Sequentials All-in-One
Nach der Vorstellung der Sequential Prophet 2000 Sampler-Familie folgt heute das legendäre Sequential Studio 440. Dieses Allround-Studiotool darf sich getrost in die Riege der Klassiker wie EMU SP12/1200 und AKAI MPC60 einreihen. Das Sequential Studio 440 war als Workstation und autarke Studiozentrale erdacht worden und erschien zwei Jahre vor der erfolgreichen AKAI MPC60. Sie vereint Sampler, Sequencer und Timecode-Generator, um als zentrale Workstation für Tonstudios fungieren zu können. Mit der Linn 9000 hatte Roger Linn eine Blaupause für diese neue Gerätegattung geschaffen, hatte auf Grund der hohen Kosten und technischen Probleme mit der Linn 9000 aber am Markt keinen Erfolg. Ebenso erging es dem Studio 440 (Neupreis lt. Dirk Matten, Synthesizerstudio Bonn: DM 8.280,-), die ebenso ihrer Zeit voraus war, am Markt aber ebenso wenig Resonanz fand und den Untergang der US-Marke Sequential nicht mehr verhindern konnte. Damit war der Weg frei geworden für AKAI Professional die gemeinsam mit Roger Linn die AKAI MPC-Serie entwickelten und die sich bis heute weltweit in Studios behaupten kann.
Inhaltsverzeichnis
Seiner Zeit voraus – das Sequential Studio 440
Der durchschlagende Erfolg blieb dem STUDIO 440 aber verwehrt. Noch bevor alle Kinderkrankheiten durch Software-Updates beseitigt wurden, schloss die Firma Sequential Circuits für immer ihre Tore. Was einst mit dem Prophet-5 geradezu kometenhaft begann, endete schließlich mit einer Übernahme durch den Konkurrenten Yamaha. Die beiden letzten Highlights des Unternehmens, STUDIO 440 und der Studiosampler Prophet 3000, konnten die Talfahrt leider nicht mehr stoppen, obwohl sie eigentlich das Zeug dazu gehabt hätten.
Dirk Matten, Synthesizerstudio Bonn, erinnert sich:
Michael Cretu fand die Vorführungen von Wieland Samolak in unserer Münchner Zweigstelle so beeindruckend, dass er mehrmals in den Laden kam und ihn bat, das Studio 440 noch einmal zu demonstrieren, obwohl er bei mir in Bonn die erste Linn 9000 erworben hatte. Mit der Linn 9000 wurde dann Maria Magdalena von Sandra, der Ehefrau von Michael Cretu, produziert. „Geräte vom Synthesizerstudio Bonn mit Hitgarantie“, wie Florian Schneider gerne formulierte. Wielands Klangbeispiele und der sich daraus ergebene Song waren dann wohl die Inspiration für „Sadeness“ von Enigma. Auf Grund seiner grandiosen Vorführungen, der Liebe zur detailreichen und nachvollziehbaren Erklärung und Zugewandtheit den Interessenten gegenüber gingen die Geräte weg wie warme Semmeln. Eine genaue Stückzahl ist mir nicht mehr in Erinnerung. In Bonn hatten wir uns auf die Linn 9000 konzentriert, 49 Geräte à DM 22.250,- fanden hier ihre Kundschaft. Beides ein Beweis, wie wichtig es ist, sich mit potentiellen Käufern und ihren Vorstellungen intensiv auseinanderzusetzen.
Als ein guter Freund ca. 1988 damals seine gesamten Ersparnisse opferte, um für ein gemeinsames Musikprojekt ein STUDIO 440 zu erwerben, war das für uns nicht weniger als der Beginn einer neuen Ära. Das „unglaubliche Studio 440“ hatte er zu einem sehr günstigen Preis erwerben können, wofür das geplante Auto für Jahre zurück gestellt wurde.
