Return of the Funkyness!
Das Erste, was mir durch den Kopf ging, als ich den Yamaha YS200 aus seinem Karton holte, war „Oh mein Gott, ist der funky!“, dann „Oha, der ist aber leicht“ und schließlich „Was klappert denn hier so?“ So kann es wohl auch den Käufern aus dem Jahr 1988 gegangen sein. Yamaha sah sich mit seiner FM-Synths der starken Konkurrenz von Korg (namentlich M1) und Roland (in Form des D-50) ausgesetzt. Der D-50 punktete mit „echten“ Samples und einem eingebautem Effektgerät, ebenfalls die Korg M1, die dazu noch das Workstation-Konzept etablierte, also multitimbral war und über einen Sequencer verfügte. Darüber hinaus waren die Programmierung beider Konkurrenten einfach zu verstehen, handelte es sich doch um das subattraktive Synthese-Verfahren, nur eben mit digitalen/virtuell-analogen Schwingungsformen.
Inhaltsverzeichnis
Enter the Yamaha YS200
Und der FM-Synthese haftete seit jeher das Prädikat „gut zum Spielen wegen der tollen Preset-Sounds, jedoch unmöglich, selbst zu programmieren“ an. Die messerscharfe Analyse dieser oft geäußerten Schwierigkeiten und der allgemeine Trend eingebauter FX und Multimode brachten dann folgerichtig den/die Yamaha YS-200 hervor (man kann sich hier wirklich streiten, denn es ist mit dem Sequencer/FX ja eine Workstation, also „die“, wird von Yamaha selbst aber als „Digital Synthesizer“ betitelt, also „der“).
Dieser verfügte also nun über
- eine vereinfachte Programmierung,
- ein internes Effektgerät für Reverb, Delay und Distortion (!),
- einen 8-Spur-Sequencer, mit dem man bis zu 8 Songs aufnehmen konnte.
Und rubbeldikatz, fertig ist die FM-Workstation. Ich war ehrlich gesagt schon gespannt auf den YS-200, denn ich habe mit FM nur noch in Form der FM-Synthese im Nord Modular G2 zu tun und diese nutze ich auch eher selten.
Äußerlich recht eigenwillig
Um die Einleitung zu übersetzen: Das Kunststoffgehäuse besteht aus einem dünnen Material, das sich recht pappig anfühlt. Dafür sind Pitch- und Mod-Wheel neben der 61er-Tastatur, die Velocity und Channel-Aftertouch beherrscht. Dies fehlt übrigens dem Zwilling YS100, auch wenn da immer ein wenig Verwirrung im Netzt herrscht. Ich habe im MIDI-Implentation-Chart des Yamaha YS100 nachgeschaut und dort steht es schwarz-auf-weiß. Er sendet keinen Aftertouch, empfängt ihn aber. Dem YS100 fehlt darüber hinaus noch der Sequencer, ist aber ansonsten identisch mit dem YS200.
Die Tastatur selber gehört nun nicht zum Besten, was ich je bespielt habe; sie ist ein wenig schwammig und zur Aktivierung des Aftertouchs muss man recht viel Kraft aufwenden. Dennoch gewöhnt man sich nach einiger Zeit daran – aber kein Vergleich zu einer Korg M1-Tastatur oder der eines Ensoniq ESQ-1. Fun-Fact: Die Tastatur sendet nur Velocity-Werte bis maximal 121.
Dafür besitzt er Anschlüsse für Volume-Control, Hold-Pedal und Breath-Control. Auch ein Kopfhöreranschluss auf der Vorderseite ist vorhanden.
Das Klappern, das mich beim Auspacken begrüßte, sollte mich übrigens noch während der gesamten Testzeit begleiten. Denn auf einem normalen Keyboardständer ist es immer ein wenig wackelig und die großen, runden Taster sind so gelagert, dass sie bei der kleinsten Bewegung anfangen zu schwingen und gegen die Gehäuseeinfassung zu klackern.
