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Test: VOX StompLab IIB

(ID: 42678)

Praxis & Sound

Nun kann es also losgehen. Hat man das StompLab über Einlegen der Batterien oder Anschließen eines Netzteils elektrifiziert, fehlen nur noch ein Instrumentenkabel mit einem passenden E-Bass am anderen Ende und ein weiteres Kabel, um das Multieffektgerät mit einem Verstärker oder mit einem Aufnahmemedium verbinden zu können. Nachdem man den Power-Button für einen Moment gedrückt hat, fangen auch schon die Digitalanzeige und die LEDs an hektisch zu blinken. Die Dimensionierung des Power-Buttons, in Form eines kurzen Stiftes, passt sich dabei konsequent an die miniaturartige Erscheinung des gesamten Gerätes an. Etwas klein und wackelig, aber dafür ist es sehr unwahrscheinlich, dass dieser im Betrieb aus Versehen betätigt wird.

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Ist das Gerät erst einmal am Laufen, stehen über das Poti Category und die beiden Druckknöpfe UP und DOWN vom Werk aus zehn Bänke mit jeweils zehn Presets für Verstärker-, Cabinet-, Effekt- und Modulationssounds bereit, deren jeweilige Nummer auf dem zweistelligen Display angezeigt wird. Eine ziemlich pfiffige Idee, die ganzen Presets nach Musikstilen zu sortieren. Schließlich hat man doch für jedes Genre gewisse Grundsounds im Kopf, die auf diese Art und Weise schnell zu finden sind. Zur Auswahl stehen dabei die allseits bekannten Kategorien Jazz/Fusion, Heavy, Dance und Pop, Rock, Funk sogar in zweifacher Ausführung. Für alle experimentierfreudigen Basser hält die Rubrik „Other“ zudem zehn verschiedene Presets mit abgedrehten Synthie-Sounds bereit, die allerdings mit Bedacht eingesetzt werden sollten.

Wer sich selbst kreativ betätigen will, um eigene Presets mit dem VOX StompLab IIB zu erstellen, kann diese in der letzten Kategorie USER abspeichern. Dafür stehen ganze zwanzig Slots zur Verfügung, die erst einmal mit den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten von 29 Effekten, 18 Amp- und 12 Boxen-Modellen gefüllt werden wollen. Allerdings sollte man sich für diesen Zweck zuvor die Bedienungsanleitung gewissenhaft zu Gemüte führen und reichlich Zeit mitbringen. Denn intuitiv ist die Bedienung in diesem Fall wahrlich nicht und man muss das Zusammenspiel der wenigen vorhandenen Knöpfe und Regler erst Punkt für Punkt nachvollziehen.

Doch bis man überhaupt dazu kommt, seine persönlichen Presets zu programmieren, sollte man sowieso die vorhandenen Werksounds intensivst auskundschaften. Denn diese sind wahrlich von erster Güte und haben rein gar nichts mit der zierlichen Erscheinung dieses Multieffektgerätes zu tun. Ganz im Gegenteil. Sie klingen ganz groß.

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Egal ob es dabei um einfache Amp-Simulationen, dezente Oktaver- oder Phaser-Sounds, bis hin zu künstlichen Synthie-Klängen geht, das VOX StompLab IIB Multieffektgerät überzeugt auf ganzer Linie und steht so manchen alteingesessenen Marken in diesem Produktbereich in nichts nach. Besonders die oftmals mit Tracking-Problemen schwächelnden Synth-Sounds machen eine gute Figur, vermitteln ein direktes Ansprechverhalten mit schnellen Reaktionen und klingen nicht all zu überladen. Man kann sich zum Großteil sogar durchaus realistische Einsatzgebiete vorstellen.

Sobald man allerdings Presets aktiviert, die in Zusammenhang mit dem Expression-Pedal stehen, wird unweigerlich deutlich, dass dieses für Füße abseits der Kinderschuhgröße 21 einfach viel zu unterdimensioniert ist. Neben der kleinen Auflagefläche für den Fuß ist der Regelweg so kurz, dass man großes „Fußspitzengefühl“ an den Tag legen muss, um geplante Einstellungen vornehmen zu können. Betroffen von diesem Manko sind selbstverständlich hauptsächlich Modulationseffekte, die über das Expression-Pedal in ihrer Geschwindigkeit oder Intensität reguliert werden. Die maximale und minimale Einstellung des Pedals sind natürlich leicht umzusetzen. Alles was dazwischen liegen soll, kommt allerdings eher einem Glücksspiel gleich.

