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Vinyl und Co.: Die Geschichte der Tonträger

Von der Wachswalze über Vinyl bis zum Streaming

13. September 2025

Tonträger Vinyl Vinyl und Kassette sind aktuell wieder gefragte Tonträger. Doch wie hat sich die Geschichte der Tonträger eigentlich entwickelt? Um diese Frage zu beantworten, machen wir heute mal eine kleine Reise durch die Zeit.

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Die Aufzeichnung und Wiedergabe von Schall ist eine der bedeutendsten technischen Errungenschaften der Neuzeit. Was heute mit wenigen Klicks als Stream aus dem Internet kommt, begann vor über 140 Jahren mit mechanischen Experimenten und klobigen Geräten. Die Geschichte der Tonträger ist nicht nur eine Abfolge technischer Innovationen, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Entwicklungen.

Wie alles begann:

Edisons Phonograph

Im Jahr 1877 entwickelte Thomas Alva Edison den ersten Phongraphen. Dieses Gerät zeichnete Schallwellen mechanisch auf einer zylinderförmigen Walze auf. Die entsprechenden mit Wachs beschichteten Walzen wurden zuvor bereits von Chichester Alexander Bell und Charles Sumner Tainter entwickelt und von Edison in einer optimierten Version eingesetzt.

Die Aufnahme der Schallwellen erfolgte über einen Trichter, der diese auf eine Membran übertrug. An der Membran selbst war einer Art Nadel angebracht, die die Schallschwingungen je nach Ausprägung als flachere und tiefere Rille in das Wachs der rotierenden Walze gravierte. Später konnten diese Rillen dann durch einen Nadel-Tonarm wieder ausgelesen werden.

Phonograph

Thomas Alva Edison mit seinem Phongraphen (Quelle: Levin C. Handy (per http://hdl.loc.gov/loc.pnp/cwpbh.04326), Public domain, via Wikimedia Commons)

Durch diese Technik war es erstmals möglich, menschliche Stimme oder Musik festzuhalten und wiederzugeben. Allerdings waren die Walzen sehr empfindlich, hatten nur kurze Spieldauern (oft unter 3 Minuten) und die Tonqualität war begrenzt.

Zu den ersten internationalen Stars, deren Aufnahmen auf Walze und später auf Platte vertrieben wurden, gehörte der italienische Opernsänger Enrico Caruso. Und auch der afroamerikanischen Sänger George W. Johnson ist bekannt für „The Laughing Song“ auf Walze.

Die Schellackplatte

Nur etwa 10 Jahre später entwickelte Emile Berliner das Prinzip der Wachswalzen weiter und schuf mit der Schellackplatte einen neuen Standard, der bis in die 1950er-Jahre den Markt der Tonträger dominierte. Erstmals konnten die Menschen Orchesteraufführungen, Opern und auch Jazz-Musik in den eigenen vier Wänden genießen. Ganze Konzerte konnte man mit den etwa drei bis fünf Minuten Spieldauer der damaligen Schellackplatten allerdings nicht wirklich entspannt anhören.

Zudem waren Schellackplatten spröde, was sie zerbrechlich machte. Auch die Klangqualität ließ aufgrund der hohen Rauschanfälligkeit bisweilen zu wünschen übrig.

Schellackplatte

Turntables in den 1920er-Jahren: Schellackplatten spielte man auf einem Grammophon abgespielt.  (Quelle: Infrogmation of New Orleans, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)

Dennoch wurde beispielsweise Bessie Smith mit „Empress of the Blues“ vor allem durch ihre Schellackplatten in den 1920er-Jahren bekannt. Und auch die Jazz-Ikone Louis Armstrong veröffentliche seine Aufnahmen auf Schellackplatten.

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Die Vinyl-Revolution

Ab dem Ende der 1940er-Jahre revolutionierte dann die Platte aus Vinyl die Welt der Musik.
Columbia Records startete mit der Einführung der Vinylplatte (Langspielplatte, LP) eine neue Ära.

