Die Korg M1 Nachfolgerin
Ein wenig Korg-Workstation Geschichte
Nach dem großen Erfolg der Synthesizer Workstation Korg M1 war es fraglich, ob KORG mit etwas Ähnlichem nachziehen könnte. Dass das in der Form der sagenhaften Korg 01/W-Serie wiederum der Fall sein würde, konnte nicht unbedingt erwartet werden. Aber der Erfolg der 01/W-Serie belehrt uns eines Besseren. Von verschiedenen Magazinen ausgeschriebene Bestenlisten der Leser dieser Magazine tauchte die Korg 01/W bzw. Korg 01/W FD mehr als nur einmal unter den Top-Ten auf, ja wurde sogar des Öfteren als bester Synthesizer eingestuft. Aber was ist so besonders an dieser merkwürdig bezeichneten Workstation?
Inhaltsverzeichnis
Ist die Korg 01/W Synthesizer-Workstation überhaupt der tatsächliche M1 bzw. Korg T-Serie-Nachfolger. Um die Frage vorweg zu beantworten: Wenn es nach KORG geht nicht, denn laut KORG trat die Korg X3 die M1-Nachfolge an, denn während die 01/W-Serie auf den Markt kam, waren die M1 bzw. M1ex und dessen Expander nach wie im Handel erhältlich.
Andererseits ist die Korg 01/W nichts weiter als ein technologisch ausgebautes System, das ganz klar auf der Korg M1 basiert.
Da wären all die Komponenten zu nennen, die auch schon die M1 berühmt machten: Eine fast identische Klangerzeugung – jetzt 16/32-stimmig statt 8/16-stimmig -, zwei studiotaugliche Effektprozessoren und natürlich auch der eingebaute leistungsfähige Sequencer. Und wie bereits bei der aufgebohrten T-Serie, gibt es auch einen Ableger mit eingebautem Diskettenlaufwerk, die Korg 01/W FD.
Die überarbeitete Klangerzeugung ist nannte man von nun ab AI2-Synthese.
In der Korg 01/W Serie stehen nicht nur mehr Samples im nunmehr 6 MB großen ROM bereit, nein, sie sind sogar noch qualitativ zum Teil erheblich verbessert worden. So hat man 254 verschiedenen Schwingungsformen/Multisamples ins ROM gebrannt, wobei neben den komplexen Samples auch einfache Schwingungsformen vorhanden sind (Sinus, Sägezahn, Rechteck, Puls mit verschiedenen Tastverhältnissen usw.), wie auch die aus der M1 und dem DW-8000 bekannten DWGS-Schwingungsformen. Dazu gesellen sich noch satte 118 Schlagzeugklänge. Alles lässt sich durch 2 MB PCM-Karten erweitern, wovon sich schon einige im Angebot befinden (sind übrigens kompatibel zu den PCM-Karten der WAVESTATION SR). Doch sehen wir uns zunächst die Äußerlichkeiten ein wenig näher an.
Die überarbeitete äußerliche Gestaltung lässt die Korg 01/W elegant und zeitlos aussehen. Das Design ist noch „windschnittiger“. Leider ragt die Tastatur über die seitliche Gehäusekante hinüber – für mich immer wieder ein optisches Ärgernis (besonders beim ENSONIQ ASR-10!) – ist aber wohl Geschmackssache. Die Tastatur ist anschlagsdynamisch und umfasst 61 Tasten. Monophone Druckdynamik ist natürlich auch vorhanden, wobei man von einer wirklich professionellen Maschine vielleicht auch polyphone Druckdynamik hätte erwarten können. Aber da gibt es noch viel kostspieligere Instrumente mit „nur“ monophoner Druckdynamik (WALDORF WAVE, YAMAHA VP1).
Die Bedienung erfolgt über nur wenige Bedienelemente. Die Intuition bei der Klangformung wird durch die (zumindest der deutschen) Bedienungsanleitung nicht unbedingt gefördert. Aber wenigstens hat man am Display gearbeitet und ein großes hintergrundbeleuchtetes grafikfähiges Display eingebaut. Pitchbending und Modulation wird von dem für Korg typischen Joystick aus gesteuert, der sich recht angenehm bedienen lässt. Zwar gibt es immer wieder Rufe nach den guten, alten Rädern, andererseits lässt sich hier mit einer Hand einfach und effektiv zweidimensional arbeiten – Geschmackssache. Rückseitig befinden sich die Card-Schlitze für jeweils eine PCM- und eine Programmkarte. Das Netzkabel ist abnehmbar, die MIDI-Drillinge sind eingebaut und weitere Spielhilfen sind anschließbar (ein Mal fest ein Sustainpedal und zwei weitere frei programmierbare Buchsen für Fußschalter und Pedale). Das Audiosignal gelangt entweder über die Phones-Buchse in den Kopfhörer oder über die vier Audioausgänge.
