Stevie Wonder und Mr. Kurzweil
Es gibt manche Klassiker unter den Vintage-Samplern, die bekommen wir einfach nicht in die Redaktion. Einer davon ist die ASR-Serie von Ensoniq, ein anderer die ehrwürdige Kurzweil K250 von 1984. Als bei unserem alten Freund Michael Thorpe ein voll aufgerüstetes Kurzweil K250 RMX im Shop auftauchte, bat ich ihn um ein kurzes Portrait und einige Aufnahmen von der Rack-Variante. Für einen umfangreichen Report fehlte ihm leider die Zeit – und so bitte ich unsere Leser, diesen Beitrag eher als eine Zusammenstellung von Fakten zu sehen, als um einen unserer sonst üblichen Vintage-Reportagen.
Inhaltsverzeichnis
- VOICES des Kurzweil K250
- BASIS SOUNDBLOCK
- SOUND BLOCK A
- SOUND BLOCK B
- SOUND BLOCK C
- SOUND BLOCK D
- SAMPLING des Kurzweil k250
- SYNTHESIZER?
- Weitere Optionen des Kurzweil K250
- Zusätzliche Informationen die wir im Netz finden konnten:
- Kurzweil K1000 und Kurzweil K1200 Serie
- Kurzweil 1000 PX, 1000 SX, 1000 HX und 1000 AX Plus
- Kurzweil 1200 Pro I, II und III
- Kurzweil K2000, ein kurzer Abstecher
- Zusammengefasst:
- YT-Video Empfehlung
- Zum Abschluss noch die technischen Daten des Kurzweil K250:
- Und ein kleiner Tipp zum Prüfen der aktuellen Software-Version Ihres Kurzweil K250:
Ergänzt habe ich Michael Bericht noch um einen Absatz zur Kurzweil K1000 und Kurzweil K1200 Serie, da diese die unmittelbaren Nachfolger des K250 waren und klanglich auch viel Ähnlichkeit aufweisen.
Wir freuen wir uns natürlich, wenn der ein oder andere Leser noch zusätzliche Informationen preisgeben kann, am besten als Kommentar oder, sollte es ausführlicher werden, sehr gerne als Leserbeitrag.
Vielen Dank schon mal im voraus,
Euer Peter Grandl
Weltweit erblickte 1984 der erste „ROMPLER“ aka Sample-Player das Licht der Welt. Der Kurzweil K250 der Firma „Kurzweil Music Systems“ war das erste elektronische Musikinstrument, welches seine gesampelte Sounds benutzte, die in eine integrierte Schaltung implementiert wurde und berühmt wurde unter der Bezeichnung „ROM“ (read-only memory) und erstmalig ohne ein Laufwerk, wie z.B. Floppy Drive auskam.
Akustische Klänge, wie z.B. Bläser, Perkussion, Streicher und Holzblasinstrumente waren on board sowie auch Klänge, welche durch die Benutzung von Wellenformen von Oszillatoren generiert wurden. In erster Linie wurde das Gerät für professionelle Musiker gedacht und durch den genialen Erfinder Raymond Kurzweil ins Leben gerufen.
Raymond Kurzweil war zu diesem Zeitpunkt bereits Inhaber und Geschäftsführer der beiden Firmen:
- Kurzweil Music Systems
- Kurzweil Educational Systems
Mitte der 1970er erfand Raymond Kurzweil die erste Lesemaschine für blinde Menschen, welches „Multi-Fonts“ verarbeiten konnte und diese bestand unter anderem aus dem ersten CCD-Flachbettscanner und Text-to-Speech Sprachsynthesizer. Im Jahre 1976 hörte Stevie Wonder von diesem Gerät durch eine sehr bekannte US-Show (The Today Show) und wurde der erste offizielle Benutzer dieser Erfindung.