Selten hat ein neues Musikinstrument bei uns nur durch seine bloße Anwesenheit für einen so unglaublichen Motivationsschub gesorgt, wie damals diese schwarze Box. Schon bei den ersten selbst eingespielten Sequenzen glaubten wir, einen Groove und einen Druck zu hören, wie wir ihn zuvor noch nie wahrgenommen hatten. Nichts, aber auch gar nichts klang in unseren Ohren so authentisch und durchsetzungsfähig wie der Sound aus unserem STUDIO 440.
2009 ergab sich die Möglichkeit, erneut und zu einem relativ günstigen Preis ein gut erhaltenes Exemplar samt Disketten und Koffer zu erwerben. Und tatsächlich funktionierte das Studio 440 reibungslos, das Display war noch gut ablesbar und der cripse Sound der 12 Bit Samples weckte sofort nostalgische Gefühle.
Doch schon nach kurzer Zeit stellte ich aber fest, dass trotz aller Faszination für Vintage-Sampler, der Workflow mit meiner geliebten AKAI MPC60, mit dem Sequential Studio 440 nicht annähernd erreichbar war. Und so trennte ich mich wieder von diesem Schatz … denn nichts anderes war dieses einmalige Set, das in diesem Zustand heute so gut wie nicht mehr zu bekommen ist. Selbstredend haben sich auch die Gebrauchtmarktpreise für ein Sequential Studio 440 vervielfacht. Aber wem sage ich das? Viele unter euch den einen oder anderen Verkauf sicher im Nachhinein schmerzlich bereut.
Ein kleiner Trost bleibt, denn ich hatte mir damals die Original-Library abgesampelt und tatsächlich, wenn ich diese mit geschlossenen Augen aus der DAW abfeuere, kommen all die wunderbaren nostalgischen Gefühle und Erinnerungen wieder an unsere 440er Session von 1988 hoch.
Viel Spaß nun beim folgenden Artikel, den uns „Zeitzeuge“ Richard Aicher (siehe auch Interview) zur Verfügung stellte, den er in den 80ern für ein renommiertes Fachmagazine schrieb, lange bevor es das Internet gab.
Historie des Studio 440
Auf der British Music Fair 1986 in London präsentierte Sequential den neuen Studio 440 Drums Sampling Sequencer. Auch wenn es auf dem Gebrauchtmarkt schwer zu bekommen ist – und durchaus einige Macken besitzt – ist das Studio 440 ein starkes Tool für tighte Drum-Grooves und punchy 12 Bit Sound.
Es bietet 12-Bit Sampling, 4x 8 Anwender-definierbare Sample-Sounds und einen Sequencer mit 40.000 Noten Speicherkapazität, 32 MIDI-Kanälen, synchronisierbar über MIDI-Timecode und SMPTE. Mit diesen Eckdaten ließ sich damals schnell feststellen, dass Sequential mit diesem High End Produkt wieder eindeutig auf den professionellen Studiobereich zielte.
Das hatte natürlich seinen Preis. Mit 4.000 $ konnte man 1986 das STUDIO 440 nicht gerade als Schnäppchen bezeichnen.
Modes und Funktionen
Sämtliche Funktionsparameter des Studio 440 lassen sich über die Funktions-Switches am Panel abrufen. Das Gerät arbeitet in drei Modes, die jeweils in Funktionen und diese wiederum in verschiedene Parameter unterteilt sind.
Der Sound Edit Mode bietet die Funktionen: Sample (Size/Rate, Threshold, Time, Name); Edit 1 (Loop Points, Loop Type, Direction, Vel. Start); Edit 2 (Delete, Recover Memory, Copy Append, Mix); Output (Audio Out, Initial Panning, Pitch/Panning, MIDI Mode 4); Attack (Initial, PitchTrack, Velocity); Sustain (Duration, Pitch/Duration, Level, Cut Off Track, Velocity); Release (Initial, Pitch Track, Velocity); und Bend (Depth, Rate, Pitch Track, Velocity).
Im Sequencer-Mode stehen die Funktionen: Set Up (Name, Time Signature, Measures, Repeat, Me. Status); Record 1 (Track Type, Autocorrect, Metronome, Swing); Record 2 (Punch In/Out, Loop, Mute); Timing (Tempo, Record Tab, Edit Tab); Song (Build Song, Dub to Seq); Edit 1 (Erase, Transpose, Channelize, Replace, Velocity Scale); Edit 2 (Delete, Copy, Insert, Rotate, Bounce) und Playback zur Verfügung.