Langspielplatten mit 33⅓ Umdrehungen pro Minute lieferten eine Spieldauer von bis zu 25 Minuten pro Seite, und waren daher ideal für Alben geeignet.

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Frank Sinatra nutzte die LP für zusammenhängende Konzeptalben wie „In the Wee Small Hours“ aus dem Jahr 1955.

Ab den 1960er-Jahren waren Aufnahmen auch in Stereo möglich, was die Musikproduktion nachhaltig veränderte.

The Beatles revolutionierten die Albumkultur mit Werken wie „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ (1967). Das Album gab es sowohl in einer Mono- als auch einer Stereo-Version. Eine signierte Ausgabe dieses Beatles-Albums wurde in den USA vor einigen Jahren für sage und schreibe 290.500,- Dollar versteigert.

Vinyl

Mono oder Stereo: Bei dem Beatles-Vinyl-Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ hatte man die Wahl. (Quelle: KarleHorn, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons)

Und auch das Vinyl-Album „Kind of Blue“ von Miles Davis aus dem Jahr 1959 verzeichnete Rekorde, denn es wurde zu einer der meistverkauften Jazz-LPs aller Zeiten.

Die Singles mit 45 Umdrehungen pro Minute waren mit ihrer kürzeren Spieldauer, vor allem für einzelne Hits beliebt.

Im Unterschied zu den Schellackplatten lieferten die Vinylplatten eine deutlich bessere Klangqualität, rauschten weniger und zeichneten sich durch ihre höhere Haltbarkeit aus.
Allerdings waren sie nach wie vor empfindlich gegenüber Kratzern und Staub, und auch die Abnutzung der Nadel beeinflusste den Klang.

Tonband und Kassette

Bereits ab den 1930er-Jahren waren Tonbandgeräte ein Mittel, um Stimmen und Musik einzufangen. Die Magnetbandtechnik, die in Deutschland bei AEG und BASF entwickelt wurde, erlaubte hochwertige Aufnahmen und Schnitte. Tonbänder wurden im Rundfunk, in Studios und später auch privat genutzt.

In den 1960er-Jahren brachte Philips dann die erste Compact Cassette auf den Markt. Die Kassette war robust und günstig. Und vor allem war sie wiederbeschreibbar und so begann die Ära der Mix-Tapes. Als dann im Jahr 1979 der erste Walkman von Sony auf den Markt kam, schien die Revolution der Musik perfekt: Musik wurde nun zu einem tragbaren Soundtrack für das eigene Leben.

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Neben der Mixtape-Kultur der 1980er-Jahre ermöglichte die Kassette nun auch unzähligen Bands, ihre Demos kostengünstig zu erstellen und zu versenden.

Im Vergleich zu Platten aus Vinyl werfen viele Kritiker dem Band der Kassette allerdings klangliche Einbußen durch das Material an sich und dessen Verschleiß vor. Die Klangtreue sei begrenzt, was viele Walkman-Enthusiasten weltweit jedoch damals und heute nicht zu stören scheint.

Kassette

Wer liebte sie in den 1980er- und 1990er-Jahren nicht? Die Mix-Tapes (Quelle: Antony_mayfield, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons)

Vor allem Bands wie ABBA nutzten Kassetten stark für den internationalen Vertrieb, besonders in Märkten ohne starkes Vinylnetz. Und auch Alben wie „Synchronicity“ (1983) von Alben The Police waren auf Kassette weltweit Verkaufsschlager.

Wer erinnert sich nicht an seine erste Kassette und vor allem das erste Mix-Tape? Die unzähligen Stunden vor dem Radio, die Freude über eine gelungene Aufnahme und den Ärger über die Radiosprecher, die viel zu früh in das Ende eines Songs reinquatschten. Und nicht zu vergessen, die zahllosen Versuche, mit einem Stift bewaffnet, den Bandsalat wieder in die kleine Kassette zu winden. Wer brauchte bei einer solch innigen Beziehung zu einem Tonträger denn wirklich eine perfekte Klangqualität?