Dies war der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Raymond Kurzweil und Stevie Wonder. 1982 bekam Raymond Kurzweil eine Einladung, das Studio von Stevie Wonder in Los Angeles, Kalifornien zu besuchen. Stevie fragte nach der Möglichkeit, ein Gerät zu entwickeln, welches in der Lage sein sollte, Naturinstrumente, insbesondere einen akustischen Flügel perfekt reproduzieren zu können.
Für die Entwicklung des Kurzweil K250 wurden schließlich weitere Berühmtheiten konsultiert, die alle Einfluss auf die Entstehung des ersten „ROMPLERS“ hatten, wie z.B.:
- Lyle Mays (amerikanischer Jazz-Pianist)
- Alan R. Pearlman (der Gründer von ARP Instruments Inc.)
- Robert A. Moog (der Erfinder des Moog Synthesizers)
Raymond Kurzweil wurde durch diese Herausforderung inspiriert und gründete kurz darauf die „Kurzweil Music Systems“ mit Steve Wonder als musikalischen Berater.
Stevie Wonder erhielt den ersten K250, der hergestellt wurde. Da Steve Wonder blind war, wurde dieses Exemplar extra mit „BRAILLE“ (Blindenschrift) Knöpfen ausgestattet. Darüber hinaus hatte auch Steve selbst Einfluss genommen auf die Bedienoberfläche. Ihm ist es zu verdanken, dass der K250 vier Fader bereitstellt, denen sich verschiedene Parametern zuweisen lassen, um so relativ leicht den eigenen Klangbedürfnissen angepasst werden zu können. Im Laufe der Zeit gingen ganze 5 Stück dieser Sonderedition an Steve Wonder.
Als offizielles Geburtsjahr von der K250 Serie kann man das Jahr 1984 angeben, da das Gerät erstmalig der breiten Öffentlichkeit auf der Messe „NAMM-SHOW“ im Sommer 1984 vorgestellt wurde. Kurz danach ging das Gerät in die kommerzielle Serienfertigung und wurde bis 1990 gebaut. Das ursprüngliche Modell war mit einer 88er Tastatur mit Hammermechanik ausgestattet – danach folgte das Expander Modul ohne Tastatur, welches den Namen „Kurzweil K250XP“ trug. Ein paar Jahre später folgte dann auch das 19“ Rack-Modell „Kurzweil K250RMX“ (auch bekannt als K250X).
Der Kurzweil K250 wurde im allgemeinen bekannt als erstes elektronisches Musikinstrument, welches einen akustischen Flügel perfekt reproduzieren konnte. Es ist möglich, 12 Noten gleichzeitig zu spielen (12-fache Polyphonie), indem einzelne gesampelte Klänge in Kombination mit gelayerten Sounds („multitimbral“ – hier werden mehrere Klänge auf der gleichen Note gleichzeitig wiedergegeben) abgespielt werden .
Zu dieser Zeit war es allgemein üblich, dass die elektronischen Instrumente lediglich Klänge „emulieren“ mit Hilfe von verschiedensten Wellenformen konnten, die durch Oszillatoren generiert wurden und nie wirklich zufriedenstellend waren.
Berühmte Nutzer des Kurzweil K250 & K250RMX:
- Stevie Wonder
- Sean Hopper
- Paul Shaffer
- Michael Kamen
- Vangelis
- Kitaro
- John Carpenter
- Eric Clapton
- Barry White
- Bruce Springsteen
- Art Of Noise
- Chick Corea
- Dolly Parton
- Eddie Van Halen
- Emerson, Lake & Powell
- Greatful Dead
- Herbie Hancock
- George Benson
- Huey Lewis And The News
- Isao Tomita
- James Horner
- Journey
- Neil Diamond
- Michael Kamen
- Kitaro
- Pat Metheny
- Richard Carpenter
- Tori Amos
- Ultravox
VOICES des Kurzweil K250
Ausgeliefert wurde der Kurzweil K250 (und später auch Rack-Varianten) zunächst nur mit dem BASIS SOUNDBLOCK.