Die Klangerzeugung
Die Korg 01/W verfügt über 32 Oszillatoren, die sich aus dem oben bereits beschriebenen Sample-ROM bedienen. Sie können entweder als Singlesounds konfiguriert werden (dann 32-stimmig) oder auch gedoppelt werden, wobei die Polyphonie sich dann auf 16 Stimmen reduziert. Eine Besonderheit der 01/W ist das Waveshaping. Aus einer Liste von 60 verschiedenen Möglichkeiten kann per Waveshaping-Hüllkurve der gewählten Schwingungsform Harmonien hinzugefügt werden. Mit der Waveshaping-Funktion sind auch resonanzähnliche Effekte zu erzielen, denn der VDF (Variable Digital Filter) der 01/W-Serie bietet keinen Resonanzparameter an. Und durch diesen VDF gelangt das Signal, um über den Verstärker durch die zwei wahlweise in Serie oder parallel schaltbaren Effektprozessoren zu gelangen.
Sowohl für Oszillator (OSC), Waveshaping (WS), Filter (VDF) und Verstärker (VDA) stehen Hüllkurven zur Verfügung. Die Modulationsmöglichkeiten erweitern sich natürlich noch durch die LFOs und den Spielhilfen. Nicht ganz ohne ist der Effektteil, denn hier haben wir gleich zwei unabhängige Effektprozessoren mit jeweils 47 verschiedenen Algorithmen. Hier finden wir neben den gängigen Hall- und Echoprogrammen auch Chorus-, Exciter-, Enhancer-, Flanger-, Distortion-, Phaser-, Rotary-Speaker-, Equalizer- und auch Kombinationseffekte. Die Auswahl an Effekten ist breit gefächert und deren Audioqualität professionell. Ohne Zweifel bietet die 01/W-Serie alle klanglichen Möglichkeiten für jedweden Einsatzbereich – ob im Studio, auf der Bühne, für den Techno-Freak oder den Alleinunterhalter. Für jeden ist etwas dabei.
Weitere Features der Korg 01/W
16-fache Multitimbralität, 16-Spur-Sequencer mit 7000 Noten Speicherkapazität. Die Begrenzung der Speicherkapazität liegt in der Tatsache begründet, dass bei der 01/W die Daten auf RAM-Karten gespeichert werden müssen (kein Diskettenlaufwerk) und halt nicht mehr Daten auf eine solche passen. Der Sequencer kann diese Daten aber in 10 Songs und 100 Patterns verwalten. An Klangprogrammen fasst die 01/W 200 Klangprogramme (Programs) und 200 Programmzusammenstellungen (Combinations). Über zahlreiche Softwaretitel lassen sich pro Karte jeweils weitere 200 Programs samt 200 Combinations dazuholen. Natürlich können auch eigene Kreationen auf RAM-Karten bzw. im internen Speicher abgelegt werden. Alles in allem hat man mit der 01/W-Serie alle Kritikpunkte der M1 berücksichtigt: grafikfähiges Display, doppelte Stimmenzahl und im Falle der 01/W FD das Diskettenlaufwerk. Der Sequencer ist noch leistungsfähiger und es ist sogar möglich, die Korg 01/W GM-kompatibel zu programmieren.
Angesichts der nunmehr immer häufiger auftauchenden Stimmenzahlwunder (ROLAND JV-1080 oder auch das KORG X 5 DR) mit ihren 64 Stimmen und teilweise noch mehr (OASYS mit über 100 Stimmen), dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis eine stimmenmäßig aufgerüstete Version der 01/W-Serie erscheint, denn angesichts komplexer Kompositionen können 16 Stimmen im häufig verwendeten Double-Modus schon sehr knapp sein. Aber in der Regel sind mehrere Klangerzeuger vorhanden, so dass sich dieses Problem relativiert. Die Möglichkeiten und vor allem die nicht nur dadurch resultierende Klangqualität haben viele Musiker überzeugt und so hat sich die 01/W-Serie in all jenen Studios festgesetzt, in denen früher mal die Verkaufshits YAMAHA DX 7, ROLAND D-50 oder KORG M1 standen. Ein Klassiker zu Lebzeiten – ohne Zweifel.
