Gleicher Mix für alle: Remote Mixing mit Mischpult Apps
Tablet Mischpult und kabelloses Mischen mit App: Der FoH-Platz ohne Mischpult, Mischen ohne Fader, mit minimalem Hardware-Aufwand – ist das die Zukunft der PA-Technik im Jahr 2024? Das könnte man zumindest meinen, verfolgt man aufmerksam die Diskussionen in den maßgeblichen PA-Gruppen auf Facebook. Immer mehr Techniker zieht es zu leichten und individuell anpassbaren Mischlösungen. Grund genug, sich diesen Trend einmal genauer anzuschauen. Was braucht man dafür? Worauf muss man unbedingt achten?
Inhaltsverzeichnis
Kabelloses Mischen mit App
Sie sind groß, sie sind schwer, leistungsfähig und wirken manchmal eher wie die Brücke der Enterprise: Digitale Mischpulte werden nicht umsonst im englischen Sprachraum auch oft als „Digital Console“, also digitale Konsole bezeichnet. Viele Hersteller haben das Problem erkannt und bieten von ihren etablierten Digitalmischern kompaktere Versionen an: weniger Fader, weniger Bedienelemente, mehr Layer, um Platz und Gewicht zu sparen.
Doch trotz kompakterer Mischpulte bleibt der Aufwand fast identisch: Irgendwie müssen die vielen Audiosignale von der Bühne zum Mischpult gelangen. In der Regel stecken alle Instrumente und Mikrofone in einer digitalen Stagebox. Diese wird per Netzwerkkabel mit dem Digitalmixer am FoH-Platz verbunden. Doch auch analoge Stageboxen mit einem schweren und sperrigen Multicore-Kabel sind weiterhin oft bei Veranstaltungen anzutreffen. In so einem Fall ist der Verkabelungsaufwand immens, denn auf der Mischpultseite müssen viele XLR-Stecker in der richtigen Reihenfolge eingesteckt werden. Geht das nicht einfacher?
Es geht einfacher: Ein weiterer Trend ist nämlich das Mischen mit Tablets wie dem Apple iPad. Während das Mischpult am Bühnenrand steht, sitzt oder steht der Techniker mit einem iPad im Zuschauerraum und mischt die Band oder die Podiumsdiskussion. Dabei werden keine Audiosignale zwischen der Hardware auf der Bühne und dem Tablet ausgetauscht, sondern lediglich Steuersignale. Remote Mixing ist mittlerweile so beliebt, dass Hersteller solche Funktionen sogar in ihre aktiven Lautsprecher integrieren.
5 Vorteile von Tablet Mischpulten
Die Vorteile einer solchen kompakten FoH-Mischumgebung liegen auf der Hand:
- der FoH-Platz nimmt weniger Platz im Zuschauerraum ein
- ein langwieriger Aufbau des FoH-Platzes entfällt
- der Techniker kann sich frei unter den Zuschauern bewegen und die Mischung an jedem Platz beurteilen, nicht nur am festgelegten FoH-Platz
- das Verlegen von Kabeln (Netzwerkkabel, Multicore-Kabel) von der Bühne durch den Zuschauerraum zu einem FoH-Platz entfällt
- der Tontechniker kann sich beim Einrichten des Monitormixes auf der Bühne bei den Musikern aufhalten
5 Nachteile eines Tablet Mischpults
Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass es auch Nachteile beim kabellosen Mischen mit einer App gibt:
- Störungen im WLAN führen zum Kontrollverlust über das Mischpult
- die Bedienung per Touchdisplay ist zunächst ungewohnt
- das Regeln mehrerer Fader oder Bedienelemente gleichzeitig ist nicht oder nur eingeschränkt möglich
- Sonneneinstrahlung erschwert das Ablesen des Tablet-Displays
- im Winter kommt es zu reduzierten Akku-Laufzeiten und eine Bedienung mit Handschuhen ist nicht möglich
Gerade der letzte Punkt ist nicht zu unterschätzen. Wie jeder Smartphone-Akku mag auch der Tablet-Akku Kälte nicht. Die Akku-Laufzeit ist gerade bei Minustemperaturen im Winter drastisch reduziert. Manche Tablets schalten sich in so einem Fall auch einfach aus. Mit eiskalten Händen und steifen Fingern macht außerdem die Arbeit nicht unbedingt Spaß. Mit herkömmlichen Handschuhen ist das Bedienen von Touchdisplays außerdem nicht möglich. Hier muss dann auf die Bedienung mit einem Tablet-Stift zurückgegriffen werden.