BASIS SOUNDBLOCK
Concert Grand Piano, Harpsichord, Violin Section, Viola Section, Cello Section, Bass Section, Plucked Acoustic Bass, Snare Drum, Bass Drum, Tom-Tom (2 octave chromatic), Hi-Hat Open, Hi-Hat Closing, Hi-Hat Closed, Crash Cymbals, Ride Cymbals, Guiro, Ratchet, Sleigh Bells, Cowbell, Sandpaper, Hammond tm B-3 Organ (3 settings without percussion, 1 with percussion), Trumpet, Baritone Horn, Valve Trombone, Sine Wave, „Endless Glissando“, Nylon-Stringed Acoustic Guitar, Hand Claps, Finger Snaps, Temple Blocks, Grater Up, Grater Down, White Noise
Später gab es diverse zusätzlich „Blöcke“, die man optional erwerben und einbauen konnte.
SOUND BLOCK A
Choir, Flute, Electric Bass (open), Electric Bass (slap), Clarinet, Oboe, Harp Arpeggios, Harp Glissando, Conga (open), Conga (slap), Conga (ringing), Chimes, Marimba, Vibes, Timpani
SOUND BLOCK B
Electric Guitar (mutes), Electric Guitar (Lead Strings), Electric Guitar (harmonics), Snare Drums (5 types), Kick Drums (5 types), Hi-Hat Open, Hi-Hat Closed, Hi-Hat Closing, Rim Shot, Claps, Crash Cymbal, Ride Cymbal (rim), Ride Cymbal (Bell), Toms (3 types), Electric Piano (Fender Rhodes tm), Mini Moog tm
SOUND BLOCK C
Solo Violin, Solo Cello, Celeste, Pizzicato Strings, Bassoon, Cathedral Pipe Organ, Hand Bells, Plucked Harp, Sawtooth Wave, Church Pipe Organ
SOUND BLOCK D
Nine Brass instruments
SAMPLING des Kurzweil k250
Während die ROM-Sounds mit 16 Bit aufgezeichnet worden waren, konnte man eigene Samples nur mit 12 Bit aufzeichnen. Die Sampling-Rate reichte von 5 kHz bis 100 kHz. Sechs verschiedene Sampling-Modes stehen am K250 für die Aufzeichnung von Audioquellen zur Verfügung:
- quick take
- de-emphasis
- slow decay
- normal decay
- fast decay
- speech.
Der Standardspeicherplatz beträgt 1 MB (!) Dieser konnte aber durch zwei Expansions erweitert werden:
- 2 MB SuperRAM (erweitert das Sampling RAM von 1 MB auf 2 MB)
- 4 MB SuperRAM II (erweitert Sampling RAM von 1 MB auf 4 MB)
SYNTHESIZER?
Der K250 war nicht nur ein Sample-Player (ROMPLER) sonder auch, optional, ein vollwertiger Sampler, Sequenzer und Synthesizer.
Die Synthesizerfunktionen sind sogar recht umfangreich Leider muss man sich beim Kurzweil K250/ K250RMX durch endlose Menüs steppen und kryptische Zahlenkolonnen eingeben, um ihn vollwertig zu programmieren. Wer sich einen Apple MAC 2SE oder einen ähnlichesn Computer besitzt, kann sich den genialen Editor von Chuck Surack (www.sweetwater.com) besorgen.
Hier die Anleitung hierzu:
Hiermit lässt sich dann der K250 leichter bedienen und programmieren und wird zum vollwertigem, Mini-Studio! Für 1984 eine reife Leistung, finde ich.
Alternativ könnte man sich mit einem USB MIDI Controller ein schönes Mapping zurechtbauen, da der K250 umfangreiche Midi-Funktionen hat. Wer vom K250 „abgefahren“ Synthesizersounds erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Aber er hat eine unschlagbare Stärke, wenn interne akustische Sounds gelayered werden, dann mit dem internen Chorus bearbeiten und weiter mit eigenen Samples kombiniert.
