzen. Aber kaufen wollte ich ihn mir nicht. Ich kann es nicht erklären, er hat mich einfach kalt gelassen. Dafür hatte ich einen Ensoniq EPS-16 Plus. Einer meiner besten Sampler in den 90ern. Danach wurde der EPS von einer Digidesign SampleCell abgelöst.
Der SQ-80 stand rum in dem Musikgeschäft (eigentlich ein Pianosalon uppen Dörpe), in dem ich schlussendlich meinen ersten Synthesizer gekauft habe (natürlich von Yamaha).
Es gibt sogar noch eine verwaiste Website: http://www.musikhauswilcek.com/
Abgeschreckt am SQ haben mich der billige Look, die klapprige Tastatur, die schäbigen Wheels und – uah – der Sound.
Tja. Da hat sich meine Meinung in 30 Jahren tatsächlich keinen Deut verändert…,;)
Beim ESQ-1 (oder genauer ESQ-M bei mir) ist mir bewusst geworden, welche ausgereifte Firmware man damals so am Start hatte. Ein anderes Beispiel könnte der Waldorf Microwave sein. Von CC Steuerung (dafür gab es ja SysEx) abgesehen, hatten diese Kisten es faustdick hinter den Ohren, man nehme nur den sackschnellen Programwechsel oder den dynamischen Mulitmode. Aktuelle Geräte (analoge oder hybride Polys) aus verschiedenen Preiskategorien kommen da erst so langsam wieder hin. Knapp 30 Jahre später. Ich habe hier z.B. den Parva oder auch den Modal 002 im Auge. Statischer Multimode, langsamer Programwechsel, beim Modal 002 eher lachhafte Modulationsroutings. Selbst das neueste Schlachtschiff aus dem Hause Moog lahmt beim Programwechsel und multimodemässig kann er nur bis drei zählen.
Eine coole Lösung in Sachen channel pressure vs. polyphonic pressure gibt es so wohl nur bei den Ensoniqs. Man schaltet einfach global um. Das macht dann der Parva noch besser, er nimmt einfach das, was kommt. Es kommt nämlich immer nur eine Version.
Leider genau wie der Kawai K3 ein in Europa recht schwierig zu findender Hybrid. Habe immer mal wieder geguckt, und zu den genannten Preisen habe ich lange nichts gesehen. Wenn jemand für bis zu 300,- € einen abzugeben hat: Ich wäre dabei!
@fkdiy Stimmt schon, für die oben angegebenen Preise ist kaum mehr was zu holen, real greifbare Angebote liegen meist deutlich darüber. Insgesamt sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass das Display und der zugehörige Treiberchip eine der grössten Schwachstellen der gesamten Geräteserie ist und bei einer notwendigen Reparatur sich hier die aktuelle Ersatzteilesituation relativ schwierig gestaltet. Zudem existiert auch das Problem der syffenden Speicherbatterie auf der Hauptplatine (ähnlich wie beim Polysix), diese sollte man unbedingt im Auge haben und am besten irgendwo anders ins Gehäuseuniversum extrahieren. Ansonsten aber ein absolutes Hybrid-Kultgerät, kein Zweifel………
neben dem VFX/SD1 meiner Meinung nach der beste Ensoniq Synth!
@Moogfeld Bei meinem EPS-Sampler ist auch öfter mal der Display-Controller-Chip ausgefallen.
Dann hatte ein Mitarbeiter der Firma Brose (machten damals Displays und Sprechanlagen für Busse, S-Bahnen und Tankstellen etc.) nach Feierabend mal meinen EPS Sampler aufgemacht, gelacht und einen kleinen Chip aus einer älteren Busanzeige eingebaut. Lief von da an ohne Probleme bis heute. Viel besser als mit dem originalen Treiberchip. Er meinte er wäre unterdimensioniert gewesen für so ein großes Display. Kenne mich da nicht so aus.
Scheint also kein spezielles Bauteil von Ensoniq zu sein. Vielleicht hilft das dem Ein oder Anderen weiter. Also einfach mal bei Elektro-Bastel-Läden nachfragen.
Die Displays von EPS, EPS-16Plus, SQ-80 und ESQ-1 sind ja eh die gleichen, denke ich mal.
Im Vergleich zu Sequential waren die Ensoniqs häufig mit Standard-Bauteilen bestückt (interessanter weise häufig auch aus dem medizintechnischen Bereich) und daher kann man sie angeblich leichter warten als Instrumente anderer Hersteller aus jener Zeit.
@fkdiy Meine Hybriden habe ich i.d.R. alle schon länger und somit den Markt nicht weiter beobachtet. Die Ensoniqs tauchen hier in CH immer mal wieder auf, mein ESQ-M hat mich 2016 incl. 2er Cartridges CHF 475 gekostet. Passende 16 in 1 Cartridges findet man übrigens bei eBay.