Das passiert selbstverständlich auch beim Spielen auf dem Yamaha YS200. Apropos Keyboardständer: Diese Knöpfe scheinen Katzen geradezu magisch anzuziehen …
Der Yamaha YS200 ist durch seine funky Gehäuseform schlecht dazu geeignet, auf einem sehr tiefgestellten Kreuzkeyboardständer sicher zu stehen. Ein Brett als Unterlage ist hier Pflicht. Auch steht er schlecht auf der Seite, falls man ihn mal kurz abstellen will, denn diese ist alles andere als plan.
Das Design ist insgesamt recht gewöhnungsbedürftig, vor allem durch die hochgestellten und exponierten Taster und auch den Zahlenblock. Alles scheint zu schreien „seht her, ich bin anders als ein Yamaha DX7!!!“ Für das Design war seinerzeit die Firma Frog Design zuständig, die unter anderem zu dieser Zeit auch Produkte für Apple designte. Aber eben auch Texas-Instruments und deswegen versprüht der Yamaha YS200 wohl so einen Taschenrechnercharme. Am auffälligsten aber ist das riesige Volume-Poti mit satten 6,5 cm Durchmesser!
Es stellt sich aber tatsächlich heraus, dass die Anordnung der Bedienelemente sehr zur flüssigen Bedienung des Gerätes beitragen, mal abgesehen von ein paar Eigenheiten der Betriebs-Software. Auch das LC-Display war mit 2x 40 Zeichen größer als jenes anderer Yamaha-Synths dieser Zeit. Unter dem Display waren dann gut sichtbare Taster angebracht, die auf den jeweiligen Kontext im Display ausgerichtet waren.
Ein paar Fakten
Wie bei den anderen 4-OP-Synths der ersten und zweiten Generation von Yamaha, ist das Herzstück des Yamaha YS-200 der FM-Chip YM2414. Da dieser in vielen anderen Synths genutzt wurde, sind die Sounds bis auf Details (der YS-200 besitzt z. B. keinen Pitch-Envelope) alle austauschbar. Folgende Yamaha-Synths sind untereinander weitgehend Sysex-kompatibel: DX100, DX27 (S), DX21, TX81Z, DX11, DX11 (V2), WT11, YS100, YS200, B200, TQ5, DS55, V50.
Der YS200 ist achtfach polyphon und verfügt im Multimode über acht Parts. Das Effektgerät gibt es nur 1-mal und so teilen sich im Multimode alle Parts diesen einen Effekt. Nur wenn ein Part nicht dem FX zugewiesen ist, kann man ihn im Panorama verteilen.
Es gibt 10 verschiedene Effekte, die man als Multi-Effekt bezeichnen könnte, da meist zwei Effekte gleichzeitig genutzt werden, z. B. Reverb und Delay oder Reverb und Distortion. Ein Wort zu den Effekten: Der Reverb scheppert, wie man es von einem Budget-Effekt der 80er erwarten würde (denn das war der Yamaha YS200 1988 auch) und die Distortion ist selbst in geringen Dosen immer nah an der Schmerzgrenze (ich bin mir beinahe sicher, dass der schlechte Ruf, den die digitale Distortion lange Zeit hatte, auf diesen ersten Verzerrern in Synths begründet ist). Allerdings ist der Charakter so sehr 80er, dass man die Effekte eben als Stilmittel einsetzen kann. Aussagen in Testberichten seiner Zeit wie „ich würde auch damit aufnehmen“ bringen mich allerdings schon zum Schmunzeln.
Die einfache Bedienung: Easy-Edit
Über den Sequencer möchte ich später nur kurz sprechen, denn vor allem die „einfache Bedienung“ hat mich brennend interessiert. Ja, auch ich habe schon geraume Zeit vor einem Yamaha DX7II verbracht, mit endlosen Tastenreihenfolgen und Menügetauche, um nur einen entscheidenden Parameter zu erreichen. Jede Erleichterung ist hier mehr als willkommen! Gerade diese wird in der beiliegenden Broschüre ausladend beschrieben.
Die „Easy-Edit“-Funktion wird ihrem Namen tatsächlich gerecht; es gibt nur vier Bereiche, die über den entsprechenden Taster erreicht werden können: „EQ“, „Tone“, „LFO“ und „EFFECT“. „NAME“ gehört eigentlich auch dazu, hier stellt man jedoch nur den Namen des Presets ein, allerdings mit einem Dreh: Das Keyboard dient als Tastatur.