Die digitale Wende – CD und ihre Nachfolger

In Jahr 1982, zur Hochzeit von Walkman und Mix-Tape kamen dann bereits die ersten Compact Discs auf den Markt. Schnell wurden die von Sony und Philips eingeführten CDs mit 44,1 kHz Sampling-Rate und 16-Bit-Auflösung zum absoluten Standard. Sie überzeugten die Musikliebhaber durch ihren rauschfreien Klang, ihre Langlebigkeit (wenn man sorgsam mit ihnen umging) und eine Spieldauer von bis zu 74 Minuten.

Endlich konnte man problemlos zwischen den Songs hin- und herspringen. Doch die CD-Player waren anfangs sehr teuer und daher nicht für jeden erschwinglich.

Herbert von Karajan CD

Dirigent Herbert von Karajan war ein begeisterter Fan der CD.(Quelle: 船山克 (Katsu Funayama)朝日新聞社 (Asahi Shinbun Publishing Co., LTD. Tokyo Japan), Public domain, via Wikimedia Commons)

Das erste kommerzielle Album auf CD erschien 1982 mit der Veröffentlichung des Billy Joel-Albums „52nd Street“ aus dem Jahr 1978. Und „Brothers in Arms“ (1985) der Dire Straits war eines der ersten Alben, das gezielt für CD-Medium produziert wurde.

Doch auch der klassische Dirigent Herbert von Karajan zeigte sich als starker Fürsprecher der CD als neues High-Fidelity-Medium.

Menschen, die vor 1990 geboren sind, werden sich wahrscheinlich – wie ich auch – noch genau an ihren ersten CD-Player oder die Kompaktanlage unter dem Weihnachtsbaum oder auf dem Geburtstagstisch erinnern. Es war ein Moment, der zumindest mein Leben veränderte und jeder Pfennig, den man sich damals durch das Austragen von Zeitungen verdient oder als Taschengeld bekommen hatte, zum Musikladen geschleppt und in CDs der Idole investiert wurde.

Randerscheinung MiniDisc

Ich gebe es zu: Ich habe nie eine MiniDisc besessen und die im Jahr 1992 von Sony eingeführte Kombination von digitale Audioqualität mit der Möglichkeit, Aufnahmen zu machen, ging vollkommen an mir vorbei. Generell konnten sich diese Tonträger außerhalb Japans kaum durchsetzen.

Auch das von David Bowie auf MiniDisc veröffentlichte „Black Tie White Noise“ (1993) und einige Alben von Blur, die zusätzlich auch auf MiniDisc für den britischen Markt produziert wurden, konnten daran nichts ändern.

Vielleicht warst du selbst aber großer Fan der MiniDisc. Wenn ja, lass‘ es mich in den Kommentaren gerne wissen.

Die Ära der komprimierten Musik – MP3 & Co.

Mir bedeutete der physische Besitz von Kassette und CD tatsächlich viel. Sondereditionen und aufwändig gestaltete Booklets – dafür zahlte ich gerne auch mehr. Doch ab Mitte der 1990er-Jahre erfolgte durch die Entwicklung des MP3-Formats eine erneute Revolution auf dem Musikmarkt, die uns wegführte von den gigantischen CD-Regalen im heimischen Wohnzimmer:

Durch das am Fraunhofer-Institut entwickelte Format konnten Audiodaten massiv komprimiert werden, ohne – so das Versprechen – für viele Hörer hörbare Qualitätsverluste zu erzeugen. Allerdings sind bei einer zu starken Kompression bisweilen deutliche Qualitätsverluste wahrnehmbar.

MP3s ermöglichten erstmals die Verbreitung (sowohl legal, als auch illegal) von Musik über das Internet. Durch tragbare, immer kleiner werdende MP3-Player können wir seither unsere Lieblings-Songs immer und überall hören.

Unzählige Bands reagierten durch kostenlose oder „Zahl, was du willst“-Angebote für Downloads ihrer Songs und Alben. Doch leider stehen MP3s immer auch im Zusammenhang mit illegalen Downloads und Urheberrechtsverletzungen.