WLAN-Störungen können eine Veranstaltung mit Tablet-Mischpult für den Tontechniker zum Stresstest machen: Die allgegenwärtigen Smartphones mit eingeschaltetem WLAN und Bluetooth funken allesamt im Bereich von 2,4 GHz. Ein sicherer Betrieb ist hier kaum noch möglich. Das Ausweichen auf den aktuell noch weniger stark frequentierten 5 GHz Bereich ist deshalb ratsam.
Wer sein Tontechnikerleben lang mit Fadern und Reglern gearbeitet hat, wird die ausschließliche Bedienung über ein Touchdisplay zunächst als sehr ungewohnt und langsam empfinden. Im Sommer nervt die Sonneneinstrahlung und so manches Tablet verwandelt sich in einen Schminkspiegel. Der Umgang mit Tablets muss deshalb genauso geübt werden wie der Umgang mit einem Mischpult. Doch auch bei modernen Digitalpulten mit großen Displays macht Sonneneinstrahlung die Bedienung zu einem Geduldsspiel.
Tablet Mischpult: Geeignete Digitalmixer
Fast jeder Digitalmixer lässt sich heutzutage mit einer App fernsteuern. Das erste erste erschwingliche digitale Mischpult, bei dem das möglich war, war das PreSonus StudioLive Digitalpult. Dieses ermöglichte es dem Tontechniker, das Mischpult mit einem Computer oder einem Apple iPad fernzusteuern. Schnell hat sich diese Art der Tablet-Fernsteuerung auch bei anderen Herstellern etabliert, allen voran bei Behringer mit dem Behringer X32 Digitalmischer. Yamaha, Soundcraft, Mackie, Midas und andere sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen.
Rack-Digitalmixer und Stagebox-Digitalmixer
Der Trend zum Tablet-Remote-Mixing von Veranstaltungen hat sogar zu einer ganz neuen Gattung von Digitalmixern geführt: 19″ Rack-Digitalmischer und Stagebox-Digitalmischer. Letztere besitzen meistens überhaupt keine Bedienelemente mehr, sondern wie eine Stagebox nur XLR- und Klinkenanschlüsse – daher der Name. Meistens ist direkt ein WLAN-Router integriert oder der Stagebox Digitalmischer besitzt einen Ethernet-Anschluss für einen WLAN-Router. Dies ist auch die bessere Lösung, da so für einen optimalen Empfang der WLAN-Router an einem anderen Platz als der Stagebox-Digitalmixer positioniert werden kann. Manche Rack-Digitalmischer besitzen ein Display und einige Bedienelemente, sodass sie auch darüber konfiguriert werden können. Andere Digitalmischer kommen hingegen komplett ohne Bedienelemente aus.
Mischpult auf der Bühne für FoH & Monitor
Die einfachste Möglichkeit ist es, eine Rack-Variante eines digitalen Mischpults zu verwenden und nicht am FoH-Platz, sondern auf der Bühne aufzubauen. Nutzt man ein solches Mischpult zugleich als Monitormischpult, zum Beispiel für In-Ear-Monitoring, ist die Position auf der Bühne ideal: Ein Rack-Mischpult wie das beliebte Behringer X32 Rack wird in diesem Fall einfach mit den In-Ear-Transmittern in einem Rack verbaut und intern fest verkabelt.
Die Musiker verkabeln sich direkt mit den Eingängen des Mischpults. Statt nun Audiosignale von der Bühne über viele Meter zum FoH-Platz zu schicken, klinkt sich der Techniker einfach mit einem Tablet oder Laptop in das WLAN-Netz des mit dem Mischpult verbundenen Stage-Routers ein und kann nun alle Funktionen des Mischpults von jedem Ort im Raum aus fernsteuern.
Stagebox-Digitalmischer werden einfach an einen zentralen Ort auf der Bühne gelegt und alle Mikrofone, Instrumente, Monitorboxen und FoH-Lautsprecher damit verkabelt. Auch hier greift der Tontechniker mit dem Tablet auf das Stagebox-Digitalmischpult zu.