Im System Mode gibt es die Funktionen MIDI 1 (Channel, Mode, Echo, Data Transfer); MIDI 2 (Modulation Wheel, Velocity, Pressure, Program Select); Inputs (zur Selektion der Inputs, Footswitch und Trigger); Disk, Kits (Build, Replace, Clear); Clocks, SMPTE (Start, ‚Type, FPB/BPM, Time Display und Count Tab).
Sampling mit dem Studio 440
Der Speicherbereich beträgt 512 KWords à 12 Bit, das entspricht einem Memory von 768 kBytes. Es stehen genau wie auch beim Prophet 2000, dem das Studio 440 übrigens in einigen Punkten sehr ähnelt, drei verschiedene Sampling-Rates zur Verfügung: 15,635 kHz (33,6 Sec/12 kHz Bandbreite), 31,250 kHz (16,8 Sec/21 kHz Bandbreite), 41,667 kHz (12,6 Sec, 21 kHz Bandbreite).
Das Studio 440 erlaubt es im Gegensatz zum Prophet 2000 aber insgesamt 32 und nicht nur 16 verschiedene Splitbereiche, hier Drumsounds, zu definieren.
Von jedem Sample lässt sich zusätzlich eine Variation mit einem anderen Set von sogenannten Sound-Parametern anlegen.
Zu den Sound-Parametern zählen Abspielrichtung, Loop Start/End Point, Loop-Länge und diverse Analog-Parameter wie VCA/VCF Parameter. Leider verfügt die Nachbearbeitung aber über keinen Resonanz-Parameter wie der Kollege Prophet 2000. Ein Manko, das ich bis heute nicht nachvollziehen kann.
Die 32 Samples lassen sich beliebig über vier Kits mit jeweils acht Sounds verteilen. Die vier Kits können mit zugeordneten Switches angewählt werden, die zugehörigen Sounds liegen dann sofort spielbereit auf den acht anschlags- und druckempfindlichen Pads.
Mit den Performance-Parametern werden die Pads für jedes Kit mit optimalen Samples bzw. Variationen der Sample-Sounds belegt. Zu diesen Performance-Parametern zählen Soundnummer, Panning, Pitch, Volume und das gewünschte Sound-Parameter-Set. Insgesamt stehen also 64 verschiedene Sounds zur Verfügung. Jeder der Sounds lässt sich auf einen der acht Einzel- oder auf den Stereoausgang legen.
Für jedes Sample kann im Gegensatz zum Prophet 2000 ein Low und ein High Key definiert werden. Das Studio 440 arbeitet mit dem Multimode. In diesem erweiterten Mono Mode können die Samples polyphon gespielt werden, selbstverständlich nicht mehr gleichzeitig, als Stimmen vorhanden sind, also acht.
Im Gegensatz zum Prophet 2000 erlaubt die Realtime Sample Monitoring-Funktion das Abhören der Samples direkt während des Sample-Vorgangs. So kann man sofort entscheiden, ob die gewählten Einstellungen wie Aussteuerung, Sampling Rate, Analog- Parameter usw. optimal gewählt wurden oder nicht. Der Sample-Input arbeitet im Play Mode als Input für einen Audiotrigger. In der zweiten Reihe befinden sich Switches zum Einstellen der Analog-Parameter: Level, Pitch und Pitch-Control von Attack, Decay, Sustain und Release.
Anschlüsse am SCI Studio 440
Das Studio 440 verfügt über zwei getrennte MIDI-Ausgänge. Damit lassen sich nicht nur 16, sondern insgesamt 32 verschiedene MIDI-Kanäle verwalten. Jedes Instrument kann einem der 32 Kanäle zugeordnet werden.
