Praxis & Sound
Nun kann es also losgehen. Hat man das StompLab über Einlegen der Batterien oder Anschließen eines Netzteils elektrifiziert, fehlen nur noch ein Instrumentenkabel mit einem passenden E-Bass am anderen Ende und ein weiteres Kabel, um das Multieffektgerät mit einem Verstärker oder mit einem Aufnahmemedium verbinden zu können. Nachdem man den Power-Button für einen Moment gedrückt hat, fangen auch schon die Digitalanzeige und die LEDs an hektisch zu blinken. Die Dimensionierung des Power-Buttons, in Form eines kurzen Stiftes, passt sich dabei konsequent an die miniaturartige Erscheinung des gesamten Gerätes an. Etwas klein und wackelig, aber dafür ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieser im Betrieb aus Versehen betätigt wird.
Ist das Gerät erst einmal am Laufen, stehen über das Poti Category und die beiden Druckknöpfe UP und DOWN vom Werk aus zehn Bänke mit jeweils zehn Presets für Verstärker-, Cabinet-, Effekt- und Modulationssounds bereit, deren jeweilige Nummer auf dem zweistelligen Display angezeigt wird. Eine ziemlich pfiffige Idee, die ganzen Presets nach Musikstilen zu sortieren. Schließlich hat man doch für jedes Genre gewisse Grundsounds im Kopf, die auf diese Art und Weise schnell zu finden sind. Zur Auswahl stehen dabei die allseits bekannten Kategorien Jazz/Fusion, Heavy, Dance und Pop, Rock, Funk sogar in zweifacher Ausführung. Für alle experimentierfreudigen Basser hält die Rubrik „Other“ zudem zehn verschiedene Presets mit abgedrehten Synthie-Sounds bereit, die allerdings mit Bedacht eingesetzt werden sollten.
Wer sich selbst kreativ betätigen will, um eigene Presets mit dem VOX StompLab IIB zu erstellen, kann diese in der letzten Kategorie USER abspeichern. Dafür stehen ganze zwanzig Slots zur Verfügung, die erst einmal mit den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten von 29 Effekten, 18 Amp- und 12 Boxen-Modellen gefüllt werden wollen. Allerdings sollte man sich für diesen Zweck zuvor die Bedienungsanleitung gewissenhaft zu Gemüte führen und reichlich Zeit mitbringen. Denn intuitiv ist die Bedienung in diesem Fall wahrlich nicht und man muss das Zusammenspiel der wenigen vorhandenen Knöpfe und Regler erst Punkt für Punkt nachvollziehen.
Doch bis man überhaupt dazu kommt, seine persönlichen Presets zu programmieren, sollte man sowieso die vorhandenen Werksounds intensivst auskundschaften. Denn diese sind wahrlich von erster Güte und haben rein gar nichts mit der zierlichen Erscheinung dieses Multieffektgerätes zu tun. Ganz im Gegenteil. Sie klingen ganz groß.
Egal ob es dabei um einfache Amp-Simulationen, dezente Oktaver- oder Phaser-Sounds, bis hin zu künstlichen Synthie-Klängen geht, das VOX StompLab IIB Multieffektgerät überzeugt auf ganzer Linie und steht so manchen alteingesessenen Marken in diesem Produktbereich in nichts nach. Besonders die oftmals mit Tracking-Problemen schwächelnden Synth-Sounds machen eine gute Figur, vermitteln ein direktes Ansprechverhalten mit schnellen Reaktionen und klingen nicht all zu überladen. Man kann sich zum Großteil sogar durchaus realistische Einsatzgebiete vorstellen.
Sobald man allerdings Presets aktiviert, die in Zusammenhang mit dem Expression-Pedal stehen, wird unweigerlich deutlich, dass dieses für Füße abseits der Kinderschuhgröße 21 einfach viel zu unterdimensioniert ist. Neben der kleinen Auflagefläche für den Fuß ist der Regelweg so kurz, dass man großes „Fußspitzengefühl“ an den Tag legen muss, um geplante Einstellungen vornehmen zu können. Betroffen von diesem Manko sind selbstverständlich hauptsächlich Modulationseffekte, die über das Expression-Pedal in ihrer Geschwindigkeit oder Intensität reguliert werden. Die maximale und minimale Einstellung des Pedals sind natürlich leicht umzusetzen. Alles was dazwischen liegen soll, kommt allerdings eher einem Glücksspiel gleich.
Somit wären eigentlich fast alle Features des VOX StompLab IIB erwähnt. Wäre da nicht noch das obligatorische chromatische Stimmgerät, das sich durch gleichzeitiges Betätigen der UP- und DOWN-Schalter aktivieren lässt. Dieses zeigt schnell und präzise angeschlagene Töne über das mittige Display gut lesbar an. Zudem lässt sich über kurzes Drücken oder langes Halten der Auswahlschalter bestimmen, ob man den Stimmvorgang gemutet oder im Bypass-Modus vornehmen will.
Danke für den Test und die Soundbeispiele, habe mir das Gerät daraufhin mal bestellt, um bei mir nen alten Japan Squier Fender Bass, aber auch den einen oder anderen Synth durchzuschicken. Super !
@syntach Hallo syntach,
danke für deinen Kommentar!
Das hört man als Autor doch gerne, dass der eigene Testbericht bei Lesern sogar zu einer Kaufentscheidung beigetragen hat.
Ich wünsch dir noch viel Spaß mit dem VOX StompLab IIB!
Klingt intressant das Teil. Das würde sich evtl. gut hinter meiner Xoxbox machen oder?
Hallo leroy,
prinzipiell kann man das natürlich machen. Allerdings fehlen mir dazu Erfahrungswerte, um dir dazu mehr Informationen zu geben.
Doch wie sagt man so schön: Probieren geht über studieren.
Du kannst uns gerne berichten, ob du positive oder negative Erfahrungen gemacht hast.