Ich möchte Easy-Edit etwas genauer betrachten, da ich finde, dass hier der große Vorteil des
YS-200 liegt. Im Handbuch wird ab Seite 22 sehr genau beschrieben, was die einzelnen Parameter im Easy-Edit machen, ohne aber auf das letzte Detail der FM-Engine genau einzugehen.
Yamaha YS200 Easy-Edit: Der Envelope Generator
Mit ihm kann man entweder den Volume- oder den Tone-EG (oder beide) beeinflussen. „Volume“ beeinflusst die Lautstärke der Carrier, „Tone“ die der Modulator und damit den Obertonanteil. Es gibt lediglich Attack, Decay und Release, änderbar von +10 bis -10. Die Richtungen sind FM-typisch vertauscht, d. h. eine Decay-Einstellung von +5 macht des Decay kürzer und nicht länger, wie man es erwarten würde. Das gilt auch für die anderen Einstellungen des EGs, so ist es auch im Patch-Editor. Wohlgemerkt: Ein Pitch-EG fehlt.
Yamaha YS200 Easy-Edit: Tone
In der Tone-Sektion kann man den Obertonanteil mit „Brilliance“ einstellen (+/-10, wieder Lautstärke aller Modulatoren).
Mit „Wave“ bezeichnet Yamaha die Verstimmung der Modulatoren gegenüber den Carriern, das sogenannte Coarse-Tuning, Es gibt dabei wiederum +/-10 Einstellungen, deren Verteilung aber ein wenig seltsam anmutet. So bedeutet eine Einstellung von „+4“ ein Coarse-Tuning von 2,0 also einer Oktave; eine Einstellung von „+9“ jedoch ein Coarse-Tuning von 4,0. Eine „-4“ stellt ein Coarse-Tuning von 0,5 ein, also eine Oktave unterhalb. Darunter geschieht dann nichts mehr – warum?
Zum einen, da 0,5 die geringste Einstellung ist. Zu beachten ist hierbei: Das gilt nur, falls das Coarse-Tuning des Modulators im Quell-Preset 1,00 beträgt. Ich habe ein einfaches Preset erstellt und das Coarse-Tuning des Moderators auf 4,0 gestellt. Dann erreichte ich durch eine Wave-Einstellung von „-5“ eine Halbierung, also ein Coarse-Tuning von „2.0“.
Sehr verwirrend. Aber es bedeutet nichts anderes, als dass der Wave-Parameter des Easy-Edit bei jedem Preset etwas anders wirkt, je nachdem, wie die Coarse-Tunings der Modulatoren eingestellt sind.
Ähnliches gilt dann auch für den Parameter mit dem wunderlichen Namen „Input-4Nos!“ – funky! Hier stellt man für jeden Operator eine von 8 Schwingungsformen ein, behält die eingestellten Differenzen aber bei. Bei einer Operator-Konfiguration von 0-0-1-0 verändert das Verstellen des Parameters um 1 die Konfiguration zu 1-1-2-1.
Yamaha YS200 Easy-Edit: LFO
In der LFO-Sektion stellt man Speed, Vibrato (->Pitch) und Tremolo (->Amplitude) in Bereichen von 0 bis 99 ein. Die Effekt-Sektion hatte ich ja bereits gebührend erwähnt. Je nach Effekt-Preset können andere Parameter eingestellt werden. Die maximale Delay-Zeit beträgt 300 ms, das längste Reverb 10 Sekunden. Natürlich darf ein Reverse-Gated-Reverb nicht fehlen!
Punch Line des Easy-Edits
Das Wichtigste dabei ist, dass die Easy-Edits beim Speichern auf einen neuen Speicherplatz übernommen werden. Im neuen Preset sind dann alle Easy-Edits wieder auf 0. So kann man sich langsam über verschiedene Stationen an den gewünschten Sound herantasten.
Aber – und das muss man ganz deutlich sagen: Es gibt am Gerät *keine* Möglichkeit, das Preset im Detail zu editieren! Das geht nur über einen Editor. Ich habe mir dafür den immer noch aktuellen Freeware YS-Editor von Martin Tarenskeen in einem Atari-ST-Emulator (Hatari) auf dem Mac installiert. Die letzte Version ist von 2018. Das lief ganz hervorragend und hier hat man auch die Möglichkeit, die Patches der verschiedenen 4-OP-FM-Synth von Yamaha zu laden und in den YS-200 zu übertragen. Die Übertragung der TX81Z-Bänke gelang ohne Probleme.