Entsprechend dem Prophet 2000 kann auch das Studio 440 mit der doppelten MIDI-Baud-Rate arbeiten. Dies gewährleistet eine schnellere Übertragung der Sample-Daten via MIDI. Um mit der MIDI-Spezifikation, die diese doppelte Rate eigentlich nicht erlaubt, konform zu bleiben, hat Sequential neben den MIDI-Ausgängen für die normale Rate einen weiteren MIDI-Ausgang für die erhöhte Rate vorgesehen. Nach meinem Wissen ist diese Option aber nie erschienen.
Über die vorhandenen MIDI-Schnittstelle werden nicht nur MIDI, sondern auch SMPTE-Daten übertragen. Hierzu wurde laut Sequential ein neuer MIDI-Timecode benutzt, der SMPTE enkodiert und via MIDI zur weiteren Verwendung in Schnitt- oder Event-Listen überträgt. Mit geeigneter Software ist es dann möglich, Punch In/Out nicht nur über Bar-, sondern auch Sub-Frame-Lokalisierung durchzuführen.
Neben der MIDI-Schnittstelle verfügt das Studio 440 über ein SCSI-Interface. 1986 absolut noch kein Standard, erlaubt das SCSI-Interface den Anschluss von Hard-Disks sowie CD-ROM Laufwerken. Wichtig: Ein reibungsloser Betrieb der SCSI-Schnittstelle ist erst durch das letzte Software-Update sichergestellt. Dazu müssen zwei ROM-Chips ausgewechselt werden, die man für 34,95 $ bei Wine Country bestellen kann. Genauso wie viele andere Ersatzteile. Den Link dazu finden Sie im Anhang.
Wie schon erwähnt, ist das Studio 440 über MIDI oder SMPTE synchronisierbar. Insgesamt stehen fünf verschiedene Synchronisations-Modes zur Verfügung: 1) intern, 2) extern als Slave zu SMPTE, 3) extern via MIDI, 4) extern via MIDI Time Code, und 5) extern via Sync. Als Click-Rates sind im letzteren Mode 96, 48 oder 24 Pulses per Viertelnote möglich. Hierzu steht ein extra Sync-Eingang zur Verfügung.
Sequencer des Studio 440
Der Sequencer arbeitet mit acht Tracks und fasst etwa 50.000 MIDI-Events. Maximal können 99 Sequenzen mit jeweils maximal 999 Takten verwaltet werden. Die Einspielung erfolgt wahlweise in Realtime oder Step by Step. Jeder Track kann 32 verschiedene MIDI-Kanäle gleichzeitig verwalten, die Kanal-Information wird mit gespeichert! Die Sequenzdaten können separat nach Bars, Tracks und Channels editiert werden, in Realtime oder Step by Step. Einzelne Events lassen sich einfügen oder löschen. Hierzu stehen umfangreiche Features zur Verfügung: Rotate, Copy und Bounce Tracks/Bars, Tempo-Editing, Änderung von Sequenzbeginn und Ende.
Disk-Funktionen
Die Disk-Funktionen erlauben das Speichern und Laden von Sound-Banks, einzelnen Sounds und Sequenzen, Abrufen des Directorys auf/von Diskette. Zur Datenspeicherung ist ein doppelseitig arbeitendes Laufwerk für 3,5 Zoll Disketten integriert. Auf jeder Diskette haben 512 kWords (768 KBytes) Daten Platz. Dies entspricht genau einmal dem Inhalt des Arbeitsspeichers des Studio 440. Auf den Disketten können nicht nur die Sample-Daten, sondern auch die Sequenzdaten gespeichert werden.
Es darf allerdings nicht verschwiegen werden, dass heute nur noch wenige der Disketten, die einst für das Studio 440 bespielt wurden, noch fehlerlos funktionieren. In den meisten Fällen ist daran aber nicht das Laufwerk schuld, sondern schlichtweg die Entmagnetisierung der Floppys.