Man darf aber nicht verschweigen, dass die Programmierung der Korg 01/W-Serie nicht in Sekunden erfolgt und die Intuition bei der Klangfindung leider des Öfteren auf der Strecke bleibt. Auch ist das Fehlen des Resonanzparameters des VDF ein Manko, gibt es doch bereits seit dem (ROLAND D-50 (1987!)) schon sehr gute digitale Filter. Vielleicht wären das ja die Kritikpunkte, die in der nächsten Workstation-Generation von KORG ihre Berücksichtigung finden werden.
Korg 01/W FD (1992)
Entspricht dem 01/W, jedoch zusätzlich mit Diskettenlaufwerk und erhöhter Sequencer-Kapazität (jetzt bis zu 48.000 Noten). Spätere Serienversionen sind zudem SMF-kompatibel. Ältere 01/W FD können mit dieser Option nachgerüstet werden. Die 01/W FD kann schon heute als der vom Verkaufserfolg her gesehene Nachfolger der M1 angesehen werden und ist zu Lebzeiten schon ein Klassiker unter den Synthesizern. Seit 1994 wird nur noch die 01/W FD (und PRO bzw. PRO X) angeboten. Die 01/W ist also aus dem Angebot verschwunden, was wohl auf das fehlende Diskettenlaufwerk und die mittlerweile kostengünstigeren Alternativen 05 R/W und X 5 DR zurückzuführen ist, die ja prinzipiell bis auf das Waveshaping die Möglichkeiten der 01/W anbieten. Bleibt noch zu erwähnen, welche der FD-Version eine Diskette mit den Werkssounds beigelegen hat, leider ein Teil, das bei einem Gebrauchtkauf häufig fehlen dürfte.
Korg 01/W PRO (1992)
Dieser entspricht dem 01/W FD mit einer nicht gewichteten 76er-Tastatur. Der Sample-Speicher wurde von 6 auf nunmehr 10 MB ROM erweitert, so dass noch mehr Klangmöglichkeiten in der Standardversion zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich dürfte es sich bei den vier zusätzlichen MBs um Samples aus der PCM-Card-Serie zur 01/W handeln, so dass grundsätzlich jeder 01/W die Schwingungsformen des 01/W PRO zur Verfügung stehen. Von der Ausstattung her ist die 01/W PRO der Nachfolger des T 2 EX.
Korg 01/W PRO X (1992)
Das Flaggschiff der 01/W-Reihe entspricht technisch dem 01/W PRO, wurde jedoch in das T1-Gehäuse eingebaut und besitzt demzufolge auch eine gewichtete 88er-Tastatur! Der 01/W PRO X wiegt stolze 36 kg. Das edle Design, das Gewicht und die technische Ausstattung lassen kaum erahnen, dass vor nur 10 Jahren mit dem TRIDENT MK II ein über 1.000,- DM teureres Modell erschienen war, das die Möglichkeiten dieses Gerätes nicht einmal andeutungsweise darzustellen vermag. Hier haben wir wieder ein Beispiel dafür, wie schnell der technologische Fortschritt uns eingeholt hat. Einerseits hat der Musiker von heute die Qual der Wahl aus den zahlreichen hochwertigen Klangerzeugern und allen erdenklichen Formaten und Preisklassen, andererseits ist es noch nie so einfach gewesen, mit wenig Equipment studiotaugliche Aufnahmen herzustellen. Vor 10 Jahren sah das noch ganz anders aus.
Korg 01R/W (1992)
Der Expander (2 HE) der 01/W wird in typischer KORG Bauart (WAVESTATION A/D, M1R) mit abschraubbaren Rack-Winkeln geliefert. Eine gute Idee, will man im kleine Heimstudio sich nicht ständig an den Rack-Winkeln des einzigen Rack-Gerätes die Arme aufschlitzen. Außerdem ist das dann auch optisch schöner anzusehen – mitgedacht! Der Funktionsumfang und die Möglichkeiten entsprechen exakt denen der 01/W.