Multimode
Dieser ist auch recht einfach zu bedienen, hat aber ein paar Stolpersteine, z. B. muss man immer erst eine Polyphonie zuweisen, bevor man ein Preset auswählt – eine dynamische Stimmenzuweisung kennt der Yamaha YS-200 nicht. Auch ist er nur über den „Job“-Taster als Untermenü zu erreichen. Sonst sind hier Sachen wie MIDI-Sysex-Dumps und Pitchbend-Range zu finden. Der Nutzen eines Multimodes mit nur 8 zur Verfügung stehenden Stimmen sei mal dahingestellt.
Sequencer
Das Datenformat ist mit dem des Yamaha QX5 identisch und man hat hier alle Funktionen, die man von einem einfachen Sequencer erwartet, inklusive Punch-in auf einer Spur oder Delete/Insert für eine ganze Song-Stelle. Bei der Step-Eingabe werden allerdings die Namen der eingegebenen Noten nicht angezeigt, das irritiert ein wenig.
Unser geschätzter User Lightman hatte vor einiger Zeit ein interessantes Video gedreht, wo er den kleinen Zwilling Yamaha YS100 über eben diesen Editor programmiert und einen Song gemacht hatte.
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Vielen Dank dafür!
Guten Morgen,
sehr schöner Bericht über einen Synthesizer, wo es Yamaha versucht hat, die FM Synthese für die Allgemeinheit zugänglich und vielleicht programmierbar zu machen. Dank der „EASY EDIT“ Funktion, kann man sehr schnell zu massiven Klangveränderung kommen.
Trotzdem fehlt dem YS-Synthies ein wichtiges Detail, nämlich die Pitch-EG. Für FM-Brass Sounds nehme ich die z.B. sehr gerne her. Ich konnte diese Sounds auf dem YS (und auch TX81z) gar nicht verwirklichen.
Deshalb habe ich mich damals auch von meinem YS-200 getrennt und mir einen DX11 angeschafft – der rockt!!!
Auch heute noch! :-)
Aus der Vorgänger 4-Operatoren FM Zeit wäre für mich auch nur noch der DX21 interessant. Der hat alles drin was man braucht und klingt im Vergleich zum DX11 vielleicht nicht ganz so scharf. Ich möchte schon sagen, daß der DX21 wärmer klingt. Ähnlich ist es auch bei den 6-Operatoren Synths DX7 & DX7II.
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Nebenbei bemerkt: Bezüglich Design sind für mich die YS Synths ein „Griff ins Klo“. Unter all den Synthesizern gibt es optisch nichts Schlimmeres. Bei einem Design Ranking wären Sie bei mir zusammen mit dem Alesis Andromeda ganz unten. Im Gegensatz zum DX11, den finde schick. :-)
Schöner Artikel. FM und additive Synthese sind sehr mächtig, komplex und parameterintensiv. Was ich bis heute nicht verstehe, warum gibt es keine Editoren die Resynthese anbieten. Gerüchtehalber vermute ich, Yamaha hatte solche Software zur Erstellung der Presets in den 80ern. Es gab auch mal Editoren mit Resynthese für den K5000. Aber man stelle sich vor, einen Kodamo Essence oder Opsix mit entsprechender Software zur Resynthese. 303 dran und bäm, neuer Sound aus dem fm Synth. Das wäre eine Innovation und mit der heutigen ki vermutlich machbar. Uli, übernehmen Sie.
Die 4OP-Serie darf in keiner gut sortierten Sammlung fehlen. Gute FX helfen natürlich immens. Die Pitch-EG habe ich nie vermisst. Der UniSynth Editor ist perfekt für Windows Nutzer und die Zufallsfunktion ein Garant für abgefahrene Patches. Ob der mit der YS und B-Serie funktioniert oder anpassen läßt? 250€ finde ich übrigens ok als Gebrauchtpreis. So kaufen wenigstens nur ernsthaft Interessierte und der YS landet nicht auf dem Müll.
