Unter der Haube: Features und Signalfluss beim Behringer Flow 8
Der Workshop zum Behringer Flow 8 Digitalmixer bietet Umsteigern vom Analogpult und Mischpulteinsteigern alle wichtigen Informationen, um den Umgang mit dem wohl kleinsten und mächtigsten Digitalpult am Markt schnell und sicher zu erlernen. In diesem Teil geht es die vielen Features, die sich unter der Haube befinden. Nachdem du nun weißt, wie das Einpegeln von Mikrofonen oder Instrumenten funktioniert, begeben wir uns in die Tiefe mit der Behringer Flow Mix App.
Inhaltsverzeichnis
- Digitalmixer Workshops auf AMAZONA
- Behringer Flow 8 Digitalpult unter der Haube
- Behringer Flow Mix App und Bluetooth Audio
- Flow Mix App: Volle Pultkontrolle
- Behringer Flow Mix verstehen
- Der Mischpultkanal des Behringer Flow 8 Digitalmixers
- Noch mehr EQ-Power
- Behringer Flow 8 Digitalmixer: Einfache Handhabung
- EQs für die Ausgangsbusse
- Behringer Flow 8 Digitalmixer Effekte
- Vom Eingang zum Ausgang
- Video
- Ausblick
Digitalmixer Workshops auf AMAZONA
Digitalmixer können bisweilen sehr komplex sein und Anfänger sowie Umsteiger von einem analogen Mischpult kämpfen schnell auf verlorenem Posten. AMAZONA hat deshalb eine Reihe mit Digitalmixer Workshops gestartet. Bislang erschienen sind:
- Workshop: Soundcraft Ui12 Digitalpult für Einsteiger
- Workshop: Digitalmixer Soundcraft Ui12 für Einsteiger, Teil 2
- Workshop: Soundcraft Ui12 Digitalmixer , Teil 3
- Workshop: Behringer Flow 8 Digitalmixer für Einsteiger, Teil 1
- Workshop: Behringer Flow 8 Digitalmixer für Einsteiger, Teil 2
- Workshop: Behringer Flow 8 Digitalmixer für Einsteiger, Teil 3
- Workshop: Behringer X32 Digitalmixer, Einführung, Teil 1
- Workshop: Behringer X32 Digitalmixer, Navigation, Teil 2
- Workshop: Behringer X32 Digitalmixer, Routing, Teil 3
- Workshop: Behringer X32 Digitalmixer, P16 Ultranet-Tricks, Teil 4
- Workshop: Behringer Wing Digitalmixer, Teil 1
Behringer Flow 8 Digitalpult unter der Haube

Klein und doch mächtig: Der Behringer Flow 8 Digitalmixer hier im Bühneneinsatz als IEM-Mischpult und Keyboard-Mixer
Der Behringer Flow 8 Digitalmixer mag klein sein und nur über wenige Bedienelemente verfügen (immerhin deutlich mehr als die Stagebox-Mixer der X Air-Reihe), doch unter der Haube gibt es viel mehr als es den Anschein hat: Kompressoren, EQs, Effekte und mehr warten auf dich. Das Problem, das nicht nur beim Behringer Flow 8 Digitalmixer besteht, sondern auch bei vielen anderen Digitalpulten unabhängig vom Hersteller, ist nun, dass der Signalfluss (engl. Signal Flow) sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Wenige Bedienelemente bedeuten zudem auch immer gleich ein Handicap, wenn es um den schnellen Zugriff auf bestimmte Parameter geht. Hier sind analoge Mischpulte klar im Vorteil. Doch der Behringer Flow 8 Digitalmixer kann dir unter die Arme greifen.
Behringer Flow Mix App und Bluetooth Audio
Fest zum Behringer Flow 8 Digitalmixer gehört nämlich die Flow Mix App. Diese App bietet den vollen Zugriff alle Funktionen des Mischpults und kann kostenlos in den App Stores von Apple und Google heruntergeladen werden. Wer sich schon gefragt hat, wofür die beiden schwarzen Pinne sind, die die Oberfläche zwischen Fadern und Anschlüssen zieren, bekommt jetzt die Auflösung: Sie dienen als einfache Smartphone-Halterung. Man kann sie aber auch einfach herausschrauben, wenn man sie nicht benötigt.