Korg 03R/W (1992)
Die kleinere Version 03R/W ist ebenfalls im Rack-Format (1 HE) erschienen. Mein Kollege Torsten Bäumer hat diesen Rack-Synthesizer übrigens ausführlich vorgestellt und getestet – dazu bitte HIER klicken). Es lassen sich ebenfalls die Rack-Winkel abschrauben. Was hat sich verändert? Nun, zum einen ist das Display nur noch 2x 16 Zeichen groß und nicht grafikfähig, zum anderen haben sich die Bedienelemente auf wenige Miniaturdrucktaster reduziert. Der Lautstärkeregler des 03 R/W ist genauso groß im Durchmesser wie die darunter liegende Kopfhörerbuchse. Es ist alles halt ein wenig kleiner. Entgegen der noch kleineren 05 R/W sind hier noch die PCM- und Programmdatenkartenschächte vorhanden, so dass sowohl Programme als auch Schwingungsformen grundsätzlich unbegrenzt nachgeladen werden können. Besonders lobenswert ist die Option, mit dem RE1 einen separaten Programmer anzuschließen.
Für den Programmer ist eigens eine Remote-Buchse vorhanden, so dass die MIDI-Schnittstelle nicht unnötig belastet wird. Gegenüber der 01 R/W fehlt in der Klangerzeugung das Waveshaping und auch ist das Sample-ROM um 1 MB kleiner (40 MBit = 5 MByte). Das 03 R/W ist speziell als General-MIDI-Expander konzipiert worden. Dafür sind eigens 128 Klänge und ein Drumkit im ROM-Bereich der 03 R/W gespeichert. Im RAM-Bereich können 100 eigenen Programs und 100 Combinations gespeichert werden. Außerdem können zwei weitere Drumkits programmiert werden. Auf entsprechenden RAM-Cards (SRC-512) lassen sich dann nochmals 200 Programs und 200 Combinations speichern.
Das Modul ist 32-stimmig, 16-fach multitimbral und bietet im Wesentlichen alle Möglichkeiten der 01/W-Serie an. Alles in allem ist insbesondere mit der Fernbedienung RE 1 eine kostengünstige Alternative zur 01/W erschienen, die zudem bedienbar ist (entgegen beispielsweise der 05 R/W bzw. X 5 DR) und auf dem Gebrauchtmarkt preiswert zu erstehen ist. Letztendlich ist es die preiswerteste Möglichkeit überhaupt, den Klangvorrat per PCM- bzw. Programmdatenkarten zu erweitern, denn diese Möglichkeit ist ja bei den o. g. Halbrackmodulen nicht gegeben. Seinerzeit bestand das Absatzproblem allerdings im recht hohen Preis des Programmers RE1. Das Paket 03 R/W plus RE1 war dabei nur unwesentlich preiswerter als eine 01 R/W.
Korg 05 R/W (1993)
Halfrack-Modul mit der Tonerzeugung des 01/W, jedoch ohne Card-Schächten. Die Features: 6 MB Sample-ROM bei 32-stimmiger Polyphonie, zwei Effektprozessoren sowie ein Hostadapter (vgl. YAMAHA TG 100) zeichnen dieses Gerät aus. Das Gerät arbeitet wie alle Geräte der 01/W-Serie mit der AI2-Synthese. Es ist General-MIDI-kompatibel. So sind neben den obligatorischen 128 GM-Klängen samt 8 Drum-Kits über 100 verschiedene Schlagzeugklänge abrufbar. Die Speicherorganisation umfasst 100 Einzel- und 100 Kombinationsprogramme, so dass klanglich reichlich Material abrufbar ist. Der GM-Spezifikation entsprechend ist der 05 R/W 16-fach multitimbral. Das Ganze befindet sich in einem handlichen Gehäuse von gerade mal 1,1 kg Gewicht, entbehrt dafür allerdings einer guten Benutzerführung, insbesondere dann, wenn man in die Tiefen des Moduls vorzustoßen gedenkt. Aber dies ist grundsätzlich ein Problem dieser kleinen General-MIDI-Halfrackmodule. Seit 1994 wird die 05 R/W mitsamt 300 Klängen auf Diskette (für Atari ST) auf dem deutschen Markt verkauft und schließlich erschien die Keyboardversion in Form des kompakten X.
UPDATES
Korg 01/W FD M (1993)
Entspricht dem 01/W FD, ist jedoch in der Lage, Standard-MIDI-Files zu lesen. Alte 01/W FD können nachgerüstet werden. In der Regel dürfte die Mehrzahl der als 01/W FD angebotenen Synthesizer mit dieser Nachrüstung ausgestattet sein.