Schöner Artikel!
Ich habe beide YSe und mag sie sehr. Die Gestaltung ist allerdings nicht nur Geschmacksache, sondern bringt auch Nachteile mit sich, was etwa die schon genannten Schwierigkeiten bei der seitlichen Aufstellung und die weit rechts außen liegenden Store und Exit-Knöppe betrifft.
Auf der Oberfläche gibts zudem reichlich Rillen und Vertiefungen, die meist aus ästhetischen Gründen angebracht wurden. Üble Staubmagneten. Der albern riesige Lautstärkeregler setzt der Optik die Krone auf, zumindest läßt er sich gut bedienen.
Klanglich sind sie aber top, kein Wunder, denn das sind praktisch TX81Z in Keyboardform. Das heißt, daß Carrier und Modulatoren nicht nur Sinuswellen aufweisen, sondern acht verschiedene Wellenformen bieten, was die klangliche Bandbreite im Vergleich zu 4ops wie dem FB-01 oder DX100 beträchtlich erweitert.
Noch ein Wort zum Editor, m. E. geht nach wie vor nichts über die Atari ST-basierte Software YSEDITOR von Martin Tarenskeen, dafür lohnt sich das Aufsetzen eines Emulators allemal. Vermutlich würde hier auch ein PC/MAC-Editor für den TX81Z funktionieren, zumindest sind sie patchkompatibel, ob das auch für SysEX gilt, weiß ich allerdings nicht.
Die YSe sind gebraucht noch recht günstig zu haben, hoffen wir, daß es so bleibt.
Nachtrag:
Die Effekte mögen auf den ersten Hinhörer eher simpel klingen, sie sind aber dem REX50 entlehnt und können durchaus was, wenn man sie richtig einsetzt. Reverb und Delay sind okay, mit dem Delays lassen sich nette Spielereien im Extrembereich anstellen, die die YSe trotz ihrer digitalen Natur nicht nur mit Kreischen quittieren.
Selbiges gilt für die Distortion. Damit und mit den richtigen Patches geht so richtig die EBM- und Wave-Sonne auf, bzw. der Mond unter… oder wie… bei einigen solcher Kombos möchte man meinen, daß das Stück Push von The Invincible Spirit/Thomas Lüdke nur mit einem YS200 aufgenommen wurde….
Der Multimode ist übrigens klasse für FM-Drums, das nur mal nebenbei! :)
Invincible Spirits, Invisible Limits oder Invincible Limits, ich habe das immer verwechselt. :)
@Kazimoto Invisible Limit stand bei Push zunächst noch auf der Maxi. Das Cover mit dem Archaäopterix Fossil. Durch die Umbenennung gab es identische Platten aber auch von Invincible Spirit. Ist beides diese Totengräbermusik. Bin erst letztens mal über „Hate You“ gestolpert. Das waren damals eben unsere Rammsteiner.
Apropos Emulation des Atari ST:
Gibt es mittlerweile positive Resultate, die Software Avalon (Steinberg) zu betreiben?
Insbesonders die Turbosynthpage zum Editieren u. Erstellen
von Klängen (z.B. fraktalbasierte K.) ist nicht uninteressant.
Vorgesehen ist diese Nutzung unter win 7 64bit bzw. win 10 sowie osx.
merci für Lösungsansätze u. VG
TSt
Das design ist übrigens von hartmut esslingers firma „frogdesign“.
Die hatten ja auch den macintosh designt.
Mir gefällts 8-)
@Numitron Schließe mich an, mir gefällt das Teil auch. :)
@Numitron Mir gefällt er auch. Für das Klappern können die Froggies wahrscheinlich wenig, da wurde einfach zu viel Material eingespart. Fehlende Velocitywerte hatten alle Yamaha Tastaturen jahrelang, beim ersten DX7 standen nur 3 Bit dafür zur Verfügung, ok. Aber beim IIer waren es mehr (vermutlich 7) ohne die letzten Werte, habe ich nie verstanden.
@Numitron Hätte aber auch zu Alex Hartmann gepaßt, wenn Du das nicht geschrieben hättest. ;-) Schließlich erinnert der „dezente“ Volumeknopf ein bischen an den Ersten Alesis.