Der Streaming-Boom

Ab ca. 2010 traten Spotify, Apple Music, Deezer, Tidal und andere Plattformen auf den Plan. Nun brauchte man nicht einmal mehr einen MP3-Player, um Musik zu hören. Und, Musik wurde nicht mehr besessen (egal, ob als Vinyl, CD, Kassette oder (il)legaler Download, sondern abgerufen.
Durch ein unendliches Angebot hat man heute Zugriff auf Millionen von Titeln. Des einen Freud ist des anderen Leid, denn ich denke, dass es keinen Nutzer gibt, der sich nicht des Umstandes bewusst ist, dass die meisten Künstler pro Stream nur Bruchteile eines Cents verdienen können.

Streaming

Eine Medaille mit zwei Seiten: Das Streaming von Musik

Klar, es gibt Künstler wie Drake, der zu den meistgestreamten Künstlern weltweit zählt und auch Taylor Swift, die sich zunächst als Streaming-kritisch präsentierte, extrem großen Erfolgen auf den Plattformen hat. Aber die meisten Künstler können von dem, was sie am Streaming verdienen nicht ihre Miete bezahlen.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass digitale Formate sich weiterentwickeln – etwa durch hochauflösendes Audio (FLAC, DSD) oder immersive Formate wie Dolby Atmos Music.

Und ob es einem gefällt oder nicht, so wird Musik langfristig wohl noch stärker mit dem Internet verknüpft sein. Sei es mit Cloud-Speichern, interaktiven Erlebnissen und KI-generierten Inhalten.

Als Nutzer dieser Plattformen ist man jedoch immer von einer Internetverbindung und der jeweiligen Plattformverfügbarkeit abhängig. Und vor allem hat man letztlich in meinen Augen durch das Fehlen eines physischen Tonträgers nicht mehr die Verbindung zu einem bestimmten Album, die man zu Zeiten von Kassette, CD und Vinyl hatte.

Back to the Roots: Vinyl und Kassette im Trend

Dieses Gefühl ist vermutlich auch einer der Gründe, warum gleichzeitig mit dem Aufkommen der Streaming-Dienste auch die Platte aus Vinyl ein Revival feierte. Bereits zuvor wurde dieser Tonträger unter DJs stets verehrt, doch jetzt entdeckten auch immer mehr Musikfans die Platte wieder für sich. Glaubt man den Aussagen der Inhaber von Plattenläden, so ist es erstaunlicher Weise sogar so, dass sie gar nicht in erster Linie am Sound der Platte aus Vinyl interessiert sind, sondern sie allein wegen ihres Artworks kaufen. Es soll daher durchaus Kunden geben, die zwar Vinyls kaufen, aber gar keinen Plattenspieler besitzen.

Als Gegenbewegung zu Streaming und Co. stellt für viele die physische Auseinandersetzung mit dem Tonträger ein wichtiges Element dar. Das Auflegen und Anhören einer Platte gilt für etliche Vinyl-Fans als ein Ritual der Entschleunigung und Achtsamkeit.

Rough Trade Vinyl

Egal, ob Vintage oder Neuveröffentlichung – bei Rough Trade Berlin findet der Vinyl-Liebhaber, was das Herz begehrt.

Und auch die Kassette erlebt seit einigen Jahren eine kleine Wiedergeburt. Metallica, Robbie Williams, Harry Styles oder Taylor Swift brachten in der jüngsten Vergangenheit ihre Alben auch auf Kassette heraus.

Und auch hier zählt für viele der besondere Klang der Kassetten: der LoFi-Charakter und die leichte Bandsättigung sind vor allem der Indie- und Synthwave-Szene beliebt. Streaming und MP3 sind „perfekt sauber“, aber manchmal suchen Hörer bewusst nach Unvollkommenheit.
Und so gilt hinsichtlich des Sound von Schallplatte und Kassette das Motto: Aus dem Bug ein Feature machen.

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Wenngleich es für Deutschland keine Erhebungen hinsichtlich der Verkaufszahlen von Musikkassetten gibt, so zeigt ein Blick nach Großbritannien, dass die Zahl der verkauften Kassetten in den letzten Jahren extrem gestiegen ist. Von 4.000 verkauften Musikkassetten im Jahr 2012 stieg die Zahl der kleinen Tonband-Monster, die im Jahr 2022 in Great Britain über den Ladentisch gingen auf immerhin etwa 200.000 Exemplare an.