Tablet-Mischpult: Welche App? Welche Hardware?
In der Regel hat jeder Hersteller von Digitalmixern eine eigene App für seine Hardware. Manchmal ist die App für eine ganze Reihe verschiedener Digitalmischer eines Herstellers geeignet, manchmal aber auch nur für ein spezifisches Produkt. Entscheidend ist außerdem, für welche Tablet-Betriebssysteme und welche Tablet-Hardware ein Hersteller seine Mischpult-App überhaupt anbietet.
Waren zu Beginn viele Tablet-Mischpult-Apps nur für das Apple iPad erhältlich, hat sich die Situation mittlerweile stark gebessert: Android wird von allen großen Herstellern unterstützt. Gerade bei Android-Tablets ist aber darauf zu achten, welche spezielle Android-Version unterstützt wird und wie die Hardware-Voraussetzungen für den Betrieb der App sind. Aus dem Schneider sind hingegen Apple iPad Anwender, da sich hier eine App nur dann überhaupt installieren lässt, wenn der Hersteller sie für die jeweilige Hardware freigegeben hat. Eigentlich alle Remote-Mixing-Apps im App-Store laufen auf einem halbwegs aktuellen Apple iPad. Ein iPad Air oder gar iPad Pro ist nicht zwingend erforderlich.
Hinsichtlich der Display-Größe muss man empfehlen: Je größer desto besser. Zu klein skalierte Bedienelemente oder viel Scrolling erschweren die Bedienung enorm. Zwar spielt bei einem größeren Display auch immer das Gewicht eine Rolle, allerdings sollte nicht vergessen werden, dass die Modelle mit großem Display in der Regel auch eine längere Akkulaufzeit besitzen. Zumindest bei Apple ist das so. Zwar wäre die Steuerung eines Mischpults sogar mit einem iPad Mini möglich, komfortabel ist das aber keinesfalls.
Laptop statt Tablet
Eine Alternative zum Tablet stellen Laptops dar. Vor allem „Convertible Notebooks“ wie das Lenovo ThinkPad X13 Yoga, Lenovo IdeaPad oder HP Envy X360 lassen sich ähnlich wie ein Tablet nutzen, sind aber gleichzeitig vollwertige Laptops. Nachteilig ist das höhere Gewicht und eine zum Teil deutlich kürzere Akkulaufzeit. Der Vorteil ist aufgrund von Windows der Zugriff auf eine Vielzahl weiterer Apps und Tools. Da fast alle Hersteller ihre Remote-Mixing-Apps auch für Windows anbieten, ist das grundsätzlich kein Problem. Preislich kommt man hier allerdings in die Region eines 13″ iPad Air mit M2-Prozessor oder gar eines 13″ iPad Pro mit M4-Prozessor.
Eine Remote-Software, viele Mischpulte: Mixing Station
Wer als Techniker öfter mit wechselnden Digitalmischern zu tun hat, dennoch aber eine einheitliche Remote-Mischpultoberfläche bevorzugt, dem sei die Software Mixing Station empfohlen. Mixing Station ist für Windows, macOS, Linux, iOS, iPadOS und Android erhältlich und unterstützt derzeit mehr als 60 verschiedene Mischpulte verschiedener Hersteller. Die Oberfläche ist dabei sehr frei konfigurierbar und die Software liefert sogar Funktionen nach, die in manchen Fällen am Mischpult selbst gar nicht existieren.
Mixing Station erlaubt es dem Techniker, über die Grenzen eines Digitalmixers und seines Herstellers hinaus zu operieren. So ist es vollkommen unerheblich, ob du heute mit einem Allen & Heath SQ-Mischpult, morgen mit einer Avantis und übermorgen mit einem Behringer X32 arbeiten musst. Da Mixing Station auch zahlreiche Controller unterstützt, kann es wie oben beschrieben als „Missing Link“ zwischen Controller und einem Digitalpult auf der Bühne eingesetzt werden.
Einen Test zu Mixing Station findest du hier. Das Angebot an digitalen Mischpulten, die Mixing Station unterstützt, wächst ständig weiter an. Auf der Hersteller-Website findest du einen Überblick der unterstützten Digitalmixer.