Bezüglich der Digital-Parameter ist das Studio 440 kompatibel zum Prophet 2000. Mit letzterem erstellte Sound-Daten lassen sich direkt einladen. Nicht übernommen werden jedoch die Analog-Parameter. Diese unterscheiden sich bei beiden Geräten. Zum Studio 440 hat das amerikanische Softwarehaus Digidesign eine spezielle MIDI/SMPTE-Software entwickelt. Sie arbeitet wie ein normaler MIDI-Sequencer, nur dass hier die Events durch ihre jeweilige Time-Position im SMPTE-Code angezeigt werden. Zeitpunkt und Bezeichnung der Events werden in einer Liste am Bildschirm angezeigt. Einzelne Events lassen sich einfügen, löschen und mit Namen versehen. Die Software verwaltet 32 MIDI-Kanäle und arbeitet wie das Studio 440 mit allen vier SMPTE-Formaten.
SCSI
SCSI war von Anfang wichtiger Bestandteil des Studio 440, unterstütze aber nur ZWEI Festplatten, die längst nicht mehr auf dem Markt erhältlich sind. Gerade mal 40 MB wurden dabei pro HD unterstützt.
Mit Software Version 2.03 wurde aber auch das SCSI-Protokoll fehlerlos und umfangreicher unterstützt. In einer speziellen PLUS-Version ist es sogar möglich, Wechselmedien anzusteuern.
Wer ein Studio 440 mit einer älteren Software-Version besitzt, sollte sich unbedingt die EPROMs bei Wine-Country für die Version 2.03 bestellen. Diese lassen sich ganz leicht im Inneren des Gehäuses wechseln (sind nur gesteckt).
SOUND/TIMING
Mit seinen 12 Bit klingt das Studio 440 rau und crips wie eine SP1200 oder eine MPC60. Und auch der Druck stimmt! Mit einem Studio 440 bekommen Sie den Punch hin, den man von einer professionellen Groove-Box erwartet.
Timing und Handhabung des Sequencers sind vorbildlich. Um einen lebendigen Groove zu programmieren, ist meines Erachtens das Studio 440 seinen damaligen Wettbewerbern SP1200 und MPC60 sogar überlegen.
Um z. B. Panorama, Tonhöhe oder Filter zu modulieren und die Modulation aufzuzeichnen, sind nur wenige Programmierschritte nötig. Einmal eingestellt, startet man die Sequenz, dreht kräftig am Encoder und schon wandert der Sound im Panorama, verändert nach Belieben die Tonhöhe oder senkt und hebt die Filterfrequenz und/oder Lautstärke.
In Sekundenschnelle wird damit aus jeden 08/15-Pattern ein sehr lebendiger Drumloop.
Das Studio 440 macht einfach Spaß und ist zudem noch sehr intuitiv.
Letztes OS des Sequential Studio 440
Um Drumgrooves und Loops zu produzieren, ist das Studio 440 ein perfektes Werkzeug. Um aber komplette Arrangements damit aufzuzeichnen, sollte man UNBEDINGT die Version 2.03 PLUS am Start haben, andernfalls ist der Betrieb ein riskantes Manöver.
Ich kenne User, deren 440 grundsätzlich einmal pro Stunde den Geist aufgab. Wer da nicht alle 10 Minuten seine Projekte sichert, bewegt sich also auf dünnem Eis. 2.03 PLUS-User hingegen bescheinigten mir eine hohe Betriebssicherheit. Studio 440 ist also nicht gleich Studio 440.
Die quasi „Erben“ von Sequential, die US-Firma Wine-Country, verkaufen seit vielen Jahren RESTORED SEQUENTIAL PRODUCTS. Das sind zwar keine brandneuen Modelle (wie bei der Limited Edition der EMU 1200 in Schwarz), aber immerhin komplett überarbeitete und geprüfte 440er.
Inzwischen gibt es auch beliebte Mods für das STUDIO in Form von OLED-Displays, Floppy-Emulator, aber vor allem auch, um den analogen Filtern des STUDIO 440 ihre Resonanzfähigkeit wieder zu geben.
Preislich liegt heute ein gut erhaltenes Exemplar zwischen 1.600 Euro und 2.000 Euro. Je nachdem, in welchem Zustand das Objekt ist.