Natürlich, verglichen mit den Verkaufszahlen von Vinyl-Platten ist diese Zahl eher unbedeutend, denn im selben Jahr (2022) wurden im Vereinigten Königreich rund 5,5 Millionen Schallplatten verkauft. In Deutschland waren es vor 3 Jahren immerhin 4,3 Millionen und im letzten Jahr etwa 4,6 Millionen.

Es sind hierbei allerdings nicht nur Nostalgiker, die sich auf die alten Tonträger besinnen, auch die jüngeren Generationen entdecken sie als cooles, „analoges“ Gegenstück zur digitalen Welt.

Von den knisternden Wachswalzen Edisons über Vinyl und Kassette bis zu verlustfreiem Streaming im Internet – die Geschichte der Tonträger zeigt, wie sehr Technik unseren Zugang zu Musik verändert hat. Jede Epoche brachte nicht nur neue Geräte, sondern auch neue Hörgewohnheiten hervor. Heute leben wir in einer Zeit, in der wir theoretisch fast jede je aufgenommene Musik sofort hören können, wie dieser Fakt einzuordnen ist, bleibt letztlich jedem selbst überlassen.

Also, was denkst du?

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Forum
  1. Profilbild
    PiaTen

    Lieben Dank für den schönen Artikel !

    Mit jetzt 63 erinnere ich mich gut an das erste hellbeige-braunes Koffertonbandgerät meines damals schon verstorbenen Opas, ausgestattet mit einem ‚magischen Auge‘ (zur Aussteuerung?), was mich als erstes faszinierte. Es konnte bei einer bestimmten Tastenposition auch unfreiwillig Radio empfangen … keine Ahnung warum, war aber wohl halbwegs normal.
    Wie fast alles habe ich es irgendwann kaputtrepariert :-) …

    Mit 12 Jahren kam dann später ein transportabler Kassettenrecorder dazu, heißgeliebt und immer dabei, vor Allerm auf Urlaubsfahrten auf dem Rücksitz mit Kopfhörer.
    Damit habe ich noch meine ersten Hörspiele selbst ‚produziert‘ :-) …

    Aus den Urlauben meiner Eltern und mir in Italien erinnere ich mich auch noch an ein komplett anderes Kassettenformat, als es bei uns üblich war. Ich weiß allerdings dazu gar nichts mehr außer, dass es hauptsächlich in den Autos benutzt wurde, während das bei uns noch nicht üblich war …

    Von meinem ersten Geld habe ich mir noch ein Dual Doppelkassettendeck mit LED-Aussteuerung etc. gekauft. Sündhaft teuer, damals schon inaktuell und später Scheidungsopfer (Müll).
    Schallplattensammlung (ebenfalls Scheidungsofer), Walkman, MP3-Player, CD-Player in jeder Form, und die digitale Ära ab Verfügbarkeit bis heute – alles durchlebt.

    Aber die MiniDisc ist an mir auch völlig vorbei gegangen. Zu teuer und irgendwie schnell von CD-R & MP3 überholt glaube ich.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @PiaTen Minidisc an sich ist schon praktisch, hatte aber einige Besonderheiten die der Massenverbreitung im Wege standen. Das aufzeichnen von lossless PCM kam viel zu spät mit HiMD und NetMD. ATRAC komprimiertes Material klingt für mich zwar besser als MP3 aber es ist halt komprimiert. Dann das Kopierschutz System von Sony. Die spätere Software Unterstützung für MD mit USB Anschluss war auch gruselig. Die Hi MD Music Transfer Software für Mac OS funktionierte nur bis OS 10.4. Und unter Windows gabs das echt üble Sonic Stage, dass konnte mit dem Mikro aufgenommene Audio Daten nicht konvertieren. Und nach Vista gingen der Software die Lichter aus. Und dann wäre da noch die Sache mit dem TOC. Wehe das wurde nicht ordentlich wegschrieben, zB durch Stromausfall. Dann war die Aufnahme futsch.