Als Abschluss empfiehlt es sich mit dem komplexen internen Sequenzer das ganze zu sehr interessanten Notenabläufen zu ergänzen.
Die Ergebniss werden überraschend sein und eine hervorragende Klanggüte mit super Timing haben, welches man selber nie mit einer Sequenzer Software produziert hätte.
Tolle Zufallsergebnisse garantiert – Digital, aber sehr druckvoll!
Weitere Optionen des Kurzweil K250
- Separates Output Board (zusätzliche zwölf 1/4“ Monoklinkenausgänge als Erweiterung zu den beiden vorhandenen polyphonen Stereoausgängen)
- QLS cable for connecting the Apple/Macintosh DB-9 or Mini-DIN 8 (typical) or Geoport port to the Kurzweil DB-37 computer jack (DB-9 Male or Mini-DIN 8 Male or Geoport Male to DB-37 Male) -or- the PC DB-9 to the Kurzweil DB-37 computer jack (DB-9 male to DB-37 male).
- QLS Modem Board (SCSI Board) – Apple/Macintosh oder PC Computer Interface zum Speichern/Laden von Samples, Setups, Keyboards und Sequenzen und BINS in Kombination mit der Nutzung von QLZ oder MAcAttach Software (Vorgänger vom der QLS Software für Apple/Macintosch)
- Batterie-gepuffert 256 KB RAM Cartridge und optionalem Cartridge Adapter Kit für Datenspeicherung und Abruf
Zusätzliche Informationen die wir im Netz finden konnten:
- etwa 4000 Geräte wurden produziert von der Tastenversion K250
- die Tastatur wurde hergestellt von der Baldwin Piano Company
- gebaut wurden die K250 ausschließlich in USA
- es gab noch weitere Sound Blocks von dem amerikanischen Händler „Sweetwater“, welcher auch bis vor Kurzem noch viele Originalersatzteile für den K250 hatte
- 1990 verkaufte Raymond Kurzweil die Firma an den südkoreanischen Konzern „Young Chang“, einem der weltweit größten Hersteller von Klavieren.
- Ray Kurzweil arbeitet heute u.a. bei Google an der Spracherkennungs- und vor allem Sprachsteuerungstechnologie
Kurzweil K1000 und Kurzweil K1200 Serie
Die Soundblöcke des Kurzweil K250 fanden ab 1988 in den Nachfolgegeräten Kurzweil K1000 eine Wiedergeburt. Sampeln konnten die Kurzweil K1000 allerdings nicht mehr, sondern waren als reine Sampleplayer konzipiert worden.
Zum einen gab es die K1000 Serie mit 88er Hammermechanik und einem „Best Off ROM“ an original Sounds aus dem Kurzweil K250,
zum anderen gab es aber auch vier 19″ Expander.
Kurzweil 1000 PX, 1000 SX, 1000 HX und 1000 AX Plus
Die Version 1000 PX war mit dem selben ROM-Board ausgestattet wie die Tastaturversion, die restlichen drei Units waren speziellen Instrumentengruppen gewidmet. Der Expander 1000 SX Streicher, der 1000 HX Hörnern und Trompeten, der GX Gitarren & Bässen (E- und Akustik). Infos zum sehr seltenen 1000 AX Plus findet Ihr HIER.
Auch wenn Kurzweil in seiner Werbung immer auch von Synthesizer-Klängen spricht, so war dies, mangels Filter, doch nie eine der Stärken der Serie.
1990, im Jahr der Übernahme der US-Firma Kurzweil durch die koreanische Firma YOUNG CHANG, wurde die K1000 Serie abgelöst durch die K1200 Serie. Neben einigen Performance-Verbesserungen wurden vor allem die ROM-Speicher vergrößert auf einen „gigantischen“ Umfang von 6 MB pro Unit. Die Verteilung der Sounds war jedoch deutlich unübersichtlicher gelöst als bei zuvor bei der K1000-Serie.