Modifikationen
Die inzwischen verbreitetste Modifikation ist der Einbau eines Floppy-Emulators. Markus Klammer war so nett und hat uns von seinem Mod ein Foto geschickt:
Das Studio 440 on YouTube
Ausdrucksstarke und hochwertige Videos (Bildqualität) des STUDIO 440 sind auf YT leider Mangelware. Die beiden folgende Beispiel geben aber zumindest einen guten Eindruck von der Soundqualität des Studios ab.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
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Ich selbst habe ja auch viele Hardware Sampler, aber dieses Teil von Sequential Circuiits war mir bis jetzt gänzlich unbekannt und mich gibt’s doch schon 56 Jahre!
Zum sammeln sicher interessant, zum musizieren heute wohl eher weniger (da gibt’s inzwischen andere Möglichkeiten), daher ist diese Preisangabe um die 2500€ für einen Sampler aus dem Jahre 86 wohl auch eher im Bereich der Esoterik beheimatet!
Alte Sampler sind heute so gut wie komplett wertlos (egal um welchen es sich dabei handelt) und nahezu unverkäuflich und das sogar zu realen Preisen von nur ein paar hundert Euros!
Sammler (keine Musiker) die solche Summen zahlen, werden wohl auch mit der Lupe auf der Landkarte zu suchen/finden sein wie dieses Gerät😉!
@Man in black Na das nenne ich mal eine Steilvorlage für eine spannende Diskussion 😆.
Nach meiner Erkenntnis liegst du in allen Punkten falsch.
– mit Vintage-Produkten lässt sich hervorragend musizieren.
– ein gut erhaltenes Studio 440 wäre für 1900€ innerhalb weniger Stunden verkauft. Für 2500 wird es wohl ein paar Wochen dauern.
– „Alte“ Sampler steigen sukzessive im Preis. Bislang waren davon nur jene Geräte betroffen die mit einem resonanzfähigen Analogfilter ausgestattet waren. Inzwischen erleben aber auch alle anderen Vintage-Sampler eine enorme Wertsteigerung.
– Nicht alle Musiker sind Sammler, aber nach meiner Kenntnis sind alle Sammler Musiker und machen mit ihren Vintage-Units Musik.
– Die Anzahl Hardware-Vintage-Freunde steigt kontinuierlich. Behringer Nachbauten alter Klassiker, erreichen Stückzahlen, da können moderne Musikprodukte nur davon träumen.
Ich vermute, du hast dich nie wirklich mit der Vintage-Szene auseinandergesetzt, daher die falschen Annahmen und Schlussfolgerungen. 😉
@Tyrell haha. da hast du Recht Peter!
bin gespannt auf die späteren Meldungen! 😁
ich hab vor 10 Jahren einen Juno 106 gekauft.
damals um 750€ heute um die 2000€ wert. außerdem einen jx3p und einen Alpha Juno 2!
liebe aber den jx3p am meisten.
den dtronics Controller kann Man beim Thomann um 333€ kaufen. mit 2 Oszillatoren wesentlich vielseitiger als die junos.
den jxö8 mag ich jetzt holen.
der hat ja 20 stimmige Polyphonie mit Split und layer.
die alten Boutiques wollte ich nicht, wegen der 4 Stimmigen Polyphonie….
@Man in black Ich habe eben zufällig nach der MPC60 gesucht, weil ich in den Kleinanzeigen eine für 2100 € gesehen habe, und ich mal sehen wollte, ob das ein normaler Preis ist- Ergebnis: Für die MPC60 werden ansonsten im Netz Preise von 5000 € verlangt…klar, das ist was für Sammler, aber von denen braucht man halt immer nur EINEN.
Gestern habe ich ein Angebot für einen Ständer für den Yamaha CS60 gefunden- für 1200 €. Für Musiker klingt das natürlich absurd…
@mort76 Habe mir aus zwei teildefekten MPC60 ein funktionierendes Exemplar bauen lassen – mit SD-to-SCSI und OLED. War nicht ganz billig, aber diesen Schatz hüte ich seit 5 Jahren wie meinen Augapfel. :)
@Tyrell Benutzt du die auch wirklich?