Somit wären eigentlich fast alle Features des VOX StompLab IIB erwähnt. Wäre da nicht noch das obligatorische chromatische Stimmgerät, das sich durch gleichzeitiges Betätigen der UP- und DOWN-Schalter aktivieren lässt. Dieses zeigt schnell und präzise angeschlagene Töne über das mittige Display gut lesbar an. Zudem lässt sich über kurzes Drücken oder langes Halten der Auswahlschalter bestimmen, ob man den Stimmvorgang gemutet oder im Bypass-Modus vornehmen will.

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Fazit

Es ist wirklich nicht allzu einfach, ein abschließendes Résumé über das VOX StompLab IIB zu verfassen. Einerseits kann das Multieffektgerät gleich zu Beginn mit positiven Eigenschaften wie etwa der kompakten Größe und der tadellosen Verarbeitung punkten. Selbst die klanglichen Qualitäten überzeugen und können sogar mit gutem Gewissen als überdurchschnittlich bezeichnet werden.

Wären da nicht solche Schwächen, wie der Umstand des zeitaufwendigen Batteriewechsels und das separat erhältliche Netzteil, die das Gesamtbild trüben. Hinzu kommt das Mini-Expression-Pedal, dessen Funktionalität in dieser Größe eher skeptisch betrachtet werden muss.

Doch all dies ist Jammern auf hohem Niveau, sobald man sich den sensationellen Preis von 88,- Euro vergegenwärtigt, der regelrecht einer Kampfansage gleichkommt!

Somit muss man sich letztendlich im Klaren sein, für welche Zwecke man das VOX StompLab IIB einsetzen will. Wer gerne mit einer großen Auswahl an Effekten herumexperimentieren möchte oder einen treuen Begleiter zum Üben oder Aufnehmen mit einfacher Bedienung sucht, der wird mit dem Gerät bestimmt seinen Spaß haben. Natürlich ist auch der Einsatz in Livesituationen denkbar, sofern man entweder von exzessiver Nutzung des Expression-Pedals absieht oder über die passende Schuhgröße verfügt, um dieses sinnvoll zu bedienen.

Die Klangbeispiele wurden mit einem Yamaha BBNE2 über das VOX StompLab IIB und dem Apogee One Interface direkt in Logic Audio aufgezeichnet.

Plus

  • kompakte Größe
  • Verarbeitung
  • intuitive Bedienung der Werkpresets
  • Soundqualität
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • umständlicher Batteriewechsel
  • fehlendes Netzteil
  • Benutzung des kleinen Expression-Pedals

Preis

  • UVP: 107,- Euro
  • Straßenpreis: 88,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    syntach

    Danke für den Test und die Soundbeispiele, habe mir das Gerät daraufhin mal bestellt, um bei mir nen alten Japan Squier Fender Bass, aber auch den einen oder anderen Synth durchzuschicken. Super !

    • Profilbild
      a.dasic AHU

      @syntach Hallo syntach,

      danke für deinen Kommentar!
      Das hört man als Autor doch gerne, dass der eigene Testbericht bei Lesern sogar zu einer Kaufentscheidung beigetragen hat.

      Ich wünsch dir noch viel Spaß mit dem VOX StompLab IIB!

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Klingt intressant das Teil. Das würde sich evtl. gut hinter meiner Xoxbox machen oder?

    • Profilbild
      a.dasic AHU

      Hallo leroy,

      prinzipiell kann man das natürlich machen. Allerdings fehlen mir dazu Erfahrungswerte, um dir dazu mehr Informationen zu geben.

      Doch wie sagt man so schön: Probieren geht über studieren.
      Du kannst uns gerne berichten, ob du positive oder negative Erfahrungen gemacht hast.

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