Das richtige Equipment für dein Wohnzimmerkonzert
Live-Musik in einzigartiger Atmosphäre genießen, das verspricht ein Trend, der sich auch in Deutschland schon längst etabliert hat. Die Rede ist vom Wohnzimmerkonzert, häufig auch als Couch- oder Sofakonzert bezeichnet. Hier treten die Künstler in privaten Umgebungen auf, wie zum Beispiel in Wohnzimmern von fremden Mitmenschen. Im Sommer oder bei milden Temperaturen kann das aber auch die Terrasse oder der Garten sein. Ihr merkt schon, die Räumlichkeiten sind hier nicht auf ein Wohnzimmer eingeschränkt, jede Location kann das passende Umfeld bieten. Doch welche Besonderheiten gibt es? Welche Anforderungen werden an die Technik wie PA oder Beleuchtung gestellt?
Inhaltsverzeichnis
Wohnzimmerkonzert: Keine neue Idee
Im Kern handelt es sich bei einem Wohnzimmerkonzert immer um ein privates Konzert im überschaubaren Rahmen, zu dem Freunde, Bekannte oder Kollegen des Gastgebers eingeladen werden. Die Anlässe können so unterschiedlich sein, wie die Umgebungen auch: Feierlichkeiten aller Art, Party, Brunch, Firmeneröffnung oder vielleicht sogar ein persönliches Geschenk an die Lieben, all dies und noch viel mehr lässt sich mit einem privaten Wohnzimmerkonzert zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Doch neu ist diese Idee keinesfalls: Es ist schon einige hundert Jahr eher, da hat der Adel im 17. und 18. Jahrhundert regelmäßig zu solchen Events eingeladen. In den privaten Gemächern wurde von Musikern vor einer kleinen Schar geladener Gäste musiziert. Diese Art der Musik und der Veranstaltung des Adelsstandes ist unter dem Begriff Kammermusik bekannt. Aus der Kammermusik entwickelte sich in der Folge eine ähnliche Form der Veranstaltung im Bürgertum. Die bürgerlichen Veranstaltungen wurden als Salonkonzert oder Salonmusik bezeichnet. In beiden Fällen waren in der Regel Berufsmusiker die Ausführenden.
Die Besetzungen der Kammermusik bestanden in der Regel aus Solisten, Duos und kleineren Ensembles. Auch im Bereich der Salonmusik waren es eher solistische Vorträge oder kleinere Ensembles, die geladen waren. Berühmte Musiker waren Mozart, Chopin oder Liszt, die solistisch ihre Werke in der Kammer oder im Salon im intimen Rahmen abseits großer Bühnen vorgetragen haben.
Dieser Idee folgt auch das Wohnzimmerkonzert: Intimität, Nähe des Künstlers zu den Zuschauern, entspannter Rahmen, geringer technischer Aufwand – das sind die Kriterien eines Wohnzimmerkonzerts. Und auch der finanzielle Aspekt ist nicht zu vernachlässigen, denn im Schnitt verdienen die Künstler bei dieser Art von Konzert deutlich mehr Geld als beim Bühnenauftritt in Veranstaltungshallen. Mittlerweile gibt es in Deutschland Netzwerke von Privatleuten, die ganze Wohnzimmerkonzertreihen veranstalten.