Kurzweil 1200 Pro I, II und III
Gerade die 19″Expander ergänzten sich nicht mehr nahtlos, sondern boten in unterschiedlichen Bereichen Überschneidungen. So war auch die Namensgebung nicht mehr Instrumentengattungen zugeordnet, sondern sorgten mit den Kürzeln 1200 Pro I, 1200 Pro II und 1200 Pro III für zusätzliche Verwirrung.
Eines blieb aber weiterhin gültig. Auch in der Kurzweil K1200-Serie werkelten ausschließlich die Sample-Sets des K250, die zu diesem Zeitpunkt nun schon 7 Jahre auf dem Buckel hatte. Zusätzlich gab es innerhalb dieser Familie auch eine preiswerte und abgespeckte Desktop-Version unter der Bezeichnung Kurzweil 900 MX MicroExpander. Deren ROM hatte man aber sträflich auch 2MB gekürzt.
Um die Verwirrung perfekt zu machen, gab es die 1200 PRO Serie zusätzlich noch in diversen Farbvariationen, die sich aber nur äußerlich voneinander unterschieden:
Aus einem alten Kurzweil-Prospekt haben wir folgende Abbildung übernommen, die ein wenig Licht ins Dunkle bringt bzgl. der unterschiedlichen Bestückungen der Serie. Bitte zum Vergrößern anklicken:
Die gesamte K1200-Serie war jedoch nie besonders erfolgreich, denn bereits 2 Jahre zuvor hatte Korg mit dem M1 einen Meilenstein präsentiert, der bis dato den Markt vollkommen dominierte.
Kurzweil K2000, ein kurzer Abstecher
Bereits ein Jahr nach Release der Kurzweil K1000 Serie folgte schließlich der Kurzweil K2000, dem wir erst vor Kurzem ein ausführliches SPECIAL gewidmet haben.
Und auch in der ersten K2000 Baureihe wurden die Originalsounds des Kurzweil K250 erneut recycelt. Erst in einer späteren Baureihe der K2000 Sampler ersetzte man die in die Jahre gekommenen Multisamples durch neue Multisamples.
Zusammengefasst:
Wer heute noch Interesse hat mit den original Kurzweil K250 Sounds seine Musik anzureichern, dem kann man guten Gewissens zum Kurzweil K250 RMX raten, denn für gerade mal ca. 1.500 Euro bekommt man hier Vintage-Sounds pur.
Wer dieses Rackmonster scheut, dem empfehle ich einen Expander der K1200 PRO-Serie, da diese mit deutlich umfangreicheren Speicher ausgestattet sind als die Vorgänger und gebraucht für ca. 150 bis 200 Euro zu haben sind … wenn sie auch recht selten angeboten werden.
Eine moderne Alternative wäre übrigens noch von UVI die Soundlibrary „Vintage Legends“ für 119 Euro in der u.a. auch das „U1250“ enthalten ist, bestückt mit so ziemlich allen original Multisamples des Kurzweil K250.