Vielen Dank für den sehr schönen Artikel! Der YS100 war neben einem Roland D-5 mein zweiter Synthesizer. An die klappernden Knöpfe und den wackeligen Halt auf dem Keyboardständer kann ich mich auch noch gut erinnern, ebenso an den Editor für Atari :-). Das musste dann alles leider mal PC und VST weichen (man hat da ja so Phasen im Leben….) und heute bin ich wieder nahezu bei 100% Hardware und frag mich, ob ich für einen alten YS100 oder TQ5 wieder Platz im Studio hätte…
Hehe, is das mein ehemaliger YS? :D
@Sven Blau na klar, hatteb dir doch geschrieben, dass ich ihn für amazona brauche :)
@Sven Blau @ Sven Blau
Kam Dir das Klappern bekannt vor? 😂
Übrigens, er steht in den Amazona-Kleinanzeigen wieder zum Erwerb.
@MichBeck Ich hatte ihn mir wegen der angeblich guten Tastatur als günstiges Einspielkeyboard besorgt. Die Tastatur war aber mMn grausig, daher schnell wieder weg damit. Ich hab schon mitbekommen, dass er wieder angeboten wird. Es geht mich im Grunde nichts an und ist mir auch egal, aber im Vergleich zu meinem Verkaufspreis ist die Wertsteigerung auf jeden Fall exorbitant (wobei ich bezweifle, dass er für diesen Preis verkauft werden wird). Wenn das bei jedem Gerät so ist, was einmal auf Amazona.de auftaucht, schick ich jetzt vorm Verkauf jedes Teil in die Redaktion. ;)
@Sven Blau Hier wird fair nach Syntachelesliste, welche auf das Gerät bezogen, am 28.07.2021 aktualisiert wurde, vermutlich nach Deinem Deal mit Peter, weiterverkauft. ;)
Vielleicht ist der Differenzbetrag das Honorar für t.goldschmitz, dem Verfasser dieses Tests.
@MichBeck Jo, wie gesagt – no offense and not my business. Ich war nur froh, dass ich ihn schnell wieder los wurde. Bei den YS, die für roundabout 200€ in Kleinanzeigen etc. stechen, hab ich das Gefühl die liegen wie Blei.
@Sven Blau Stimmt! Trotzdem, der Preis ist immer so hoch wie der Kunde bereit ist zu zahlen.
Mir wäre ein YS-100/200 keine 100,-€ wert.
Es fehlt noch der baugleiche B200. Die Captain-Kirk-Variante des YS200. Der schönste Synthesizer, der je gebaut wurde. ;-)
@Operator Ja, der B200 ist mir ans Herz gewachsen, nicht nur wegen seines Designs. Bei dem klappert nichts. Die Taster und Knöpfe sitzen passgenau in ihren Aussparungen, wenngleich sie aus relativ dünnem Material sind. Die obere Gehäusehälfte ist aus 4 mm dickem „Panzerplastik“, das sich aber wie Metall anfühlt. Dass es Kunststoff ist, bemerkt man erst beim Öffnen des Gehäuses. Die obere Gehäusehälfte ist mit einer hochwertigen, mattgrauen Lackierung versehen. Der unteren schwarzen Gehäusehälfte (ebenfalls 4 mm dick) sieht man gleich an, dass sie aus Plastik ist. Das dickere Material war wohl notwendig, um den eingebauten 2-Wege-Lautsprechern (2 x 5 cm Hochtöner und 2 x 16 cm Tieftöner) und dem mächtigen Netzteil, dass die Lautsprecher mit 2 x 20 Watt versorgt, genügend Stabilität zu bieten. Auf dem Netzteil, das so breit ist wie die Klangerzeugungsplatine, sitzt ein mächtiger Trafo sowie eine Metallleiste mit Kühlrippen. Die Platinen und die Lautsprecher sind mit der oberen Gehäusehälfte verschraubt.
Ach ja, das Design. Ein YS100/200 käme mir nicht ins Haus. Am B200 kann ich mich gar nicht genug sattsehen. Auf Fotos kommt er nie so gut rüber, wie er in natura aussieht.
