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Test: Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011, E-Bass

(ID: 491)

Lieferumfang und Verarbeitung

Bereits kurz nach der Anlieferung des Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 in den Amazona Testlaboren wird deutlich, dass mit diesem irgendetwas nicht stimmt. Zwar steckt das Instrument noch im mitgelieferten, handelsüblichen „Deluxe RockBag“, aber irgendwie will dieser nicht gerade stehen bleiben und man muss schon großes Geschick an den Tag legen, um den Gigbag standsicher in einer Zimmerecke zu platzieren. Der Grund hierfür ist das äußerst charakteristische zackige Design des Korpus, das erst so richtig erkennbar wird, wenn man den Bass ans Tageslicht befördert. Keine Frage, mit solch einer Korpusform ist man auf jeder Bühne der Hingucker schlechthin, was bei dieser Variante noch durch die „Golden Metallic“ Optik unterstrichen wird. Je nach persönlichem Geschmack ist das Modell ebenfalls in der Variante „Honey Sunburst Satin“ mit schicker Quilted Maple/Wolkenahorn-Decke erhältlich.

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Wer zu solch einer extravaganten Korpusform tendiert, sollte allerdings auch etwas bedenken. Nicht jeder konventionelle Bass-Ständer ist für diesen E-Bass geeignet. Neben den Mehrfach-Modellen zum seitlichen Einstellen der Instrumente, muss es unter den Einzelständern schon eine Variante mit Halshalterung/-klammer sein, da der schräge Abschluss des Korpusendes auf den üblichen Stützen keinen Sitz hat und mit großer Wahrscheinlichkeit abrutscht. Ebenso beim Transport muss man sich vor Augen führen, dass der Bass in Gigbags, wie schon erwähnt, nur sehr schwer aufrecht aufgestellt werden kann. Und wer sich hinsichtlich Lagerung und Transport für einen Basskoffer entscheidet, muss dafür natürlich ebenso sehr genau die Passform bedenken und am besten durch persönliches Einsetzen des Basses überprüfen.

Neben dem Instrument und dem Gigbag beinhaltet das Gesamtpaket noch eine Mappe mit der Gebrauchsanweisung sowie mehrere Inbusschlüssel zur Justierung der Halskrümmung und der Saitenlage. Weitere Utensilien wie Gurt oder Kabel müssen somit eigenständig erworben werden, sofern man diese nicht schon sowieso sein Eigen nennen darf.

Aber nun zurück zum eigentlichen Testobjekt. Wie der Produktname Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 verdeutlicht, haben wir es hier mit einem klassischen Viersaiter zu tun, der nur als solcher zu erwerben ist. Darüber hinaus müssen alle Linkshänder in die Röhre gucken, da dieses Modell nur als Rechtshänder-Ausführung produziert wird. Diese formale Gegebenheit sollte allerdings kein Hinderungsgrund darstellen. Jimi Hendrix hat es mit seiner umgedrehten Strat schließlich vorgemacht!

Mit einem Gewicht von 3,8 kg rangiert der Bass in der Mittelgewichtsklasse. Verantwortlich hierfür ist neben der aus Designgründen reduzierten Korpusmasse natürlich der hauptsächliche Einsatz von Erle als Body. Diese kann aufgrund der materialspezifisch mittleren Dichte der eher leichten Holzsorten zugeordnet werden und steht grundsätzlich rein klanglich für einen mittenreichen und erdigen Grundcharakter.

Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 Korpus

Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 Korpus

In Kontrast zur goldenen Metallic-Lackierung sticht die chromfarbene Hardware auf der Korpusfront ins Auge, die wie bei Warwick üblich aus der hauseigenen Produktion stammt. Neben den konventionellen Potis und Security-Locks zeigt sich eine zweiteilige 2D-Brücke, wie sie bei E-Bässen von Warwick hauptsächlich eingesetzt wird, die aber bei anderen E-Bass-Herstellern ein eher stiefmütterliches Dasein fristet.

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Um die Abnahme der Saitenschwingung kümmern sich beim Warwick Adam Clayton 4 zwei MEC P-Pickups und eine aktive MEC Zweiband-Elektronik, die sich hinter einer Plastikabdeckung auf der Korpusrückseite befindet. Wie bei Zweiband-Elektroniken gewohnt, sind die Potis im aktiven Modus zur Regulierung von Lautstärke, Höhen und Bässen verantwortlich. Wer es lieber rudimentär mag, kann die aktive Elektronik problemlos über Herausziehen des Volume-Potis auf passiv schalten, wobei natürlich die Einstellungen zu Höhen und Bässen nicht mehr zum Tragen kommen. Um allerlei „klangliche Ergüsse“ aus diesem Instrument heraus zu holen, befindet sich der Eingang für das Instrumentenkabel gut versteckt und etwas eingelassen auf der Korpusseite unter dem hinteren Gurtpin.

Von Werk aus sind die hauseigenen und preisgünstigen Warwick Red Label Saiten aufgezogen, die mit einer mittleren Stärke von 045″ – 105″ über eine Mensur von 34″ schwingen. Dabei beherbergt der vierfach verschraubte Hals 24 Jumbo-Bünde aus Bronze, die genug Spielraum für solistische Einlagen zu den höchsten Tönen geben. Neben Ahorn als Hauptbestandteil des Halses sind auf der Rückseite mehrere Ekanga-Furnierstreifen zu erkennen. Abgerundet wird diese Klangholzkombination mit einem Fingerboard aus Tigerstreifen-Ebenholz, was im Zusammenspiel eine mittig und knurrige Klangfarbe garantiert.

Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 Rückseite

Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 Rückseite

Doch nicht nur klanglich hat der Hals des Warwick Adam Clayton 4 GM AS 2011 einiges zu bieten. Ebenfalls optisch sind die Perlmutt Block-Inlays als Bundmarkierungen hervorzuheben, die dem Instrument, neben der goldenen Lackierung des Korpus, einen edlen Charakter verleihen.

Den Abschluss bildet die markante Kopfplatte, die unweigerlich an den Kopf eines Raubvogels erinnert. Da man bei Warwick gerne alles in eigener Hand hat, kommen hier, wie auch schon zuvor, ausschließlich Komponenten aus dem Warwick Produktkatalog zum Einsatz.

Neben dem Warwick Just a Nut III Kunststoffsteg sorgen die vier Warwick Machine Heads Stimmmechaniken für den richtigen Ton. Gut versteckt verbirgt sich hier ebenfalls der Zugang zur Halsstellschraube unter einer kleinen Plastikabdeckung, die einfach händisch entfernt werden kann. Und um letztendlich die Kopie möglichst authentisch nachzubilden, darf natürlich der „Reverso“ Schriftzug, in Anlehnung an das Warwick Adam Clayton Reverso Signature-Modell, hier auch nicht fehlen.

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden. Es sind keine auffälligen Mängel wie Kratzer, lockere Komponenten oder scharfe Bundstäbchen zu entdecken, wie sie doch leider immer wieder selbst bei Instrumenten in höheren Preiskategorien zu finden sind. Die Qualitätskontrolle scheint bei Warwick eben zweifellos zu funktionieren.

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