Beispiele für Remote-Mixing-Setups
MIDAS M32C Digitalmixer
Wer viel Leistung benötigt und nicht viel Geld ausgeben möchte, findet eine sehr gute Lösung im MIDAS M32C Digitalmixer. Der MIDAS M32C Digitalmixer bietet die Power eines MIDAS M32 Digitalpults auf nur einer 19″ Höheneinheit. 40 Eingangskanäle, 25 Busse, 6 Matrix-Busse mit Insert, 8 DCAs, 6 Mute-Gruppen, virtuelles FX-Rack, Network-Remote-Control, 32×32 Kanal USB-Audiointerface. Natürlich benötigt man für die Ein- und Ausgänge noch eine AES50 Stagebox. Eine Behringer S32 ist die günstigste Lösung, um das Mischpult mit 32 Ein- und 16 Ausgängen auszustatten.
Gesteuert wird das Pult über die M32-Edit Software für Windows/Mac/Linux/PiOS oder eine Tablet-App für Android oder iPadOS. Im Zusammenspiel mit der App Mixing Station als alternative Remote-Mixing-App-Lösung lässt sich im Prinzip eine komplett eigene Software-Mischpultumgebung bauen. Ein Behringer X-Touch Controller kann direkt als Controller am MIDAS M32C Digitalmixer eingesetzt werden, beliebige andere DAW-Controller arbeiten mit der App Mixing Station zusammen und können das Digitalpult über diesen Weg steuern, sodass sogar hybride Setups möglich sind, bei denen am Bühnenrand über einen DAW-Controller mit Fadern Zugriff auf das MIDAS M32C Digitalmischpult besteht (quasi zur Sicherheit) und gleichzeitig das Tablet zum Mischen im Zuschauerraum verwendet werden kann.
Behringer X32 Rack
Das Behringer X32 Rack gehört zu den beliebtesten Rack-Digitalmixern am Markt und konnte sich schnell auch in den Sideracks der Profis etablieren. Dort ist es vor allem als IEM-Mischer oder Submixer beliebt. Doch auch zum Aufbau eines Tablet-Mischpult-Systems ist es sehr gut geeignet, wenn auch aufgrund der Bedienelemente und des größeren Gehäuses das Gewicht deutlich höher ist als beim MIDAS M32C Digitalmixer. Von der Software her unterscheidet sich das Behringer X32 Rack nicht vom MIDAS M32C Digitalmixer oder den anderen Mischpulten der M32/X32-Reihe.
Vorteil dieses Digitalmixers sind die Ein- und Ausgänge sowie die Möglichkeit, im Notfall Einstellungen auch direkt am Mischpult vornehmen zu können. Das Behringer X32 Rack kann auch als AES50 Stagebox eingesetzt werden und lässt sich wie das MIDAS M32C auch von einem Behringer X-Touch Controller aus steuern.
Presonus StudioLive Series III 32R Digitalmischer
Auch der Presonus StudioLive Series III 32R Digitalmischer ist mit seinen nur 2 HE ein eher schlanker Vertreter, der dennoch eine Menge zu bieten hat: 32 Mikrofon- und Line-Eingänge als XLR/Klinke-Combo-Buchsen, 16 Mix-Ausgänge, zwei Main-Ausgänge (XLR), 16 AUX-Sends, integrierter SD-Card-Recorder für den Mitschnitt des Main-Signals, 40×40 USB-Audiointerface, 55×55 AVB-Recording-Interface. Vier Master-Effekte, Fat-Channel, Vintage Plug-ins, 6-Band-EQ für alle Ausgänge, AVB Audionetzwerk, Ethernet Control und die Remote Control App UC Surface für macOS, Windows, iOS und Android machen die Ausstattung komplett. Das Presonus StudioLive Series III 32R Digitalmischpult kann als AVB-Stagebox genutzt werden.
Behringer X Air XR18 Stagebox-Digitalmischer
Das Behringer X Air XR18 ist ein kleiner Stagebox-Digitalmischer mit integriertem WLAN-Router, 16 Mic/Line XLR/Klinke-Combo-Eingänge sowie zwei Line-Eingänge über 6,3 mm Klinke. Acht XLR-Ausgänge ermöglichen bis zu sechs Monitormischungen plus das Anschließen der PA-Anlage. Per Ultranet und das Midas DN4816-O StageConnect Interface, das gleichzeitig über Ultranet verfügt, lässt sich das kleine Behringer X Air XR18 Stagebox-Digitalmischpult sogar um 16 weitere Ausgänge erweitern. MIDI I/O (DIN) und USB-Recording aller Kanäle gehören zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen. Das Behringer X Air XR18 Stagebox-Digitalpult ist auch als Midas MR18 mit besseren Midas-Vorverstärkern erhältlich, kostet dann aber etwas mehr.