Korg 01/W FD UP (1993)
Standard-MIDI-File-Option für den 01/W FD. Seriengeräte der 01/W FD ab 1993 sind bereits mit diesem Feature ausgestattet (= 01/W FD M). Die Preisspanne versteht sich ohne/mit Einbau.
Der Korg 01W/FD on YouTube
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Mein erster Synth damals. Hat mich zunächst völlig erschlagen. Nach nächtelanger Einarbeitung dann nach und nach die Erleuchtung. Das Waveshaping ist genial. Mit eigener Hüllkurve und Anschlagdynamik. Damit konnte man die langweiligen Samples ordentlich in Schwung bringen und andrecken.
LFOs mit langsamer Einschwingzeit und s/h wellenform waren – subtil eingesetzt – auch großartig.
Einen so guten Distortion-Effekt habe ich bei späteren Synths vergeblich gesucht.
Die Schlagzeuge sind echt schlecht. Es gab aber die „dance“-PCM Karte (200DM), die dieses Manko beseitigt hat.
Für besondere Pads eine echte Geheimwaffe (gerade auch für Darkwave und Goth-Kram).
Meiner ist leider kaputt. Weiß vielleicht jemand, wo man den reparieren lassen kann?
@Eisenberg Spannender Kommentar, da ich den Goth / Darkwave Sound der frühen und mittleren 90er sehr schätze. Gibt es vielleicht ein prominentes Beispiel, das Du nennen kannst?
@chain25 Ich habe damals einiges in Richtung Deine Lakaien geschraubt. Nicht genau die gleichen Sounds, aber schon sehr die Richtung.
@Eisenberg Danke für die prompte Antwort. Damit kann ich etwas anfangen. 👍
@chain25 Ich kann da etwas beitragen, Paradise Lost, Korg M1 und 01 w/fd. Miranda Sex Garden. Alien Sex Fiend. The Gathering, Derek Sheridian mit Dream Theater. Dead Can Dance. Besonders beliebt waren in den 90er die Soundcards Orchestral und Ethic. Noch beliebter waren damals Einfinger Sounds der Marke evolving dark epic, wie die Sounds Divisi, Low Strings, Pad Strings, Startrick.
@TobyB Hammer Beitrag, danke! 👍
@chain25 Kein Ding, alle diese Sound gibts ja immer noch, die sind zB. in den „in App Purchases“ des iM1 oder iWavestation für iOS zu finden. Ich stimme Eisenberg was die Pads angeht vollkommen zu. Und teilweise sind die Sound nachwievor nicht ausgelutscht. Ich hab schon einige Kisten wieder ziehen lassen. Aber Korg M1, m3r und 03 samt RE1 bleiben mit allen Soundkarten.
@TobyB Derek Sheridian = Derek Sherinian
Will nicht haarspalterisch erscheinen, sondern nur evtl. bevorstehende Google-Suchen vereinfachen.
Grüße
m-ex
@m-ex Haarspalterei wäre darüber zu debattieren, welcher Tastenmensch nun der bessere für Dream Theater ist oder war ;-)
Danke. Grüsse Toby.
@TobyB Ja, solche Debatten gibt es bzgl. der Schlagzeuger schon genug. Da müssen wir nicht nachlegen :-)
Hatte 2018 das große Glück, für die Jordan Rudess Solo-Tour Karten in der ersten Reihe zu ergattern (Frankfurt Jahrhunderthalle). Danach ist man dann schon geerdet und überlegt, seinen ganzen Krempel einfach zu verkaufen :-)
Grüße m-ex
@chain25 haujobb.
Sind jetzt nicht wirklich Dark Wave und schon gar kein Gothic, aber ich weiß, die Jungs haben nur mit dem 01w, dem EMAX II und dem Juno 106 das erste Album produziert.
Ich persönlich fand immer, dem 01w fehlte ein wenig die Brillanz in den Sounds
@schwarzMatt Die Brillanz fehlt nur in den wirklich schlechten Presets, die das Potential des Synths nicht ansatzweise zu Geltung bringen.