Wohnzimmerkonzerte haben sich seit einigen Jahren fest als Veranstaltungskonzept vieler Künstler etabliert
Wohnzimmerkonzert: Eigene Erfahrung
Natürlich gibt es auch professionelle Anbieter, Firmen oder Vereine, die diese besondere Art von Live-Musik im persönlichen Umfeld bieten. Und selbst wir haben mit unserer Band schon mehrfach bei privaten Geburtstagsfeiern zu Wohnzimmerkonzerten eingeladen, zuletzt in unseren Proberaum. Der bietet schon allein wegen seiner Größe das perfekte Umfeld. Zudem haben wir dort tatsächlich zwei große und gepolstere Sitzgruppen.
Dieses private Konzert war ein riesiger Erfolg und hat den Gästen ein hautnahes Erlebnis geboten. Die Barriere und der Abstand, den eine typische Bühnenshow mitunter bietet, fällt bei einem Wohnzimmerkonzert weg. Das Erlebnis in einem derartig persönlichen Rahmen ist nicht nur für die Zuhörer hautnah und dadurch sehr intim.
Wenn ich von Wohnzimmerkonzerten rede, meine ich nun keine Auftritte von Alleinunterhaltern oder DJs, die natürlich auch ihre entsprechenden Events und Zielgruppen im privaten Rahmen verdient haben. Das Wohnzimmerkonzert kann vom Auftritt eines Solokünstlers bis zu einer mehrköpfigen Band reichen. Meist bestimmt die Auswahl der Location die Größe der Fläche, die dem oder den Auftretenden zur Verfügung gestellt werden kann.
Ich beschränke mich bei diesem Artikel hauptsächlich auf das Thema Solokünstler oder Duos, die auch im professionellen Bereich einen großen Teil der Wohnzimmerkonzerte bestreiten. Dabei habe ich drei Aspekte herausgegriffen, die eine nähere Beachtung verdienen: Wie sieht es mit der Beschallungsanlage aus? Braucht es spezielle Beleuchtung? Was gilt es bei der Stromversorgung zu beachten?
Es folgen Kurzvorstellungen von Produkten in den Bereichen Beschallung und Beleuchtung, die ich persönlich für Solokünstler oder Duos interessant finde. Falls ein Leser noch ergänzende gute Vorschläge hat und dies der Community mitteilen möchte, kann die Kommentarfunktion am Ende lebhaft genutzt werden.
Beim Wohnzimmerkonzert nicht auf Technik verzichten
Sicher kann man sich mit der Akustikgitarre auf das Sofa setzen und einfach im Kreis der Gäste losträllern, das hat ganz bestimmt seinen eigenen Charme, doch in vielen Fällen ist ein überschaubares Maß an technischem Equipment notwendig, um die Performance optimal zur Geltung kommen zu lassen.
Für den Gesang, einen Keyboarder und selbst für die Akustikgitarre ist das die elektrische Verstärkung über eine Beschallungsanlage. Persönlich finde ich es auch immer gut, einige Scheinwerfer zur besseren Inszenierung besonders in den Abendstunden aufzustellen. Aber speziell die atmosphärische Beleuchtung ist Geschmackssache und nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg eines Sofakonzerts.
Aktivlautsprecher mit Akkubetrieb
Vollkommene Unabhängigkeit von der Stromversorgung bieten Aktivlautsprecher und Scheinwerfer mit eingebauten Akkus. Wenn in die Aktivbox dann noch ein Mischpult mit Effekten integriert ist, seid ihr schon ganz weit vorne für die Verstärkung von Gesang und Instrumenten. In vielen Fällen reicht übrigens ein einzelner Aktivlautsprecher vollkommen aus. Der Markt bietet hierzu eine Menge an Optionen und Ausführungen in unterschiedlichen Preisklassen.
Mit meinem Akustik-Duo nutzen wir zum Beispiel einen Säulenlautsprecher. Der Vorteil einer Säulen-PA ist die besondere Abstrahlcharakteristik. Hier ein Link mit Hintergrundinfos. Zudem braucht es keinen Hochständer für den Lautsprecher. Subwoofer und Säule bilden bei Säulenlautsprechern eine kompakte Einheit.


Als akkubetriebene Säulen-PA bietet euch zum Beispiel die JBL Eon One MK2 eine Lösung im hochpreisigen Segment (1.388,- Euro). Mit ihrer hohen Spitzenleistung von 1500 Watt habt ihr ausreichend Reserven sogar für größere Auftritte. Der eingebaute 5-Kanal-Mixer bietet Anschlüsse für Mikrofone mit und ohne Phantomspeisung sowie verschiedene Line-Signale. Hochwertige Lexicon-Effekte und dbx Dynamikbearbeitung runden Sprache, Gesang und Instrumente sowie Musik perfekt ab.


Deutlich preiswerter ist die LD Systems Maui 5 Go 100 B (699,- Euro). Dieses Säulensystem liefert eine Maximalleistung von 800 Watt. Hier gibt es einen 4-Kanal-Mixer, aber kein integriertes Effektgerät. Für Solokünstler finde ich die Maui 5 Go 100 B als gute Lösung, weil sie mit ihrem geringen Gewicht von etwas mehr als 12 kg gut zu transportieren ist. Mindestens für den Gesang ergibt es hier aber Sinn, einen externen Effektprozessor anzuschaffen. Der TC-Helicon Voice Tone R1 Vocalprozessor wäre dann eine Option. Er bietet acht Voreinstellungen, die den Gesang aufpeppen: Hall, Plate, Theater, Club, Room, Studio, Ambience, Arena.