Soundcraft Ui24R 24-Kanal Stagebox-Mischer
Das Soundcraft Ui24R ist ähnlich konzipiert wie das Behringer X Air XR18, bietet aber 20 Mic/Line-Eingänge, die sich aufteilen in 10x XLR- und 10x XLR/Klinke-Combo-Eingänge. Zwei RCA/Cinch-Line-Eingänge und 10 XLR-Ausgänge runden die Ausstattung ab. Mit 22-Spur Direct-to-Disc-Recording und ein 32-Kanal-USB-Recording-Interface sind wie bei Behringer auch Live-Aufnahmen kein Problem. Effekte von Lexicon und dbx sind weitere Argumente für diesen kompakten Stagebox-Digitalmixer mit Tablet-Remote-Steuerung.
Router für Remote-Control
Gerade bei der Arbeit mit Rack-Mischern auf der Bühne und der Fernsteuerung mittels Tablet oder Laptop ist eine stabile Netzwerk- und WLAN-Verbindung Pflicht. Nicht auszudenken, wenn mitten in der Veranstaltung der Zugriff auf das Mischpult nicht mehr möglich ist. Kann man sich bei einem Behringer X32 Rack noch notfalls mit den Bedienelementen am Digitalmixer behelfen, fehlt beim MIDAS M32C Digitalmixer oder beim Presonus StudioLive Sereis III 32R Digitalmixer im Havariefall jegliche Zugriffsmöglichkeit. Auch bei den Stagebox-Mixern sieht es diesbezüglich nicht besser aus.
Es empfiehlt sich deshalb, einen guten Stage-Router anzuschaffen. Ein sehr guter Stage-Router kommt aus dem Hause Thomann:
Swissonic Professional Router 2 MKII
Der Router belegt 1 HE im 19″-Rack und funkt im 2,4 und 5 GHz Band im Diversity-Modus. Ein Mesh-Netzwerk lässt sich aufbauen, ein WAN-Port und 4 LAN-Ports (1000 Mpbs) stehen ebenfalls zur Verfügung. Die RJ 45 Stecker an der Front sind verriegelbar. Als WLAN-Standard wird IEEE 802.11ax unterstützt, der Datendurchwatz im WLAN beträgt im 2,4 GHz-Band 287 Mbps und im 5 GHz-Band 1201 Mbps. Der Router hat außerdem ein integriertes Netzteil. Ich habe den Router seit einiger Zeit in meinem Rack im Einsatz und bin von der Verbindungsqualität überzeugt.
Zusammenfassung
Tablet-Mixer gehören längst zum Live-Alltag. Die Kombination aus Tablet, App und einem kompakten Digitalmixer auf der Bühne verschafft dem Tontechniker viel Flexibilität, was seinen Arbeitsort vor der Bühne angeht. Nach einer Eingewöhnungszeit arbeitet er mit den Apps genauso schnell wie mit einem Mischpult mit Fadern und Reglern. Die genannten Nachteile lassen sich in vielen Fällen umgehen, lediglich im Winter ist Vorsicht angesagt, da hier Akkus schnell in die Knie gehen können und auch das Mischen bei eisigen Temperaturen mit einem Touchdisplay kein Vergnügen ist. Eine Behelfslösung mit einem DAW Controller an der Bühnenseite, mit dem sich das Digitalmischpult zur Not steuern lässt, ist in jedem Fall empfehlenswert.
Universelle Tablet Mixing Apps wie MixingStation ermöglichen sogar das Anlegen einer komplett eigenen Mischumgebung, die an die persönlichen Bedürfnisse angepasst ist. Wer oft mit wechselnden Digitalpulten zu tun hat, kann in diesem Fall sogar mit einer einzelnen App die Mischpulte mehrerer Hersteller oder Mischpultserien steuern. Dazu muss lediglich eine preisgünstige Lizenz für die jeweilige Hardware erworben werden. Klanglich betrachtet hat das Mischen mit einem Tablet Mixer nur Vorteile, da man sich da aufhalten kann, wo auch das Publikum ist. Auch der Platz auf der Bühne ist beim Einstellen der Monitore für die Musiker gerne gesehen.
