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Workshop: Das Computer Studio T1

Das Computerstudio

16. Juli 2002

Einführung
Mit dieser Artikel-Reihe möchten wir alle Leser ansprechen, die sich mit der computergestützten Musik-Produktion auseinandersetzen. Welche Plattform hierbei benutzt wird, ist zunächst nicht relevant. Auf die Unterschiede zwischen Mac und PC wird aber bei Bedarf eingegangen. Außerdem wird sich diese Reihe um klangliche Aspekte von z.B. PlugIns drehen, die Sie selber anhand von Klangbeispielen beurteilen können. Zunächst wird aber der Aufbau und die notwendige Technik eines modernen rechnergestützten Studios behandelt, und auch die akustischen Notwendigkeiten, die für ein Gelingen einer guten Aufnahme unabdingbar sind, werden später aufgegriffen.

 

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Waren vor einigen Jahren noch große Studiokonsolen und Bandmaschinen mit 48 Kanälen und mehr notwendig, um professionelle Aufnahmen zu erstellen, kann all dies heute schon mit einem günstigen PC und diverser Peripherie erledigt werden. Ein aktueller PC (respektive Mac) hat in der Regel genug Rechenleistung in Petto, um Produktionen in Echtzeit zu berechnen. Reicht diese Leistung nicht aus, können z.B. DSP-Karten installiert werden, die dann die Host-CPU entlasten.
Neben dem Rechner sind natürlich noch weitere Geräte notwendig. Zuallererst wäre da natürlich die Soundkarte, die es dem Computer erst ermöglicht, Klänge Aufzunehmen und Auszugeben. Ein Paar hochqualitative Studio-Lautsprecher, mit denen sich das Audiomaterial beurteilen lässt, sind neben einem guten Mikrofon die wichtigste Investition. Mit dieser Minimalkonfiguration können Sie schon ordentliche Aufnahmen machen.

Minimalkonfiguration für akustische Aufnahmen

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1_PCStudioSetup1.jpg

Das dies wirklich die absolute Minimalkonfiguration ist, dürfte klar sein. Das Masterkeyboard ist zum Einspielen für Software-Synthesizern gedacht. Da die Aufnahmen im Heimbereich oft im gleichen Raum gefahren werden, ist hier ein Kopfhörerverstärker aufgeführt, der dem Musiker und dem Toningenieur eine gute Kontrollmöglichkeit bietet. Der Mikrofonverstärker ist in diesem Bild ein Gerät mit A/D-D/A Wandlern (z.B. Mindprint DI-Port o.ä.). Hier kann man auch die Lautstärke der Abhörmonitore regeln. Über SP/DIF Leitungen ist er mit dem Computer verbunden. In diesem Fall reicht eine Soundkarte mit SP/DIF I/O und ASIO -Treibern mit geringer Latenz aus (z.B. Terratec EWX24/96 o.ä.). Das Midi-Interface ist bei dieser Klasse von Soundkarten meistens onboard. Der Aufnahmeraum ist bei akustischen Aufnahmen von besonderer Bedeutung, denn in einem schlecht klingenden Raum werden Sie niemals eine gute Aufnahme erzielen können. Wie man einen Raum akustisch ein wenig aufpäppeln kann, werde ich in einer der nächsten Folgen behandeln.

Die meisten Anwender werden sicherlich weitere Hardware in Ihr System integrieren wollen. Der nächste Schritt wäre die Integration von Synthesizern oder Effektgeräten. Einen Weg stellt eine leistungsfähige Soundkarte mit mehreren Eingängen und geringer Latenz dar, wie z.B. eine RME-Hammerfall mit zusätzlichen Wandlern. Man schließt also die Synthesizer direkt an die Eingänge der Soundkarte an und mischt in Cubase oder Logic. Diese Konfiguration lässt sich mit einem Creamware System als Soundkarte erheblich aufwerten. Creamware Systeme bieten DSPs, die unabhängig von der Host-CPU PlugIns ohne störende Latenz berechnen können. Die z.B. über ADAT-Wandler angeschlossene Hardware kann mit den vom Computer erzeugten Spuren auf den DSPs der Creamware-Karte zusammengemischt werden. Beachten Sie aber hierbei, dass die Creamware-Karten nur eigene PlugIns berechnen können, und nicht VST/DX-PlugIns.

2_PCStudioSetup4Mischpu3.jpg

Der Dreh- und Angelpunkt dieser Konfiguration ist der 8-Kanalige ADAT/Analog-Wandler (z.B. Fostex VC-8, Marian ADCON o.ä.). Dieser bietet jeweils acht analoge Ein- und Ausgänge. Über die Eingänge werden Synthesizer und Effekt-Returns angeschlossen. Die Ausgänge fungieren z.B. als Effekt-Send oder als Abhör- und Studio-Monitor Ausgänge. Um den ADAT-Wandler an den Computer anzuschließen, benötigt man zusätzlich eine Soundkarte mit eben diesen ADAT-Anschlüssen (z.B. RME DIGI96/8 o.ä.). In der Abbildung sehen sie ein Wordclock-Kabel, das vom Computer zur Wandlerbox geführt ist. Dies ist nur nötig, falls Synchronisationsprobleme mit dem optischen ADAT-Kabel auftreten sollten. Viele andere Soundkarten-Systeme bieten allerdings eine All-In-One Lösung, wobei die externe Wandlerbox mit Firmenspezifischen Kabeln direkt an eine PCI-Karte angeschlossen wird (z.B. ST-Audio DSP2000 o.ä.). Für dieses Setup eignet sich auch besonders gut die RME Hammerfall DSP, mit der es dank eingebautem Mixer möglich ist, externe Effektgeräte oder Klangerzeuger ohne störende Latenz zu mischen. Eine Bearbeitung durch PlugIns ist hierbei aber leider nicht möglich. Dazu müssten Sie dann auf ein Creamware DSP-System zurückgreifen. Der Mikrofonvorverstärker bietet in diesem Falle keine digitalen Ausgänge und wird somit analog angeschlossen. Als besonders Schmankerl, das erheblichen Bedienkomfort der Hostsoftware bietet, sehen Sie hier einen Hardware-Controller á la Steinberg Housten, Logic-Control oder Raditec SACII.
Dass der Kopfhörerverstärker hier über die Hostsoftware getrennt ansprechbar ist (z.B. über eine Subgruppe), können Sie dem Musiker einen speziellen Monitor-Mix anfertigen, in dem er sich selber am besten hört.

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