@Operator Gerald Dellmann schrieb im YS200-Test (KEYBOARDS 1/1989) über den B200: „Beim B200 hat der Designer übrigens Gnade vor Recht ergehen lassen und ihm ein deutlich ansehnlicheres Kleid verpasst.“
Das Design gefällt mir auch ganz gut, auch wenn es etwas unergonomisch ist. Seit meinem DX100 bin ich mit den 4-OP-FM-Synths gut vertraut und programmiere meine eigenen Sounds auch ohne Easy-Edit…
Outfit: Bulgarische kommunistische Architektur – schon fast wieder schön !
Ich hatte auch mal einen, gar nicht so übel. Aber letztlich definitiv kein keeper !
War definitiv nie was für mich – kann mich noch erinnern als der rauskam. Das Design ist so eigenwillig, unpraktisch wie hässlich, auch sound-mässig gibt es bessere Geräte auch aus dieser Zeit (auch von Yamaha).
Interessante Preisentwicklung;
Ich habe meinen vor 10 Jahren für 70,- bekommen. Und ich glaube, auch heute würde ich nicht über 120,- gehen.
Haptik und Optik – nunja, er ist bedienerfreundlicher als der FB01 und war damit eine gute Ergänzung. Und ich mochte seinen Sound. Aber wie schon im Bericht beschrieben, die Plaste wirkt billig und das Geklapper ist nervig.
Ich fand das Design irgendwie recht cool und futuristisch, aber die Bedienung war dann nicht so mein Ding.
Nach 2-3 Jahren musste er also wieder gehen, denn gegen meinen TX416 oder FS1R hat er dann doch nicht mithalten können. …
Hier sind noch ein paar Sounds von mir:
https://www.aliens-project.de/t_2012_yamaha_ys200.html
Netter Artikel, da werden Erinnerungen wach. Zum Batteriehalter: Der Batteriehalter des hier besprochenen YS200 wurde nachträglich eingebaut. Serienmäßig sind vom DX7 bis zum SY99 die Speicherbatterien fest verlötet. Neben dem Pitch-EG wurde übrigens noch Portamento eingespart. Ich könnte jetzt noch die Geschichte zu meinem B200 erzählen (selbe Klangerzeugung wie YS200), aber dafür reicht der Platz hier nicht.
Das mit dem Batteriehalter kann ich bestätigen, da ich zufällig der Vorbesitzer des hier besprochenen Geräts war und den Halter selbst eingelötet habe :) Ich finde den Gebrauchtpreis hier übrigens zu hoch angesetzt, 150€ sind realistischer.
Noch ein Wort zur Tastatur: Mir kommt die des B200 (soll ja die selbe sein wie im YS200) nicht schwammig vor. Bei abgenudelten (abgedudelten) Tastaturen mag das anders sein. Ich finde sogar, dass sie sich nahezu optimal spielen lässt. Ich bin jedoch kein Pianist. Mir liegen eher derartige Synthesizer-Tastaturen. Bei meiner habe ich einen Velocity-Wert von 125 erreicht, musste dafür aber kräftig auf die Tasten hauen. Mit einem Vorschlaghammer dürfte man sogar die 127 erreichen. Aber nur wenn man Depeche Mode mag. Aber eigentlich ist es egal, ob sie bis 121, 125 oder 127 geht. Wichtig ist, dass sich die Sounds innerhalb von 1-Maximum gefühlvoll spielen lassen. Und das ist der Fall. Es geht genauso gut wie auf der Luxustastatur meines SY99, bei der man die 127 auch nur relativ schwer erreicht. Ich kann bestätigen, dass man fürs Auslösen und Steuern des Aftertouch beim YS200/B200 viel Kraft aufwenden muss, für Sololinien ist Aftertouch hier unbrauchbar. Beim Greifen von Akkorden mit beiden Händen sieht es anders aus, hierfür ist der größere Widerstand besser. Aftertouch beim SY99 lässt sich wesentlich leichter auslösen und steuern, fast schon zu leicht. Aber finde mal einer die für ihn optimale Tastatur. Ach ja, im Gegensatz zum YS200 klappert beim B200 nichts.