Danke für den schönen Artikel.
In meiner Truppe betreiben wir das Presonus StudioLive III 24R zusammen mit MixingStation. Klappt super! Die UC Software ist leider auf dem Tablet unbrauchbar. Wir realisieren damit IEM und FOH und so haben wir verschiedene Layouts auf die Tablets eingerichtet, ganz nach persönlichen Wünschen. Kenne keine bessere App!
Bedankt und schöner Bericht…
Wie sieht es mit der Feinfühligkeit beim Mischen kurz vor der Rückkopplungsgrenze aus?
Ich würde die Fader zusätzlich noch auf einen Midicontroller legen (z.B. nanoKontrol)…
@Wenno Das kannst du machen.
Je nach Hersteller kannst du die Fader-Auflösung in den Apps aber auch anpassen. Persönlich hatte ich damit noch nie ein Problem. Hängt vielleicht auch vom Finger ab 🙂
@Markus Galla Danke, ich muss noch für meine Band ein X-Air 16 testen und eventuell
für live fertig machen, dann kann ich das ja mal ausprobieren..🙂
Lieben Dank für den Artikel.
Ehrlich gesagt, kann ich bei einigen VA das Aufstellen eines FoH nicht verstehen. Ich arbeite über 10Jahre u.a.mit Tablet, hatte noch NIE ernsthafte Probleme.
Mittlerweile sind 90% der VA mit Tablet möglich….man muss es nur angehen.
Klar war schon mal das W-lan weg, aber dann passiert ja nichts….bleibt alles so, bis es wieder da ist.
Absolut wichtiges Thema ist die Positionierung der Antennen….. schön über die Köpfe, aber nicht zu hoch und alles läuft Bestens. (einfach mal Gedanken machen, wie eine Antenne funktioniert).
MixingStation ist eine Bereicherung wenn man bis zu 4 versch.Pulte/Woche hat. Die Gestaltung ist dann eigene Sache u.wird so „gebaut“, wie gebraucht/-wünscht.
Damit kann man dann auch eine BigBand mit 32 Inputs u.12 Monitorwegen auf einem 10″Tablet gut händeln.
Sehr sehr schade ist allerdings, das MS nicht für die weit verbreiteten Pulte von Yamaha (CL/QL/DM7) verfügbar sind….aber das liegt wohl eher an Yamaha, die Ihre schlechten Apps auf den iPad’s (und NUR da!!!) sehen wollen.🤷🏻♂️
Ich kann „den sturen Knöpfe-Drehern“ 🫣😜 nur raten, es zu probieren u.sich zu trauen….man wird es nicht bereuen.
@Mr.T Ganz genau – man muss sich nur trauen. Ich habe schon sehr früh damit angefangen, damals mit dem ersten PreSonus StudioLive Pult. Da musste man noch einen Rechner ans Pult anschließen und dann das iPad mit dem Rechner per WLAN verbinden. Aber selbst da hat das schon sehr gut funktioniert.
Richtig komfortabel wurde es dann mit dem Behringer X32 und später mit XR18 und Ableger. Auch mit den Soundcraft-Pulten ist das super. Bei Yamaha konnte sich auch lange Zeit nur ein Tablet mit dem Mischpult verbinden, was ich wirklich blöd fand.
Ich habe für das Behringer X32 Rack noch einen X-Touch Controller, den ich anschließen kann. So hätte ich an der Seite der Bühne für den Notfall noch Zugriff auf das Mischpult. Ich würde es sogar gerne noch kleiner machen mit einem X32 Core, wenn es das noch geben würde. Das M32C ist mir dafür, dass keine Wandler drin sind, zu teuer. Ich sehe hier das Argument einfach nicht, warum es so viel teurer als das X32 Core sein sollte, da es keinerlei MIDAS Preamps hat.
Eigentlich könnte man dann sogar mit zwei von diesen Pulten auf 2 HE ein Redundanzsystem aufbauen. Stagebox an beide Pulte und im Havariefall übernimmt das zweite Pult. Und das alles zu einem Preis weit unter dem eines Pultes mit Fadern.