(Weil mich die NI Maschine so genervt hat, habe ich es mit der MPC Renaissance probiert, und bei den MPCs würde ich wirklich sagen: Das Konzept ist eben heute noch sinnvoll.)
@Tyrell nice!
12 Bit 4 Life! 😜
hab mir jetzt die MPC Key 37 bestellt!
echt gut!.🔥❤️
@mort76 es gibt leider viele verrückte die Kranke Preise verlangen.
nach dem Motto “ man kann es ja probiert..“
bei österreichischen Kleinanzeigen hat einer gemeint er orientiert sich an den reverbpreisen!
dann soll er es dort verkaufen der Idiot..
@Numitron Eigentlich darf man nur nicht dringend Geld brauchen- irgendwer wird schon auf den Deal eingehen, irgendwann.
Ich mache das lieber umgekehrt mit dem selben Ansatz: Eine lange Liste von KLEINANZEIGEN-Suchaufträgen, und irgendwann rutscht ALLES mal richtig günstig da rein.
@Man in black war ich der einzige der vor 25 Jahren bei sonicstate alle Geräte Durchging? 😜
haben sich eventuell Apollo 440 danach benannt?
@Numitron Die hatten nach eigenen Aussagen gleich DREI Inspirationen für den Namen: Das Apollo-Raumfahrtprogramm, den Kammerton „A440“, UND den Sampler.
DAS nenne ich mal eine fundierte Basis für einen anständigen Bandnamen…heute muß man ja schon zaubern können, damit einem überhaupt was sinnvolles einfällt, was noch keiner mit Beschlag belegt hat.
Den Namen meiner alten Punkband hat inzwichen eine Moped-Gang und ein Fußballfanclub übernommen…traurig, sowas.
@mort76 danke!
a440 dachte ich mir auch.
hab sie 97 mit Prodigy und anderen in Wien gesehen!
echt gut!
mit novationl Bass Station.
@Numitron Ist ja witzig- die BassStation habe ich gestern ins Rack eingebaut…mal sehn, ob die was taugt.
@mort76 nice!
Grad erst gekauft?
hatte lange die Bass Station 2.
hat vor w Jahren zufällig Mr. Bad Gear Flo Pilz gekauft! 😃
vor allem der aphex twin mode ist genial.
@Numitron Ja, gerade erst gekauft.
Ich hatte mein Rack neu aufgebaut, und wegen meiner schlechten Augen ein falsches Netzteil für meinen Argon8R erwischt- 9 Volt sollten es sein, aber „30“ kann verdammt wie eine „9.0“ aussehen, wenn man älter wird.
Resultat: Synthie tot, Lücke im Rack, was soll rein? Nochmal das selbe kaufen…nein. Über dem Argon war eh ein MicroQ, Wavetable habe ich also sowieso noch.
Was fehlt wirklich? Ein echter Bass-Synth!
Also erste Idee: MAM. Aber da muß man dann nichtmehr viel drauflegen für eine BassStation, die die MAM sicher um Längen schlägt.
Bleiben noch 2HE frei- da sind jetzt ein paar Lexicons drin, die hier eh noch rumstehen.
Fertig…dachte ich.
Ich habe den ganzen Kram eben wieder auseinandergebaut, weil ich mit der Verkabelung nicht zufrieden war…noch ein Covfefe, dann gehts weiter.
Am 19.September 2015 war ich auf einem Flohmarkt in der Batschkapp, FFM. Da Stand ein Sequential Circuit Studio 440, mit Promifaktor. Für 350 Euro hätte ich den kaufen können. Nebendran ein Solina und ein Jen SX 1000. Am Ende ging ich mit diversen anderen Sachen raus. Alesis 3630, Boss CE-300, Boss RCE-10 und einige Vintage EHX Pedale. Man muss Prioritäten setzen ;-)
@TobyB ja, leider 😎
nice, der french House Kompressor!
was sagst du dazu?
will den auch holen.