YT-Video Empfehlung
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Hier noch Interview mit einer Demonstration durch Ray Kurzweil himself. Absolut faszinierend mit anzusehen, wie der Moderator vollkommen fassungslos ist von den Möglichkeiten des Geräts.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Zum Abschluss noch die technischen Daten des Kurzweil K250:
- 16 BIT Sampler mit einer Sample-Rate von 5 kHz – 50 kHz (100 ms – 10 s Sampling Zeit),
- 12-Spur Sequencer mit Chorus/ Transpose, Tune, 12012 Events, volle Quantisierung, Sequence Chaining, Punch In/Out, Tempo Change, MIDI, Tape Sync
- Tempo Control, +/- und bis zu 700 BPM (Beats Per Minute), Real Time
- Chorus (5 verschiedene MODI: Doubling, Full Chorus, Flanging, Echo und Microtonal) mit Delay und Detuning Möglichkeit (alle voll einstellbar)
- Transpose (5 verschiedene MODI: Octave, Pitch Shift, Chromatic Pitch Shift, Octave Transpose, Chromatic Transpost und Timbre Shift)
- Fine Tuning
- Brightness in Real Time
- Sound Volume in Real Time
- Volume Swell in Real Time
- Tremolo in Real Time
- Vibrato in Real Time
- Pitch Bend Up Or Down
- Sustain mit 2 MODI (Normal Sustain und Sustained Release)
- 36 Sounds im ROM
- 96 akustische Sounds (ROM – Basic Sound Block)
- 341 Presets
- 12-fache Polyphonie mit 2 LFOs pro Stimme, 12 Oszillatoren pro Stimme, 256 Segment Amplituden-Hüllkurvengenerator
- 12-fach multitimbral, 16 Channels, 144 Parts
- voll zuweisbare Filter und Hüllkurven
- 2 LFOs pro Stimme, 24 Multiform LFOs insgesamt, alle voll einstellbar
- variable Sampling-Rate mit Truncation/Looping/Velocity Crossfading
- Einzelausgänge als symmetrische XLR-Buchsen sowie 1/4“ Klinkenausgänge und 1/4“ Kopfhörerausgang
- Trigger In als 1/4“ Klinke
- 88 Tasten Hammermechanik-Tastatur mit Anschlagsdynamik (außer RMX und Modul)
- MIDI IN/ OUT/ THRU
- SCSI (optional)
Und ein kleiner Tipp zum Prüfen der aktuellen Software-Version Ihres Kurzweil K250:
Die letzte verfügbare Software-Version trug die Nummer 7.3. Um herauszufinden, welche Software installiert ist, muss man wie folgt vorgehen:
- Bitte die Anzeigen im Display beobachten, während man einen Hard-Reset macht: (Während man beim Einschalten „READ“, „LIST“ und „SEND“ Knöpfe drückt).
- Drücke F, 1, 1, select, select, 4, select, select. Jetzt erkennt man die jeweilige Version im Display.
Klasse, toller Bericht über ein sehr interessantes Instrument! Für solche Leckerbissen schaue ich jeden Morgen auf Amazona nach was hier so los ist.
Fehlen ja wirklich lediglich der Erfahrungsbericht und ein Paar Klangbeispiele zum vollen Report. Vielleicht meldet sich ja noch ein User. Ich weiss z.B. dass Bernd Michael Land, „Aliens Project“ zwei K250 hatte. Vielleicht fragt Ihr den mal.
Was Eure famous user Liste angeht, so könntet Ihr noch den Keyboarder von Talk Talk, Tim Friese-Greene ergänzen, der den K250 live und gut hörbar im Studio auf den Alben „It’s My Life“ und „The Color of Spring“ als Hauptinstrument eingesetzt hat. Bei Tory Amos bin ich mir hingegen nicht so sicher ob das korrekt ist und Pat Metheny war/ist definitiv ein hardcore Synclavier user der ersten Stunde. Da hat höchstens Lyle Mays den Kurzweil benutzt bevor er auch auf das Synclavier umgestiegen ist.
Vielen Dank für das Kompliment!!! :-)
Stimmt, ich hatte viele Jahre ein Kurzweil K-250 System samt großem Expander in meinem Studio im Einsatz. Es gab ja zwei Ausführungen des Expanders, einmal die Rack-Version und die Ausführung wie das Keyboard, jedoch ohne Tastatur. So richtig interessant wird der K-250 erst mit einem Mac und dem Sample-Editorprogramm, die dann alle via SCSI verbunden wurden. Waren schon tolle Maschinen, extrem hochwertig verarbeitet und, für die damaligen Verhältnisse, einzigartig gutem Sound.