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @TobyB Interessant: Mit dem Kopierschutzsystem hatte ich nie Probleme. Ich habe unglaublich viele Aufnahmen digital auf Minidisc überspielt, habe das aber immer über den Mac und eine Digidesign Audiomedia III-Karte gemacht, die einen S/PDIF I/O hatte. CD in den Mac, mit Toast eingelesen, dann digital in den Kenwood Minidisc Recorder. Im Auto hatte ich auch ein Autoradio mit Minidisc. Das war ideal und viel besser als Kassetten oder CD.

        Die Sache mit dem Inhaltsverzeichnis (TOC) war aber auch bei den ersten Generationen von CD-Brennern für selbstgebrannte Audio CDs ein Problem. Hier wurde das auch immer zum Schluss geschrieben und es kam oft zu Fehlern. Dann war der damals noch teure Rohling hin. Ich erinnere mich noch, dass zu Beginn Audio-CDs nur mit einfacher Geschwindigkeit gebrannt werden durften, weil es sonst entweder zu Fehlern beim Brennen oder beim Abspielen kam. Erst Jahre später war das kein Problem mehr. Und dann war da noch SCSI (oh, wie fürchterlich), was für die ersten Brenner ein Muss war. Meinen letzten CD-/DVD-Brenner habe ich erst letzte Woche entsorgt (mitsamt einem Stapel Rohlinge). Nur meinen Blueray-Brenner habe ich noch behalten – ob der jemals wieder zum Einsatz kommt?

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Markus Galla , kopier mal von MD nach MD. Nach der ersten digitalen Kopie ist Schluss. Und man muss analog zu digital kopieren. Wohlgemerkt nur in den Consumer Geräten. Die Profi Geräte kannten SCMS nicht. Dafür konnten die das TOC im RAM puffern. Ich fand die MiniDisc in allen Varianten immer praktisch. Ich hab noch SONY MZ-RH1 und ein Denon DN-M1050R, mit dem kann man ratzifatzi Audio schneiden. Das SCMS konnte man erst in Version 2.2 von Sonic Stage abschalten. Aber zu dem Zeitpunkt gab quasi nur noch Walkmans mit USB Anschluss. Wenn man sowas nicht hatte, Pech. Idiotischerweise hatte Sony das SCMS auch noch mal auf den Walkman Handys installiert. Z Serie. Da hat auch nicht so ganz funktioniert. Aber wie oben geschrieben, Lossless Audio und PCM kam viel zu spät und zögerlich.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU

    Eine unglaubliche Erfindung die Platte (Schellack/Vinyl). Für mich eigentlich die genialste der Menschheit. So perfekt, dass fast die ganze Menschheit glaubt, Wesen in fernen Universen könnten problemlos ein Platte abspielen. Wer es erkannt hat: Natürlich spiele ich auf die Golden Record der Voyager an. Kassetten brauche ich persönlich nicht mehr – Dieser Bandsalat immer! Eine Note von mir ist jedenfalls tatsächlich auf der Voyager-Sonde! So gab es doch kürzlich diese Aktion der Wiener Philharmoniker bezüglich Übertragung zur Sonde – Kein Scherz, aber natürlich eher ein Spaß (Titel: Waltz into Space)! Wir haben zuhause auch ein Grammophon und ebenso noch eine Telefunken Abspiel-Bandmaschine. Das war aber alles vor meiner Zeit. Ich persönlich habe genau den Übergang miterlebt, zwischen Kassette und CD. Langspielplatten waren aber schon immer im Haus. Diese kannte ich vermutlich sogar schon vor der CD als geborenes Kid der 80er. Mein Konsum hat sich inzwischen allerdings auf YouTube eingestellt. Streng nach dem Motto: Music is my Drug – YouTube is my Dealer! :) Es ist praktisch und man hat alles zur Verfügung. Spotify hingegen hab ich noch nie angerührt! Es bleibt spannend ob es jemals ein Format nach mp3 geben wird. Funfact: mp3 ist in der Tat eine deutsche Erfindung (allerdings nur die Erfindung per-se).