Soll es kein Säulensystem sein, sondern ein einzelner Aktivlautsprecher mit Akkubetrieb, so habe ich mit der Mackie ShowBox beste Erfahrungen gemacht. Der Preis liegt bei 765,- Euro. Dafür bekommt ihr eine Leistung von 400 Watt, einen herausnehmbaren Digitalmixer mit zahlreichen Effekten und noch viel mehr. Zum Beispiel eine Aufnahmemöglichkeit auf MicroSD Card. Das Gewicht liegt unter 10 kg. Die Mackie Showbox fühlt sich auf einem Lautsprecherstativ wohl, kann aber auch einfach vor euren Füßen auf dem Boden platziert werden. Mit meinem Akustik-Duo habe ich die Mackie Showbox schon in unterschiedlichen Szenarien eingesetzt. Hier mein Testbericht.


Ein Leichtgewicht unter den aktiven PA-Systemen mit Akkubetrieb (6,5 kg) und für ein Wohnzimmerkonzert absolut ausreichend ist die Bose S1 Pro Plus. Bei einem Preis von 649,- Euro bekommt ihr noch einen 3-Kanal-Mixer und eine App, mit der auf den Equalizer zugegriffen werden kann. Hierüber kann das Signal auch mit einem Nachhall versehen werden.


Zum Preis von 575,- Euro landet die JBL Eon One Compact bei euch. Dieser Aktivlautsprecher mit 10 Watt Spitzenleistung hält einen 4-Kanal Digitalmixer mit DSP, 8-Band Parametrik-EQ und Effekten bereit (EQ, Reverb, Chorus, Delay). Mit 8 kg Gewicht ist dieser Lautsprecher ebenfalls locker zu transportieren. Umfangreiche Fernbedienungsoptionen zur perfekten Steuerung bietet die kostenlose App.
Aktivlautsprecher mit Netzbetrieb
Während ich bei den Vorschlägen für Beschallungsanlagen mit Akkubetrieb darauf geachtet habe, dass meist ein Mischpult integriert ist, funktioniert der Auftritt bei einem Wohnzimmerkonzert natürlich auch mit Einzelbausteinen. Also mit einer gewöhnlichen Aktivbox, die am Netz betrieben wird. Hier sind dann häufig keine Effekte integriert. Wie bereits erwähnt, sollte zumindest für den Gesang nach einem passenden Effektgerät Ausschau gehalten werden. Ich benutze das TC-Helicon Play Acoustic. Sinnvoll ist hieraber auch die Kombination mit einem kompakten externen Mischpult, das dann über eine Auswahl an Klang verbessernden Effekten verfügen sollte.
Auch bei Beschallungsanlagen mit Netzbetrieb könnt ihr wieder zwischen Säulenlautsprechern und „gewöhnlichen“ Aktivboxen wählen.


Die HK Audio Polar 8 ist eine Säulen-PA mit drei Eingängen. Sie liefert eine Maximalleistung von 1200 Watt und wird sogar mit den passenden Taschen geliefert. Der Preis beträgt 629,- Euro. Ihr benötigt dann noch ein externes Effektgerät für den Gesang und könnt direkt loslegen.


Extrem preiswert ist die Säulenanlage Fun Generation ColumnMix. Sie wandert für gerade einmal für 198,- Euro über die Theke und bietet eine RMS-Leistung von 200 Watt. Mit drei Inputs und einem Mediaplayer ist die leichte Säulenanlage (15 kg) ein echter Preisbrecher.


Ein Klassiker unter den mobilen und kompakten Beschallungsanlagen ist Yamaha Stagepas 400BT. Dieses Mini-PA System besteht aus zwei passiven 2-Wege-Boxen und dem 8-Kanal Powermixer. Zum Transport lassen sich Powermixer und Lautsprecherkabel in den Boxen verstauen. Die Anlage liefert 400 Watt Spitzenleistung und ist ein echtes Stereo-System, das für 689,- Euro zu haben ist. Hier ist bereits ein internes SPX Digital-Effektgerät eingebaut. Mit acht Kanälen gibt es genügend Reserven selbst für mehr Anwender.




Das Angebot an Aktivlautsprechern ist fast grenzenlos. Es fängt schon bei der Auswahl der Größe des Tieftöners an. Hier greife ich stellvertretend einen Lautsprecher mit 12 Zoll Woofer heraus. Mehrfach habe ich bereits Lautsprecher der Marke Alto getestet und bin stets zu sehr guten Ergebnissen gekommen. Von daher ist mein Vorschlag die Alto TS 412. Sie liefert eine Leistung von 2.500 Watt Peak und kostet 399,- Euro.
In der Kombination mit einem analogen Kompaktmixer wie dem Alto TrueMix 800FX für 169,- Euro ein gutes Gespann, das ich mit meinem Akustik-Duo bereits auf Herz und Nieren geprüft habe. Das Mischpult hat vier Mikrofon/Line-Eingänge, zwei reine Line-Eingänge und 48 V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone. Außerdem gibt es ein Alesis Multieffektgerät mit 16 Effekten.