Flow Mix App und Flow 8 verbinden
Um den Behringer Flow 8 Digitalmixer mit der Flow Mix App zu verbinden, muss zunächst eine Bluetooth-Verbindung hergestellt werden. Das ist auf der Flow 8-Seite sehr einfach:
- Taster Menu drücken und mit dem Select/Adjust-Regler den Menüpunkt „Pairing“ auswählen. Mit einem Druck auf Select/Adjust bestätigen.
- Im Menü erscheint der Eintrag „Pairing: Pair App“ und ein Pfeil zur Seite. Über Select/Adjust kann nun zwischen „Pair App“ und „Pair Audio“ gewechselt werden. Wir wählen hier „Pair App“ aus.
- Drücke den Select/Adjust-Regler, um den Pairing-Vorgang zu starten. Das Pult ist jetzt am Smartphone sichtbar. Die blaue Bluetooth-LED links neben dem BT/USB-Regler blinkt.
- Starte während des Pairings die Flow Mix App. Die Verbindung wird automatisch hergestellt. Ist die Verbindung erfolgreich hergestellt, leuchtet die linke Bluetooth-LED dauerhaft.
Ein beliebter Fehler beim Herstellen der Bluetooth-Verbindung ist das Auswählen des Pults in den Bluetooth-Einstellungen am Smartphone. Das funktioniert nicht. Die Verbindung muss über die Flow Mix App hergestellt werden.
Bluetooth-Audio verbinden
Anders ist das beim Herstellen der Audio-Verbindung:
- Taster Menu drücken und mit dem Select/Adjust-Regler den Menüpunkt „Pairing“ auswählen. Mit einem Druck auf Select/Adjust bestätigen.
- Es erscheinen wieder die beiden möglichen Pairing Modes im Display. Dieses Mal wählen wir über Select/Adjust den Menüeintrag „Pair Audio“ aus.
- Drücke den Select/Adjust-Regler, um den Pairing-Vorgang zu starten. Das Pult ist jetzt am Smartphone sichtbar. Die blaue Bluetooth-LED rechts neben dem BT/USB-Regler blinkt.
- Wähle das Pult in deinen Bluetooth-Einstellungen am Smartphone als Bluetooth-Sender für Audio aus. Die Verbindung wird hergestellt. Ist der Vorgang erfolgreich, leuchtet die rechte Bluetooth LED dauerhaft.
Du hast nun erfolgreich die Verbindung zwischen deinem Smartphone und dem Behringer Flow 8 Digitalmixer hergestellt: einmal für die Behringer Flow Mix App und einmal für das Übertragen von Musik per Bluetooth. Beides funktioniert parallel zueinander. Du kannst nun Musik abspielen und die Lautstärke der Musik über den BT/USB-Regler einstellen. Außerdem ist die Kontrolle des Mischpults über das Smartphone mit der Flow Mix App möglich.
Flow Mix App: Volle Pultkontrolle
Konfiguration des Behringer Flow 8 Digitalmixers und der App
Nach dem Starten der Flow Mix App hast du vier Optionen:
- Assisted Setup – ideal für Einsteiger, die das Pult zum ersten Mal konfigurieren
- Load Snapshot – Laden von vorher abgespeicherten Mischpulteinstellungen
- Start New – lädt eine frische, cleane Szene
- Continue Session – lädt die letzten Pulteinstellungen zur Weiterarbeit
Startet man mit dem „Assisted Setup“, stellt die Flow Mix App einige Fragen. Im ersten Schritt wählt man aus, was angeschlossen werden soll. Wählen kann man zwischen:
- Dynamic Microphone
- Condenser Microphone
- Line Instrument
- Guitar or Bass
Sollten die vier Wahlmöglichkeiten ausgegraut sein, hilft das Drücken auf „Reset Assignments“. Wählt man hier zum Beispiel „Dynamic Microphone“ aus, werden auf der Folgeseite einige Presets vorgeschlagen. Man hat aber auch die Möglichkeit, kein Preset auszuwählen.