  3. Profilbild
    Tai AHU

    „Als Nutzer dieser Plattformen (Streaming) ist man jedoch immer von einer Internetverbindung und der jeweiligen Plattformverfügbarkeit abhängig.“

    Hast du den Dienst gebucht, kannst du downloaden und offline hören. Hast du ihn nicht gebucht, wie bei der freien Spotify Version, kannst du die Musik wie früher aufnehmen. Ist nach wie vor zum persönlichen Gebrauch nicht verboten.

  4. Profilbild
    wiesel

    Der Vater kam Anfang der Siebziger (ich war 5 oder 6) mit einem gebrauchtem Tefifon von einem Arbeitskollegen, das war flash pur. Im Prinzip ein Röhrenradiomöbel mit Kassetten in der Größe von einem Dackelwelpen.
    Die Technik dahinter war Schallband, also Schallplattenrillen auf Kassette (ein Band aus einem frühen Kunststoff.) Unfassbar. An den Klang kann ich mich nichtt mehr erinnern, ich meine hey über 50 Jahre her tztztz…😢

  5. Profilbild
    Tai AHU

    Mein erstes eigenes Tonbandgerät war DAS Modell der Sechziger, der Philips EL 3302. Einer der ersten Cassettenrecorder überhaupt und sicher der populärste in dem Jahrzehnt. Vier Wochen Fabrikjob als Schüler in den großen Ferien. Das gab um die 400DM. Fast ⅔ gingen für den Cassettenrecorder drauf. Zu der Zeit wurde eigentlich nur auf Spulengeräten hauptsächlich Grundig oder Telefunken Musik aufgenommen. Die mit genug Geld kauften Uher. Japaner gab es hier fast gar nicht, das dauerte noch ein paar Jahre.

    Cassettenrecorder hatte kaum jemand auf dem Schirm. Aber ich konnte die neuesten Alben mit in die Schule nehmen. Das ging mit den anderen Geräten nicht. Auch mein erstes Album kaufte ich auf Cassette. Einen Plattenspieler kaufte ich erst, als das große LP tauschen begann und sich damit die LPs überhaupt erst kopieren liessen. Ich fand Cassetten immer cooler als Schnürsenkel. Mein erstes Mehrspurgerät war das 244 von Tascam, dann direkt zum Harddiskrecording sobald es verfügbar war, ein ProTools NuBus System mit 16 Spuren.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @Tai Witzig, ging mir ähnlich. Mein Vater hatte ein tolles Philips Tonbandgerät mit mehreren Aufnahme- und Wiedergabeköpfen. Damit konnte man sogar Ping-Pong-Recordings machen und es als Bandecho nutzen, was ich dann auch getan habe. Mein Vater hatte dafür sogar ein Stereomikrofon, das dann immer, wenn die Hitparade im ZDF lief, vor dem Fernseher stand.

      Kassetten gehörten wie die Schallplatte fest zu meiner Jugendzeit. Jede neue Schallplatte wurde sofort auf Kassette überspielt. Außerdem konnte man die dann später bequem unterwegs mit dem Sony Walkman und im Auto auf den langen Urlaubsfahrten hören (ab meiner Heavy Metal Phase auf Urlaubsreisen nur noch mit dem Walkman 😁). Später kam dann ein Fostex 4-Spur Tracker, dann ein 8-Spur Tracker von Tascam, dann eine Fostex R-8 8-Spur Bandmaschine und schließlich die ALESIS ADATs (am Ende hatte ich drei davon mit einem Tascam Digitalpult der 4000er Serie). Dann HD-Recording, allerdings erst mit den ersten PCI-Apple-Rechnern. NuBus ProTools hatten wir noch an der SAE. Viele Alben habe ich auch auf Kassette gekauft, außerdem Hörspiele ohne Ende. EUROPA-Kassetten für Hörspiele, aber auch mit deren Hit-Compilations gehörten doch in den 80ern fest zu jedem Haushalt, oder? Und samstags wurden von 10.00 bis 12.00 Uhr die Charts im WDR-Radio mitgeschnitten. Auch diese Kassetten gab es noch bis vor kurzem.😀

