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Workshop Modular Synthesizer: Oszillatoren Synchronisation

(ID: 2513)

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Das folgende Hörbeispiel Nr. 4 gehört zu meinen persönlichen Favoriten. Die „automatisierte Sequenz“ wird um „automatisierte Osc-Synchronisation“ erweitert. Hier liegt (unter anderem) der Reiz eines Modularsystems, da man die Tonhöhe der Oszillatoren „völlig unabhängig und mit beliebigen Mitteln“ verändern kann (was bei analogen Preset-Synthesizern in der Regel nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist). So kann man am Modularsystem die Tonhöhe des „Slave“ – und damit den „Sync-Effekt“ – sehr gezielt Ton für Ton steuern. In diesem Hörbeispiel wird der zweite Oszillator gleich mit mehreren CV-Quellen „versorgt“: Einerseits mit einem langsam schwingenden LFO (wie im Beispiel zuvor), andererseits noch mit einer zusätzlichen, separaten CV-Spannung über den Analogsequenzer (derselbe auch das 24 dB LowPass Filter moduliert). Das Klanggemisch – zusammen mit den vorzüglich perkussiven Hüllkurven – ergibt analoges Sounddesign der Extraklasse. Kompliment an das Doepfer A-100 System…!

Folgende A-100 Module kommen zum Einsatz: 2x A-110 VCO, A-109 VC Signal Processor (nur das 24 dB Filter), A-132-3 Dual VCA (> ein VCA), A-143-2 Quad Hüllkurve (> 2 ENVs), A-143-3 Quad LFO (> 1 LFO). Als „Steuerzentrale“ dient eine Kombination aus Elka Synthex Sequenzer (Tonhöhen) und Analog Systems RS-200 Stepsequenzer (CV-Kontrollspannungen für Sync-Effekt und VCF).

Oszillator Synchronisation ist ein weites Feld zur Schaffung unterschiedlichster Audioeindrücke. Technisch gesehen werden die „Nulldurchgänge“ der einzelnen Schwingungen zwischen dem „Master“ Oszillator und dem „Slave“ Oszillator gleichgeschaltet.

Im Beispiel zweier A-110 VCOs wird der Ausgang einer Wellenform von VCO 1 (Master) einfach mit dem Sync-Eingang von VCO 2 (Slave) verbunden.

Besonders effektive klangliche Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn der „Slave“ Oszillator ein, zwei (oder mehr) Oktaven über dem „Master“ Oszillator liegt, da hier die Obertöne zunehmend hervortreten. Je nachdem, wie stark man nun die Frequenz des „Slave“ moduliert, wird der Klang „schneidend“ (aggressiv) oder „gläsern“ (zart).

Hörbeispiel Nr. 5 geht einen „bösen“ Schritt weiter und gesellt Filter FM (über einen dritten VCO, diesmal als Modulationsquelle) hinzu …

Damit es keine Vorurteile wie „im schnellen Tempo klingt ja alles gut“ gibt, rundet Hörbeispiel Nr. 6 schließlich mit einer bewusst langsamen Sequenz die Audiobeiträge zum Thema „Oszillator Synchronisation“ ab.

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Klang-Idee: Das „unendliche Konzert“
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Zutaten: 2x VCO, 1x VCF, 3x VCA, 2x ENV, 2x LFO

Neben dem (hohen) Sync-Effekt des „Slave“ Oszillators ist der (tieffrequente) Basis-Sound des „Master“ Oszillators meist ein fester Teil des Gesamtklanges.

Die Trennung beider Klangkomponenten bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten! So könnte man – noch bevor die Audiosignale gemeinsam ins Filter kommen – „Slave“ und „Master“ jeweils durch einen eigenen VCA schicken. Die beiden VCAs werden wiederum von ihrem eigenen LFO (mit jeweils unterschiedlicher Geschwindigkeit!) langsam moduliert, bevor der Signalweg über VCF und (finalem) VCA seinen gewohnten Weg geht.

Ergebnis: Ein völlig freies An- und Abschwellen, Überlagern, Überblenden, Kommen / Gehen des hohen Sync-Effektes und des tiefen Basis-Klanges – ein ständig variierendes Zusammenspiel zweier konträrer Klänge („Slave“ und „Master“). Ein „unendliches Konzert“ …

Was ist also der „Kern“ der Sache? Die Modulation der „Slave“ Tonhöhe sorgt für den klassischen „Sync-Effekt“. Je nach CV-(Modulations-)Quelle sind die klanglichen Ergebnisse sehr unterschiedlich: Keyboard-Tracking (Sync nimmt z.B. mit steigender Tonhöhe zu), Envelope (Sync folgt dem Hüllkurvenverlauf), LFO (je nach Geschwindigkeit und Wellenform sehr variierende Sync-Resultate), S/H, ein weiterer VCO (Cross-Modulation), Joystick (für „manuelles“ Sync), CV-Spur eines analogen Sequenzers, ein via MIDI/CV-Interface importiertes MIDI-Signal, etc … Natürlich sorgt jede Kombination von Modulationsquellen für entsprechend exotischere Steuermöglichkeiten und noch abwechslungsreichere Klangänderungen.