Lustig noch. Der Keytek CTS 2000, auch einer dieser brutzeligen Hybriden, war lange Zeit oft im Angebot und auch recht günstig. Man konnte so Spareparts für den Microwave Rev A bevorraten. Seit einiger Zeit ist er komplett vom Markt verschwunden, meine eBay Suche liefert seit mindestens einem Jahr keine Hits mehr.
In den Bewertungskästchen ist ein Fehler, was doppelt Gemoppeltes…. der dritte in der Reihe mit der schlechtesten Bewertung wird wohl der Ensoniq ESQ-m sein.
korrekt, vielen dank, Peter
Der SQ-80 ist ein fantastischer Synthesizer. Er zählt, nach dem D-50, zu meinen Lieblingssynthesizern aus den Ende der 80er Jahren.
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Wenn ich einen „Hybrid-Vergleich“ machen darf, so ist er nach dem PPG und dem Prophet VS zusammen mit dem Microwave 1 bei mir auf Platz 3. Vielleicht hat der Microwave wegen seiner Wavetables ein wenig die Nase vorn, dafür hat der SQ-80 wieder polyphenen Aftertouch. (geile Sache)
Einen K3, DW-8000 oder gar einen JX-8P läßt er meiner Meinung nach klanglich weit hinter sich.
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In Verbindung mit dem Stereoping Controller macht der Synth noch mehr Spaß.
Leider sind die Parameter nicht in Echtzeit steuerbar. Die klangliche Veränderung ist erst hörbar nach erneutem Drücken einer Taste.
Vielleicht habe ich nur ein veraltetes Betriebssystem auf dem SQ-80 laufen.
Weiß da evtl. jemand mehr darüber?
Der SQ-80 ist mit 3 OSCs, 3 LFOs und 4 ENVs wirklich ein unterschätzter Synth. Er liegt klanglich irgendwo zwischen PPG, Prophet VS und D-50. Sein Problem waren damals seine schlechten Werksounds. Ich will gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn Eric Persing Sounds für den SQ-80 programiert hätte und Ensoniq schon da das DP2 Effektgerät eingebaut hätte.
So fristete er neben D-50, M1 und DX-7II und den ersten bezahlbaren Samplern ein trauriges Dasein in den meisten Musikgeschäften. Erst der VFX konnte dann mehr Kunden ziehen, hatte dann auch einen Multi-FX-Processor an Board – war dann aber voll digital und hatte mit häufigen Abstürzen zu kämpfen.
Ab VFXSD, SD1 und SD2 sowie TS-Serie hatte Ensoniq das Problem im Griff. Zu spät wahrscheinlich.
Auch die Sampler EPS und EPS-16plus waren echte Knaller in der damaligen Zeit. Sie hatten einen extrem druckvollen Sound und verfügten über verschieden Auto-Loop Funktionen, die bis heute ungeschlagen sind. Damit konnte man selbst stark choruslastige oder vibratoartige Pads und Strings loopen. Absoluter Hammer. Schade, dass es diese Firma nicht mehr gibt.
„Denn obgleich es sich um das gleiche Filter handelt, das auch in Sequentials Prophet VS arbeitet, verhindert das Betriebssystem, dass schmatzige Basssounds und Filterpfeifen dem ESQ-1/SQ-80 vorenthalten bleiben.“
Doppelte Verneinung, sagt genau das Gegenteil aus. 😀 (Oberlehrer aus).
Toller Bericht – ganz große Klasse :)
Habe mir jetzt einen relativ frisch revidierten ESQ-1 geangelt und bin sehr gespannt auf Bedienung und Sound.
Gute Darstellung – was ich zumindest für den ESQ1 bestätigen kann. Das Bedienkonzept ist m.E. genial. Ich brauchte allerdings – von rein Analogen kommend – lange um mich anzufreunden. Man muss akzeptieren, dass die Klänge nicht immer über 5 Oktaven schön sind, wegen Sampling. Ich würde die typische Breite mit 3-4 Oktaven beziffern. Auch sind nur wenige Wellenformen variabel brauchbar. Das ist m.E. die größte Schwäche. Aber selbst unter den Restriktionen bietet der ESQ1 eine große Klangvielfalt und wirklich einzigartige, schöne Klänge.
Ein „Killer Feature“ fehlte mir in dem Artikel (wenn ich’s nicht überlesen habe): das Modulationsziel des letzten DCA ist nicht die Amplitude sondern die Stereoposition! Mit anderen Worten: ich kann mit bis zu zwei Quellen (von LFO und Kurven über Wheel bis Tracking) die Stereoposition modulieren! Der Effekt ist der Hammer, insbesondere weil beim ESQ1 jede Stimme einen eigenen LFO hat (ist halt echt multitimbral).
Hach ja, der ESQ-1… War das schön damals, als wir komplette Konzerte im sequencer programmiert und arrangiert haben, mit der 707 synchronisiert für die Beats. Der ESQ-1 hatte damals meinen allerersten Synthesizer ersetzt, den guten alten Poly-800. Das war schon ein Quantensprung…