  6. Profilbild
    DJ Ronny AHU

    Danke für den schönen Artikel. Jetzt werden da wieder Erinnerungen wach wie es alles angefangen hat. Musik selber aufnehmen und so weiter. Bei mir waren es die ersten Versuche mit einem Philips -kassettenrecorder den mein Vater 1973 in ein Kohlepaket zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Radio von Mittelwelle aufgenommen oder mit dem Mikrofon vom Fernseher, das waren die Anfänge.Bis ich später mal von meinen, schwer in den Ferien erarbeiteten Geld ein Radio und einer Kassettenrekorder von Unitra zum aufnehmen gekauft. Schallplatten habe ich nicht sehr viele gesammelt ich hatte zwar einen Plattenspieler aber Schallplatten waren teuer und waren mir zu empfindlich dann lieber gleich alles auf Kassette und davon hatte ich viele ich glaube so an dir 180 Stück selbst bespielt und Originale. Die Zeit ist lang vorbei ich bin dann so ab ca 1995 oder ein bisschen eher auf PC umsteigen. Ein Kneiper hatte mir BPM Studio gezeigt was ich bis dahin gar nicht kannte und ab da interessiert mich Computer. Lange ist es her und ich möchte diese Zeit nicht missen.

    • Profilbild
      Aljen AHU

      @DJ Ronny Unitra? Wow. Dass das noch einer kennt, diese damals eher ungewöhnliche (in den „Ostblock“) verlängerte Werkbank von Grundig und Philips. Wobei Unitra auch aus unterschiedlichen Betrieben bestand, die in den 1970er zwangsvereint wurden und teilweise eigene Entwicklungen herausbrachte, etwa den Receiver „Radmor“, ein gefragtes Nebenprodukt eines de facto Rüstungsbetriebes. Um den zu kaufen, musste man schon richtig Beziehungen aufgebaut haben, erst recht mit dem Set-top für MW/KW, mit dem sich Radio Free Europe in nahezu FM-Qualität empfangen ließ :-) Aber die Band- und Cassetten-Geräte waren bei Unitra tatsächlich bis in die 1980er fast ausnahmslos Grundig.

  7. Profilbild
    d_eric

    Ich bin Jahrgang 80 und habe deshalb natürlich noch LP und Tape voll mitgenommen. Bei der CD war ich dann so richtig dabei und die ersten bezahlbaren CD-Brenner machten die Mitschüler, die sie hatten, zu kleinen Dealern mit gutem Einkommen. Die Minidisc habe ich nur als Zaungast erlebt, fand ich cool bis halt die ersten CD Brenner da waren.
    Ich muss aber sagen, dass ich das alles wirklich nicht vermisse, ich bin froh, dass ich nicht mehr zum Regal laufen muss, um mir einen Tonträger zu suchen und in ein Gerät einzulegen.
    Einfach Handy raus, Musik an, toll!

  8. Profilbild
    DJ-Versil

    Kassette, herrlich, der erste ICS Kassettenrecorder mit 6 AA Batterien hinten drinne, im Freibad auf Schulausflügen überall dabei. Die ersten Kassetten selber aufgenommen, dann das erste Erbstück vom großen Bruder, eine original Alice Cooper Trash Kassette, die lief auf Dauerschleife!! Der Erste Dual 1219 günstig vom Flohmarkt mit selbstgebauter Zarge. Das Royal De Luxe Uher Tonband auch für 10Mark auf dem Flohmarkt ergattert inkl. irgend nem Böhmischen Gedudelband.

    Herrlich!! Danach ein HTE 910 als ersten DJ Player (Gott war der schlecht) bevor später dann die 1210er kamen. Das Plattenschleppen und die ersten Versuche am Rechner mit BPM Studio (Controller der wie ein Denon 2500 aussah) der Magix Software nun mit Controller und MacBook alles doch einfacher.

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