Im nächsten Schritt schlägt die Behringer Flow Mix App einen Anschluss für das gewählte Mikrofon oder Instrument vor. Hat man im ersten Schritt ein dynamisches Mikrofon ausgewählt, wird das Mischpult die Eingänge 3 oder 4 vorschlagen, denn diese haben keine Phantomspeisung. Bei der Wahl eines Kondensatormikrofons, wird die App auf die Eingänge 1 und 2 verweisen, denn diese besitzen die hier notwenige +48 V Phantomspeisung.
Hat man die Verbindung hergestellt und bestätigt, wird man auf der Folgeseite gefragt, ob weitere Verbindungen hergestellt werden sollen. Wählt man hier „Yes“, startet der Vorgang von neuem. Wählt man „No“, erscheint eine Übersichtsseite mit allen bislang hergestellten Verbindungen. Drückt man hier auf die belegten Anschlüsse, erhält man Informationen zum dort eingesteckten Mikrofon oder Instrument. Dieses kann man auch entfernen, wenn man möchte. Ist hier alles korrekt, klicken wir in der rechten oberen Ecke auf „Start Session“ und die Mischpultoberfläche wird geladen. Hier sind nun nur die Kanäle aktiv, die auch konfiguriert wurden.
Behringer Flow Mix verstehen
Die Mischpultoberfläche zeigt bereits die wichtigsten Parameter des Mischpults an: Wir sehen Fader, Mute-Schalter, Panorama- beziehungsweise Balance-Regler und mehrere Reiter in einer Menüleiste, die mit FX1, FX2, MON1, MON2 und MAIN beschriftet sind.
Mix-Ebenen: Layer
Diese Reiter führen zu fünf verschiedenen Mix-Ebenen. Im Digitalpultjargon spricht man hier von einem Mischpult-Layer. Ein Layer ist eine komplett autarke Mischumgebung. An großen Digitalpulten können eine Vielzahl von unabhängigen Mischungen erstellt werden, die jeweils einem eigenen Layer zugeordnet sind. Hat man einen Layer ausgewählt, gehorchen alle Bedienelemente wie zum Beispiel die Fader ausschließlich diesem ausgewählten Layer.
FoH-Mischung
Aktuell befinden wir uns auf dem MAIN Layer des Behringer Flow 8 Digitalmixers. Der MAIN Layer umfasst unseren FoH-Mix, also den Mix, den die Zuschauer zu hören bekommen. Hier laufen alle Signale zusammen, die auf unsere Beschallungsanlage (PA) für das Publikum gegeben werden. Schieb zum Testen mal einige Fader auf dem MAIN Layer auf unterschiedliche Positionen. Aktiviere jetzt den MON1 Layer, indem du auf den MON1 Reiter drückst.
Monitormischungen
Vorausgesetzt du hast mit einem frischen Mix gestartet, sind hier die Fader alle komplett zugezogen. Drücke wieder auf den MAIN Reiter und alle Fader springen wieder auf die dort zuvor eingestellte Position. MON1 und MON2 sind für Monitormischungen. Dieser Mix wird an den Monitor Send-Buchsen des Behringer Flow 8 Digitalmixerx abgegriffen. Dort kannst du zum Beispiel aktive Bühnenmonitore (Wedges) oder einen In Ear Transmitter anschließen. Die Mischungen für die Musiker auf der Bühne erstellst du also mit MON1 und MON2. Der Fader ganz rechts regelt den Gesamtpegel der Monitormischung.