@Eisenberg Der 01/W arbeitet noch mit 32kHz-Samples, daher klingt er naturgemäß nicht so brillant wie bspw. ein SY99. Als reiner Rompler klingt er im direkten Vergleich eher dumpf. Fürs Waveshaping könnte die niedrige Samplerate jedoch von Vorteil sein, da hierüber die Samples mit Obertönen angereichert werden. Ich bin den 01/W (01R/W) gerade wieder am Neuentdecken. Du hast es ja schon angedeutet, dass mit Waveshaping in Verbindung mit den Combinations einiges geht. Und das stimmt. Ich habe seinerzeit zwar jede Menge Sounds für den programmiert, aber ausgereizt ist der noch lange nicht. Nach kurzer Beschäftigung mit dem Gerät sind mir wieder zahllose neue Soundideen gekommen (z.B. SciFi-Klangcollagen). Eine kleine Einschränkung sind seine etwas lahmen Hüllkurven. Alles kann man also nicht mit ihm umsetzen. Dringend empfehlen kann ich noch die wertvollen Tipps von Peter Gorges in KEYBOARDS 8/1992 und natürlich sein wunderbar und sehr sachlich geschriebenes 01/W-Buch. Alleine das zu lesen macht schon wieder Lust auf den 01/W.
Das fehlen der Resonanz hat mich in damals dermaßen erschreckt, so dass ich immer die Finger davon gelassen habe. Erst 1996 habe ich einen 01/RW bei einem Kollegen in die Mangel nehmen können, und gemerkt, dass der waveshaper einiges wettmacht.
@Synchead Der Synth kann nicht vernünftig „virtuell analog“. Darum war ich zunächst auch derbe enttäuscht, habe das aber später mit nem Yamaha An1x kompensiert. Besonders enttäuscht war ich auch wegen der wirklich schlechten Werksounds. Da er analoge Klänge gar nicht gut hinkriegt, ist die fehlende Resonanz dann auch egal. Es ist ein wirklich spezieller digitaler Synthesizer, der deutlich flexibler ist als ein normaler Rompler.
Die Möglichkeit, „Natursamples“ dynamisch mit Obertönen anzureichern, ist schon sehr speziell. Schade, dass Korg da nicht weiter geforscht hat.
@Eisenberg Ohne Filterresonanz ist die Emulation analoger Sounds schwierig…
Wirklich ein sehr schöner ausführlicher Bericht über die 01/W Serie. Aber ist er nicht schon älter? Es kommt mir vor, als hätte ich ihn schon mal mit Interesse gelesen und er liest sich auch hier und da gar nicht so, als ginge es um mittlerweile schon 30 Jahre alte Geräte. Das kann ntürlich auch an dem tollen und irgendwie gegenwärtigen Schreibstil liegen.
Ich habe die 03R/W (leider ohne RE-1) und den 01R/W, jeweils mit einem ‚fest installierten‘ Cardset (Ethnic u. Synth Design) customized. Der Sound ist wirklich eigen und genau so, wie ich ihn damals bei digitalen Synthesizern und Computern ganz schlimm fand. Heute, und im Verbund mit anderen, gefällt mir das sehr gut.
Vielleicht ist es die in der Bandbreite noch nicht perfekte Reproduktion natürlicher Klänge, die gleichzeitig digital präzise und nach Hi-Fi klingt, die heute einen gewissen Reiz hat und damals billig auf mich wirkte. Quasi das Melltron der 80er/90er. Heute könnte man statt Rompler, bzw. SW-Sampler ja auch einfach ein echtes Orchester nehmen, wenn man könnte. Das hat dann keinen Reiz mehr, weil es gleich klingt.
@Leverkusen Das Coole ist, dass man ausgehend von Natursamples „Fantasy-Instrumente“ bauen kann, die dank Waveshaping sensibel auf Anschlagdynamik reagieren. Davon zwei pro Stimme und acht Stimmen pro Combination mit echt guten Effekten… da geht was.
Für mich war der Korg 01/W immer der schlechterer M1. Waveshaping hin oder her, ich bin damals auch umgestiegen und hatte mir das Kartenset zugelegt „Best of M&T“, nur leider waren die dort abgelegten Samples deutlich kürzer gelobt und das original M1-Feeling wollte sich einfach nicht einstellen.
Das dies übrigens das erste Set war das auf den markt kam, zeigtdeutlich wie enttäuscht offensichtlich viele User waren, die die geliebten Kultsounds auf dem 01/W schmerzlich vermisst haben.
