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Workshop: Apple Logic Sounddesign T1

Logic Sounddesign

11. November 2005

In dieser Folge soll es ausnahmsweise mal nicht um Musik, sondern um Geräusche gehen. Genauer gesagt um Sounddesign. Etwa für einen Kurzfilm, ein Hörspiel oder aber auch fürs Theater.
Ich möchte zeigen wie man in so einem Fall am elegantesten mit Logic arbeitet und sich am besten vorbereitet. Außerdem gibt’s natürlich Tipps für bestimmte Effekte und Anregungen für den kreativen Umgang etwa mit den Logic Instrumenten beim Sounddesign.

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– Screenshot von einem LogicPro Sounddesign-Projekt –

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Wie man am obigen Screenshot sieht, hat man es beim Sounddesign schnell mit dutzenden Files oder bei längeren Projekten auch mal hunderten von Sounds und Samples zu tun. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, sollte man einige Vorbereitungen treffen.

Vorbereitungen:
Das allerwichtigste für ein erfolgreiches Sounddesign sind, so banal das klingen mag, die verwendeten Sounds. Hierfür gibt es unzählige Geräusche CDs am Markt für nahezu jede erdenkliche Situation. Oder aber man googelt ein wenig im Netz und wird dort fündig.
Am besten, aber auch am aufwendigsten, ist es natürlich alle benötigten Sounds selbst aufzunehmen. (Wird schwierig, wenn man einen brüllenden Löwen braucht, ich weiß…).
Mehr ist hier jedenfalls immer besser, sprich man sollte eine möglichst große Auswahl haben, denn ein Auto ist eben nicht gleich ein Auto und der Motor eines Mini klingt anders als der einer Limousine.
Hat man eine ausreichende Anzahl beisammen, sollte man alles auf seine Festplatte kopieren um schnell darauf zugreifen zu können. Am besten man lädt alle Sounds in iTunes.
Bei kommerziellen CDs hat das den Vorteil, dass man sich hier die Titel importieren, und so mit der iTunes-Suche nach Stichworten suchen kann. Bei mehreren hundert oder gar tausend Sounds kann das viel Zeit sparen.

Ich hab in so einem Fall iTunes immer parallel neben Logic geöffnet. Hab ich einen passenden Sound gefunden, so kopiere ich ihn in den aktuellen Projektordner. Wichtig ist, den Sound zu kopieren da er ansonsten bei einer destruktiven Bearbeitung für andere Projekte verloren wäre!

Sounddesign kann man meist noch einmal in mehrere Bereiche unterteilen. Sinnvoll ist z.B. eine Unterteilung in Atmos, Dialoge, Geräusche und Special FX. Weiterhin ist es ratsam jedem dieser Gruppen eine Anzahl Spuren zuzuordnen und diese jeweils auf einen eigenen Bus zu routen. Hält man sich an diese oder andere Aufteilungen, kann man die Arbeit auch auf mehrere Personen aufteilen und später zusammensetzen.

Um nun mit der Arbeit zu beginnen, muss man natürlich noch ein Video einbinden. (Es sei denn man arbeitet an einem Hörspiel).
Hierzu macht es Sinn sich einen „Global Track Video“ anzulegen. Auf diesem sieht man das geöffnete Video als Thumbnail-Spur und kann zusätzlich schnell das eigentliche Video öffnen und schließen.
Wie man Videos in Logic einbindet, synchronisiert und auf einem externen Fernseher ausgibt, ist im Logic- Workshop „Filme vertonen mit Logic“, auf dieser Webseite, ausführlich erklärt.

Atmo:
Beginnen sollte man grundsätzlich mit der Atmo. Diese soll einen gewissen akustischen Hintergrund schaffen, damit der Zuschauer bzw. der Zuhörer weiß wo er sich befindet.
(Etwa im Schwimmbad, in einer Fußgängerzone etc.)
Im günstigsten Fall reicht die O-Ton Aufnahme vom Dreh bereits aus. Ansonsten findet man viele Atmos auch schon im Lieferumfang von LogicPro 7. Schauen Sie im Menü des EXS24 mal unter „Effects“ nach. Die dort vorhandenen Atmos sollten für die meisten Situationen genügen.
Nach einigen Sekunden ist die Atmo beim Zuschauer „gespeichert“ und kann per Automation leiser gefahren werden, um etwa dem Dialog mehr Raum zu gewähren.
Generell hat der Dialog natürlich immer Vorrang, das schönste Sounddesign nützt nichts wenn man die Schauspieler nicht versteht.

Dialoge:
Bei den Dialogen gilt es zu klären, was vom O-Ton übernommen wird und was man im Studio nachsynchronisieren muss. Bei O-Tönen muss man lediglich darauf achten diese sauber zu schneiden und synchron ans Bild anzulegen.
Bei nachträglich aufgenommen Sprach-Takes gilt es diese akustisch ins Bild einzubauen.
Da man diese in einem möglichst trockenen Raum aufnehmen wird, muss man nun für den passenden Hall sorgen.
Auch hier kann man sich mit Logic Bordmitteln helfen, und zwar mit dem SpaceDesigner. Dieser bietet zahlreiche Impulsantworten etwa aus Büros, Höhlen oder Kirchen, mit deren Hilfe es ein leichtes ist die passende Ambience zu erstellen.

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Geräusche:
Mit Geräuschen sind hier alle sichtbaren und unsichtbaren, klar zu definierenden Ereignisse gemeint. Also z.B. Telefonklingeln, Autogeräusche oder aber Tritte und Schläge.
Entweder man importiert den gewünschten Sound auf eine Audiospur und schiebt sie solange hin bis sie synchron passt, oder aber man arbeitet auch hier mit dem EXS24. Hat man z.B. eine Anzahl Kampfgeräusche (Tritte, Schreie etc.) und möchte eine Kampfszene vertonen, so macht es Sinn diese Sounds zu einem EXS-Instrument zusammenzufügen.
Nun kann man nämlich mit der Tastatur synchron zum Bild mit den Sounds spielen, und muss sie nicht mühsam von Hand anlegen.

Special FX:
Special FX schließlich sind gewissermaßen noch die Zugabe. Bombenexplosionen, Dröhnende Subbässe, „Swoosh“-Sounds und ähnliches.

(Beispiele dazu im zweiten Teil des Sounddesign Worhshops)

 

Workflow:
Abschließend zu den Vorbereitungen noch zwei Tipps.
Hat man eine Audio-Datei oder eine MIDI-Sequenz nebst Audioinstrument so bearbeitet, dass man mit dem Ergebnis zufrieden ist, macht es Sinn diese mit den Effekten zu exportieren.
Das hat zwei Vorteile. Zum einen braucht der Rechner diese Effekte nicht mehr zu berechnen, zum anderen kann man diese fertigen Sounds auf einer neuen Spur hintereinander setzen.
Würde man dies nicht machen, bräuchte man für jeden Sound eine eigene Spur, was sehr schnell sehr unübersichtlich werden würde!
Am besten exportiert man eine fertige Sequenz über „Ablage – Exportieren- Region als Audiodatei“. Als Ergebnis erhält man eine Audiodatei in der sämtliche Effekte etc. bereits enthalten sind.

Der zweite Tipp bezieht sich darauf alle feststehenden Events fest zu verriegeln. Nichts ist ärgerlicher als mehrere dutzend mühsam arrangierter Sequenzen aus Versehen zu verschieben. Also gewünschte Sequenz auswählen und dann „ Region – SMPTE-Position verriegeln “ wählen.

 

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