Effektmischungen
Du hast bestimmt schon die beiden Layer FX1 und FX2 entdeckt. Diese zwei Mischebenen bestimmen den Effektanteil jedes einzelnen Kanals zu den Effektprozessoren FX1 und FX2. Die Fader bestimmen also den Effektanteil des jeweiligen Instruments oder Mikrofons. Stelle hier zum Beispiel ein, wieviel Hall ein Instrument oder der Gesang erhalten soll. Der Fader ganz rechts regelt den Gesamtpegel der Effektmischung zum Effektprozessor. Möchtest du also den Effektanteil aller Instrumente gleichermaßen verringern oder erhöhen, machst du das mit diesem Fader.
Wechseln wir wieder zurück zum MAIN Layer und schauen wir uns die weiteren Features eines Kanalzugs an.
Der Mischpultkanal des Behringer Flow 8 Digitalmixers
Tippe auf die Nummer eines belegten Mischpultkanals. Du kommst auf eine weitere Seite. Diese zeigt links einige Regler für Gain, Low Cut, Balance (Panorama), Comp (Kompressor) und Level (entspricht der Fader Position der Hauptseite). Auf der rechten Seite siehst du einen 4-Band-EQ als GEQ. GEQ steht für grafischer EQ und bedeutet, dass die einzelnen EQ-Bänder mit fester Bandbreite und festgelegten Frequenzen mit einem einzelnen vertikalen Regler im Pegel verändert werden können. Oben links siehst du außerdem zwei Schalter: Mute und Solo. Rechts oben ist ein Feld zu sehen. Tippst du darauf, öffnet sich eine Art Tooltip mit weiteren Optionen. Hier kannst du zum Beispiel einen Namen für den Kanal vergeben sowie ein Icon. Außerdem kannst du nachträglich hier noch ein Preset auswählen, zum Beispiel für Vocals.
Noch mehr EQ-Power
Der Behringer Flow 8 Digitalmixer hält aber noch mehr Überraschungen bereit. Bevor wir uns weiter dem Kanalzug und dem EQ widmen, tippe einmal auf das kleine Zahnrad oben links in der App und öffne die PREFERENCES. Setze dort einen Haken bei EQ > FULL PARAMETRIC. Nun kannst du die Preferences wieder verlassen.
Tippe auf ein EQ-Band. Nun öffnet sich ein Overlay-Fenster mit drei Reglern und drei Buttons für Full Range, Reset Band und Reset EQ. Die drei Regler sind für Gain, Width und Freq. Hinter jedem EQ-Band des grafischen Equalizers verbirgt sich also ein vollparametrisches EQ-Band, das du frei einstellen kannst. Gain entspricht dabei der Position des Reglers am GEQ. Width legt die Breite der Bearbeitung fest. Möchtest du schmalbandig eine störende Resonanzfrequenz absenken oder breitbandig „Klang machen“? Das legst du hier mit Width fest. Der letzte Regler Freq ist für die zu bearbeitende Frequenz zuständig. Ist der Full Range Button nicht aktiviert, ist der zur Verfügung stehende Frequenzbereich von der Auswahl des GEQ-Reglers abhängig. Aktivierst du Full Range, stehen dir alle Frequenzen von 20 Hz bis 20 kHz zur Verfügung. Durch ein weiteres Tippen auf eine freie Fläche kommen wir zurück auf den vorangegangenen Bildschirm. Unterhalb des GEQ-Faders, den du gerade ausgewählt und bearbeitet hast, steht nun die ausgewählte Frequenz.
Hast du bei der Konfiguration zu Beginn ein Preset für die Kanäle ausgewählt, wird der EQ automatisch mit sinnvollen Frequenzen und Bandbreiten bestückt. Wie oben bereits erwähnt, kannst du aber auch jetzt noch ein Preset laden, wenn dir die manuelle Konfiguration des EQs zu aufwändig ist.