Für mich wäre damals der 01/W nur dann ein Knaller gewesen, wäre es erneut ein aufgebohrter M1 geworden. Also mehr Samples, mehr Stimmen und vor allem resonanzfähige Filter.
So aber bin ich ziemlich schnell wieder auf einen Korg T3 zurück umgestiegen.
War ne typische Zweit- und Drittverwertung, sowohl T als auch 01 etc.. M1 war ein Riesenschritt für Korg nach Polysix. Das dazwischen war ja mehr oder weniger erfolglos. Dann stand die Entwicklung wie bei Yamaha und Roland nach deren Erfolgsmodellen erstmal still. Der Kritik an den 9,5“ würde ich nicht beipflichten. Für mich macht da ohnehin nur eine Softwarelösung Sinn, dann entfällt der Kritikpunkt fehlende Slots auch gleich mit. Dass die Tastatur auch Aftertouch hat, wie viele in der Zeit, wäre wiederum interessant als Einspieltastatur. Der eine oder andere Klang im Instrument käme dann auch noch gut.
Hab mir vor ca. 3 monten einen gebraucht gekauft und bin recht zufrieden.
Weiß jemand zufällig, ob es eine Tastenkombination gibt um ein „Init“ Program zu bekommen?
Es ist so mühsehlig immer alle Modulationen und hüllkurven auf neutrale Werte zu setzten.
@Atomic_Tom Einmal ein Init erstellen und kopieren ist eine verbreitete Methode
@Synchead Danke. Hatte gehofft, es gibt eine leichtere Methode, aber das ist eine gute Aushilfe
@Atomic_Tom Eine Tastenkombination habe ich nicht zur Hand, aber such doch mal im Netz nach „Jürgen Moßgraber“ und „ChangeIt“. Vielleicht hilft Dir dieses Tool ja bei Deinem Problem (und anderen) weiter.
Grüße m-ex
Im Vergleich zum 03R/W fehlen dem 05R/W nicht nur die 2 Card-Schächte, sondern der RE-1 Programmer läßt sich nicht verwenden, es gibt nur noch ein externes Netzteil, es gibt nur noch ein Stereo-Ausgang (statt 4 Ausgänge), und last but not least rauscht der 05R/W deutlich. Der 03R/W ist dagegen rauschfrei.
Ich hatte damals die Wahl zwischen der Wavestation und der 01/W FD Pro. Die Wavestation war eher meins, auch wenn ich die 01/W FD von einem Bekannten geliehen bekam. Gut, das die 01/W ist eine Workstation und kein reiner Synthesizer – ist klar.
Einem Schulfreund sind allerdings förmlich die Augen herausgefallen, als der Sound eines Computerspiels aus der Star Wars-Reihe aus der 01/W kam, statt von einer 08/15 Onboard-Soundkarte heraus-gequäkt zu werden. Das war in den 90ern etwas besonderes.
Genau genommen ist der 01/W ein Ableger der Wavestation und kein direkter Nachfolger der M1. Warum das so ist? Der 01/W ist mit denselben klangformenden Signal-Prozessoren bestückt, die auch in der Wavestation Anwendung finden, nämlich mit dem TG88 Tone Generator (MB87726), dem DF88 Digital Filter (MB87727) und dem MB87405 Effekt-Prozessor. In der M1 stecken ganz andere Bauteile, die mit denen in der T-Serie identisch sind. Lediglich die 16-Bit-CPU ist die gleiche wie in der M1- und T-Serie (70216); in der Wavestation arbeitet eine 32-Bit-CPU (24 Bit werden genutzt), die wohl für die Echtzeit-Berechnung der Vektor-Synthese notwendig war. Für den einfacher strukturierten 01/W war dann wieder die 16-Bit-CPU ausreichend. Hinzugekommen ist beim 01/W der Waveshaper (MB635107). Ich sehe den 01/W deshalb lieber als eigenständigen Waveshaping-Synthesizer und nicht als schnöde Workstation. Ein M1-Nachfolger- oder Ersatz ist er – auch wenn er so vermarktet wurde – nicht, dafür klingen sie zu verschieden. Am Ende der Signalkette finden bei allen dreien ein 16-Bit-Digital/Analog-Wandler Anwendung: der beliebte Burr-Brown PCM54HP in der M1, T-Serie und Wavestation sowie der PCM55HP in der 01/W-Serie.
Quelle: Korg Service-Manuals.