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Workshop Modular Synthesizer: LFOs

(ID: 2216)

Der LFO als HFO

Es ist ähnlich wie bei den Hüllkurven: Um „beide“ Welten – langsam und schnell – zu kombinieren, werden LFO Module heute vielfach mit wählbaren Arbeitsbereichen angeboten. Analogue Systems gibt dem Benutzer sogar exakte Auskünfte mit auf den Weg und druckt die Geschwindigkeitsbereiche auf das Panel: LOW (0,02 – 5 Hz) und HIGH (3 – 1400 Hz). Dieter Doepfer hält sich mit seinen Angaben etwas vage. Die drei Arbeitsbereiche werden im A-100 Manual mit LOW (0,02 Hz pro Minute), MEDIUM („normaler“ LFO Bereich) und HIGH (gemäßigter Audio-Bereich) angegeben.

Frequenzangabe zum RS-60 VC LFO

Doch das spielt keine Rolle. Worum es geht ist die wichtige Wechselmöglichkeit von LFO zum HFO. Wenngleich der Begriff des High Frequency Oscillators bisher nicht Einzug in die Welt der Synthesizer gehalten hat, ist das Modul in seiner Funktion schon lange vertreten. Dabei handelt es sich um einen LFO, dessen Schwingungen in den Audio-Bereich kommen können (womit sich der Begriff Low Frequency Oscillator ansatzweise selbst widerspricht). Nun könnte man statt des hochfrequenten LFOs einfach einen Audio-Oszillator nehmen, doch verliert man dabei – wie zuvor erläutert – unter Umständen den Zugang zu den sehr niedrigen Frequenzbereichen. Daher hat ein guter LFO/HFO natürlich seine völlige Berechtigung: Von ca. 0,01 Hz bis weit über 1000 Hz sollte der gesamte Frequenzbereich zugänglich sein. Aus musikalischer Sicht würde ich immer zu einem solchen „leistungsfähigen“ LFO raten, sofern entsprechende Module im Angebot bzw. verfügbar sind.

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„Klassische“ Systeme wie das Roland System 100, 100M und 700 bieten den Komfort eines LFO/HFO nicht. Hier ist der Frequenzbereich des Niederfrequenzoszillators bei schlanken 20 bzw. 30 Hz nach oben hin zu Ende (Roland war in seiner Vintage-Ära nie sehr mutig, was „ungewöhnliche“ oder „spektakuläre“ Module betrifft). Moog Systeme haben – wie erwähnt – überhaupt keinen „separaten“ LFO. Der 921 Oszillator bietet jedoch unter anderem den LOW Modus und damit einen Gesamtarbeitsbereich von 0,01 Hz bis 40 (!) kHz – was genau genommen ja einem perfekt „leistungsfähigen“ LFO entspricht. ARP 2500- (bzw. ARP 2600-) Oszillatoren schauen sich da was von Moog ab und lassen sich von 0,03 Hz – 32 Hz (LOW) bzw. von 31 Hz – 16 kHz (AUDIO) betreiben. Als weiterer „klassischer“ Kandidat sei noch das EMU Modularsystem genannt, dessen VCO im Frequenzbereich zwischen Moog und ARP arbeitet: 0,03 Hz – 30 kHz.

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EMU Modularsystem LFO

VC LFO und LFO Synchronisation

Die externe Spannungssteuerbarkeit eines LFO erhöht dessen musikalische Ausdrucksmöglichkeiten natürlich um ein Vielfaches. Schließlich macht es einen großen Unterschied, ob man zur Änderung der LFO Geschwindigkeit ausschließlich auf das manuelle Drehen des Frequency Reglers angewiesen ist, oder ob man weitere Modulationsquellen – wie VC ADSRs, zusätzliche LFOs, die Tonhöhe / Tastaturspannung oder Steuerspannungen eines Analogsequenzers – zur Tempokontrolle bzw. Tempoveränderung zuführen kann.

Analogue Systems RS-60 VC LFO

Wichtig ist allerdings, dass es sich dabei „nicht“ um eine Synchronisation, sondern nur um eine Beeinflussung der LFO-Geschwindigkeit handelt. Wer den Niederfrequenzoszillator zu anderen Impuls-Ereignissen takten möchte (wie etwa zum Spiel am Keyboard, zur Notenfolge eines Sequenzers, etc.), der muss sich eines Reset-Einganges bedienen. Dabei setzen eingehende Gate-Signale die Schwingungen des LFOs immer wieder auf Null (egal, in welcher Phase des Schwingungszyklus sich die Welle gerade befindet). Genau genommen ist auch das keine „echte“ Synchronisation, doch musikalisch betrachtet entspricht es dem gewünschten Ergebnis. So kann der LFO beispielsweise mit jeder am Keyboard gespielten Note (Gate-Signal) neu starten und ist daher – akustisch – synchron. Auch die Anpassung an ein MIDI Timing ist erlaubt (über entsprechendes MIDI-CV/Gate Interface), ebenso wie der tempogleiche Zusammenschluss mit analogen Sequenzern, mit Hüllkurven oder weiteren LFOs möglich ist.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Dr.Funk

    Damit endet die Amazona Modular Serie????????
    Da gibt es doch noch viel mehr als Ossis, Höllenkurven, Kaffee-Filter und Langsam-Lauf-Kräcker zu besprechen!
    Ansonsten natürlich: Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob, Lob….

  2. Profilbild
    Tyrell RED

    Hallo Theo, Hut ab, das war wieder einmal der absolute Hammer!!! Technisches Fachwissen gepaart mit allgemein verständlicher Schreibe!! Der Umfang jedes Teils ist geradezu gigantisch. Auch von meiner Seite: Ganz ganz große Lob!!!

  3. Profilbild
    Dr.Funk

    Die Serie ist vorbei! Bisher 4 Kommentare??? Hallo??? Bei so nem ärmlichen Feedback kann ich dann auch verstehen, daß die Serie beendet wird…scheint ja wirklich keinen außer uns paar Freaks zu interessieren…Von mir nochmal ein ganz DICKES LOB!!!

  4. Profilbild
    changeling AHU

    Der Artikel ist sehr interessant und birgt auch einige interessante Tips. Was ich an der Serie allerdings etwas merkwürdig finde, ist dass nur Doepfer-Module besprochen werden. Gerade bei einem LFO-Artikel hätte ich mir die Erwähnung vom ‚King of LFOs‘, dem uLFO von Bubblesound und anderen komplexeren LFOs wie z.B. dem Vulcan Modulator von Livewire gewünscht.

  5. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Kleiner Hinweis: beim VC-LFO von Analogue Systems handelt es sich um den RS-80, nicht RS-60 (der ist ein ADSR-Generator).
    Mein Lieblings-LFO ist der Studio Electronics/Eowave STE.16, der leider nicht mehr angeboten wird. Auch der VC LFO ist nicht mehr erhältlich…

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