Behringer Flow 8 Digitalmixer: Einfache Handhabung
Beim Behringer Flow 8 Digitalmixer und der Flow Mix App ist alles ist auf möglichst einfache Handhabung ausgelegt. Der Kompressor ist ein typischer One-Touch-Kompressor mit programmabhängigen Regelfunktionen. Je weiter der Regler aufgezogen ist, desto stärker wird das Signal komprimiert. Gain bietet Zugriff auf die Vorverstärkung. Was wir im ersten Teil am Mischpult direkt durchgeführt haben, ist hier also auch mit dem Regler vom Smartphone aus möglich. Low Cut regelt, unterhalb welcher Frequenz das Hochpassfilter Signale ausfiltern soll. Sehr praktisch, um bei Gesangsmikrofonen sehr tieffrequente Rumpelgeräusche außerhalb des Nutzbereichs auszufiltern oder allgemein das Klangbild aufzuräumen.
Mute schaltet das Signal stumm, Solo legt es auf den Solo-Bus und damit auf den Kopfhörer. Das ist praktisch, um während einer Veranstaltung oder dem Soundcheck ein Signal isoliert von allen anderen Signalen zu hören und Korrekturen vorzunehmen.
EQs für die Ausgangsbusse
Für die drei Ausgangsbusse MAIN, MON1 und MON2 stehen jeweils eigene 9-Band-Equalizer zur Verfügung. Diese lassen sich aufrufen, indem man auf das Beschriftungsfeld in der rechten oberen Ecke über dem jeweiligen Bus-Fader drückt, also zum Beispiel auf MAIN OUT. Wie schon beim Kanal-EQ verbergen sich hinter den neun Fadern jeweils eigene parametrische Bänder. Wir haben für die Summensignale also je einen 9-Band parametrischen EQ zur Verfügung! Auch hier sind die Bänder schon wieder sinnvoll konfiguriert, können aber den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden. Dieser EQ ist ideal, wenn man zum Beispiel Feedback-Frequenzen aus dem Monitorweg ausfiltern möchte oder das FoH-Signal etwas besser den räumlichen Gegebenheiten anpassen möchte.
Behringer Flow 8 Digitalmixer Effekte
Befindet man sich auf einer FX1 oder FX2 Mixebene, führt das Drücken auf das Beschriftungsfeld zur Effektauswahlseite. Hier wählen wir aus 16 Effektalgorithmen einen passenden Algorithmus aus und können diesen noch in einigen wenigen Parametern anpassen. Die Parameter ändern sich mit der Wahl des Algorithmus und sind diesem jeweils angepasst. Für FX1 und FX2 lassen sich selbstverständlich unterschiedliche Effektalgorithmen auswählen.
Vom Eingang zum Ausgang
Nachdem wir nun ein Mikrofon an den Behringer Flow 8 Digitalmixer angeschlossen, eingepegelt und die Möglichkeiten der einzelnen Mischebenen beziehungsweise Kanalzüge kennengelernt haben, ist es an der Zeit, ein Signal durch das Mischpult zu schicken. Schließe zusätzlich zum Mikrofon noch aktive Lautsprecher oder eine Endstufe mit passiven Lautsprechern an die beiden MAIN L und MAIN R Buchsen an. Alternativ kannst du auch einen Kopfhörer nutzen und diesen mit der PHONES-Buchse verbinden. Die Kopfhörerlautstärke bestimmt der PHONES-Regler.
Nimm also wieder dein Mikrofon zur Hand. Idealerweise ist es schon eingepegelt. Sollte das noch nicht der Fall sein, kannst du das entweder jetzt innerhalb der Flow Mix App nachholen oder du machst es zur Übung noch einmal am Pult selbst, wie es im ersten Teil des Workshops beschrieben ist.
Möchtest du innerhalb der App das Signal einpegeln, drückst du auf das kleine Icon/Beschriftungsfeld oberhalb des Kanal-Faders und öffnest damit die Detailseite des Kanalzugs. Sprich nun ins Mikrofon und stell dabei den Gain-Regler oben links ein. Wenn du möchtest, drücke zuvor die Solo-Taste und kontrollier das Signal beim Einpegeln mit einem Kopfhörer. Ein Meter findest du unten beim Level-Regler. Wenn du ins Mikrofon sprichst, wird dir dort der Pegel rund um den Level-Regler als LED-Kranz angezeigt.