Wem die 2-Band-Klangregelung im Alto TrueMix 800FX nicht ausreicht, der sollte einen Blick auf das Mischpult Mackie ProFX10v3 werfen. Für 249,- Euro gibt es neben zehn Kanälen einen 3-Band EQ mit festem Mittenregler, 24 Effekte zur Auswahl und zwei Hi-Z Schalter für den direkten Anschluss von elektrischen Gitarren oder Bässen.
Beleuchtung mit Akkubetrieb
Wie bereits erwähnt, habe ich bei unseren Auftritten stets einige Scheinwerfer im Gepäck. Es sei denn, sie finden im Sommer in der Natur bei hellem Tageslicht statt. Aber für ein Wohnzimmerkonzert würde ich unbedingt Licht vorhalten. Auch was das Licht betrifft, gibt es heutzutage LED-Lampen, die dank Akkubetrieb ohne Stromanschluss auskommen und dadurch erhebliche Freiheit bei der Platzierung bieten. Die Bandbreite reicht von einzelnen Scheinwerfern bis zu komplett montierten Lichtbars.
In einem meiner Testberichte habe ich das Eurolite AKKU KLS-180 Compact Light Set vorgestellt. Es hat mich einerseits wegen der Möglichkeiten, andererseits aber auch wegen des günstigen Preises überzeugt. Für lediglich 309,- Euro bekommt ihr ein fix und fertig montiertes Lichtset mit vier Scheinwerfern plus eigenständigen Stroboskop-LEDs. Zum Lieferumfang gehört sogar noch eine Tragetasche und eine Fernbedienung. Lediglich ein passender Hochständer muss noch angeschafft werden, dann kann der farbenfrohe Spaß auch schon losgehen.


Sollen es einzelne Scheinwerfer für den Boden oder das Stativ sein, ist die preisliche Bandbreite groß. Der Fun Generation Battery LED Pot QCL kostet 69,- Euro. Erhältlich ist dieser Scheinwerfer mit einem Abstrahlwinkel von 40 Grad oder 15 Grad. Zwölf, jeweils 1 Watt starke 4in1-LEDs, liefern satte Farben und Mischfarben. Weil das Gehäuse aus leichtem Kunststoff ist wiegt diese Lampe gerade einmal 700 g. Zwei bis drei davon in den Rucksack und ihr seid für das Wohnzimmerkonzert gerüstet.


Mit dem Scheinwerfer Varytec bat. PAR V2 RGBWW bekommt ihr eine Lampe, die mit mit 6x 10 W RGBWW LEDs und einem Abstrahlwinkel von 25 Grad wesentlich mehr Leistung bietet. Der Preis: 169,- Euro. Im Lieferumfang ist eine Fernbedienung enthalten. Diese Lampe zähle ich bereits zu den professionellen Scheinwerfern. Dennoch ist dies eine gute Investition selbst für Einsteiger, die eine qualitativ gute und kräftige Beleuchtung mit satten Farben haben möchten.