Hier hab ich noch ein olles Bildchen gefunden:
http://aliens-project.de/blog/2013/12/02/das-kurzweil-k-250-system/
Sehr musikalischer Grundsound, den die Kurzweil Geräte haben, ohne Frage. Damit ließ/lässt sich Großes anstellen.
Das kann sich in Zeiten von Ivory und Alicia’s Keys niemand mehr vorstellen, was das Kurzweil 250 damals Mitte der 80er für einen Eindruck gemacht hat. Man dachte wirklich, da steht ein Steinway-Flügel auf der Bühne.
Vorher gab es ja nur die elektrischen Yamaha und Kawai-Flügel, die einen ganz anderen (drahtigen und immer verstimmten) Klangcharakter hatten. Ich schätze den Kurzweil-Pianosound bis heute. Und mindestens auf der Bühne braucht man auch nicht x Dynamikabstufungen.
Mein Traumgerät um 1987/88 herum — ich glaubte damals ernsthaft, damit könne man so ziemlich alles machen.
.
Einen K250 würde ich auch heute nicht vom Keyboardständer schubsen, wenn auch mehr aus nostalgischen und weniger aus klanglichen Gründen. Ist halt irgendwie ein bißchen wie ein Mellotron oder ein 360 Systems Digital Keyboard — man muß die Limitierungen mögen und zu Stärken machen.
.
Stevie Wonder *war* blind? Ist er es denn mittlerweile nicht mehr?
.
Paul Shaffer und Vangelis stehen doppelt in der Liste, dafür fehlt Enya. Kraftwerk sollen den 250 angeblich ebenfalls benutzt haben, dafür fehlt es aber an stichhaltigen Beweisen (sieht man von den kratzigen Streichern auf „Electric Café“ einmal ab).
Kraftwerk hatten nie einen Kurzweil K250, haben auch nie einen eingesetzt. Ich bin der Beweis, sollte genügen.
Wie Herr Matten schon schrieb, die Roboterpossi hat zwar kurzweilige Musik gemacht, den gleichnamigen Sampler aber nicht eingesetzt. Die „Electric Café“ Streicher kamen vom Synclavier.
Und wieder ist ein Mythos zerstört und durch Fakten ersetzt.
.
Der Weg zur wahrhaftigen Erkenntnis ist ein steiniger und schmerzhafter.
Mist; Und ich war immer der Meinung, daß die Erkenntnis höchstselbst steinig und schmerzhaft ist.
Vielleicht bist Du ja schon lange angekommen,
…oder ich bin noch auf dem Weg ;)
Der K250 ist wirklich ’ne super Kiste. Klingt schön eigen und rau.
michael thorpe und shop? ich dachte der macht jetzt mode machines….
@dilux Er verkauft immer noch Vintage-Gear über einen eBay-Shop. Da ist mir der K250 RMX und er als Anbieter ins Auge gestochen
@Tyrell ach schade, ich dachte schon es gäbe einen touched by sound nachfolger. so etwas fehlt meines erachtens nach hier in deutschland, ein ambitionierter vintage gear shop, aber das bleibt wohl zu ebay-zeiten ein wunschtraum…
Tolle Story, man erfährt wirklich viel auf Eurer Seite wie die ganzen Sounds und Technologien entstanden sind. Das macht sonst keiner.
Vielen Dank für die ausführliche Story über die alten Kurzweil-Instrumente. Ich habe da selbst mit den ganzen Bezeichnungen der Expander nicht wirklich durchgesehen. Zum Klang der Geräte muss ich sicher nichts mehr sagen – immer noch unglaublich schön. Aber einen K250 oder selbst K1000/K1200 würde ich trotzdem nicht umbedingt besitzen wollen. ;-)
Jetzt in diesem Augenblick steht 20 cm neben mir ein Kurzweil PC3X der mich immer noch sehr zufriedenstellt. ;-)
@Synclavier Für mich ist der PC3X auch so etwas wie die Summe der Kurzweil-Tugenden. Alle Expandererweiterungen (von Orchestra bis Vintage Keys) an Bord, hervorragende Effekte. Den 128 MB-Sample Flashspeicher der K-Nachfolgeserie vermisse ich nicht wirklich. Und ein Kronos als Alternative lockt mich schon gar nicht.