Hab das Teil nun im Studio und es gerade selbst ausprobiert. Fazit: Ich bin begeistert! Wer keine Lust darauf hat die wirklich komplizierte FM-Synthese zu durchschauen und zu programmieren, bekommt hier ein spielerisches Tool an die Hand, mit dem sehr schnell Klänge editiert und angepasst werden können. Das reiht von einfachen Änderungen die zB nur auf Attack oder Release der Amplitude wirken, bis hin zu extrem abgefahrenen Ergebnissen. Das ganze passiert dabei sehr spielerisch. Eigentlich hatte ich vor den YS200 nachwiesen test wieder abzustossen – jetzt muss aber der DX11 gehen. Klar, der geht deutlich mehr in die Tiefe (bei exakt gleicher Synthese), aber der Dun-Faktor ist mit dem YS200 viel größer – zumindest sehe ich das so :)
@Tyrell Die Easy-Edit-Funktion ist wirklich genial und auch für mich der Hauptgrund, warum ich mich nicht vom B200 trennen werde. Ich hatte mir seinerzeit zuerst den TQ5 zugelegt. Angenehm überrascht war ich gleich von der verbesserten Klangqualität gegenüber meinem DX21, der ja deutliche Rauschfahnen erzeugt, und auch darüber, wie dynamisch sich seine 4-OP-Sounds spielen lassen. Enttäuscht war ich darüber, dass bei einem Nachfolgegerät Pitch-EG und Portamento eingespart wurden. Für mich vollkommen unverständlich. Man wollte wohl DX11 und V50 keine Konkurrenz machen. Deshalb habe ich ihn frühzeitig wieder abgestoßen. Die Easy-Edit-Funktion ging mir jedoch nicht aus dem Kopf. Als ich die Gelegenheit bekam, einen B200 in fast neuwertigem Zustand für ganz wenig Geld zu erwerben, schlug ich wieder zu.
@Tyrell Die zeitsparende Easy-Edit-Funktion werde ich in Zukunft dafür nutzen, um aus den Abertausenden 4-OP-Sounds, die sich inzwischen bei mir angesammelt haben, neues Basismaterial für meinen SY99 zu schaffen, der ja alles hat, was man sich von einem FM-Synthesizer wünscht. Die 8 Schwingungsformen dieser 4-OP-Serie sind ja auch im SY99 vorhanden und die Hüllkurvenwerte lassen sich leicht anpassen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Ich habe vor, mir dafür ein Konvertierungsprogramm zu schreiben. Easy-Edit ist auf jeden Fall dazu geeignet, schnell neue FM-Klangideen umzusetzen. Kann ich nur empfehlen!
Der Feedback-Wert lässt sich übrigens auch am Gerät editieren, man findet ihn unter JOB. Hier lässt sich auch die Anschlagdynamik für die Tastatur in 8 Stufen (0-7) anpassen, was aber keine Auswirkungen auf die gesendete MIDI-Velocity hat.
Danke für den Input. Bitte lass es mich wissen, wenn du das Konvertierungsprogramm fertig hast :)
Korrektur: „Anschlagdynamik für die Tastatur“ ist von mir falsch formuliert. Mit TOUCH SENS. im JOB-Menue stellt man ein, wie stark sich Lautstärke und Klangfarbe einer Voice nach ihrem Anschlag richten. Je höher der Wert, desto stärker richtet sich die Voice nach dem Anschlag.
Interessant finde ich noch die Möglichkeit, dass sämtliche Tastenfunktionen via MIDI-SysEx gesteuert werden können (Parameter Change Switch Remote, siehe Anhang im Handbuch). Hierüber lässt sich dann auch Easy-Edit über einen externen Controller steuern, praktischerweise dann mit Drehreglern statt über die Plus/Minus-Taster. Wird aber nicht mit jedem Controller funktionieren.
Hi! Habe mir gerade einen für 70€ geangelt. Leider ist das D3# kaputt. Die ganze schwarze Taste hängt rum. Ein Teil der Halterung scheint kaputt und irgendein Rest fliegt im Gehäuse rum.
Weiß jemand wo man Ersatz bekommt und ob die Tasten vielleicht zum SY77 identisch sind? Viele Korg und Yamaha Tasten der 80er scheinen ja identische keys zu verwenden.
Danke!