„aber nach meiner Kenntnis sind alle Sammler Musiker“
Das würde ich erstmal bezweifeln, sorry, Peter. Aber Hardware-Sampler, vor 30 Jahren scheinbar die Zukunft, sind heute wirklich obsolet. Klar, kann ich damit Musik machen, ging vor einigen Jahrzehnten ja auch schon, aber das geht heutzutage wirklich einfacher. Und bestimmt nicht schlechter.
@Tai Gilt auch für Kutschen, Pianos und Segelboote. Aber man muß nicht lange nach Leuten suchen, die sowas haben. Und benutzen. Und lieben.
@Tai Lieber Thai, dem habe ich nicht widersprochen. Da kann ich dir nur Recht geben. Ich habe nur gesagt, dass es Musiker gibt ja auch heute noch mit Samplern Musik machen. 😇
@Tyrell Das ist richtig. Ich habe mal gesehen, wie einer die S1100 Harddiskerweiterung rasend schnell bediente und damit zu Ergebnissen kam. Zu der Zeit gab es bereits Harddiskrecording in Computern, die von 99.9% schneller und einfacher bedient wurden. Hat ihn nicht interessiert. Der hatte es wirklich drauf. Auch ein QX1 User, der super schnell Sequenzen editierte hat mich sehr beeindruckt.
Dieser Sequential ist mir zwei, drei mal begegnet. Dabei hat sich mir ein Adjektiv eingeprägt: unzuverlässig. Weiss nicht, ob das gerechtfertigt ist. Jedenfalls nicht von mir mit Fakten unterlegt.
Peter, weißt du zufällig was für ein SCSI Emulator bei dir verbaut wurde? Ich suche immer noch eine Lösung für meinen ATARI Falcon 030 (defekte Festplatte)…
@Atarikid frag vielleicht Espen Kraft. der verwendet ja auch noch ataris.
@Atarikid Ich vermute mal, dass Peter ein SCSI2SD verbaut hat. So wie hier beschrieben:
https://www.amazona.de/doc-analog-mission-casio-fz-20m-mit-scsi/
https://www.amazona.de/community/casio-fz-20m/
Für einen Atari brauch man aber kein SCSI sondern die Atari-Variante davon. Also ACSI – Atari Computer Systems Interface. Dafür gibt es dann ASCI2STM:
https://github.com/retro16/acsi2stm
https://cbmretro.fi/product/acsi2stm-atari-st-acsi-hard-drive-emulator/
@swissdoc Danke für die Antwort (auch an Numitron). Doc, ich habe CBMretro angeschrieben. Ich hoffe, dass ich mit dessen Hilfe meinen Atari wiederbeleben kann. Ich bin total aufgeregt. Das wär so der Hammer, wenn ich den endlich wieder mit Cubase benutzen könnte…
Ich hatte das Studio 440 einige Jahre ohne nennenswerte Probleme zusammen mit einer Fostex 8LR im Dauereinsatz. Lediglich das Original-Laufwerk wurde vom SSB gegen ein Sony ausgetauscht. Mitte der Neunziger habe ich das Maschinchen dann gut verpackt in den Keller eingelagert. Ein kurze Sichtprüfung Anfang des Jahres zeigte das Gerät in guter optischer Verfassung. Lediglich die Pads zeigen Auflösungserscheinungen. Ich weiß jetzt leider nicht, ob sich eine Generalüberholung im Hinblick auf den momentanen Gebrauchtmarktpreis noch lohnen würde.
“ Mitte der Neunziger gehörte das Studio 440 schon fast zum alten Eisen. 1986 war die Hardware auf den Markt gekommen. Die Sample-Zeit war sehr begrenzt, die Auflösung epochentypisch gering. Gespeichert wurde auf Disketten. „Der große Vorteil war jedoch, dass das Gerät ein Filter hatte. Das war bei einigermaßen erschwinglichen Drum-Samplern damals nicht die Norm.” So entwickelte sich das Studio 440 zur go-to solution im Hard-Wax-Umfeld. Und weil Synths und Sampler eben einen eigenen Klang haben, entstand wie von selbst eine Art Label-Sound auf Chain Reaction. “
https://groove.de/2023/09/27/track-by-track-vainqueur-solanus/