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Workshop: Noise Reduction mit Sony Sound Forge 9.0

(ID: 2711)

Feintuning

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Mit den einzelnen Fadern kann man den Algorithmus, mit dem das Programm arbeitet, sensibilisieren und je nach Anforderung neu ausrichten.

Reduce noise by: Mit diesem Wert wird die zu reduzierende Geräuschmenge verändert. Höhere Werte beseitigen mehr Rauschen, aber es wird auch wahrscheinlicher, dass dem Material unerwünschte Artefakte hinzugefügt werden.
Einstellungen von 10 – 20dB liefern bei einem Durchlauf gute Resultate. Abhängig von der Aufnahmequalität, ist manchmal ein Bearbeitungsgang nicht ausreichend. Um hartnäckige Geräusche zu entfernen, muss man mehrere Durchläufe ausführen und jeweils einen neuen Noiseprint erstellen. So werden nach und nach die Störungen entfernt.
Tipp: Zwei Durchläufe mit 20dB liefern ein besseres Ergebnis, als nur ein einziger mit einem Wert von 40dB!

Noise bias: Dieser Fader verändert das Gesamtniveau des Noiseprints. Es werden alle Noiseprint-Punkte (siehe nächstes Bild) nach unten bzw. oben verschoben.
Um eine besser Qualität der Geräuschreduktion zu erreichen, sollten hier Werte von –6 bis +6dB gewählt werden. Das Verschieben des Reglers in den positiven Bereich bewirkt eine höhere Geräuschabsorption, während mit einem Wert unter 0dB weniger Rauschen im Signal erfasst wird. Da  Noise bias und Reduce noise by von einander abhängig sind, sollte man mit beiden Reglern einen bisschen experimentieren, um eine gute Balance zu finden.
Hinweis: Wenn der Noise Bias Wert zu niedrig eingestellt ist, erzeugt das im Song ein elektronisch klingendes Gezwitscher. Stellt man den Wert zu hoch ein, klingt das Material schnell dumpf, weil zu viel entfernt wurde.

Attack speed: Hier wird festgelegt, wie schnell der Rauschverminderungsalgorithmus auf ein Signal ohne Musik oder Sprache reagiert. Hinweis: Zu hohe Werte generieren auch hier Klangartefakte.

Release speed: Durch Justieren dieses Reglers wird die Geschwindigkeit des Algorithmus verändert, mit der er auf ein lautes Signal reagiert.
Hinweis: Hohe Werte, können das Programm dazu veranlassen, lange und abfallende Töne zu trimmen.

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Windowing FFT size: Mit den vorgegebenen Werten kann man die Anzahl der separaten Frequenzen und die Anzahl der Analysefenster (in Samples)  auswählen, die währen der Rauschreduktion im Einsatz sind. 
Der Standartwert von 2.048 ist in den meisten Fällen ausreichend.
Hinweis: Eine größere Anzahl bietet eine besser Auflösung, hat aber auch eine längere Bearbeitungszeit zur Folge. Nach einer anderen Auswahl solltet ihr immer ein neues Sample (Noiseprint) aufnehmen.

Windowing overlap: Der prozentuale Wert variiert die Menge an Überschneidungen zwischen den FFT-Analysefenstern. Ein kleiner Prozentsatz beschleunigt zwar die Bearbeitungszeit, verringert aber auch deutlich die durchgeführten Analysen.
Tipp: Um unnötig lange Rechenzeit zu unterbinden, solltet ihr den voreingestellten Wert von 75% nicht überschreiten. Falls der Wert verändert wurde, solltet ihr auch hier einen neuen Geräuschabdruck erstellen.

High-shelf start freq.: Da sich die Noise Reduction oft negativ auf die hohen Frequenzen auswirkt, kann man dieses Filter nach der Rauschreduzierung benutzen, um den Klang wieder zu erhellen. Mit dem Fader wird die Frequenz für deas Filter gewählt. Wenn das Filter ausgewählt wird, tritt automatisch der Hight-shelf gain Regler in den Vordergrund. Er verstärkt bzw. vermindert die Intensität, mit dem das Hochfrequenzfilter arbeitet. Entweder wird die Frequenz beschnitten oder erhöht.
Tipp: Wählt je nach Ausgangsmaterial das für euch passende Setup, denn es gibt hier keine Einstellung, die für jede Situation geeignet ist.

Keep residual output
: Mit einem Klick kann man den Noise Reduction-Prozess invertieren und sich anstatt des Audiomaterials, nur die selektierten Störgeräusche anhören. Diese Funktion ist wirklich sehr nützlich! Mit ihr kann man feststellen, ob die eingestellten Parameter zu aggressiv agieren und dem Material Frequenzen entziehen, die man behalten möchte.

Automatic capture timeout: Wenn man einen Noiseprint nur innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens erstellen möchte, kann diese Funktion euch weiterhelfen. Um dieses Tool sinnvoll nutzen zu können, solltet ihr feststellen, ob es am Anfang eurer Audiodatei ein Segment ausschließlich mit Störgeräuschen gibt. Wenn z.B. ein Rauschen von 0,75 Sekunden vorhanden sein sollte, dann stellt diesen Wert in dem kleinen Fenster ein und klickt anschließend auf Preview. Darauf hin wird ein Noiseprint von diesem Zeitraum erzeugt. Diese Timeout-Funktion verhindert, dass das folgende Audiomaterial als Geräuschabdruck verwendet wird.

Real-Time/Bypass: Real-Time veranlasst das Programm, abhängig von der Rechenleistung der CPU in Echtzeit zu operieren. Im Bypass-Modus wird das Preview-Limit auf 10 Sekunden gesetzt, und das Material wird nicht in Echtzeit berechnet.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich habe den Artikel nur überflogen, für das digitalisieren von Tapes sicher interessant.
    Beim digitalisieren von Vinyl würde ich aber vor einer Noisereduction definitiv erst mal bei der Plattenwäsche und dann beim Tonabnehmer ansetzten, dann ist die Nachbearbeitung der Aufnahme in vielen Fällen gar nicht mehr nötig und das Resultat deutlich besser.
    Grüße Philipp

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