Musikalische Ergebnisse der Oszillator Synchronisation reichen von „aggressiven“ Sync-Sounds über subtile „gläserne“ Klangverschiebungen bis hin zur Synchronisation zweier VCOs mit exakt gleicher Tonhöhe. Letztere sind damit frei von Schwebungen, was – wie schon gesagt – für einen besonders „harten“ Klang sorgt und die beiden VCOs wie EINEN (klanglich verstärkten) Oszillator erscheinen lässt.

Der VCO als CV-Quelle im Synthesizer-Studio

Nun noch ein schneller Blick zu einem weiteren „Einsatzbereich“ des A-110 VCOs (oder jedes anderen Oszillators eines Modulsystems). VCOs eignen sich ganz hervorragend als MODULATIONSQUELLEN im analogen (teils auch digitalen) Synthesizer-Studio. Es ist nach wie vor verwunderlich, warum gerade dieses Feld in der allgemeinen Musizierpraxis noch eher „unberührt“ scheint. Dabei liegt nichts näher als die Möglichkeit, (beinahe) jeden verfügbaren Analogsynthesizer mit einem externen VCO zu modulieren.

Schließlich – und das ist der Kern der Überlegung – hat so gut wie jeder analoge Synthesizer (ob vintage oder modern) zumindest einen VCF CV-Eingang an Bord (zuweilen als PEDAL IN getarnt), manchmal sogar noch einen separaten VCO CV-Eingang oder mehr.

Was viele Instrumente jedoch NICHT haben – und hier helfen wir aus – ist ein wirklich GUTER LFO. Die Rede ist von einem Niederfrequenzoszillator, der eben mal ÜBER die – nicht sehr spektakulären – 20 Hz Schwingungsrate hinauskommt (wenngleich das technisch gesehen natürlich korrekt ist und dem Bereich „Niederfrequenz“ entspricht). Doch klanglich sind die üblichen „Vibrato“ oder „Wah Wah“ Effekte eben ein klein wenig öde. Ohne einen guten LFO (oder besser gesagt: HFO – High Frequency Oscillator, man könnte auch VCO sagen) als Modulationsquelle bleibt (sehr) vielen Synthesizern ein klangliches Universum verschlossen.

Nun, nichts ist einfacher, als einen externen VCO (in unserem Beispiel ein A-110 Modul) anzuschließen und die/das Filter eines Oberheim OB-8, Minimoog, Memorymoog, ARP Odyssey, ARP Axxe, Jupiter-4/6/8, Juno-60, Elka Synthex, Korg 800 DV, Roland SH-5/7, Yamaha CS-50/60/80, Sequential Pro-One, Prophet-5, etc. ins „Schwitzen“ zu bringen. Filter FM eben.

[Hinweis: Obwohl viele „moderne“ analoge Synthesizer auch CV-Eingänge anbieten, habe ich in einigen Fällen – eine persönliche Erfahrung – nicht die gleiche klangliche Qualität p

unkto externen CV-Modulationen erreichen können. Konkret beim Moog Voyager sowie DSI Mono Evolver Keyboard. Der Evolver hat nur langsame (externe) LFO Modulationen akzeptiert, hochfrequente CV-Signale dann jedoch nicht mehr korrekt verarbeitet.]

Ein „kleines“ Modularsystem würde in jedem (analogen) Synthesizer-Studio „Verwendung“ finden – genau genommen wäre es sogar beinahe ein „Muss“. Schließlich benötigt es keinen großen Aufwand, um abartige, skurrile, böse, subtile Sounds und Effekte aus selbst „harmlosen“ analogen Synthesizern zu zaubern. Auch wenn der On-Board LFO – wie im Falle des Jupiter-4 – mit einer maximalen Frequenz von ca. 80 Hz schon „ausreichend gut“ wäre, wäre die rückseitige VCF-IN Buchse dennoch „frei“ und ließe sich daher unbedingt nützen.