„Aber einen K250 oder selbst K1000/K1200 würde ich trotzdem nicht umbedingt besitzen wollen. ;-)“
Kann ich mich anschliessen, wobei der K250 noch was hat, die K1000/1200 waren damals schon keine guten Angebote. Hätte Kurzweil mit K2000/2500 nicht ein paar wegweisende Instrumente nachgelegt, würde heute kein Mensch mehr davon reden
ich durfte seinerzeit den k250 in einem befreundeten studio nutzen. das war damals schon ein unglaubliches erlebnis. kaum zu glauben, dass das schöne teil (wahrlich mehr als ein instrument) heute nur noch 1.000€ wert sein soll.
Super Artikel!,
aber in der Aufstellung der 1000er-Serie fehlt das eventuell wichtigste Stück, der K1000AXplus — gerne stelle ich meinen zur Verfügung.. :-)
@Bernd Hi b2, danke für das Angebot, aber das wäre zu aufwendig. Ich fände es aber super, wenn Du ein paar Zeilen und Fotos zum AXplus als Leserbeitrag veröffentlichst (kannst du über dein Profil erstellen). Ich werde dann den Beitrag sofort in dieser Story verknüpfen und auch hier redaktionell erwähnen :)
@Tyrell …hab‘ ich versucht: nach „freigeben“ war alles weg ;-)
@Bernd Die Bilder wurden übertragen, aber ohne Text. Schick mir einfach den Text und die Bilder nochmals an meine email-adresse, siehe pm. Und solltest du auch soundbeispiele haben, wäre das natürlich super.
@Tyrell Soundbeispiele entsprechen denen der anderen K1000er und werden deshalbvon mir nicht noch einmal redundant eingereicht; Bilder sind angekommen, hörte ich, Text ist noch einmal unterwex an die angegebene eMail-Adresse… ;-)
Beim Googlestöbern mal wieder hier im „Archiv“ gelandet (*staubwegpust). Ich kann mich noch als Bub entsinnen, dass bei RockPop in concert manchmal Jazz kam. Und mal abgesehen davon dass ich damals nicht viel damit anfangen konnte und wollte, kann ich mich entsinnen, dass Joe Zawinul, ein (österreichischer) Jazz-Fusion-Gedöhns-Keyboarder von Weltruhm, eigentlich fast nur auf dem 250 gespielt hat. Oft auch so Kontrabass-Piano-Layer. Würd mich nicht wundern, wenn der ebenfalls Endorser war.
Man sollte bei den Listenpreisen in Fremdwährung immer deren Wert beachten. Ich erinner mich noch an ein Sonderheft von Keys oder Keyboards (is schon zu lang her) in dem „alle“ Sysnthesizer mit Specs und Preis drin waren. Und da war der Kurze mit 25.000 Mark bei den teuersten Geräten neben E-mu II und DX-1. Demnach war der Dollar seinerzeit locker bei 2,50. Und das Pfund noch um die 5 Mark. Für das Geld gabs auch 2-3 Familienautos zu kaufen.
Der 250 war ein Leuchtturmprodukt und alles danach seh ich eher wie @gaffer. Als der K2000 kam, war vielen glaub ich necht klar, was das Gerät konnte. Es war irgendwie zu schlicht und unaufdringlich, um gegen Die Korgs, Rolands und Yamahas dieser Werlt zu bestehen. Und zudem war der Parameterdschungel immer noch ein Kind des 250. ;-)