Mit dem Level-Regler oder dem Kanal-Fader regelst du die Lautstärke des Signals auf dem MAIN-Bus. Die Gesamtlautstärke regelst du entweder mit dem Master Fader innerhalb der Flow Mix App oder am Mischpult selbst mit dem großen Encoder. Sind die Lautsprecher eingeschaltet, solltest du bereits ein Signal darauf hören, wenn du ins Mikrofon sprichst oder singst. Hast du einen Kopfhörer angeschlossen, sollte darauf das Signal zu hören sein. Wenn nicht, dreh den Kopfhörerpegel mit dem PHONES-Regler höher.
Spiele nun mit den einzelnen Mischpultelementen. Probiere den One-Knob-Kompressor aus, den Equalizer oder auch die Effekte, indem du auf die FX1-Ebene oder FX2-Ebene wechselst und dort den Fader für deinen Mikrofonkanal etwas aufziehst. Du solltest dann die jeweiligen Effekte hören.
Spiel Musik von deinem Smartphone ab. Sie erreicht das Mischpult auf dem mit BLUETOOTH beschrifteten Kanalzug. Ziehe diesen auf, um die Musik in der Lautstärke zu regeln. Auch hier hast du einen Equalizer zur Verfügung, aber keinen Kompressor oder Low Cut. Du kannst das Bluetooth-Audiosignal aber auch auf die Effektprozessoren schicken oder angeschlossene Monitorboxen.
Hinweis: Achte darauf, dass die Fader-Bewegungen innerhalb der App natürlich am Mischpult selbst nicht unmittelbar sichtbar sind (keine Motor-Fader). Sobald du eine Einstellung in der Software vorgenommen hast, leuchtet aber die gelbe Offset-LED über den betreffenden Kanalzügen. Du kannst die Fader wie im ersten Teil beschrieben dann mit den gespeicherten Werten in Einklang bringen, indem du sie bewegt bis die LED erlischt.
Video
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Ausblick
Im nächsten Teil des Workshops geht es um das Routing und die weiterführenden Konfigurationsmöglichkeiten des Behringer Flow 8 Digitalmixers. Lerne bis dahin die bereits beschriebenen Funktionen besser kennen und mache dich mit dem Signalfluss vertraut.






Ganz ausgezeichneter Ein- und Überblick zu diesem interessanten Gerät – dessen Anschaffung ich erwäge und für dessen detaillierte und kompetente Funktionsbeschreibung ich hier umso dankbarer bin. Die „Beiblätter“ des Herstellers verdienen ja in der Regel die Titulierung „Manual“ nicht.
Und auf die hier so schön nachvollziehbaren Finessen des ja doch funktionsreichen Pultes und last not least seiner App wäre ich durch blindes hilfloses Herumprobieren kaum gekommen. Daher besten Dank für diese vorbildliche und beispielhafte Workshopserie!
@Eibensang Vielen Dank. Es wird in zwei Wochen den nächsten Teil geben, der sich dann mit dem Routing befasst. Hier wird es dann spannend, denn in der kleinen Kiste stecken mehr Möglichkeiten als man meinen darf. Er war gestern erst wieder als iPad Interface für Backing Tracks, Keyboardmischer und gleichzeitig als IEM-Mischer mit auf der Bühne. Es sind so viele kleine Details, die das Mischpult beinhaltet, die garantiert auch kein Verkäufer in einem Musikgeschäft kennt. Und gerade die begründen für mich dann oft auch die Kaufentscheidung.
Hey Markus,
ich habs vielleicht überlesen, aber kannst du etwas dazu sagen ob man die Monitor Mixe Lautstärke mäßig vom Main Mix abhängig machen kann. Quasi: Main wird lauter, Monitor im eingestellten Verhältnis dazu auch?
Oder kommt das noch?
Grüße Stephan
@Stephan S. Man kann den Monitorweg auf Post Fader schalten, dann ist der Monitormix zumindest vom Main Mix abhängig.
„ die garantiert auch kein Verkäufer in einem Musikgeschäft kennt.“ Musikgeschäfte und Verkäufer, gibt‘s die noch? 😜