Eurorack als Effektgerät

Ein „kleines“ Modularsystem, das gezielt als Effekt-Rack im Studio gedacht wäre, könnte – je nach musikalischem Bedarf – so aussehen:

  • 2-3 VCOs (es gibt meist „mehrere“ Instrumente, die sich gleichzeitig für Modulationszwecke anbieten)
  • 1-2 LFOs (zur Modulation anderer CV-Quellen – wie z.B. der zuvor genannten VCOs; damit würde die Filter FM am anlogen Synthesizer eine langsame, wellenartige Bewegung bekommen und – je nach Einstellung – von Low Frequency stufenlos in den Audiobereich – und wieder zurück – wandern)
  • 1-2 VC ADSR Hüllkurven (die es leider bei fast keinem analogem Synthesizer gibt und die jene „Standard“ VCF Hüllkurven am Instrument quasi „von außen“ ersetzen könnten)
  • alternativ: 1-2 reguläre ADSR Hüllkurven (um – zumindest für das Filter, wenn möglich sogar für den VCA dem Synthesizer eine externe „schnelle“ Hüllkurve zu spendieren. Diverse analoge Oberheim- und Yamaha-Synthesizer haben beispielsweise großen „Ergänzungsbedarf“).
  • 1-2 Mixermodule (um mehrere CV-Signale individuell zu mischen und damit erst die VCF-Buchse zu speisen)
  • Inverter (um z.B. zwei Synthesizer simultan – und doch gegengleich – zu modulieren)
  • Pan-Modul (um bei einem Mono-Synth die Möglichkeiten von „Stereo-Panorama“ nachzureichen)
  • analoger Step-Sequenzer
  • eventuell: MIDI-CV/Gate Interface (um über die laufende Musik – MIDI Note On/Off Signale – gleich den Sequenzer bzw. die Hüllkurven mit entsprechenden Trigger/Gate Signalen zu versorgen)

Das oben beschriebene Modularsystem würde zwar „für sich“ nicht als Klangquelle dienen (keine Filter, keine VCAs), dennoch aber das Audiogeschehen im Synthesizer-Studio enorm erweitern! Schließlich bieten viele „Analoge“ einen sehr kräftigen Grundklang, der sich durch den Einsatz von „Modulen von außen“ auf einfachste Weise bereichern und verfeinern lässt.

VCOs können als CV-Quelle das Klanggeschehen im gesamten (analogen) Synthesizer-Studio erweitern. Externe Filter-FM / OSC-FM / VCA-Mod ist bei vielen Synthesizern durch einen entsprechenden CV-Eingang bereits vorgesehen. Dieses (enorme) klangliche Potenzial sollte man nützen!
Zu hören in Klangbeispiel Nr. 7: Der A-110 VCO als Modulator wird wiederum vom A-143-3 LFO moduliert. (Klangträger: Moog Prodigy)

Zu hören in Klangbeispiel Nr. 7: Der A-110 VCO als Modulator wird wiederum vom A-143-3 LFO moduliert. (Klangträger: Moog Prodigy)

In den angefügten Soundfiles Nr. 7 & 8 sind Moog Prodigy, Oberheim OB-SX und Roland Alpha Juno-2 zu hören. Für „externe CV Modulation“ sorgt ein A-110 Oszillator (zuweilen mit weiterer Unterstützung eines A-143-3 LFOs) …

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Schöner Beitrag mit sehr vielen anregenden Ideen, Danke!

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Der Bericht geht richtig gut ab mit vielen inspirierenden Ideen!

    besonders bezogen auf Seite 5 und
    und nur so der Vollständgkeit halber: Software etc. profitiert natürlich auch immens davon wenn sie durch analoge Filter gejagt wird.

    Deswegen wird auch meine Sherman Filterbank2 mich niemals verlassen. Da kann man die Wandlungsverluste aus und in den Rechner getrost vergessen. Es kommt einfach wesentlich fetter!
    :)
    Grüße,
    M.

  3. Profilbild
    nativeVS AHU

    Guter beitrag, aber warum wird denn soft sync extra ausgelassen und warum wird nur der „billige“ Sync beschrieben (der natürlich auch geilere klänge mit sich bringt)?

  4. Profilbild
    Thereminchen

    Spricht was dagegen den im Text erwähnten VCO/LFO zB.zu Testzwecken mit einer Handy-App zu realisieren?
    Vermutlich muss die Lautstärke angepasst werden.

    Es gibt ja auch Modulemulationsapps, es wäre interessant erst ein Modul als APP zu testen bevor Mann sich teure Hardware zulegt.

  5. Profilbild
    Kraut Control

    Freue mich immer sehr, hier solche älteren Perlen zu entdecken…danke, Theo! Da muss ich nachher gleich ein paar der Beispiele ausprobieren…

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