Ein reines Stimmungslicht ist die Eurolite AKKU LED Party Tube IR. Das ist eine akkubetriebene LED-Farbröhre mit Fernbedienung zum Preis von 69,- Euro. Sie wird senkrecht aufgestellt und ist ein garantierter Hingucker. Direkte Farbwahl von zwölf Farben und zehn integrierte Showprogramme sorgen für tolle Stimmungen. Und die mitgelieferte Fernbedienung lässt die Säule bequem aus der Distanz bedienen.
Bei meinem ehemaligen Akustik-Duo RosenRot hatten wir bei unseren Auftritten zwei von solchen Tubes direkt vor uns stehen. Eingeschaltet haben wir sie mit den Fernbedienungen kurz vor Beginn unserer Konzerte. Die Tubes sehen klasse aus und boten auch den Zuschauern tolle Lichteffekte.
Das waren einige persönliche Vorschläge zu Aktivlautsprechern und Beleuchtungen. Beim Musikhaus Thomann gibt es noch viel mehr Angebote, die eure individuellen Wünsche und Vorstellungen bestimmt erfüllen. Hier bietet die Suchfunktion eine hervorragende Möglichkeit, um schnell zu gewünschten Ergebnissen zu kommen. Entscheidungshilfen für die Auswahl von passenden Beschallungsanlagen sind durch das zur Verfügung stehende Budget definiert und nicht zuletzt durch die Leistung und Anzahl der benötigten Eingänge am integrierten Mixer.
Hinweis: Sämtliche Leistungsangaben und sonstige hier genannten technischen Werte sind Herstellerangaben.
Stehen oder sitzen beim Wohnzimmerkonzert?
Wer während der Performance nicht stehen möchte, sollte sich überlegen eine (klappbare) Sitzmöglichkeit zum Wohnzimmerkonzert mitzubringen. Häufig sind vor allem im kleinen Rahmen nur wenige Sitzplätze vorhanden, die ihr dann besser den Gästen überlassen solltet. Und wer mit einem Keyboard unterwegs ist, wird ohnehin meist im Sitzen spielen und braucht natürlich eine passende Sitzgelegenheit.
Sicherheit an oberster Stelle
Am Ende noch Gedanken zum Thema Stromversorgung. Wer mit einer konventionellen (ohne Akkubetrieb) Beschallungsanlage und entsprechenden Scheinwerfern mit Netzbetrieb unterwegs ist, braucht natürlich eine Stromversorgung. Das ist im privaten Umfeld üblicherweise die einfache Haushaltssteckdose.
In Deutschland liegt an Steckdosen eine Spannung von 230 V an. In der Regel sind Gerätestromkreise für Normalverbraucher in Wohnräumen mit 16 A Sicherungen abgesichert. Daraus ergibt sich eine maximale Leistung von 3.680 W. Dies werdet ihr also Solokünstler oder Duo mit dem genannten technischen Equipment kaum erreichen, sodass eine einzelne Steckdose wahrscheinlich ausreichen wird.
Aber die Stromversorgung ist häufig nicht in unmittelbarer Nähe zum Ort des Geschehens. Deshalb ist es immer gut, eine Kabeltrommel (oder entsprechendes Verlängerungskabel) und mindestens eine Steckerleiste mitzubringen. Achtet darauf, dass alle stromführenden Kabel oder Verteiler einen guten Knickschutz bieten und ausreichende Kabelquerschnitte aufweisen. Prüfzeichen wie das GS- oder das VDE-Siegel kennzeichnen sichere Produkte. Es ist nicht ratsam, mehrere Steckdosenleisten miteinander zu verbinden, um eine gewisse Strecke überbrücken zu können. Verwendet in diesem Fall besser ein gutes Verlängerungskabel oder eine Kabeltrommel.
Vorsicht beim Umgang mit Kabeltrommeln
Wo Strom fließt, entsteht durch die Nutzung elektrischer Geräte auch Wärme. Sind elektrische Leitungen wie das Kabel der Kabeltrommel aufgewickelt, kann die Wärme nicht optimal abgebaut werden. Um eine Überhitzung des Kabels zu vermeiden, sollte es immer komplett vom Trommelkörper abgerollt werden.
Im Außenbereich spielen
Wenn ihr euer Konzert Outdoor plant, zum Beispiel im Garten oder auf der Terrasse, so achtet darauf, dass die Stromkabel und Steckerleisten für die Verwendung im Außenbereich geeignet sind. Übliche Verlängerungskabel oder Mehrfachstecker, die im Innenraum genutzt werden, könnten dann lebensgefährlich sein! Im Außenbereich hat sich mindestens die Schutzart IP44 bewährt. Sie schützt die Steckdose vor Spritzwasser und vor kleinen Fremdkörpern. Grundsätzlich gilt: Je höher die Bezifferung, umso besser der Schutz bzw. die Sicherheit.
Traut euch!
Hier kommt noch meine Ermutigung für all diejenigen, die bisher noch kein Wohnzimmerkonzert organisiert haben. Probiert es einfach mal aus. Dieses hautnahe Musikerlebnis ist eine großartige Abwechslung und bestimmt eine vollkommen neue Erfahrung. Das private Wohnzimmer (oder irgend eine andere Location) verwandelt sich in eine Bühne und schafft den Raum für ein unvergessliches Konzert. Nicht nur die Toten Hosen haben mit ihren bekannten Magical Mystery Tours in deutschen Wohnzimmern mitten unter den Fans für grandiose Erfolge gesorgt.
Zugleich ist es auch ein Erlebnis, selbst so ein Wohnzimmerkonzert zu veranstalten. Sprecht einfach mal Künstler nach einer Veranstaltung an, ob sie Interesse an so einem Konzert hätten. Wohnzimmerkonzerte füllen Lücken im Tourplan und bieten zugleich auch unbekannteren Künstlern die Möglichkeit, sich einem kleinen Publikum vorzustellen. Auch musikalischer Nachwuchs benötigt Bühnenerfahrung. Junge Nachwuchskünstler können sich im Rahmen eines Wohnzimmerkonzerts ausprobieren und so erste Erfahrungen sammeln.